Was schert mich

Liebe ExpertInnen,

das „Scheren“ ist für mich mit Ablehnung, Abwehr, Verneinung verbunden: Das schert mich einen Dreck, Was schert mich mein Geschwätz von gestern (da gibt’s sicher noch mehr). Im Spiegel bin ich nun über einen Satz gestolpert: „(Ein Papst)…, der sich hauptsächlich um das Schicksal der eigenen Gläubigern schert.“ Ist das nicht ein falscher Gebrauch? Ich meine, hier wäre „kümmern“ angebracht, da das Kümmern als Fürsorge zu sehen ist. „Was schert mich…“ heißt doch, dass ich mich eben nicht kümmern will, oder liege ich daneben? Wer weiß was?

Nebenbei gefragt: Wo kommt das „Scheren“ her? Schafe scheren passt wohl nicht - das verbietet das „mich“ (hoffe ich jedenfalls).

Danke für jede Antwort!

Hallo,
bin kein Experte, aber in meinem Duden steht:

scheren, sich (ugs.für sich fortmachen; sich um etwas kümmern) scher dich zum Teufel! er hat sich nicht im Geringsten darum geschert

Gruß
Frieda

Ich kann (wieder mal) nur mit meinem (ausgeprägten!) Sprachgefühl argumentieren. Danach halte ich den Beispielsatz für einen Zweifelsfall, haber aber dennoch eine Meinung dazu. „Scheren“ in der Bedeutung „sich kümmern“ kann m.E. (genauso wie d.E.) nur negativ bzw. einschränkend (bzw. fragend: „Was schert mich Weib, was schert mich Kind?“) gebraucht werden. Statt „nicht“ geht also sicherlich „kaum“. Der GRenzfall ist dann schon „nur“. Damit hätte ich ein Problem. Gebrauchen würde ich es so nicht. Mit „hauptsächlich“ finde ich es falsch.

Gruß
Aia

Mit diesem Typ
nur Scherereien!

und Krüße,
moin, manni

Schert euch nicht drum, dass der Text so lang ist!
Hallo, ihrs,

dieses „scheren“ ist ein hübsches Wort und hat eine ganze Reihe von Bedeutungen in Redewendungen.

Und es doch mit dem „Schafe scheren“ zu tun.

Ich setze mal den Röhrich´schen Artikel hierher.

Gruß Fritz

In ähnlicher Bedeutung kennt Grimmelshausen auch das ansonsten ausgestorbene Verb „geheien“: „Was gehei ich mich drum!“ fragt er im Teutschen Michel.

