Ich lieb dich nur, wenn du mich nicht liebst

Hallo Herbert!

Ich habe Angst für lange Zeit zu
gar
keiner Beziehung fähig zu sein, selbst nicht zu dieser
fantastischen
Frau.

In einer ähnlichen Situation wie deiner (vielleicht nicht ganz so schlimm, aber ähnlich) war ich auch mal. Ich hatte mich von meinem Freund getrennt (oder er sich von mir - eigentlich egal) und viel zu früh, noch bevor ich die Trennung richtig verarbeitet hatte, einen wunderbaren Mann kennengelernt, bei dem ich das Gefühl hatte, mein Leben mit ihm verbringen zu wollen.
Gleichzeitig hatte ich aber genau wie du ganz schreckliche Bindungsängste und je näher er mir kam, desto mehr blockte ich innerlich ab.
Mittlerweile sind wir seit etwa zwei Jahren zusammen und noch immer glücklich.
Was mir geholfen hat, war eine lange Phase, in der wir nicht klar definiert haben, was da zwischen uns ist. Ich habe für mich zugelassen, all das Schöne, das da auf mich einströmte, zu genießen, ohne es als „Beziehung“ zu definieren. Wir haben eine ganze Weile diese „nicht-Beziehung“ gelebt, die immer enger wurde und von anderen garantiert als „sie sind schon zusammen“ gewertet wurde. Für mich war es extrem wichtig, in dieser Zeit per definitionem „Single“ (und damit frei! - zumindest gefühlsmäßig…) zu sein, obwohl es nach außen hin anders wirkte.
Irgendwann hat sich meine Angst vor zu großer Nähe gelegt. Irgendwann habe ich von mir aus den Schritt getan und ihn gefragt, ob er denkt, dass wir jetzt ein Paar wären. Irgendwann kam es nämlich ganz von selber, dieses Bauchgefühl, dass wir zusammengehören. Und dass ich zu ihm gehören will.
Darum haben wir auch kein Datum, an dem wir zusammengekommen sind.
Und jetzt bin ich glücklich :smile:

LiGrü
igel

(wenn du gar nicht mit deinen Problemen zurecht kommst, könntest du dich auch an einen Psychologen wenden… Die ersten Beratungsstunden werden in Deutschland auf jeden Fall von der Kasse übernommen - wenn es ein von der Kasse anerkannter Psychologe ist.)

Hi Herbert,
wenn ich dein Posting lese kommts mir vor als hätte ich das vor 2 Jahren geschrieben.

Bin vor 4 Jahren auch in einer Beziehung heftigst auf die Schnauze gefallen und habe danach festgestellt, daß ich die Muster wie ich auf bestimmte Dinge reagiere nicht mehr aus dem Kopf kriege!

Beispiele: man hört ein Weilchen nix vom Anderen und beginnt schon in Panik zu verfallen ob was nicht stimmt, oder man steigert sich in Eifersucht rein obwohl man das vorher noch nichtmal kannte.
Und als Hauptpunkt: Man kommt überhaupt nicht damit klar wenn deutlich wird, daß der Andere Gefühle entwickelt und man somit nicht mehr streßfrei gehen kann wenn einem alles zu viel wird.

Nun zur guten Nachricht: Bei mir ist das alles völlig weg und ich führe eine wunderschöne harmonische Beziehung ohne auch nur Anflüge von Panik,etc.

Wie das? Ich hatte das Glück eine Frau zu treffen die genau dasselbe Problem hatte wie ich und schon bei dem Gedanken an eine Beziehung davongerannt wäre.
Also haben wir uns ganz zu Anfang darauf geeinigt, daß wir einfach keine Beziehung haben, sondern nur die schönen Seiten geniessen wollen. Nach einem halben Jahr fast täglichen Sehens und „unverbindlichem“ Spaß haben wir dann eingesehen, daß es nicht mehr zu leugnen ist, daß wir eine Beziehung haben.
Nachdem das aber in dem Moment schon Fakt war und offensichtlich für Beide sehr schön, haben wir doch glatt vergessen in Panik zu verfallen :wink:.

