Das Sein wird erklaert oder beschrieben?

Wie kommt man zu Behauptungen, Aussagen, Postulaten?

(egal ob Politiker, Philosoph oder sonst ein Mensch im allgemeinen?)

Nach Wittgenstein wird die Welt nicht erklaert sondern beschrieben.

Wird die Welt, das Sein erklaert.…?

Oder „nur“ beschrieben?

Aus unserer Wahrnehmung & Erfahrung heraus, noch dazu aus (inter-) subjektiver…

Die Naturwissenschaften jedenfalls koennen die Welt, das sein zumindest wissenschaftlich erklaeren…

Oder beschreiben auch sie nur??

Gruss

Mike

Moin,

Nach Wittgenstein wird die Welt nicht erklaert sondern
beschrieben.

womit er für die Naturwissenschaften Recht hat.

Die Naturwissenschaften jedenfalls koennen die Welt, das sein
zumindest wissenschaftlich erklaeren…

Nein, beschreiben. Kein Physiker kann erklären, warum c (die Vakuumlichtgeschwindigkeit) 299 792,4574 ± 0,001 km/s beträgt. ‚Nur‘ sehr präzise messen.

Oder beschreiben auch sie nur??

Genau das.

Gandalf

Nein, beschreiben. Kein Physiker kann erklären, warum c (die
Vakuumlichtgeschwindigkeit) 299 792,4574 ± 0,001 km/s
beträgt. ‚Nur‘ sehr präzise messen.

Aber die Wissenschaft macht aus Beobachtungen und Beschreibungen Voraussagen, die zunächst völlig unbekannt und unentdeckt sind. Nachträglich kann man dann diese Voraussagen bestätigt finden. Gutes Beispiel die Lichtablenkung durch Gravitationslinsen.
Udo Becker

moin,

Aber die Wissenschaft macht aus Beobachtungen und
Beschreibungen Voraussagen, die zunächst völlig unbekannt und
unentdeckt sind.

die können dann stimmen oder nicht.
Aber es sind Voraussagen, Extrapolationen, die auf gemessenem Wissen basieren. sie erklären in keiner Weise, warum dies so ist.

Nachträglich kann man dann diese Voraussagen
bestätigt finden. Gutes Beispiel die Lichtablenkung durch
Gravitationslinsen.

Die Lichtablenkung ist Teil eines Modells, das wir ‚Relativitätstheorie‘ nennen. Diese Ablenkung war Teil davon und wenn man sie nicht gefunden/gemessen hätte, wäre diese Theorie wohl als falsch verworfen worden; zurecht.

Gandalf

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Die Wissenschaft kann nicht das SEIN als solches, auch nicht die Wirklichkeit. wie sie ist, erklaeren, aber viele viele Sachen (Tatsachen) innerhalb dieses Da - und So - Seins…

MV

Tach,

Die Wissenschaft kann nicht das SEIN als solches, auch nicht
die Wirklichkeit. wie sie ist, erklaeren,

Naturwissenschaft ist ein Modell, daß empirisch gefundene Daten zu einem (beschreibenden) System zusammenfasst. So sind (bedingt) Voraussagen möglich, die aber wieder durch Experimente mit Befunden verifiziert oder falsifiziert werden müssen.
Sein als Solches, Sinn oder Wahrheit haben in diesem System/Modell keinen Platz.

Gandalf

Die Naturwissenschaften jedenfalls koennen die Welt, das sein
zumindest wissenschaftlich erklaeren…

Nein, beschreiben. Kein Physiker kann erklären, warum c (die
Vakuumlichtgeschwindigkeit) 299 792,4574 ± 0,001 km/s
beträgt. ‚Nur‘ sehr präzise messen.

Stimmt heute nicht ganz:smile:.
Die Aussage/Forderung, dass die Physik sich strikt auf Beschreibung beschränken sollte ist lange Vergangenheit. Die Debatte hat man um 1900 geführt, am Anfang der Quantenmechanik. War ja verständlich da man bis da die Anschaulichkeit als den letztendlichen Instanz betrachtete.

