Vermögensberatung

Hallo, hat jemand Erfahrungen mit einer selbständigen Tätigkeit bei einer Vermögensberatung? Ich bin gerade dabei mich über die Arbeitsmöglichkeiten zu informieren, kann aber die Qualität der Produkte noch nicht einschätzen.
Habt Ihr Erfahrungen als Mitarbeiter. Über Erfahrungsberichte würde ich mich freuen.

Gruß

Angel

Hallo, hat jemand Erfahrungen mit einer selbständigen
Tätigkeit bei einer Vermögensberatung?

Wem im Leben nix gelungen, macht Versicherungen! (den Spruch kenn isch schon seit 1960)

kann
aber die Qualität der Produkte noch nicht einschätzen.

die Procukte sin dei Produkte der AAchen-münchener Versicherungen und des Generali-Konzerns. (siehe hierzu die tausende Statistiken von Stiftung Warentest, Capital, DM Finazen und wie sie alle heißen, kannst auch die Versichrungsvergleiche im Internet nutzen)

über Erfahrungsberichte würde
ich mich freuen.

Die Qualität der Beratung liegt an DIR und deiner Vorbildung!

gruss

Liebe Angel,

ein Freund wollte sich damit zunächst über einen Teilzeitjob mittelfristig eine neue Existenz aufbauen.
Stickpunktartig das was er erzählte und was mir selbst aufgefallen ist:

  • „MA-Schulung“ nach amerikanischem Wanderpredigermuster, sprich: alle aufspringen und sich gegenseitig freuen und anfeuern. „Wir sind die tollsten, wir sind die größten, wir wollen den Erfolg, TSCHAKAAAA - Du schaffst es bla bla bla“
  • Die „Helden der Arbeit“ sprich diejenigen mit den meisten Abschlüssen werden als leuchtendes Vorbild vornehingestellt.
  • Die Werber um neue MA fahren beim Treffen mit Ferrari oder S-Klasse vor: Guck mal, das kannst Du auch bald haben.
  • ganz typisch: zuerst widr der ganze Freundes- und Verwandtenkreis abgegrast, wie bei Tupper. Danach war Funkstille, da eine Neukundenaquisition par Klinkenputzen erfolgen müßte. Das kann nicht jeder, abgesehen davon ist die Methode wohl eher erfolglos.
  • Karriere kann nur machen, wer „Nachfolger“ präsentiert, die den eigenen Job übernehmen. Von deren Provisionen lebt man dann.
    Nur : Woher nehmen ? Mein Freund hat nicht einen gefunden, der sich von ihm werben ließ. Die Methode ist übrigens bei vielen Firmen des sogenannten „Direktmarketing“ beliebt.
  • Die Produkte die verkauft werden sind Versicherungen (hauptsächlich Lebensversicherungen, am liebsten mit langer Laufzeit und Prämiendynamik) und diverse Vermögensbildungsmethoden wie Bausparen und andere Sparformen. Damit ist einerseits der Kuchen der verteilt werden kann begrenzt und andrerseits gibt es bereits eine Vielzahl etablierter Bäcker, die den gleichen Kuchen backen. Sprich Versicherungen und Banken.
    Vermögensberatungen tun nichts anderes als diese Produkte gegen Provision zu vermitteln. Das heißt letztendlich: Der Vertrag des Neukunden muß diese zusätzlichen Provisionen erst einmal einspielen, die Renditen vermindern sich daher um diese Kosten.
    Laß Dir vor allem nichts erzählen über Kundenzufriedenheit und Neutralität. Letztere wird immer mit dem Hinweis verkauft, man habe eben fast alle nennenswerten Produkte im Programm und könnte dem jeweiligen Kunden stets das günstigste anbieten.
    In der Praxis wird man dem Kunden das andrehen, was die beste Provision verspricht.
    Die hochfliegenden Pläne und Träume meines Freundes trafen nach wenigen Monaten recht ungebremst auf die harte Realität. Er hat nie wieder von der Sache gesprochen, die er für sich (und um mich zu werben später auch für mich) als DIE Karrierechance seines Lebens sah.
    Zu- oder abraten kann ich Dir nicht. Bilde Dir selbst ein Urteil aber sei kritisch wenn Dir jemand goldene Berge ohne Mühe verspricht.

