Halt die Klappe

Hallo,

ich überlege grade, wie ich reagieren würde, wenn mein Sohn (15) so etwas oder schlimmeres zu mir sagt.

Er neigt im Zorn zu verbalen Übergriffen und ist dann eigentlich kaum zu erreichen. Hinterher tut es ihm oft leid, er entschuldigt sich und - wenn es sehr schlimm war - fährt los und holt Eis für uns oder Blumen. Dann ist es wieder gut, bis zum nächsten Mal.

Natürlich wäre es am besten, wenn es kein nächstes Mal gäbe. Aber bei so einem pubertierenden Jüngling sind die Stimmungsschwankungen doch ziemlich stark.

Gruss

Andreas

Nicht drauf einsteigen und drüber stehen, und wenns vorbei ist ihn darauf hinweisen das du nicht willst das er mit dir so redet.

So würde ich es zumindest machen solange es zu keiner verschlechterung führt.

gruss sev

Hallo

Er neigt im Zorn zu verbalen Übergriffen und ist dann
eigentlich kaum zu erreichen. Hinterher tut es ihm oft leid,
er entschuldigt sich und - wenn es sehr schlimm war - fährt
los und holt Eis für uns oder Blumen. Dann ist es wieder gut,
bis zum nächsten Mal.

Das ist doch gar nicht schlecht für 15! Nicht alle Jugendlichen sind in der Lage, ihre Entgleisungen einzusehen, zu bereuen und zu versuchen, sie wiedergutzumachen.

Natürlich wäre es am besten, wenn es kein nächstes Mal gäbe.
Aber bei so einem pubertierenden Jüngling sind die
Stimmungsschwankungen doch ziemlich stark.

Eben, und weil wir alle mal in der Pubertät waren, wissen wir, dass das hormonell bedingt ist und es sich wieder gibt, schließlich sind wir am Ende alle vernünftig geworden, oder? :wink:

Gruß
smalbop

Hallo,

ich überlege grade, wie ich reagieren würde, wenn mein Sohn
(15) so etwas oder schlimmeres zu mir sagt.

Ansehen, Arme verschränken und so lange anstarren, bis er es merkt…

Er neigt im Zorn zu verbalen Übergriffen und ist dann
eigentlich kaum zu erreichen.

Wer nicht? Manchmal schluckt man, manchmal fährt man aus der Haut. Manchmal brüllt man als Elternteil zurück, manchmal erinnert man sich daran, dass es ja nur die Hormone sind…

Hinterher tut es ihm oft leid,

Immerhin

er entschuldigt sich und - wenn es sehr schlimm war - fährt
los und holt Eis für uns oder Blumen. Dann ist es wieder gut,

Nett von ihm, zeigt doch, dass er weiß: Es läuft was schief… und er bereit ist „Buße“ zu tun, die ihm weh tun… Taschengeld ist in dem Alter ein echtes „Druckmittel“.

bis zum nächsten Mal.

Das Leben ist eine Endlosschleife

Natürlich wäre es am besten, wenn es kein nächstes Mal gäbe.

Gedanklich wäre dies der Himmel für Eltern bereits auf Erden.
Laß´uns weiter träumen.

Aber bei so einem pubertierenden Jüngling sind die
Stimmungsschwankungen doch ziemlich stark.

Jab… so unterschreib.

Gruss

das K

Alles wird gut…

Hallo,

ich überlege grade, wie ich reagieren würde, wenn mein Sohn
(15) so etwas oder schlimmeres zu mir sagt.

sagt er es nun oder nicht (siehe nächsten Absatz)?

Er neigt im Zorn zu verbalen Übergriffen und ist dann
eigentlich kaum zu erreichen.

wer ist im Zorn schon zu erreichen, im pubertären erst recht nicht…

hinterher tut es ihm oft leid,
er entschuldigt sich und - wenn es sehr schlimm war - fährt
los und holt Eis für uns oder Blumen. Dann ist es wieder gut,
bis zum nächsten Mal.

ja, so läuft das wohl in jeder funktionierenden Eltern-Kind-Beziehung. Ganz ohne gehts wohl in keiner Familie ab.

Natürlich wäre es am besten, wenn es kein nächstes Mal gäbe.

zu Hause im sicheren Rahmen wird getestet, was man später mal anwenden kann oder wie weit man außerhalb des Zuhauses gehen kann. Eltern „müssen“ einen schließlich lieben, dazu sind sie ja da. Nimm es nicht zu persönlich. Ruhig und konsequent bleiben.

Aber bei so einem pubertierenden Jüngling sind die
Stimmungsschwankungen doch ziemlich stark.

Ja

Gruss
Andreas

Gruß Inge2

Hallo Andreas,

Dann ist es wieder gut, bis zum nächsten Mal.

Hier wäre für mich persönlich schon auch ein Punkt zum Einhaken. Hormone hin oder her: Handeln hat Wirkungen. Und diese sind nicht beliebig wieder aufzuheben, um bei Bedarf wieder ausgelöst werden zu dürfen.