Diese verqueren Gefühle in der Beziehung „festzustecken“ und erdrückt zu werden, bzw. grundlegende Zweifel an der ganzen Sache kommen ab und zu ganz leicht nochmal hoch, aber da hilft mir dann ein kleines bisserl Abstand. (Mal nen Abend Karten spielen gehen, ne Stunde Spaziergang oder sowas).

Fazit: Red mit deiner Freundin (in spe). Teil ihr mit, daß zuviel Nähe/Beziehungsstreß/Klammern ein Thema für Dich ist. Sie zögert ja auch noch ein bisserl also könnte es sein daß Du da offene Türen einrennst. (Ich mein wer hat sich schon in unserem Alter nicht ein paar seelische Schrammen geholt?)

Geht es langsam an dann wird das schon.

Viel Glück
Nick

Hallo Herbert,

ich schließe mich dem Klub der Gebranntmarkten an. Auch ich bin wieder frisch verliebt, und auch ich habe die typischen Ängste, wieder hintergangen zu werden, und zuviel in die Beziehung für „nichts“ zu investieren.

Aber auch ich habe das „Glück“, einen gebranntmarkten Mann getroffen zu haben, der seinen Gefühlen mir gegenüber nicht über den Weg traut. Er kann einfach nicht fassen, dass er solch ein Glück mit mir haben soll.

Also gehen wir die Sache locker an, geniessen die Zweisamkeit ohne irgendwelche Beziehungsfragen aufkommen zu lassen. Auch tiefsinnige Gespräche, wie sehr man verliebt ist, werden nicht auf den Tisch gepackt.

Das hilft uns beiden sehr, einfach das Verliebtsein zu genießen und die neuen Eindrücke.

Der Alltag kommt ganz von alleine, und dann wird sich zeigen, ob die Gefühle sich in Richtung Beziehung wandeln.

Ich sage mir immer, dass der neue Partner nichts für meine Altlasten kann, und wie sagte er so schön: Vergiss das Vergangene, die gemeinsame Zukunft ist nur noch wichtig.

LG
Wölkchen

Lieber Herbert,

auch mir kommt es nicht unbekannt vor, was Du beschreibst. Wie Igel schon schrieb: Auch mir half es, den „Zustand“ vorerst nicht definiert zu wissen. In der Außenwahrnehmung war man bereits ein Paar, aber dieses „Hintertürchen“ war mir sehr wichtig. Aber nicht, um einen „besseren“ Partner zu finden, sondern um mir meiner Gefühle sicher zu werden.

Für mich habe ich folgende Erklärungen gefunden:

1.) Meine Erfahrung aus meiner ersten längeren (6 Jahre) Beziehung, in der mir mein Freund alle Verantwortung für sich übertragen hat (bis hin zu Selbstmordandrohungen, als ich mich von ihm trennte) - und ich damit einfach überfordert war.

Ein „Ich liebe Dich“ eines neuen Mannes verursachte nur ein „Nein, bitte nicht!“ in mir, da ich einfach nicht die Verantwortung für ein erneutes Leid auf mich nehmen wollte (und mich gar nicht fragen konnte, was ich denn eigentlich empfinde).

2.) Meine grundsätzliche Art, niemanden verletzen zu wollen; sprich: Lieber gleich auf Distanz gehen, da ich nicht weiß, ob ich seinen Gefühl gerecht werden kann.

3.) „Kopfmonster“: Statt sich den Gefühlen hinzugeben, grübele ich erst einmal, spiele alles gedanklich durch - und habe dann (vor der Verantwortung gegenüber dem anderen) Bilder, die mich Abstand nehmen lassen.

Drei Punkte, aber eine Essenz (für mich jedenfalls): Die Angst vor der Verantwortung, jemanden verletzen zu können.