Gruß
Bernd

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Hallo Angel,
als was willst du den dort anfangen?

Fragenden Gruß

Martin

Ich möchte schauen, ob es sich um eine seriöse Beratungstätigkeit mit guten Produkten handelt, oder nur wieder um eine Möglichkeit mehr, Versicherungen verkaufen zu sollen im Strukturvertrieb :wink:)

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Ich möchte schauen, ob es sich um eine seriöse
Beratungstätigkeit mit guten Produkten handelt, oder nur
wieder um eine Möglichkeit mehr, Versicherungen verkaufen zu
sollen im Strukturvertrieb

Hallo Angel,
über die Produkte kann ich dir nicht ganz viel sagen. Grundlegend ist auch die A&M (als Hauptproduktgeber) keine schlechte Versicherung. Es gibt nunmal immer gute und schlechte Produktbereiche. Dazu kann ich dir empfehlen, die Berichte von Warentest und anderen Vergleichsmöglichkeit.

Grundsätzlich ist Strukturvertrieb auf Beratung ausgelegt. Beratung am Kunden heißt also auch, im Versicherungen anzubieten und deren Nutzen,Vor- und Nachteil und Preise zu erläutern. Strukturvertreib heißt auch, andere Personen, die sich für eine Tätigkeit in diesem Bereich interessieren, einzuweisen, zu führen und soweit weiter zu helfen, das Sie wiederum andere in diesem Bereich einarbeiten. Der Profit sitz also im direkten Verkauf und in der Beteiligungsprovsion von den Mitarbeitern.

Jetzt kommt es darauf an, was du willst und wie lange du dich einarbeiten kannst.Vorsichtig geschätzt benötigt man 4-5 Jahre, um sich einen Kundenstamm aufgrund von Empfehlungen uund sonstigen Möglichkeiten, aufzubauen. Das ist harte arbeit. Viele gehen den ersten Weg und verbimmeln ihren Freunden und Bekannten erstmal eine LV und Fond und geraten damit in diese typische Spirale die hier auch beschrieben wurden.

Wenn du das Geschäft richtig betreiben willst, kannst du nur mit einer guten Beratung, den richtigen Produkten, mit viel Zeit und sehr viel Wissen, dir die Kunden als auch M
itarbeiter aufbauen, die du zum Leben benötigst. da stellt sich die Frage, wieviel Geld du im Monat zum Leben benötigst (anfänglich)? Eine Alternative ist auch immer eine Nebenberufliche Tätigkeit.

Oftmals werden auch den Mitarbeitern sogn. Garantieeinkünfte versprochen und angeboten. Diese sind ein reiner Provisionsvorschuß und müssen mit den laufenden Einnahmen verrechnet werden (damit wird das erreicht, was die sogn. Fäührungskräfte brauchen:smiley:ruckmittel!). Solltest du dann da aufhören und es besteht noch ein Minus, mußt du dieses im vollem Rahmen zurückbezahlen.

Es gibt noch einiges mehr zu berichten, aber lassen wir es mal dabei. Bitte informiere dich vorher, bevor du irgendetwas unterschreibst. Vielleicht kann man dich ja auf eine bestimmte Zeit zu den Termine mitnehmen (Praktika oder so) damit du erstmal die Materie kennelernst. Es bringt dir nichts, wenn du anfängst und dann die Brocken hinschmeißt. Fall bitte auch nicht auf die Show mit den Autos und Teambesprechungen herein (Hurra wir sind die größten!!!). Das ist nicht die Realität.

