DENKEN IST NÜTZLICH!!!
„Es gibt keine gefährlichen Gedanken -
das Denken selbst ist gefährlich.“
Dass das Denken selber GEFÄHRLICH sein soll, als das nützlichstes Werkzeug des Menschen überhaupt, ist wohl in dieser extremen GENERALISIERUNG… Unsinn, denn das Denken ist das Hauptwerkzeug des Menschen, wodurch er sich von allen Tieren unterscheidet. Denken schlechthin GEFÄHRLICH zu nennen, hieße darauf zu verzichten und nicht nur wie die Tiere, die meines Erachtens (da gibt es immer mehr wissenschaftliche Belege) ebenfalls denken, sondern zu werden wie gedankenlose Steine, das wäre die Konsequenz.
Eher ist der obige Satz doch genau umzudrehen, wie er sich in seiner PROVOKATION versteht, denn nicht das Denken per se ist GEFÄHRLICH, sondern es sind gerade die einzelnen Gedanken oder komplexe Gedankensysteme, die GEFÄHRLICH sein können. Der beste Beweis hierfür ist die eigene Lebensgeschichte dieser Philosophin, und ich vermute mal, so hat sie es auch gemeint, hat es aber leider nicht, wie viele Philosophen, korrekt formuliert, sondern fälschlicherweise GENERALISIERT, in einer genau falschen Weise.
Was wäre die Menschheit ohne ihre Fähigkeit zu denken und dieses Denken kulturell zu vermitteln? Ohne diese Fähigkeit zu Denken hätten wir keine Häuser, Möbel, Kleider, Autos, Schiffe, Flugzeuge, Computer, Internet etc. Nicht das Denken ist GEFÄHRLICH, sondern die Gedanken sind sehr, sehr oft GEFÄHRLICH, wie der Poster T. Branden als Arzt und Psychotherapeut das ja sehr richtig sagt. Es kommt aber noch was dazu, was er als Spezialist aber leider nicht erwähnt. Das ist das neurotische Denken, das GEFÄHRLICH ist und das im Extremfall sogar tödliche Krankheiten auslösen kann, wenn man sich mit falschen Gedanken ständig selbst unterdrückt und dadurch seine körperlichen Bedürfnisse verleugnet (Freuds Erkenntnis zur Hysterie oder die Erkenntnisse von Groddeck und vielen anderen).
Zurück zu Hannah Arendt, diese Philosophin hat doch am eigenen Leib erfahren müssen, wie ihre Gedanken GEFÄHRLICH waren für Menschen, anlässlich ihres Themas „Eichmann in Jerusalem“. Nicht nur, dass ihr nach Veröffentlichung im US-Magazin des „The New Yorker“ eine breite Welle der Empörung und Ablehnung ihrer Gedanken entgegen-schlug, sondern auch die meisten ihrer langjährigen besten Freunde wandten sich von ihr ab und blieben bis zu ihrem Tode unversöhnlich, weil für sie die „Wahrheit“, wie sie die Philosophin als „Banalität des Bösen“ dargestellt hatte, UNERTRÄGLICH (!) war, noch dazu der Vorwurf an die Juden-Räte, sie hätten zu wenig Widerstand geleistet und wären deshalb mitschuldig am Holocaust.
Gedanken können GEFÄHRLICH (!) sein, wenn sie dem Leben schaden, aber das Denken als solches in seinem Vermögen des Menschen ist doch gerade für Philosophen die einzige Möglichkeit, um aus der GEFAHR eines total sinnlosen Lebens auf diesem Planeten, der Leben hervorbrachte, warum und wieso… keine Sau wird es jemals wissen, wenigstens als philosophische Illusion (Nietzsche/Foucault) einen künstlichen Sinn zu schaffen. Mein Fazit ist deshalb ganz klar gegen das obige Zitat gerichtet, indem ich diesen Satz radikal umkehre:
DENKEN IST NÜTZLICH!!!
Lebensspiel