Ich kann Igel nur zustimmen: Mir hat es auch geholfen, „sanft“ in die Beziehung zu gehen - und auch ich war dann letztlich diejenige, die dann meinte: OK - wir können heiraten! :smile:

Viele Grüße

Susan

Hallo Herbert
Mit deiner Beziehung zu deiner früheren Frau hat das wahrscheinlich herzlich wenig zu tun, sondern eher mit frühkindlichen Erfahrungen.
Möglicherweise hat dich ja deine Mutter geklammert und eingeschränkt in deiner Kindheit und du hast so also ein höchst ambivalentes Verhältnis zu Frauen, die dich lieben. Aber das kann oder muss ein Therapeut in Ruhe und Zeit mit dir klären, da kann ich nur einen Anstoß eben.
Gruß,
Branden

Mir kommt das auch bekannt vor, allerdings aus der Zeit als ich 13 bis 16 war. Ich war leidnschaftlich gern verliebt, habe Jungs das auch gezeigt und sobald sie sich für mich interessiert haben sind meine Gefühle augenblicklich erloschen und ich hab die Flucht ergriffen.
Ich war damals einfach noch nicht reif, ganz schlicht und einfach. Zeit hat das Ganze von selbst geregelt.
Dir würde ich raten dir einfach Zeit zu geben. Und natürlich mit ihr darüber zu reden. Erzähl ihr von deinen unterschiedlichen Gefühlen, man macht so viel kaputt im Leben weil man nicht über solche Dinge redet. (Bin selbst seit gut einer Woche Single dank Kommunikationsprobleme seinerseits)
Der Rat von einem Profi kann natürlich auch nicht schaden, er wird dich sicher dazu bringen können wirklich auf den Kern des Problems zu stoßen.
Mach dir aber nicht zuviele Sorgen, du wirst nicht fürs Lebens damit gezeichnet sein. Du wirst nur deinen Kopf ein bisschen im Zaum halten müssen…
Liebe Grüße und viel Erfolg!

Hallo vanBranden,

aber bei meiner Frau hatte ich das Problem am Anfang nicht. Es tauchte erst dann auf, als ich in der Beziehung unzufrieden wurde. M.a.W. es gab Zeiten, zu denen ich Liebe vertragen konnte.

Viele Grüße, Herbert

Paradoxes Beziehungserleben
Hi,

du beschreibst ein recht bekanntes Phänomen sog. „paradoxer Formen von Liebesbeziehungen“. Andere paradoxe Formen sind ja gerade erst hier vorgestellt worden.

In: Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ unterhalten sich zwei Frauen über ihre Liebesobjekte (Wieland-übersetzung)

Hermia: „Die Stirne rümpf ich ihm, doch liebt er mich“
Helena: „O möchten deiner Stirne Falten mein Lächeln solche Wirkung lehren“
Hermia: „Verwünschung geb ich ihm, doch giebt er stets mir Liebe“
Helena: „O wäre mein Gebet von solcher Kraft“
Hermia: " Je mehr ich hasse, folgt er mir"
Helena: " Je mehr ich liebe, haßt er mich"

Sie haben nicht umsonst eine unübersehbare Namensähnlichkeit :smile:

Ich verstehe meine Reaktionen nicht.

Das kommt darauf an, was du daran verstehen möchtest …
Jedenfalls beschreibst du die sehr treffend.

im Grunde suche ich schon nach der Richtigen für eine tiefe Beziehung.
Eine Frau, die jeden haben kann, die aber fast keiner kriegt.

Du sagst es selbst:

Sie ist auch sehr interessiert an mir, verhält sich aber abwartend, zögernd, prüfend.

Genau das ist ihre Chance, deine (von dir selbst ungetrübte) Aufmerksamkeit zu haben.

So weit ist alles in Ordnung und schön.

Eben! :smile:

Wenn da nicht die Heimsuchungen aus meiner früheren Beziehung wären.

Es ist fast immer ein Irrtum, mit dem man verhindert, sich selbst hinter die Kulissen zu schauen, wenn man meint, die irritierten Gefühle in der aktuellen Beziehung resultierten aus einer bestimmten vorhergehenden. Beziehungsprobleme, die man selbst als für sich charakteristisch erkennt, haben fast immer eine gesamtbiografische Entwicklung. Man nimmt sie aus einer Beziehung in die nächste mit. Sie sind nur nicht ohne Weiteres als „dieselben“ erkennbar.