Aus diesem Grund: Sich auf die selbe Art ein- oder zweimal daneben benehmen und sich dafür entschuldigen und Verzeihung erwarten, ist okay. Mit Rücksicht auf die Hormone vielleicht auch noch ein drittes Mal. Aber dann wäre für mich erst mal Ende mit Großmütigkeit. Eine Entschuldigung macht nur dann Sinn, wenn man weitere derartige Entgleisungen zu vermeiden trachtet. Sie ist kein Freibrief dafür, sich bei Belieben wieder wie die Axt im Wald zu benehmen.

Da würde dann bei mir auch keine noch so nette Geste mehr fruchten. Ich würde sie zurückweisen - wohl wissend, dass das mit hoher Wahrscheinlichkeit einen neuerlichen pubertären „du-verstehst-mich-ja-sowieso-nicht!“-Schub auslösen würde. Den würde ich gelassen abprallen lassen und sagen, dass ich auf Entschuldigungen, denen keine Verhaltensänderung folgt, erst mal verzichten möchte. In meinen Augen ist es kein erstrebenswertes Ziel, meinem Kind zu vermitteln, dass es machen kann, was es will und danach mit ein paar lieben Worten und ein paar Blümchen alles wieder gerade biegen kann.

Jugendliche brauchen Grenzen - und zwar nicht unbedingt immer nur da, wo sie sie freiwillig selbst setzen möchten. Das ist mühsam und oft auch schmerzhaft, aber in meinen Augen überaus wichtig.

Schöne Grüße,
Jule

Tröst!
Tach,

bei 15-jährigen wird das gehirn umgebaut. es gehen bei ihm 30.000 gehirnzellen flöten. pro sekunde!
manchmal hilft es in solchen augenblicken, an sowas zu denken. er ist nicht zurechnungsfähig.
trost und infos bieten diese sonderhefte zum thema pubertät von geo und spiegel.

strubbel
4:open_mouth:)

Hallo!

Der Sohn meiner Freundin, schimpfte im Alter von 9-10 Jahren aus meienr Sicht „extrem“.

Ich war da mit ihm zum Beispiel am Wasserspielplatz und als wir Heim kamen, sagte er zu seiner Mama „Hallo blöde Kuh“. Wobei das keine Ausnahme war, sondern eher die Regel. Wenn ich mit ihm spielte schimpfte er mich „du Arschgeier“ und ähnliches. Das war nicht nur zu Hause so, sondern auch in der Schule, im Hort und bei anderen Kindern. Einmal waren wir bei einer Hochzeit, wo auch andere Kinder waren. Als er mit denen spielte, schimpfte er sie mit „fick dich“ und ähnlichem. Keine Ahnung woher er die Worte hatte.

Anfangs versuchten wir es mit dem Erklären der Wörter, dass „fick dich“ zum Beispiel „hab dich lieb“ bedeutet. Dass aus der Milch von Kühen Käse gewonnen wird, den wir essen können, mit der Frage, ob das leicht blöd ist. Doch das erklären half nicht viel.

Was half war, dass wir ihm sagten, wenn er uns weiter so kränkt, also schimpft, dass wir ihm dann nichts kochen wollen und er Obst und Gemüse essen kann. Vor zirka 8 Monaten war es so weit, er schimpfte seine Mama sehr oft, wir machten ihn darauf aufmerksam, dass er uns kränkt, wir uns beleidigt fühlen und wir nicht für jemanden kochen wollen, der uns ständig schimpft. Doch es änderte sich nichts. Daraufhin gab es für ihn an dem Tag nur Obst und Gemüse, während wir normales Gericht gegessen hatten. Ich selbst hatte mir davon kleine Erfoge erwartet, die mit der Zeit „fruchten“ (es also ein harter Weg wird). Doch ich war vom Ergebnis extrem überrascht. Ab dem nächsten Tag bis heute hat sich das Schimpfen um 95% reduziert.

Ich muß aber sagen, dass ich von dem Ergebnis noch heute total überrascht bin, weil normal kann niemand sein Verhalten binnen so kurzer Zeit langfristig ändern. Ich dachte eher an einen Mühsamen, für alle beteiligten harten Prozess. Ich glaube eher, dass das ein einmaliger Glücksfall war, dass das so gut klappte.

Generell treten Besserungen auf, wenn das Kind nicht bestraft wird, sondern Konsequenzen gezogen werden. Also „Das beleidigt mich zu tiefst und für einen Menschen der mich ständig schimpft, möchte ich nichts kochen“. Diese Wortwahl ist hilfreicher als das Gleiche zur strafe auszusetzen. Wobei auch Kinder und jugendliche das Recht haben sollten, zu schimpfen. Es muß sich halt alles im Rahmen bewegen.

In wie fern man die Erfahrung die ich bei einem 9/10 jährigen gemacht habe, auch bei einem 15 jährigen Anwenden kann, kann ich nicht sagen.

Generell ist wichtig, dass ihr beide zusammen haltet und eventuelle Konsequenzen vorher absprecht, damit sie der andere mitträgt.

Zum Eis und Blumen kaufen habe ich eine Frage: Wer zahlt das Eis? Spontan kam mir in den Kopf, er holt zwar Eis, aber wenn ihr es zahlt, sieht er einen Vorteil im Schimpfen, da er ein Eis bekommt.

Liebe Grüße

Martin