Genau das.
Gandalf

Balázs

Moin Moin!

Wenn Physik heute nur noch Philosophie ist, dann gilt:

Weder erklaert sie das Sein, noch beschreibt sie es…

Alles ist Modell!

Uebrigens: Vielleicht auch die Wirklichkeit…

Mein BonMot:

**Was wirklich
wirklich ist,
weiss mesnch nun
wirklich nicht!

MultiVista**

Moin,

weiss mesnch nun
wirklich nicht!

was „mesnch“ ist weißt nur du.

Oder gehörte es zu der Schrift an der Wand bei König Belšazar:

„mesnch, mesnch tekel u-parsin“ ?

Tankred

Moin,

Stimmt heute nicht ganz:smile:.

inwiefern?
Ein ‚Warum‘ ist weiterhin keine Frage der Physik.

Die Aussage/Forderung, dass die Physik sich strikt auf
Beschreibung beschränken sollte ist lange Vergangenheit. Die
Debatte hat man um 1900 geführt, am Anfang der
Quantenmechanik. War ja verständlich da man bis da die
Anschaulichkeit als den letztendlichen Instanz betrachtete.

Es ging hier nicht um Anschaulichkeit, schon die Entropie entzieht sich einer anschaulichen Erklärung, und bei der Quantenphysik ist es mit der Anschaulichkeit völlig vorbei. Aber auch bei der Kopenhagener Deutung und späteren Modellen ging und geht es nie um ein ‚Warum‘.

Gandalf

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Wenn Physik heute nur noch Philosophie ist,

nein. das hat niemand behauptet und das wird auch niemand behaupten können. wie kommst du auf dieses schmale brett?

Hi.

Stimmt heute nicht ganz:smile:.

inwiefern?
Ein ‚Warum‘ ist weiterhin keine Frage der Physik.

So kategorisch stimmt das nicht.
Eine endgültige, schnelle Antwort auf alles das ist was sie bis auf „weiteres“ aufgegeben hat aus ihrer Geschichte lernend.

Ob der Prozeß, dann für immer ein unendlicher Regreß bleiben wird oder strickt linear auf einen Punkt konvergiert oder eben oszilliert, emergiert usw. hält sie offen aber die Frage dabei warum das wie auch immer so ist hat sie nie voll fallen gelassen sondern nur nüchtern festgestellt, wo sie gerade hingekommen ist.

Dein Beispiel, die Entropie. Warum die gibt (was dahinter Steckt) ist beantwortbar nicht nur beschreibbar (und das sogar auch noch gut anschaulich:smile:
Warum das so ist wie ist, das kann sie jetzt noch nicht beantworten ist ja klar aber, dass es für immer so bleiben (sowohl die Entropie als ihre Erklärung:smile: wird gar muss, behauptet sie nicht.
Sie sieht ihre momentane Grenze. Und macht was sie kann:smile:

Gandalf

Balázs

Moin,

Dein Beispiel, die Entropie. Warum die gibt (was dahinter
Steckt) ist beantwortbar nicht nur beschreibbar (und das
sogar auch noch gut anschaulich:smile:

warum lautet denn eine Formel S = k * log W und hat den Wert, den sie hat?

Warum das so ist wie ist, das kann sie jetzt noch nicht
beantworten

Eben.

Gandalf

2 Like

HI.

Warum das so ist wie ist, das kann sie jetzt noch nicht
beantworten

Eben.

Klar, nur, dass sie auf die Fragestellung nach dem Warum komplett aufgegeben hat gar als Unsinn betrachtet ist was ich nicht sehe.
Danach strebt sie weiterhin, unerläßliche Leitidee wie die Wahrheit auch und die sind noch fest, untrennbar miteinander gekoppelt:smile:.