Manche Verbindungen beziehen einen Teil der Anziehungskraft daraus, daß man mit dem Partner aktiv widerholt, was einem selbst (auch jenseits bewußter Reflektion) passiv widerfahren ist. Und manche Verbindungen beziehen einen Teil der Anziehungskraft daraus, daß man mit dem Partner genau das komplementär übermäßig ausagiert, was einem selbst (auch jenseits bewußter Reflektion) übermäßig gefehlt hat.

Aber das sind nur zwei von vielen gesamtbiografischen Beweggründen, die man in den „Klebstoff“ fester Verbindungen unbeabsichtigt einbringt. Aber bei der genaueren Analyse von Trennungsmotiven oder auch von schwindender Liebe zeigt sich oft, daß genau solche Beweggründe mitwirken.

Es gibt als sowohl Anteile an Bindungsmotiven (insbesondere bei sog. „obsessiven“ Beziehungen), als auch Trennungsmotive in Beziehungen, die gar nicht innerhalb der aktuellen Beziehung zu suchen sind.

Ich habe diese Brote nicht runtergekriegt. Sie blieben mir im Halse stecken.

Du sagst es selbst: Ein extremer Widerwille gegen Fürsorglichkeit und aktive Zuwendung.

… sagte die Frau, dass sie mich jetzt
nach so kurzer Zeit (4 Stunden) schon ganz schön lieb habe …
am nächsten Morgen war es, als packe eine Faust meinen Magen und drücke ihn zusammen wie einen Schwamm, den man auswringt.

Solange die Distanz da ist, das Begierdeobjekt sich NICHT zuwendet, hast du einen Bezug zu deinen Gefühlen, nämlich die des Begehrens. Wenn aber das Begierdeobjekt sich umgekehrt DIR zuwendet, wenn du also passiv einvernommen wirst, können Ängste vor Verschmelzungsgefühlen aufkommen … du verlierst deine Souveränität …

Und auch bei meiner neuen, gegenwärtigen, auf etwas Ernstes zusteuernden Beziehung …

… die gerade dadurch schon bedrohlich wird für dich …

vertrage ich derartige Zuneigungen und Verbindlichkeiten nicht besonders gut.

Eben. Nicht nur „nicht besonders gut“, sondern sogar

kriege ich mein Müsli nicht runter und bin zwei drei Stunden durch den Wind, fühle mich umklammert

Interessant, daß sich diese Umklammerungspanik bei dir vorwiegend würgereizartig beim Essen konkretisiert, nicht?

Am Wochenende als wir uns nicht sahen, war ich ständig
beunruhigt aus Sorge, sie könne Schluss machen und ich war total verliebt in sie.

… weil sie NICHT auf dich zukam. Aber hier zeigt sich etwas Neues: Du fühlst dich dann nicht nur frei (un-umklammert) für deine eigenen Begierdegefühle, sondern du entwickelst Panik, verlassen zu werden.

Es ist dir sicher daran deutlich genug, daß das mit der individuellen Person und Verhaltensweise dieser Frau gar nichts zu tun hat. Was es mit dieser paradoxen Gegenreaktion aber auf sich haben könnte, ist zweifellos zu kompliziert und auch zu individuell und indiskret für ein öffentliches Forum.

sie zerstreute diese Sorge überzeugend …
am nächsten Tag ging’s mir total schlecht und ICH hatte Gedanken, mit ihr Schluss zu machen

Panik, erdrückt zu werden und ZUGLEICH Panik, verlassen zu werden: Hier liegt der Schlüssel …

Wenn sie nun Signale wie „ich will dich nicht verlieren/ich mag
dich/ich will dich“ sendete, verstärkte sich mein schlechtes
Gewissen ganz erheblich und ich bekam richtige Panikattacken.

Panik und Schuldgefühle, wenn du geliebt wirst …

Diese Panik oder diese Beklemmungen treten nur auf, wenn ich allein bin.

