Bezeichnung 'san' in Japan?

Hallo! :smile:

Kann mir jemand erklären, was die japanische Bezeichnung „-San“ am Ende eines Namens zu bedeuten hat?

Vielen lieben Dank! :smile:

Grüüüße!
Justme

Herr…:smile: (owT)
.

Nur ‚Herr‘?
kann’s nicht auch was weibliches bedeuten? :smile:

Hallo Justme,

also unser Hausjapaner sagte mir mal, das es „ehrenwerter“ bedeuten soll. Also eine Höflichkeitsfloskel. Hmm mal schaun was die Experten sagen.

olli

Hallo !

Hat wohl mit „Herr“ in unserer Sprache nichts zu tun.
Die Chefin enes Bordells heißt in Japan „Mama-san“.

„San“ bedeutet wohl „Chef“.

QUELLE : Eigene Erfahrung.

Gruß Max

HAllo,

als Nichjapaner habe ich nur folgendes Halbwissen:

-san wird als Namenszusatz für höher bzw. gleichgestellte Personen (beiderlei Geschlechts) verwendet, denen man Höflichkeit zollt (zollen muß)

Bsp.: Buntaro-san

Eine ungefähre Entsprechung wäre in Deutsch „Herr“ bzw. „Frau“, also
Herr Meier, Frau Müller

-sama wird als Zusatz verwendet, wenn es eine extrem höher gestellte Person ist, bzw. wenn man dieser Person besondere Höflichkeit oder sogar Ehrfurcht erweisen will

Bsp.: Toranaga-sama

Es lassen sich wohl keine allgemeingültigen Regeln aufstellen wann wer zu wem (nichts), -san, -sama sagt.
Im modernen Japan wird es zweifelsohne wieder anders sein.

Meine Quelle: „Shogun“, der Gesellschaftsroman Japans von James Clavell

Gerhard

Hallo Justme,

die ursprüngliche Bedeutung läßt sich wohl am besten mit ‚Ehrenwerter‘ übersetzen.

Diese Ehrenwerten waren freie, also keine Fronarbeiter oder Leibeigene.

Es trat dann allerdings eine Bedeutungswandlung in Richtung ‚Herr‘ oder ‚Dame/Frau‘ ein im Sinn des deutschen ‚Herr‘ oder neudeutsch ‚Cheffe‘

Es gilt immer noch als üblich einen Kollegen/Kunden/Lieferanten etc. im formalen Sprachverkehr mit 'Name’san anzusprechen.

Läßt man es weg, ist man entweder mit ihm/ihr ‚per Du‘ oder es ist eher unhöflich.

Gandalf

Paßt doch schon fast!
Hallo Gerhard und andere,

-san wird als Namenszusatz für höher bzw. gleichgestellte
Personen (beiderlei Geschlechts) verwendet, denen man
Höflichkeit zollt (zollen muß)

Gut.

Eine ungefähre Entsprechung wäre in Deutsch „Herr“ bzw.
„Frau“, also
Herr Meier, Frau Müller

Auch richtig. Allerdings kann man -san auch durchaus hinter einen Vornamen hängen.

-sama wird als Zusatz verwendet, wenn es eine extrem höher
gestellte Person ist, bzw. wenn man dieser Person besondere
Höflichkeit oder sogar Ehrfurcht erweisen will

Auch im Prinzip richtig. Allerdings sollte man als Nicht-Japaner mit der Anwendung von -sama vorsichtig sein. Wenn man’s falsch benutzt, kommt das schnell als Ironie o.ä. an.

Es lassen sich wohl keine allgemeingültigen Regeln aufstellen
wann wer zu wem (nichts), -san, -sama sagt.
Im modernen Japan wird es zweifelsohne wieder anders sein.

Im „normalen“ Gespräch zwischen „normalen“ Leuten paßt -san fast immer. Mit -sama sollte man wie oben gesagt vorsichtig sein.

Meine Quelle: „Shogun“, der Gesellschaftsroman Japans von
James Clavell

Schöner Roman, aber nicht in allen Punkten historisch und kulturell korrekt :smile:

Gruß Kubi

In Thailand auch :smile:
Ohne eigene Erfahrung

*grins*

Siân

Hallo!

Kann mir jemand erklären, was die japanische Bezeichnung
„-San“ am Ende eines Namens zu bedeuten hat?

