Ja, natürlich gibt es gefakte Zahlungsaufforderungen, die insbesondere per Mail verschickt werden, und bei denen man sich ggf. sogar schon durch das Öffnen entsprechender Anlagen auch noch einen Virus einfängt. Natürlich gibt es auch Kollegen, die grenzwertig und darüber hinaus an Dingen mitwirken, bei denen zumindest mehr als zweifelhafte Forderungen geltend gemacht werden, werden die Namen von Kollegen für solchen Unfug missbraucht (ohne dass sie davon wissen), und gibt es auch immer wieder entsprechende Dinge, bei denen tatsächlich gar nicht existente Kollegen vorgeschoben werden.
Das ist aber die Ausnahme und nicht der Regelfall! Die Beitreibung von Forderungen ist ein typisches anwaltliches Massengeschäft, dass in sicherlich weit über 90% einen vollkommen seriösen Hintergrund hat (auch wenn dem Kollegen ggf. mal ein falscher/fehlerhafter Datensatz übermittelt wird/er bei der Adressermittlung mal den Falschen erwischt).
Und wenn insoweit Post von einem lt. einfacher Webrecherche bislang nicht negativ aufgefallenen, tatsächlich existierenden Anwalt kommt, dann tut man sich mit „Kopf in den Sand“ keinen Gefallen! Denn auch wenn die konkrete Forderung im Einzelfall mal nicht/nicht gegen den Angeschriebenen existieren sollte/zweifelhaft ist, kann es jedem mal passieren, dass er Dinge vergisst/nicht richtig zuordnet, und damit dann Ärger und Kosten herauf beschwört, die vermeidbar sind. Z.B. nutzen viele Unternehmen inzwischen Dienstleister für die Abrechnung, verkaufen Rechnungen im Wege des Factoring, … und schon denkt man bei dem Forderungsinhaber nicht mehr daran, dass man tatsächlich noch eine Rechnung offen hat, die man aber hiermit nicht in Verbindung bringt. Und sei es, dass man auf diesem Wege dann glücklicherweise recht schnell feststellt, dass Dritte sich der eigenen Identität bemächtigt haben, bevor die weiteren Unfug treiben, der dann nicht mehr so einfach aus der Welt zu schaffen ist, bei nicht auf den ersten Blick unseriöser Anwaltspost dürfte das Risiko, durch Rückmeldung „etwas von sich preis zu geben“ minimal im Verhältnis zu vermeidbarem Schaden sein.