_ scheren
Das gemeingermanische Wort für lateinisch ‚tondere‘ ist im Althochdeutschen als ‚sceran‘ und im Mittelhochdeutschen als ‚schern‘ bezeugt. Neben dem starken Verb, das schon früh mehrere Bedeutungen besitzt, besteht das schwache Verb ‚scheren‘ (althochdeutsch ‚scerian‘, mittelhochdeutsch ‚schern‘) im Sinne von teilen, abteilen und zuteilen. Die schwachen Formen werden im Niederhochdeutschen nur bei ‚bescheren‘ und ‚sich scheren‘ noch gebraucht. Aus dem Nebeneinander der Wortbedeutungen erklärt sich auch der verschiedene Sinn der Redensarten
Einen scheren: jemanden übervorteilen, prellen, betrügen, auch: ausbeuten, bedrücken, Geld erpressen; vgl. französisch ‚tondre quelqu’un‘.
Die Wendung, die seit dem 16. Jahrhundert übertragen gebraucht wird, bezieht sich ursprünglich wohl auf das Scheren der Schafe oder auf den Barbier, der seine Kunden übervorteilt. Sie wird vor allem auf den betrügerischen Wirt bezogen, der seine Gäste eine zu hohe Zeche zahlen läßt.
Goethe gebraucht den Ausdruck im Sinne von berauben, ausplündern literarisch in seinem ‚Götz von Berlichingen‘ (I. Akt): »Reitersmänner von Ansehn; dergleichen Volk schnorrt das ganze Jahr im Land herum, und schiert die Leut was tüchtigs«.
Auf die Herkunft der Redensart von der Schafschur weisen parallele Wendungen, wie ‚Sein Schäfchen scheren‘, seinen Vorteil wahrnehmen, ‚Die Schafe scheren, daß die Wolle fliegt‘ und ‚Die Schafe scheren, ohne daß sie schreien‘, die Leute unterdrücken und ausbeuten auf eine vorsichtige und versteckte Weise, so daß sie es kaum bemerken und sich nicht dagegen zur Wehr setzen. Vgl. niederländisch ‚Hij scheert het schaap, zonder dat het schreeuw‘. Das Gegenteil besagt die Redensart ‚Er schiert bis aufs Fell‘, er nimmt alles und läßt einem nur die nackte Haut. In Schleswig-Holsteinisch heißt es mundartlich noch heute von einem, der alles verloren hat: ‚He is’n scharen Schaap‘, ð Schaf.
Auch auf die Getreideernte wurde scheren angewandt, so in der Redensart Seinen Weizen scheren: sich Gewinn verschaffen. Die Wendung ist bereits in der Chronik Aventins (1, 367, 23) bezeugt: »Wiewol die groszen Hansen und hauptleut, die bei im irn waiz nach irem sin nit schern mochten, oft aufrüerisch warn wider in«.
Einen gut scheren: ihn beim Spiel übervorteilen; dafür steht auch: Einem den Beutel scheren, literarisch z.B. bei Hans Sachs (3, 312C): »Sie nam vert erst ein jungen man, der hat jrem beutel geschorn«. Drastisch verstärkt heißt es im ‚Teufels-Netz‘ (9250) sogar: »Der koufman aim daz hâr im ars schirt«.
Scheren erscheint auch im Wortspiel als Gegensatz zu dem noch stärkeren und verwerflicheren ð schinden. So dichtet Logau (2, 166, 39):
Große Herren, die da herschen,
Mögen schehren nur nicht schinden.
Hirten nemen so die Wolle,
Daß sie Wolle wieder finden.
Einen trocken scheren: einen übervorteilen, meist aber ironisch oder euphemistisch umschreibend gebraucht für: einem den Kopf abschlagen, jemanden enthaupten. Eigentlich meint die Redensart jemandem den Bart abnehmen, ohne ihn vorher naß zu machen und einzuseifen. Vgl. niederländisch ‚scheren zonder zeep‘.
Auch im Volkslied ist die Redensart verwendet worden, im ‚Ambraser Liederbuch‘ stehen die Verse (130, 2):
Sich klagt der vollen brüder orden,
Der wirth der hat uns trucken geschoren.
Die Stelle in J. Rufs ‚Etter Heini‘ (Vorspiel 238):
Zu Nëfels an der Lez
Hannd wir inen geschoren ungenez
