Hallo,
Mit
der Annahme, dass du natürlich nicht alterst oder gar stirbst,
Sorry, aber ich werde keine neue Messia, sondern schlicht und ergreifend sterben - in drei Jahren, wenn die Lütte 18 und damit zumindest rechtlich selbständig, darf ich das auch.
Die Kinder werden dann schon ohne mich klarkommen. Etwas längerer Rückhalt wäre besser, aber es würde gehen, ich könnte sterben, ohne mir darum wirklcih Sorgen machen zu müssen.
Ab da macht mir das WIE eher Sorgen, als das WANN - solange ich vor meinen Kindern sterbe. Deren Tod möchte ich nicht erleben.
a) Würdest du dann nicht ewig leben wollen?
Nein, auf gar keinen Fall. Soviel gute Bücher wirds nie geben und selbst die würden irgendwann langweilig werden. Trilliarden Socken stricken mag ich auch nicht - und selbst die wären ja gemessen an der Ewigkeit in weniger als einem Augenblick fertig.
Allein diese Socken-Zeit-Vorstellung gruselt mich. Trilliarden Socken und der Rest ist immernoch endlos.
Die Vorstellung, irgendwann abends ins Bett zu gehen, einzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen finde ich sehr, sehr, Obersehr viel angenehmer, als ewig bewußt leben zu müssen - mir erscheint ewiges Leben wirklich als Drohung, stelle mir das spätestens nach ein paar hundert Jahren nur noch als ein schreckliches Muss vor, spätestens.
Und das wäre ja noch garnichts - jede Zeit wäre garnichts.
Nein, dass ist wirklich Horror.
Die meisten über 80 jährigen, die ich kenne, sind in dem Alter schon des Daseins einigermaßen müde, haben Angst vor dem Sterbevorgang an sich und vor Schmerzen oder Atemnot, aber nicht vor dem Tod, dem Wegsein.
b) Wie lange möchtest du dann leben? Was wäre für dich
angemessen?
Wenn ich solange lebe, wie meine Kinder mich brauchen (also richtig, nicht nur für gelegentliche Telefonanrufe oder finanzielle Aushilfe) und anschließend noch ein Jahr um sicher zu gehen, dass sie alleine klar kommen, bin ich völlig zufrieden. Von jetzt an wären mir 3 Jahre sehr wichtig, danach je nach dem, wie es bei den Kindern läuft, aber ab da wäre es schon O.K., könnte ich mich mit dem Tod abfinden ohne Groll.
Nochj besser wäre, wenn Enkel da wären und die Kinder keine Babysitteroma bräuchten (was man sich nat.wünscht. Die beste Art Kleinkinder zu genießen, ist als Oma).
c) Weshalb setzt du deinem Leben nicht jetzt ein Ende (das ist
nicht als Aufforderung an dich oder andere gemeint, nur als
Gedankenspiel)?
- siehe vorherige Antwort,
- bin ich nicht lebensmüde - muss man Lebensmüde sein, wenn man nicht gleich ewig leben will??
Sollte Punkt 1 erledigt sein und ich dann unter bösen Beschwerden leiden, würde ich Selbstmord ernsthaft in Erwägung ziehen - lieber, als dement oder völlig unselbständig dahin zu vegetieren oder dauernd Schmerzen leiden.
Es muss auch mal gut gewesen sein dürfen.
Was ist „es“ und wann ist es für dich „gut“ gewesen?
Gut gewesen ist es, wenn man das Leben, die Mühe, das Denken etc. nicht richtig mehr mag, genug davon hat, alles langweilig wird und man eh nicht mehr so kann wie man möchte.
Kurz, wenn die Mühe immer mehr und der Spaßanteil immer geringer wird. Irgendwann kippt die Waage in Richtung „Genug, es ist gut gewesen und reicht jetzt“.
Meine Schwiegermutter ist jetzt 89 und für ihr Alter sehr fit. Aber man merkt, dass ihr in den letzten Jahren doch die Lust am Leben abhanden gekommen ist. Die Augen tuns nicht mehr so recht, Gehör und Gedächtniss auch nicht - und das Leben wird in dem Alter nicht spannender.
Ich kann sie verstehen in ihrer Situation. Sie hat offensichtlich kein großes Interesse mehr am Leben, obwohl sie sich immernoch fit und beweglich hält und in der Hinsicht einen altmodisch eisernen Willen beweist. Sie lässt sich beileibe nicht hängen, kann sie verm. garnicht. Trotzdem fängt sie an, ihre Wohnung zu räumen, damit wir nciht soviel Mühe damit haben wenn sie stirbt. Ich habe sie als sehr agile 70 jährige kennengelernt. Damals war sie lebensfroh und unternehmungslustig. Heute fällt ihr vieles ungewohnt schwer und sie hat offensichtlich keinen großen Spaß mehr am Leben.
Das ist verm. der Lauf des Lebens. Ich finde das O.K.
Ist das eine Drohung seitens der jeweiligen Religionen?
Ich meine: Ganz klar Nein. Hoffnung haben/vermitteln ist
grundsätzlich weder verwerflich noch müsste man sich dessen
schämen.
Welche Hoffnung meinst Du? Hoffnung auf ewige währendes Leben ist m.E. eben keine Hoffnung.
Eine Hoffnung auf einen schmerzlosen, nicht zu frühen Tod fände ich wesentlich schöner und sinnvoller.
Aber das kann nat. keine Religion garantieren, ergo wird etwas versprochen, das niemand widerlegen kann und vielen erstmal toll erscheint - solange man sich nicht klar macht, was das heißt.
Oder wird da Ewigkeit schlicht missverstanden?
Es macht m.E. keinen Sinn, etwas und über andere zu werten,
wenn man nicht einmal eine einzige Randbedingung von diesem
„etwas“ weiß.
Was `weißt´ Du darüber? Gib es preis.
Du kennst auch nur dein Hier und Jetzt - ja. Kennst Du mehr? Oder der Papst?
und hast
ein paar sehr vage Vorstellungen zu ewigem Leben (wirst du
bemerken, wenn du die Fragen für dich beantwortest).
Zumindest habe ich eine halbwegs passable Vorstellung von „Ewig“, soweit es einem Menschen eben möglich ist.
Aber
dennoch wertest du daraus über andere. Tztztz…
Nein, Tztztztztztztzusw.
Ich gebe mein Empfinden und meine Überlegungen preis und frage hier.
Du gibst garnichts preis, wertest nur, als ob Du das ewige Leben schon gelebt hättest - was per se unmöglich ist.
Das ist das typisch unangenehme bei Diskussionen mit unkritisch Gläubigen (oder grundsätzlich Gläubigen). Diskussionen sind unmöglich, weil alle rationalen Argumente, auch pers. Vorlieben, grundsätzlich negiert und dem eigenen Glauben untergeordnet werden.
Wer nicht Unglaubliches glaubt, tickt nicht richtig.
Pastoren, Mullahs, Rabbis und die asiatischen sowie animistischen und sonstige Varianten dergleichen haben recht. Die Frage ist nur: wer hat rechter?
Erinnert ein bißchen an die Parteienlandschaft - und auch da ist Glaube gefragt, wenn auch weniger ewig, eher sehr kurzfristig. Aber selbst das wirkt.
Gruß, Paran