Finger weg von den Lehren des Don Juan

Hallo Leute,

nur ein gut gemeinter Rat von mir. Begebt Euch nicht auf den
Irrweg von Calros Castaneda. Es gibt Energie und es gibt auch
Magie. Was aber nicht gibt, sind Montagepunkte oder irgendwelche
anorganischen Lebewesen. Mit dem Verlieren der „menschlichen Gestalt“
wird ein Zustand erreicht, der sich nicht mit dem 100% Körperempfinden
vereinigen läßt. Die größte Angst der Gläubigen zu Don Juan/ Carlos
Castaneda etc. ist es, seine menschliche Form wieder zu erlangen. Dieses steht im krassen Gegensatz zu der These: Ein Tolteke darf
niemals Angst haben. Aber sie haben doch Angst! Das wird in den
letzten beiden Bänden an einigen Stellen sehr deutlich. Ich habe
mich damals sehr über das Geld geärgert, was ich zum Fenster rauswarf.
Das habe ich dann stattdesssen mit den Büchern gemacht! Immerhin glaube ich 8Bände fast das Werk. Schöner Gedanke, aber eigentlich für diese Welt nicht gedacht.

es grüßt Euch
Tim alias Azi Raphale

PS: Ließt mal ein gutes Buch z.B. von Terry Pratchett „Ein gutes Omen“
oder „Die Gelehrten der Scheibenwelt“

Hallo Leute,

nur ein gut gemeinter Rat von mir. Begebt Euch nicht auf den
Irrweg von Calros Castaneda.

Hi Tim!

Soweit ich weiß hat sich Castaneda die Sachen sowieso nur ausgedacht!! Alles ein grandioser Schwindel.

PS: Ließt mal ein gutes Buch z.B. von Terry Pratchett „Ein
gutes Omen“

Jupp! Ein ganz hervorragendes Buch :smile:))

Hallo,

Carlos Castaneda und seine Bücher waren in den 70er Jahren Kult. In dieser Zeit waren sie Bestandteile der Aussteiger-Kultur und nur so sollte man sie verstehen und damit umgehen. In die heutige Zeit passen sie nicht mehr hinein. Experimente mit Drogen und Pilzen waren damals sehr angesagt. Da kam Castaneda gerade recht. Heute braucht man ihn nicht mehr. Er ist Geschichte.

Gruß,
Francesco

Hallo!

Castanedas Schriften brachten mich zur Ethnologie, wo er zu meinem damaligen Erstaunen stark abgelehnt wurde (und wird). Obwohl er nach seinem ersten Buch die Doktorwürde in Social Anthropology an der UCLA erhielt, kamen sehr früh Zweifel an seiner Feldforschung auf. Angefangen bei dem Fakt, daß in der Wüste in der er weilte keine Pilze wachsen, über ziemlich eindeutige Passagen, die sich an Timothy Learys Thesen orientieren, bis zu einem bunten Mischmasch an Schamanenkulten aus allen Winkeln der Welt. Er ist sozusagen in genialer Weise auf den fahrenden Zug der psychedelischen 60er aufgesprungen und hat ein neues Produkt geschaffen: der esoterische Ausverkauf von Plastikindianern.

Es gibt ein interessantes Buch darüber von Jay Courtney Fikes (leider nur auf Englisch):
„Carlos Castaneda: Academic Opportunism and the Psychedelic Sixties“
Millenia Pr, 2000

Grüsse,
Phil

Don Juan, Indianer und sonstige wissende…

der esoterische
Ausverkauf von Plastikindianern.

hi phil,

das ist fein formuliert. ich bin sehr erstaunt, daß dieses relikt
meiner frühen jugend immer noch präsent ist.
anscheinend ist der diffusen sehnsucht nach „ursprünglichem“, und sei
sie noch so verquast, wenig entgegenzusetzen.
von der auflage getrieben, sind die jeweiligen verlagswesen mit der
nase schnell an aufgewärmten dingen, wenn der entsprechende trend
erfolg verspricht.
daß beliebigen „indianern“ meist sinnsprüche oder handlungsweisen
unterstellt werden, die eher den marketing-orientierten medien
zuzuordnen sind, ist ein echter „castaneda“-effekt.

daß dies aber immer noch betrieben wird, macht mich staunen und
zwingt zu weiteren nachforschungen.
ich dachte, zumindest dieser schmonzes hätte sich mangels substanz
erledigt.

gruß,
frank

anscheinend ist der diffusen sehnsucht nach „ursprünglichem“,
und sei
sie noch so verquast, wenig entgegenzusetzen.

Hallo Frank,

in der Tat ein merkwürdiges Phänomen, das wohl niemals aussterben wird. Ich glaube, daß in den immer wiederkehrenden Bewegungen, die nach der Ursprünglichkeit oder einem Sinn jenseits der nüchternen, wissenschaftlich erklärbaren Realität suchen, auch die ältesten Süppchen wieder aufgekocht werden, egal wie fade sie mittlerweile sind. Tatsächlich finden sich auch heute zahlreiche Castaneda-Besessene (wer hat wohl nicht versucht, im Hühnergang mit geschlossenen Augen durch den Wald zu rennen ?), denen aber gerade durch den Rückzug der Geisteswissenschaften in ihr famoses Türmchen nicht die Schattenseiten des Ethno-Hypes gezeigt werden kann. Deren Fehler: sie publizieren nicht für den Pop-Markt…

Grüsse,
Phil

hallo leute bin selbst halbindianer und durchaus auch in verbindung zu medizinleuten meines stammes (ojibwa)wir haben uns schon in den 70gern heftig über castaneda amüsiert , wie übrigens die meisten indianer die davon erfuhren. die psychotropen substanzen die er beschreibt werden in ceremonien durchaus verwendet z.b. in der peyote zeremonie der native american church ( die das per gesetz auch legal darf) aber ansonsten erzählt castaneda n haufen mist sein ganzes system das er versucht hat aufzubauen stimmt hinten und vorne nicht.vorallem trifft es auchnicht auf die art und weise zu die die yaqui nation betreibt eher hört es sich nach unvollständiges missverstehen der huichol medizin an. aber es gibt ja auch in deutschland schwitzhütten fake zeremonien die als wellness verkauft werden was uns sehr ärgert weil wir ja auch nich ne kirche bauen und abendmahl verhornpipeln gegen gebühren. grüsse
martin bizhoo(luchs)