Gandalf

Balázs

Wie kommt man zu Behauptungen, Aussagen, Postulaten?

(egal ob Politiker, Philosoph oder sonst ein Mensch im
allgemeinen?)

Nach Wittgenstein wird die Welt nicht erklaert sondern
beschrieben.

Wird die Welt, das Sein erklaert.…?

Oder „nur“ beschrieben?

Aus unserer Wahrnehmung & Erfahrung heraus, noch dazu aus
(inter-) subjektiver…

Die Naturwissenschaften jedenfalls koennen die Welt, das sein
zumindest wissenschaftlich erklaeren…

Oder beschreiben auch sie nur??

Die Erklärungen der Wissenschaft sind begrenzt auf Beobachtungen. Das heißt, man beschreibt Resultate und begründet sie mit Resultaten anderer Beobachtungen.

Moin,

Klar, nur, dass sie auf die Fragestellung nach dem Warum
komplett aufgegeben hat gar als Unsinn betrachtet ist was ich
nicht sehe.

Dann sie, was Du sehen willst, es ist aber eine sagen wir mal vorsichtig, exotische Sichtweise.

Danach strebt sie weiterhin, unerläßliche Leitidee wie die
Wahrheit auch und die sind noch fest, untrennbar miteinander
gekoppelt:smile:.

Der Begriff ‚Wahrheit‘ hat in den Naturwissenschaften erst recht nichts verloren, den lassen wir gerne in der theologischen Fakultät stehen.

Gandalf

2 Like

Tach,

Wenn Physik heute nur noch Philosophie ist, dann gilt:

ist sie aber nicht.

Gandalf

Hi.

Klar, nur, dass sie auf die Fragestellung nach dem Warum
komplett aufgegeben hat gar als Unsinn betrachtet ist was ich
nicht sehe.

Dann sie, was Du sehen willst, es ist aber eine sagen wir mal
vorsichtig, exotische Sichtweise.

Damit kann ich gut und bewußt leben:smile:

Es gibt offensichtlich zwei Ebene der NaWi.
Wenn ich die nicht seltenen historischen Debatte zwischen den berühmten Forscher so lese ist die Frage nach warum immer präsent.

Danach strebt sie weiterhin, unerläßliche Leitidee wie die
Wahrheit auch und die sind noch fest, untrennbar miteinander
gekoppelt:smile:.

Der Begriff ‚Wahrheit‘ hat in den Naturwissenschaften erst
recht nichts verloren,

Aber nicht doch, sie hat den Begriff nur auf ihren Platz gestellt.
Geht es um analytische oder faktische.
Wo liegen jeweils die Grenzen usw.
Und nur in diesem Rahmen versteht sie und behandelt sie.

den lassen wir gerne in der theologischen Fakultät stehen.

Die suchen nach einer absoluten „Wahrheit“, bzw. geben vor sie schon gefunden haben.
Das ist nicht das gleiche:smile:))

Gandalf

Balázs

Wie kommt man zu Behauptungen, Aussagen, Postulaten?

(egal ob Politiker, Philosoph oder sonst ein Mensch im
allgemeinen?)

Nach Wittgenstein wird die Welt nicht erklaert sondern
beschrieben.

Wird die Welt, das Sein erklaert.…?

Oder „nur“ beschrieben?

Aus unserer Wahrnehmung & Erfahrung heraus, noch dazu aus
(inter-) subjektiver…

Die Naturwissenschaften jedenfalls koennen die Welt, das sein
zumindest wissenschaftlich erklaeren…

Oder beschreiben auch sie nur??

Die Erklärungen der Wissenschaft sind begrenzt auf
Beobachtungen. Das heißt, man beschreibt Resultate und
begründet sie mit Resultaten anderer Beobachtungen.


Richtig!

Wir koennen nunmal nur UNSERE Wirklichkeit erkennen, was schon schwer genug faellt.