… wobei sie dann zugleich mit Verlassensängsten gepaart sind …

Nun gibt es aber unabhängig von meiner persönlichen Geschichte
das Phänomen „ich liebe dich nur, wenn du mich nicht liebst“. Ich
habe sogar schon mal ein Buch mit diesem Titel gesehen.

Es gibt KEINE Form von Paradoxien des Beziehungserlebens, die ausschließlich individuell ist. Sonst wäre die als „Form“ nicht bekannt.

Von dem Buch
Dean C. Delis, Cassandra Phillips: Ich lieb’ dich nicht, wenn du mich liebst"
ISBN 3548750745 Buch anschauen
solltest du nicht nur den Titel anschauen. Es wäre dir zu empfehlen, es auch zu LESEN :smile: Es bringt dir vorab gewiß einige Einsichten, die dich weiterbringen.

Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die Jagd uninteressant wird, wenn die Beute erlegt vor einem liegt.

Naja, das ist ein Gemeinplatz. Sowas träfe nur auf wirkliche "Jäger"naturen zu. Die haben ganz andere Persönlichkeitsstrukturen. Sie geraten vor allem nicht in Panik und ihnen bleibt das Müsli nicht im Hals stecken, wenn die erlegte Beute sie zu lieben beginnt.

Vor der Beziehung zu meiner Frau hatte ich keinerlei
Beklemmungen bei Verliebtheitsbekenntnissen und Verbindlichkeiten.

Meine Vermutung: Diese Vorgängerinnen hast du auch nicht wirklich so begehrt. Die Komplikationen treten um so stärker und deutlicher auf, je intensiver die Faszination ist.

Ich muss jetzt ja nichts entscheiden. Sie will sowieso ein
langsames Tempo und ist zur Zeit zu keinem Commitment bereit.

Das ist zumindest IHRE Chance bei dir …

Dabei ist aber das Problem, dass sie ein sehr starkes
Sicherheitsbedürfnis hat. Sie sagte, sie könne es nicht
ertragen, wenn ich mich jetzt desinteressiert zeige.

… und das wäre IHR Todesurteil bei dir.

Ich solle da sein, sie aber zu nichts drängen.

Sag ihr, daß es bei dir genauso ist …

Gruß
Metapher

[MOD: Kleine Korrektur im Titel]

Hallo Herbert,

Du schreibst zu Anfang gleich von der Beziehung zu Deiner Ex - das scheint also irgendwie wichtig für Dich zu sein.

Ich weiß natürlich nicht, was da schiefgegangen ist, aber vermutlich hast Du Angst, dass es sich wiederholt bzw. wiederholen könnte. Vielleicht könnte ein offenes Wort dazu Deine „Panik“ reduzieren, indem Du der „Neuen“ sagst, was für Dich geht - und was eben nicht?!

Mmmhhh, Herbert, erstmal …
Hallo.
Ich bleibe jetzt zum zweitenmal hier hängen:

Bitte antwortet mir nur, wenn ihr ähnliche Erfahrungen gemacht
habt, euch aus therapeutischer Sicht damit auskennt. Ein Wust
an Meinungen würde mich nur verunsichern.

Du bist bereits so verunsichert, daß du an Therapie denkst. Dazu möchte ich dich weder bestärken noch abraten. Diese Entscheidung musst du selbst treffen.
Das Problem liegt m.E. nicht an deiner Ex oder der neuen „drohenden“ Beziehung, sondern in dir. Du bist verunsichert bezüglich jeglicher Reaktion der neuen Bekanntschaft, zweifelst an jeder Aussage, hinterfragst.
Hast du einen Vergleich zwischen den beiden Frauen gezogen? Z.B. unter welchen Voraussetzungen ihr euch kennengelernt habt? War eine der beiden von einer festen Beziehung angetan, die andere nicht so sehr? Hast du Unterschiede zwischen den beiden bemerkt? Erwartest du dir von deiner neuen Bekanntschaft Eigenschaften und Gewohnheiten aus deiner vorangegangenen Beziehung? Die sie nicht bieten kann oder möchte?
Weshalb machst du nicht einen Schnitt? Frühere Beziehung, neue Beziehung? Weshalb überträgst du „schlechte“ Erfahrungen auf Zukünftiges?
Du hast viele Antworten in deinem Posting bereits gegeben, aber du zweifelst dennoch daran.
Weshalb eigentlich?

