Die drei Nornen
Hallo Sakshimi!
Was wahr ist, das ist eine offene Frage, aber wir sind hier ja nicht im Philosophiebrett.MAn sollte das Ganze wohl eher als Mythos betrachten, dann verbeietet sich auch die Frage nach der Wahrheit. Da gibt es dann nur ältere und jüngere Mythen, nichts ist „falsch“.
Wahr könnte aber sein, dass die Geschichte noch viel älter ist, als es uns das Christentum erzählt.
Ich zweifle auch mal grundsätzlich alle christlichen Behauptungen und Bräuche an in dem Wissen, dass viel verdreht und verbogen wurde,und habe noch bei jedem einzelnen kleinen Feiertag der Christen ein entsprechendes heidnisches Fest gefunden. Ein weites Feld.
Vielleicht kannst Du damit was anfangen:
Die drei heiligen Frauen Katharina, Margaret und Barbara sind die christliche Version der 3 Nornen.
Die Nornen waren in der gemanischen Mythologie Vollstreckerinnen des Schicksals, Symbol für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
In ihnen lag Anfang und Ende, sie existierten von Anbeginn an und standen noch über den Göttern.
Wenn Du Dich mit der Edda beschäftigst, kannst Du das so in etwa finden.
Auch die Frau Percht, die im Alpenraum am 6ten Januar erscheint, mit einer hässlichen Maskenfratze vorne und einer hellen Sonnen gestalt am Hinterkopf ist wohl eine Gestalt der Göttin Hel.
Im Winter lebt alles Naturleben im Verborgenen unter der Erde und wird dort, so heisst es, von Hel behütet.Hier herrscht dunkles und helles nebeneinander.
Viel lässt sich verstehen, wenn man die Entwicklung der Winterzeit unter dem Aspekt der Natur und des SOnnenstandes betrachtet, nichts anderes haben die heidnischen Religionen getan.
Die dunkelste Zeit ist um die Wintersonnenwende, 21ter Dezember. Die Sonne hat oihren tiefsten STand,alles Leben ist nun im Verborgenen, um am Morgen dann „wiedergeboren“ zu werden, d.h., sie beginnt wieder zu steigen, das Leben richtet sich wieder auf das Aussen aus, erst langsam, spürbar dann schon um die Frühlings- Tagundnachtgleiche im März.(Wovon die Christen Ostern ableiten und immerhin noch an den Mondlauf hängen)
Das Bild ist sowohl bei Weihnachten und Wintersonnenwende das Gleiche, und auch bei Äquinoktium und Ostern.
Soviel zum Thema Wahrheit.
Nach der Sonnenwende also kommen ersteinmal die Rauhnächte. ein weiteres Thema, das unbedingt in diesen Kontext gehört.Sie enden mit dem Neuen Jahr und gleich danach kommt der 6te Januar.
Vor der Sonnenwende waren da die dunklen Gestalten des Knecht Ruprecht, im Alpenraum der Krampus (auch von den Christen ersetzt durch den etwas langweiligen Nikolaus), oder Wotans wildes Heer (Edda), nun kommt mit der Frau Percht auch- gleichzeitig mit den wieder lichter werdenden Tagen- die lichte Seite, Hoffnung und die Bewegung hinein ins Leben auf der Erde, die Überwindung der Unterwelt hinzu.
Tod gebiert Leben.
Und dazu passen die 3 Nornen in meinen Augen wesentlich tiefer, als 3 Könige aus einem anderen Kontinent…
Mit dem Christentum hat auch das patriarchalische Element überwogen, das ist anscheinend parallel gegangen.
Auf alle Fälle war das Heidentum, wie es z.B. die Germanen gelebt haben eine matriarchalische Gesellschaft, wenn man sicxh damit beschäftigt wird das sehr deutlich.
Ich sehe es so, dass mit den Römern damals auch das Patriarchat sich durchgesetzt hat.
Und vor diesem Hintergrund halte ich es für möglich, dass das tiefere Bild, was hinter dem Mythos der Drei Könige steht, ein weibliches ist, und für wahrscheinlich, dass hinter dem Bild der 3 chrsitlichen Wohltäterinnen oder Hebammen oder was auch immer, es sich im ältesren Mythos um die 3 Nornen gehandelt hat.
Viele Grüße,
Anja
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