‚San‘ ist eine sehr respektvolle Anrede, die bei Gleichaltrigen, Bekannten oder Personen gleichen Ranges angewendet wird. Man kann es ungefähr mit Herr/Frau übersetzen.
Müller-san = Herr Müller

‚Sensai‘ verwendet man für ältere(weisere) oder ranghöhere Personen, also z.B. Lehrer, Chef, etc. Man kann es mit ‚ehrwürdiger …‘ übersetzen.
Schmidt-sensai = ehrwürdiger Schmidt

‚Sama‘ zeigt sehr großen Respekt und ist nur Herrschern oder hochrangigen Staatspersonen vorbehalten.

Gruß

Dirk

Vielen, vielen Dank! :smile:
Jetzt weiß ich, daß ich es als Kompliment nehmen darf, wenn mich jemand in meinem Filmforum wieder mit „Nick“-San anspricht! :smile:
Und gelernt hab ich auch noch was! Supi! :smiley:

Grüüüße!
Justme

Hallo,

ich glaube, „Ehrenwerter“ trifft es noch genauer als Herr etc., ich denke da z.B. an Fuji-san. Bei meinem Aufenthalt dort wurde ich auch als Heidi-san apostrophiert, aber das kann auch eine Ausnahme bei Nichtjapanern sein. Ansonsten ist mir der Gebrauch bei Frauen nicht erinnerlich, ich glaube aber, im Sprachunterricht hätte man uns beigebracht, daß -san geschlechtsunabhängig wäre, ich meine one-san (Ältere Schwester)oder Tanaka-san (Nachname *san) waren so Bezeichnungen, die die Japaner z.B. dem reinen Vornahmen vorziehen. (in meinem Fall natürlich nicht, mit dem -l haben sie so ihre Ausspracheprobleme, während die Almöhitante natürlich in Japan sehr bekannt -und auch aussprechbar- ist). Aber das kann sich vielleicht in den letzten Jahren auch schon geändert haben.

Viele Grüße

Heidi

kann’s nicht auch was weibliches bedeuten? :smile:

Hi Justme,

Und gelernt hab ich auch noch was! Supi!

nur erzähle dann bitte den Japanern nicht, dass „Supi“ eine besondere Auszeichnung darstellt…
Gruß,
Anja

Richtigstellung
Hallo Anne-chan (na, du),

Jetzt weiß ich, daß ich es als Kompliment nehmen darf, wenn
mich jemand in meinem Filmforum wieder mit „Nick“-San

Im Forum ist „„nick“-san“ kein Kompliment, sondern ganz normaler, sachlicher Umgangston, entspricht dem „Du“ im W-W-W, ist die Anrede, welche am allerwenigsten mitsagt.

Der Zusatz „-sensei“ würde Dich als fachliche Autorität anerkennen.

Der Zusatz „-sama“ wäre „sehr geehrte Frau (Anne)“, also wie in einem Geschäftsbrief

Mit herzlichem Gruß,

Wolfgang Berger

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…übrigens gibt es noch die Form „…-senpai“, damit spricht man für gewöhnlich in Japan Lehrer oder Schüler einer viel höheren Jahrgangsstufe an. Also das wäre demnach auch ehrerbietend (oder wie das heißt).

  • André

…übrigens gibt es noch die Form „…-senpai“, damit spricht
man für gewöhnlich in Japan Lehrer oder Schüler einer viel
höheren Jahrgangsstufe an. Also das wäre demnach auch
ehrerbietend (oder wie das heißt).

Wenn ich das bitte präzisieren dürfte…
„Senpai“ bedeutet nicht „Lehrer“, sondern stets, wie Du andeutest, „Mitschüler eines früheren Jahrganges“ bzw. „alte Herrn“ einer Studentenverbindung, das kann ein Jahr oder hundert Jahre früher bedeuten.
„Ehrerbietend“ ist übertrieben gesagt, es geht lediglich um die Anerkennung der natürlichen Autorität des Älteren.
„Senpai“ wird i.ü. kaum als Namens-Anhängsel gebraucht, sondern als Anrede ohne Namen, was z.B. für „-san“ oder „-sama“ ausgeschlossen ist.

Mit herzlichem Gruß,

Wolfgang Berger

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Fujisan
Hallo,

ich glaube, „Ehrenwerter“ trifft es noch genauer als Herr
etc.,

Definitiv nicht.

ich denke da z.B. an Fuji-san.

Das ist ein völlig anderes „san“ und bedeutet schlicht „Berg“.

ich glaube aber, im
Sprachunterricht hätte man uns beigebracht, daß -san
geschlechtsunabhängig wäre,

Ist es in der Tat.

Gruß Kubi

Sensei
Hallo Dirk,

‚San‘ ist eine sehr respektvolle Anrede, die bei
Gleichaltrigen, Bekannten oder Personen gleichen Ranges
angewendet wird. Man kann es ungefähr mit Herr/Frau
übersetzen.
Müller-san = Herr Müller

Das „sehr“ kannst Du weglassen, sonst richtig.