Gruß
Martin

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Hallo Angel,

ich war selbst ein Jahr in so einer „Guten Laune Truppe“
und dachte anfangs es sei eine solide Sache.
Meine Erfahrung ist diese: Es wurde nur Wert darauf gelegt „loszurennen“ um neue Kunden und „Mitarbeiter“ zu finden die dann das Gleiche machen sollten.
Bei hinterfragenden und kritischen Überlegungen zu Produkten und Schulungsmethoden wurden solche Gedanken Abgewimmelt.
Mein Fazit ist folgendes: Neue Mitarbeiter haben die Aufgabe Ihren Bekanntenkreis abzugrasen, schnellstens neu und eigene Mitarbeiter zugewinnen,egal wie ungeeignet diese auch manchmal waren. Denn selbst wenn dieser neue Mitarbeiter auch nur einen Neukunden gewinnt, hat er seinen Zweck erfüllt.
Wer hier was werden will muß kaltschnäuzig genug sein um andere für sich arbeiten zulassen (die Masse machts), denn mit Eigenumsatz kann warscheinlich zur Zeit kein „Neuer“ was werden.
Aber vielleicht lassen Sie sich noch eine Zeit lang motivieren und schaffen den Sprung doch.

Gruß Thomas

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Hallo Bernd,

zu deinen Ausführung möchte ich gerne noch ein paar Informationen loswerden.

Ich selbst arbeite seit ca. 1,5 Jahr nebenberuflich mit einer Vermögensberatung zusammen. Hauptberuflich bin ich noch bis 30.11.2003 bei einer Fondsgesellschaft in Luxembourg angestellt. Ab 01.12.2003 werde ich dann hauptberuflich in die Vermögensberatung einsteigen.

  • „MA-Schulung“ nach amerikanischem Wanderpredigermuster,
    sprich: alle aufspringen und sich gegenseitig freuen und
    anfeuern. „Wir sind die tollsten, wir sind die größten, wir
    wollen den Erfolg, TSCHAKAAAA - Du schaffst es bla bla bla“

Diese „MA-Schlungen“, wie du sie beschreibst fallen nicht unter das Thema „Schulung“ sondern sind „Motivationsseminare“. Richtige Schulungen haben mit Fachwissen zu tun. Es geht hier um Produkte oder um aktuelle Änderungen des Umfeldes (Steuergesetzgebung, Krankenkassen, …).

  • Die „Helden der Arbeit“ sprich diejenigen mit den meisten
    Abschlüssen werden als leuchtendes Vorbild vornehingestellt.

Das ist zwar eine ungewöhnliche Methode, aber ich finde es schon klasse, dass Mitarbeiter, die mehr als andere leisten, dafür auch in der Gemeinschaft hervorgehoben und als gutes Vorbild gezeigt werden.

  • Die Werber um neue MA fahren beim Treffen (war damals in
    Köln) mit Ferrari oder S-Klasse vor: Guck mal, das kannst Du
    auch bald haben.

Das ist ja wohl ziemlich übertrieben. Ich selbst fahre bspw. einen ganz normalen Passat.

  • ganz typisch: zuerst widr der ganze Freundes- und
    Verwandtenkreis abgegrast, wie bei Tupper. Danach war
    Funkstille, da eine Neukundenaquisition par Klinkenputzen
    erfolgen müßte. Das kann nicht jeder, abgesehen davon ist die
    Methode wohl eher erfolglos.

Klinkenputzen ist nicht notwendig. Wenn du bei deinen Bekannten erstklassige Beratungen ablieferst, wirst du weiterempfohlen. Bei mir war es nach kurzer Zeit so, dass mich Leute angerufen haben, ob ich nicht mal vorbeikommen könne. Ihr Bekannter (bei dem ich vorher war) hätte von der tollen Beratung erzählt und ich solle mir doch mal ihre Finanzen anschauen.

  • Karriere kann nur machen, wer „Nachfolger“ präsentiert, die
    den eigenen Job übernehmen. Von deren Provisionen lebt man
    dann.
    Nur : Woher nehmen ? Mein Freund hat nicht einen gefunden, der
    sich von ihm werben ließ. Die Methode ist übrigens bei vielen
    Firmen des sogenannten „Direktmarketing“ beliebt.

