Hallo,
leider erwähnst du nicht, wie alt du bist und wie lange du noch planst zu arbeiten.
Das wären wichtige Grundinformationen um konkrete Ratschläge geben zu können.
Aus meiner Sicht haben die alle nur Nachteile. Hohe Gebühren, strenge Regeln (wann du an das Geld kannst) und mickrige Renditen. Ich würde von allen dreien die Finger lassen. Die Lebensversicherung ist als Konzept tot. Der aktuelle Garantiezins liegt so niedrig, das er kaum die Inflation ausgleicht, von Vermögensaufbau ganz zu schweigen. Die ganzen Altverträge mit 4%+ Garantiezins werden einige Versicherer noch in ernste Schwierigkeiten bringen, da diese am Markt unter der gegebenen Reglementierung nicht erwirtschaftet werden können.
Eine Steuerersparnis ist immer schön, sollte aber, meiner Meinung nach, eines der letzten Kriterien sein.
Der Staat ändert bekannterweise gerne die Regeln, so dass nahezu unabsehbar ist, wie eine bestimmte Rente in bspw. 20 Jahren besteuert werden wird.
Ich wiederhole mich: Die Lebensversicherung ist tot. Wenn dir der Name Allianz ein besseres Gefühl beim Über-den-Tisch-gezogen-werden gibt, bitte, aber ich persönlich würde von diesen Produkten großen Abstand nehmen.
So, nachdem ich jetzt meine Meinung zum Thema Lebensversicherer geäußert habe möchte ich auch ein paar konstruktive Vorschläge machen:
- An Finanz-Bidung führt kein Weg vorbei. Bei einem Thema wie der Rente, wo dich die Konsequenzen deiner Entscheidungen Jahre bis Jahrzehnte begleiten ist es der denkbar schlechteste Weg beim „netten Bankberater“ nach zwei Cappucino (die waren kostenlos, wie großzügig) einen Vertrag zu unterschreiben. Du musst dich selber bilden, es hilft nichts. Einen guten Einstiegspunkt finde ich den Finanzwesir, den gibt es auch im Audioformat (kostenlos)
- Die größte Flexibilität bietet ein privater Kapitalstock, auf den du jeder Zeit und nach deinen Wünschen zugreifen kannst
- Um diesen Stock aufzubauen musst du auf drei Dinge achten: gute Rendite, niedrige Gebühren und breite Streuung
Ein guter Weg um alle drei Punkte als Kleinanleger zu erreichen sind Aktien-ETFs. Diese setzen voraus, dass dein Anlegehorizont mindestens 10, besser 15 Jahre sind. Um mal ein konkretes Beispiel herauszugreifen: ISIN FR0010315770, ein Indexfonds, der den MSCI World Index abbildet. Dessen Kosten sind spektakulär niedrige 0,3% pro Jahr (30 Cents pro investierten 100 Euro), das angelegte Geld wird in über 1500 Unternehmen verteilt und er schüttet die Erträge 2x im Jahr aus.
Für meine Altersvorsorge investiere ich mein Geld in solche Index-Fonds. Diese haben kein teures, aktives Management sondern bilden den Markt als ganzes ab. Wenn genügend Geld zusammen ist (ca. 2000 EUR), kaufe ich über meine Depot-Bank neue Anteile. Alternativ kann man auch einen ETF-Sparplan abschließen, meist ab 20 oder 50 Euro im Monat, abhängig von Fond und Bank.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn es gut werden soll, muss man es selbst machen. Finger weg von Riester-, Rürup- und den ganzen anderen Lebensversicherern. Und auf keinen Fall von irgendjemandem „kostenlos“ beraten lassen. Wer immer dich „kostenlos“ berät wird durch Provisionen gelenkt und steht somit im Interessenskonflikt mit dir. Wie bei allem kostet auch gute Beratung Geld (außer meiner Antwort natürlich )
Gruß,
Steve