‚Sensai‘ verwendet man für ältere(weisere) oder ranghöhere
Personen, also z.B. Lehrer, Chef, etc. Man kann es mit
‚ehrwürdiger …‘ übersetzen.
Schmidt-sensai = ehrwürdiger Schmidt

Sensei bitte. Und den Chef sollte man nicht unbedingt so bezeichnen, die Bedeutung „Lehrer“ oder „Weiser“ schwingt immer mit, nicht jeder Vorgesetzte ist ein solcher.

‚Sama‘ zeigt sehr großen Respekt und ist nur Herrschern oder
hochrangigen Staatspersonen vorbehalten.

Stimmt. Oder ähnlichen Personen. Muß nichts mit staatlichem Amt zu tun haben.

Gruß Kubi

Hallo Kubi,

‚Sensai‘ verwendet man für ältere(weisere) oder ranghöhere
Personen, also z.B. Lehrer, Chef, etc. Man kann es mit
‚ehrwürdiger …‘ übersetzen.
Schmidt-sensai = ehrwürdiger Schmidt

Sensei bitte. Und den Chef sollte man nicht unbedingt so
bezeichnen, die Bedeutung „Lehrer“ oder „Weiser“ schwingt
immer mit, nicht jeder Vorgesetzte ist ein solcher.

Naja da hast du recht, aber im Zweifelsfall ist man so immer auf der sicheren Seite. Stell dir mal vor, du befindest dich mit deinem Abteilungsleiter und dem Geschäftsführer in einer Besprechung. Wen redest du nun wie an? Beide mit ‚san‘ geht nicht, das wäre respektlos.

‚Sama‘ zeigt sehr großen Respekt und ist nur Herrschern oder
hochrangigen Staatspersonen vorbehalten.

Stimmt. Oder ähnlichen Personen. Muß nichts mit staatlichem
Amt zu tun haben.

Stimmt, kann man auch zu Personen mit höherem gesellschaftlichen Status sagen.
MfG Dirk

auf der sicheren Seite. Stell dir mal vor, du befindest dich
mit deinem Abteilungsleiter und dem Geschäftsführer in einer
Besprechung. Wen redest du nun wie an? Beide mit ‚san‘ geht
nicht, das wäre respektlos.

Deinen Abteilungsleiter nennst Du üblicherweise „Bucho“ und den Geschäftsführer „Shacho“. Das sind Funktionsbezeichnungen.
Als Untergebener wirst Du von ihnen mit Deinem Nachnahmen ohne Zusatz angesprochen, außer Du bist sehr jung, dann kannst Du schon mal „Nachname-kun“ genannt werden.
Wo man es lockerer angehen läßt, sagt man „Nachname-san“ zu Untergebenen und Vorgesetzten, das geht in die Richtung Duzen, kommt aber nicht ganz heran. Richtig duzen tun Kollegen einander, wenn sie „Nachname“ ohne Zusatz zueinander sagen.

Bei Verhandlungen mit einer anderen Firma sagst Du „Bucho-san“ oder „Nachname-san“ zu dem Abteilungsleiter der anderen.

Lehrer sagen übrigens gerne „Nachname-sensei“ zueinander, ohne daß dies eine sonderliche Respektsbezeugnug wäre.

Außerhalb des Schriftverkehrs dient „Nachname-sama“ eigentlich nur für Kunden im Ladengeschäft, wenn man ihn z.B. über Lautsprecher ausrufen läßt. Ohne Namen heißt der Kunde „Gast-sama“. In normalen Gesprächssituationen empfehle ich „-sama“ nicht, höchstens vielleicht, wenn man eine Laudatio auf einen Nobelpreisgewinner hält oder so; hochgestellte Persönlichkeiten nennt man „Nachname-Amtsbezeichnung“,
nur für den Tenno gibt es wieder einen Zusatz, Seine Majestät nennt man Tenno-heika.

Im Schriftverkehr ist „-sama“ die übliche, höfliche Anrede für eine Einzelperson, Familien und Firmen wurden früher mit „Name-onchu“ angesprochen, seit einigen Jahrzehnten nur noch Firmen, während sich für Familien „Nachname-Vorname des Papas“ eingebügert hat, zumeist mit -sama.

Auch in der Familie sind vielerlei Anredeformen üblich, der Sohn des Hauses kann da für die Mutter z.B. „Vorname“, „Vorname-chan“, „Vorname-kun“ oder gar „Vorname-san“ heißen, was teilweise vom momentanten körperlichen Verschmutzungsgrad abhängt…

Mit herzlichem Gruß,

Wolfgang Berger

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