Stimmt so nicht. Es gibt zum einen den Weg des Gruppenaufbaus, zum anderen kann man aber als „Eigenumsetzer“ auch Karriere machen - und das nicht schlecht.
Einfacher ist es natürlich mit einer Gruppe. Allerdings sollte man sich hier schon die richtigen Leute aussuchen.
Ich kann hier nur sagen, dass dein Freund dann wahrscheinlich die falschen Leute falsch angesprochen hat.

  • Die Produkte die verkauft werden sind Versicherungen
    (hauptsächlich Lebensversicherungen, am liebsten mit langer
    Laufzeit und Prämiendynamik) und diverse
    Vermögensbildungsmethoden wie Bausparen und andere Sparformen.
    Damit ist einerseits der Kuchen der verteilt werden kann
    begrenzt und andrerseits gibt es bereits eine Vielzahl
    etablierter Bäcker, die den gleichen Kuchen backen. Sprich
    Versicherungen und Banken.

Meiner Ansicht nach ist die Methode bei den Banken aber noch wesentlich schlechter. Hier bekommt der Mitarbeiter Monatsziele, wieviel Bausparverträge oder Lebensversicherungen er verkaufen muss.
Das ist mit Sicherheit keine Basis für eine faire Beratung.

Die Vermögensberatung tut nichts anderes als diese Produkte
gegen Provision zu vermitteln. Das heißt letztendlich: Der
Vertrag des Neukunden muß diese zusätzlichen Provisionen erst
einmal einspielen, die Renditen vermindern sich daher um diese
Kosten.

Auch das stimmt nicht:
Die Provisionen sind nicht höher, sondern sie werden lediglich anders aufgeteilt.
Hat ein Fonds bspw. einen Ausgabeaufschlag von 3%, hat er den auch bei Vermittlung durch die [Vermögensberatung]. Er wird nur anders verteilt, z. B. der Berater erhält 1%, die Fondsgesellschaft 2%.

Laß Dir vor allem nichts erzählen über Kundenzufriedenheit und
Neutralität. Letztere wird immer mit dem Hinweis verkauft, man
habe eben fast alle nennenswerten Produkte im Programm und
könnte dem jeweiligen Kunden stets das günstigste anbieten.
In der Praxis wird man dem Kunden das andrehen, was die beste
Provision verspricht.

Das ist so die typische Abzockermentalität, die du hier an den Tag legst. Eine ziemlich kurzfristige Denkweise.
Denn wenn der Kunde sich über den Tisch gezogen fühlt, verlierst du viel mehr als diesen einen Kunden - nämlich einen hoffentlich guten Ruf.
Deshalb sollte die Beratung immer absolut kundenorientiert sein. Denn ist der Kunde absolut zufrieden und von deiner Qualität überzeugt, stimmt es auch mit den Provisionen.

Die hochfliegenden Pläne und Träume meines Freundes trafen
nach wenigen Monaten recht ungebremst auf die harte Realität.
Er hat nie wieder von der Sache gesprochen, die er für sich
(und um mich zu werben später auch für mich) als DIE
Karrierechance seines Lebens sah.

Aber auch Vermögensberatung ist kein Schlaraffenland. Man muss hier schon hart arbeiten um Erfolg zu haben.

Zu- oder abraten kann ich Dir nicht. Bilde Dir selbst ein
Urteil aber sei kritisch wenn Dir jemand goldene Berge ohne
Mühe verspricht.

Hier kann ich dir Zustimmen. Man sollte es sich einmal anschauen und dann für sich selbst entscheiden, ob einem die Tätigkeit liegt.

Gruß
Bernd

Hallo, hat jemand Erfahrungen mit einer selbständigen
Tätigkeit bei der Vermögensberatung? Ich bin gerade
dabei mich über die Arbeitsmöglichkeiten zu informieren, kann
aber die Qualität der Produkte noch nicht einschätzen.
Habt Ihr Erfahrungen als Mitarbeiter oder mit der
Beratungsqualität machen können, über Erfahrungsberichte würde
ich mich freuen.

Gruß

Angel