Der struktureklle Kaefig eben:

Multis Käfigtheorie:

In einem bestimmten, jeweils vorgefundenen, Kontext der Realität(en)
werden Beweise, Argumente geboren, eingebaut.
Hier sind sie denn auch gültig und korrekt… gewiss-ermaßen
„wahr“…
In einem anderen Kontext (sprich Welt, SEIN, Realität) stimmen sie
mit an Sicherheit grenzender Wahrhscheinlichkeit nicht mehr.
Wahrscheinlich auch nicht einmal meine, d i e s e Aussagen hier.!
Radikal aber …
Ist das oder jenes „X“ riichtig/wahr oder falsch?
Es gibt KEIN objektives KRITERIUM, das ausserhalb liegt und den
Sachverhalt, Ding „X“ endgültig und „universell“ beweisen könnte, dass
es sei oder wie es sich verhält.
Alle Wahrheiten - und deren Wahrnehmungen - gelten nur in IHREM
zugrundeliegenden Kontext, Realität und der daraus heraus gewonnenen
Kriterien.

Natur und Vernunft fallen zusammen

Ein „wie man zu denken habe“ ist Religion, Ideologie und
n i c h t Philosophie. Schon gar nicht, wenn man als Philosoph - qua
Definition - aufgefordert ist, zu fragen und zu reflektieren, zu
falsifizieren oder verifizieren.

Und wir haben die Möglichkeit dazu, Hegels
„absolte“ Wahrheit/Wirklichkeit zu erfassen.

Es scheint (!), dass es Hegel gelungen ist, Kants These von der
Unerkennbarkeit zu widerlegen, besser: zu entkräften.

Nach Hegel - und den Erkenntnissen der Evolutionstheorie

  • von der Hegel noch nichts wusste - ist es so, dass die
    Wirklichkeit und die Vernunft/Denken e i n e s sind.

Besser formuliert:
Denken/Vernunft sind vollständig „begrenzt“ durch die
Wirklichkeit/Natur. Oder anders:
Die Vernunft kann gar nicht über die Wirklichkeit

  • strukturell - h i n a u s denken.

Also macht zum Bsp. der Gedanke an eine „Aussenwelt“, ein
Paralleluniversum etc. etc. keinen vernünftigen Sinn.

Unser Bewusstsein und die Realität fallen zusammen.
Sie haben sich ja auch wechselseitig und gemeinsam entwickelt. Also
hat unser Hirn das Repräsentationsmuster
aller möglichen Dinge und Realitäten in sich.
Und wo es das nicht hat, ist auch nichts. Es „entzieht“ sich dann
nicht nur unserer Kenntnis, sondern es ist nicht da, ganz vernünftig
betrachtet.

Es gibt keine Maßstäbe, Regeln, Kriterien „ausserhalb“
für den Beweis über etwas über uns hinaus.

Unsere Erkenntnis ist - im optimalen Fall - die der
„absoluten“ Wahrheit/Wirklichkeit.

Fazit nochmal:

Die Strukturen der Wahrheit/Wirklichkeit
entsprechen
denen unseres Bewusstseins.

Also auch den „Dingen an sich“ (Kant) und allem was wir denken können.
Durchaus auch einen „Gott“ (aber bitte nicht verwechseln mit christl.
oder anderer Religion). Doch es gilt: Ist es wahrnehmbar oder nicht?
Quasi Einbildung oder mehr.
Prüfen Prüfen Prüfen…
mit den von uns gegebenen Mitteln der Natur!

Zu Natur gehört der Mensch UND die Vernunft!

Meine Signatur:
„Was wirklich wirklich ist,
weiss mensch nun wirklich nicht“

ist nach Hegel zunächst mal widerlegt.

Denn nochmal:
Die Strukturen unserer Wirklichkeit
entsprechen
denen unserer Vernunft/Bewusstsein/Denkvermögens.

Einwände?

Wahrheit?
Geht es um analytische oder faktische.
Wo liegen jeweils die Grenzen usw.?

Wer beantwortet das?