ONS?
Mann, du bist nicht der coole Macker. Da steckt ein wenig mehr dahinter.
Du kannst von deinen Selbstzweifeln ein wenig loslassen, sonst hättest du deine Traumfrau nicht in Reichweite.
Andererseits würde ich die Basis, von der ich meine Gedanken und Sorgen aus starte, von einer realistischen, also nicht ONS-Ebene, aus starten. Und das Vorangegangene endgültig beenden. Gehört auch zur Basis, sonst würdest du nicht darin Erklärungen und Entschuldigungen suchen.

Gruß
Der Franke

jetzt mal im ernst:

… Ein Wust an Meinungen würde mich nur verunsichern.

sollen wir uns jetzt alle vorher miteinander abstimmen damit du eine einheitliche meinung zu lesen bekommst?

du solltest dir schon die mühe machen und die verschiedenen argumente für dich prüfen und in ihrer wertigkeit zuordnen. DAS ist die chance dieses forums- oder?

ich wünsche dir viel glück- kopf hoch- wird werden.

Ich solle da sein, sie aber zu nichts drängen.

Sag ihr, daß es bei dir genauso ist …

Und damit is er die Olle los.

Gruss
Mike

Ich solle da sein, sie aber zu nichts drängen.

Sag ihr, daß es bei dir genauso ist …

Und damit is er die Olle los.

das wäre für sie nicht die schlechteste Lösung :-\ und er hätte ein bisschen Zeit sich seiner Problematik mal mit professioneller Hilfe zu nähern

Gruß H.

Dahinden hatte Recht
Hallo Metapher,

danke für deine Antwort.

Dabei ist aber das Problem, dass sie ein sehr starkes
Sicherheitsbedürfnis hat. Sie sagte, sie könne es nicht
ertragen, wenn ich mich jetzt desinteressiert zeige.

… und das wäre IHR Todesurteil bei dir.

Ich solle da sein, sie aber zu nichts drängen.

Sag ihr, daß es bei dir genauso ist …

Wie sagte „dahinden“: Damit ist er die Olle los.
Treffer (auch wenn sie keine Olle, sondern eine tolle Frau ist). Gestern passiert. Ich erzähle ihr davon, dass mir das Tempo selbst auch etwas zu hoch sei, auch wenn ich in den letzten Tagen dieses Tempo vorgelegt habe.
Sie sagte, das sei ihr jetzt zu viel, sie habe keine Orientierung mehr. Dann stand sie auf und ging. Wich einem Kuss aus.
Seitdem Funkstille. Oh je.
Ich denke, sie kann mir jetzt nicht mehr vertrauen und glaubt, ich könne ihr die Sicherheit nicht geben, die sie braucht. Und zwar nicht nur jetzt nicht, sondern niemals.

Tja, wat nu?

Herbert

Lieber Herbert,

jetzt verfang Dich doch nicht in diesen fast fatalistisch anmutenden Begriffen „Vertrauen“ / „Sicherheit“ / „Nie“.

Ruf sie an - und klär es auf: Sag ihr das, wozu Du auch stehen kannst: Sie ist doch toll und einzigartig für Dich, oder?

Natürlich kannst Du der hier propagierten Konsequenz folgen und es lassen - aber Du hast doch nichts zu verlieren, wenn Du einen Anruf wagst.

Viele Grüße

Susan

hi

nur hast du das glaub ich überlesen (war glaub ich zu fein ausgedrückt ;o) ) … die Kurzform hab ich als Antwort auf Dahindens Beitrag geschrieben

Bevor du dich wieder auf Brautschau begibst, solltest du DEINE Probleme lösen - die sitzen ganz schön tief und lassen für dich vorerst keine wirklich befriedigende Beziehung zu

Sie sagte, das sei ihr jetzt zu viel, sie habe keine
Orientierung mehr. Dann stand sie auf und ging. Wich einem
Kuss aus.