entspricht der Redensart ‚Jemanden trocken scheren‘ im Sinne von töten. Die Verse beziehen sich auf einen Sieg am 9. April 1388 bei Näfels im Kanton Glarus, wo 6000 Österreicher von nur 500 Glarnern besiegt wurden, die die meisten ihrer Feinde töteten.
Ein bairisch-oesterreichisches Schimpfwort ist ‚G’scherter!‘, oft auch gebraucht in Verbindung mit ‚Hammel‘ oder ‚Hund‘ etc.: ‚G’scherter Hund, g’scherter!‘ Der Gescherte ist ursprünglich der Unfreie sowie der Sträfling, die beide die Haare nicht lang tragen durften.
Einem den Gecken scheren: ihn zum Narren machen, seinen Spott mit ihm treiben. Der geschorene Kopf war früher das Kennzeichen des Narren. Vgl. niederländisch ‚de gek (den sot) scheren met iemand‘. ‚Die Laus um den Balg scheren‘, sehr geizig sein, eine besonders im Schwäbischen bekannte Wendung
Alles über einen Kamm scheren ð Kamm.
Sich um etwas (jemandem) scheren: sich darum kümmern, sich Gedanken, Sorgen darum machen. Die Wendung wird meist negaziv oder in Frageform gebraucht, häufig auch lit., z.B. bei Goethe (Werke 4,364):
Was schiert es mich,
Ob jemand weiß,
Daß ich das Volk verfluchte.
In der Ballade ‚Die Grenadiere‘ läßt Heinrich Heine den Todwunden sagen:
Was schert mich Weib,
Was schert mich Kind?
Ich trage weit beß’res Verlangen.
Sich (davon)scheren: sich entfernen, eilig davongehen, verschwinden. Die Redensart wird meist imperativisch gebraucht: Scher dich zur Hölle (zum Kuckuck, zum Teufel)! Spätmittelhochdeutsch ist das Wort ‚schern‘ in der Bedeutung sich fortmachen bereits bei dem Tiroler Oswald von Wolkenstein belegt (6, 21).
Hochgeschoren sein: Vornehm, von hohem Stande sein, aber auch spöttisch gesagt, wenn sich jemand mehr dünkt, als er ist. Die Wendung erinnert an die besondere Haartracht der Adligen und Geistlichen, die sie vom niederen Volke unterschied. Ein literarischer Frühbeleg findet sich schon in Hartmanns von Aue ‚Erec‘ (6632):
swie hohe er waere beschorn,
er wart do lützel uz erkorn,
ez waere abt od bischof.
Mundartlich hat sich diese Vorstellung redensartlich bis heute erhalten. So sagt man z.B. in Sachsen: ‚Das ist nichts Geschorenes weiter‘, wenn es sich um vornehm tuende Personen handelt, deren Wert man herabsetzen möchte.
Einen ungeschoren lassen: ihn in Ruhe lassen.
nicht weiter belästigen, quälen. Die Redensart ist seit der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts belegt und soll an die Badeszenen der Handwerker und die Deposition der Studenten erinnern, denen Haar und Bart grob bearbeitet wurden, um ihnen symbolisch ihre Tölpelhaftigkeit und Unbildung zu nehmen.
[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: scheren, S. 3. Digitale Bibliothek Band 42: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, S. 5330 (vgl. Röhrich-LdspR Bd. 4, S. 1320) © Verlag Herder]
Schererei
Scherereien haben (bekommen): unangenehme Schwierigkeiten haben, Belästigungen erwarten müssen.
Jemanden in Scherereien bringen: ihm Ungelegenheiten schaffen, ihn in eine gefährliche Lage bringen, ihn in Unruhe versetzen. Schererei ist von ð scheren abgeleitet. Das Scheren des Haares war bei den älteren Barbiertechniken mit Unannehmlichkeiten verbunden.Darüber hinaus ist bei diesen Wendungen wahrscheinlich auch an das Kahlscheren als Ehrenstrafe zu denken.
[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: Schererei, S. 1. Digitale Bibliothek Band 42: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, S. 5336 (vgl. Röhrich-LdspR Bd. 4, S. 1322) © Verlag Herder]_