Ich denke, sie kann mir jetzt nicht mehr vertrauen und glaubt,
ich könne ihr die Sicherheit nicht geben, die sie braucht. Und
zwar nicht nur jetzt nicht, sondern niemals.

ich glaube sie hatte eher Angst davor, deine Therapeutin sein zu müssen !!! Udn darauf hatte sie sicher keine Lust ;o) Kann ich gut verstehen.

Tja, wat nu?

Vielleicht solltest du deine ursprüngliche Fragestellung nochmal im Psychobrett posten - da werden Sie geholfen ;o)

Gruß H.

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Funkstille
Hi Herbert,

Ich solle da sein, sie aber zu nichts drängen.

Sag ihr, daß es bei dir genauso ist …

Ich erzähle ihr davon, dass mir das Tempo selbst auch etwas zu hoch sei
Sie sagte, das sei ihr jetzt zu viel, sie habe keine
Orientierung mehr. Dann stand sie auf und ging. Wich einem Kuss aus.
Seitdem Funkstille. Oh je.

Seit wann bedeutet denn Funkstille, daß die Beziehung zu Ende ist!? Ist sie denn derartig flach und oberflächlich, daß eine offene Aussprache über eine Gefühlsunsicherheit für sie ein „ex und hopp“ zur Konsequenz hat? Zumal diese Ausprache ja symmetrisch war.

Bei ihr liegt die Frage natürlich ganz anders als bei dir. Bei jeder Beziehung - und insbesondere bei der Anbahnung - geht es doch um das Abtasten der Vertrauenswürdigkeit, Verläßlichkeit:

  1. handlungsmäßig: Einhaltung von Versprechen UND
  2. emotional: wie glaubwürdig und „echt“ und zeitlich stabil sind Liebesbekundungen oder auch nur Bekundungen über die Bedeutung, die man für den Parter hat.

Ferner geht es um die Nähe-Distanz-Regulierung (so der Fachausdruck dafür):
Welche Nähe möchte ich?
Welche Nähe läßt der andere zu?
Welche Distanz brauche ich?
Welche Distanz hält der andere aus?

Also um Fragen der Beziehungs-Möglichkeit mit DIESEM Partner. Das ist ganz selbstverständlich. Das spielt sich nicht im Kopf ab, sondern im Gespür für den anderen. Und dieses Gespür braucht man/frau, sonst kann es sein, daß Katastrophen vorgebahnt sind.

Und deine Angebete HAT dieses Gespür offenbar.

Dei dir geht es aber um andere Probleme. Du bist dir deiner Gefühle für sie ja schon sicher - oberflächlich zumindest. Nur hast du Probleme mit deiner eigenen Gefühlsverläßlichkeit. Und die liegen bei dir offenbar eine Etage „tiefer“ als die Fragen nach der „Eignung“ der aktuellen Partnerin.

Deine deutliche Ambivalenz (das Zugleich einander widersprechender Gefühle) erzeugt auf der Handlungsebene einen „Appetenz-Aversion“-Konflikt: Ein zeitliches Hin-und-Her von Zuneigung und Flucht, bzw. von Verlustpanik und Verschmelzungspanik.

DAS mußt du natürlich auf anderen Wegen bearbeiten, NICHT innerhalb einer Beziehung! Denn mit dieser Eigenart wärest du eine Tretmine für JEDE Beziehung.

Aber andererseits hast du ihr DAS ja gar nicht so präsentiert. Du hast bisher lediglich genau dasselbe von dir geäußert („langsam angehen“), wie sie von sich. Also nutz eine angemessene Zeit der Funkstille aus, um für dich klarzukriegen, wie du generell mit „festeren“ Beziehungen überhaupt umzugehen gedenkst. Wenn sich die paar Tage Funkstille (allein auf Grund einer solchen wechselseitigen Äußerung) zu einem dauerhaften Ignorieren auswachsen: dann weißt du einerseits Bescheid, wie ernst die Dame ihrerseits zu nehmen war - andererseits weißt du, daß du dringend etwas mit dir selbst und den Grundlagen deiner Beziehungsfähigkeit tun müßtest.

Ich denke, sie kann mir jetzt nicht mehr vertrauen und glaubt,
ich könne ihr die Sicherheit nicht geben, die sie braucht.

Im Grunde kann sie dir ja auch nicht vertrauen - so, wie du dich selbst beschreibst - wenn du deine Problematik mal von außen betrachtest. Aber die Bearbeitung deines Psychoproblems ist eine Sache, mit der aktuellen Beziehung sensibel umzugehen - wie mit einer Seifenblase - ist eine andere Sache. Das schließt sich nicht unbedingt aus.

Zur Beziehungsfähigkeit gehört nicht nur die eigene Sensibilität, sondern auch die für den Partner - es zählt nicht nur das was du bekommst (und damit gehst DU reichlich willkürlich um!), sondern auch das, was du gibst.

Gruß
Metapher

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Buchtipp
Hallo!

Ich habe die anderen Antworten nicht durchgelesen, kann also sein, dass es dir schon jemand empfohlen hat:

Ich kann dir das Buch nur wärmstens empfehlen, ohne das Buch wäre ich wohl schon geschieden…
deine Beschreibungen treffen genau das, worum es in dem Buch geht und ich bin mir sicher du wirst dich darin wiederfinden - und vor Allem etwas gegen deine „gefühlsmäßige Unzulänglichkeit“ machen können.

Liebe Grüße und viel Glück!

Hallo Herbert,

Meiner Meinung/meiner Erfahrung nach sucht man sich den Partner, der (aktuell) zu einem passt. Anders gesagt: Strukturen/Muster wiederholen sich solange, bis sie aufgearbeitet sind.
Soll in deinem Fall heißen: M.E. hat es seinen Grund, dass du dich ausgerechnet in diese Frau verliebst und ebenso, dass sich diese Frau in dich verliebt.
Auf einen kurzen, oberflächigen Nenner gebracht könnte man sagen, ihr seid beide momentan noch nicht in der Lage, euch auf eine andere Person voll und ganz einzulassen.

Was deine „Angebetete“ betrifft, so habe ich den Eindruck, auch bei ihr ist das einiges „aus dem Lot“,

Eine Frau, die jeden haben kann, die aber fast keiner kriegt.

sie könne es nicht ertragen, wenn ich mich jetzt desinteressiert zeige.

Ich erzähle ihr davon, dass mir das
Tempo selbst auch etwas zu hoch sei,
Sie sagte, das sei ihr jetzt zu viel, sie habe keine
Orientierung mehr. Dann stand sie auf und ging.

Da auch sie dich mit ihren Unzulänglichkeiten konfrontiert und m.E. sich mit Sicherheit nur dich ausgesucht hat, weil sie insgeheim gespürt hat, dass du nicht zur „wirklichen Gefahr“ wirst da du emotional noch nicht an dem Punkt stehst, dich einzulassen,
möchte ich dir raten, dir ihr Verhalten nicht zu sehr zu Herzen zu nehmen und das Beste draus zu machen.
(Vom besten Fall: euch gegenseitig das zu geben zu dem ihr fähig seid und dies als Potential für eure weitere Entwicklung in Liebesangelegenheiten zu betrachten und/oder Tacheles zu reden bis hin zu eure Begegnung als gute Erfahrung zu verbuchen, die euch so einige Klarheit hinsichtlich eures Innenlebens verschafft hat)

Alles Gute,
jeanne

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Hallo Herbert

Es
tauchte erst dann auf, als ich in der Beziehung unzufrieden
wurde.

Es gibt meist Auslösesituationen, oftmals Konflikte, wo es losgeht.
Vorher kann jahrelang alles scheinbar problemlos gelaufen sein.
Gruß,
Branden