Wie der her,
so´s Gescher!
noch ein Scherflein von mir, lieber Fritz.

„Kummernuß“?

Und kümmern´, liebe Drambel, Aia, und Frieda? Hat sich kümmern´ denn automatisch was mit „Kummer“ zu tun? Also „sich kümmern“ sogleich sich (mit Gram) grämen? (dem zähneknirschenden grimmig-erzürnten Grimmen?). Es ist schön, findich, daß es auch das "er hat sich sehr um die Entwicklung der Deutschen Sprache gekümmert („verdient gemacht“ meint man dabei).
Garnicht kümmerlich gekümmert.
In cumulative cumbersome Cumbrian coordination.
Nur scher´ ich mich.
(dia-bolisch, Santasa)
moin, manni

geheien
Hallo Fritz!

In ähnlicher Bedeutung kennt Grimmelshausen auch das ansonsten
ausgestorbene Verb „geheien“: „Was gehei ich
mich drum!“ fragt er im Teutschen Siplex.

Dazu aus der Schatztruhe unseres Dialektes:
‚Des keit mi nix.‘ - Das geht mich nichts an.
‚Låß mi an Keit!‘ - Lass mich in Ruh!
‚I bi zkeit.‘ - Ich bin beleidigt; auch: …mit mir selbst nicht zufrieden.
‚Mia send zkait.‘ - Wir sind zerstritten.

Da fehlt mir zwar ein wenig der Zusammenhang, aber ein Verb ‚keien‘ im Sinn von fallen oder werfen (Geburtsvorgang bei Tieren) findet man auch noch in diesen Wörtern:
åjekeien (åchekeien) - unabsichtlich fallen lassen
umkeien - umwerfen: ‚Se håmb mit n Wågn umkeit.‘ Der Wagen ist umgefallen.
hi(n)keien - verwerfen (z.B.zu frühes Kälbern bei Kühen…)

Einen schönen Gruß!
Helene

Hallo, Helene,
könnte das evtl. mit „hauen“ zu tun haben?
„Do hots mi oba schee hiekheit!“ = „Da hat es mich anständig umgeworfen“
Grüße
Eckard

Grüß euch!

Ich hab mit ‚geheien‘ und ‚keien‘ ein wenig gegoogelt und bin auf dieser Seite http://www.kroenung.de/credobox/ehewort.htm
u.a.auf Folgendes gestoßen:

"Schwieriger und auch etwas heikler ist der erste Teil des Wortes Heirat. Er lässt sich zurückführen auf «geheien» oder «keien», das in der Hochsprache zwar verschwunden,in der Schweizer Mundart jedoch noch sehr lebendig ist, wenn auch mit weitgehend geänderter Bedeutung. Im «Deutschen Wörterbuch» der Brüder Grimm, das keine Märchen erzählt, sondern sprachwissenschaftliche Fakten, finden sich etwa zehn Spalten zum Wort «geheien», das eindeutig zweideutige Bedeutung hat. Sie gehören zum Interessantesten, was man über Sprachwandel lesen kann, und machen erst noch Spass. Lustig zu lesen auch, wie die Autoren schwanken zwischen Abscheu und Faszination über «ein altes wort mit überaus merkwürdiger geschichte, (mit) bedeutungen, die, so weit sie zum theil aus einander liegen, sich an dem faden des einen wortes und begriffes aufgereiht haben, theilweis unerquicklich bis ins ekelhaft
abscheuliche, aber tief eingewachsen in die sprache, und auch wieder zum harmlosen zurückgekehrt.»
Wie ja «Heirat» zum Beispiel zeigt. Das Wort, «das von haus aus durchaus rein» gewesen sei, basiert auf einer erschlossenen indogermanischen Wurzel «kei-» (=liegen), lautete althochdeutsch «kehigan» und hiess koitieren.
Die Grimms betonen allerdings: «Jener sinn war nicht das
ursprüngliche, nicht die hauptsache, erst die folge, wie bei gatten.» "

Habt ihr (oder jemand aus dem Forum) Zugang zum Grimmschen Wörterbuch?
Gab es da nicht einmal einen Link dazu?

Die Bedeutungen dieser Wörter täten mich sehr interessieren…

:wink: Helene

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geheien/keien
Hallo,

ich hab keine Ahnung, wie das alles zusammenhängt. Ich weiß nur, dass auf der
Ostalb es diese beiden Bedeutungen von keien/g’heien gibt:
„Dean hats sauber na’keit“ (hingehauen)
„Dees hat me arg keit/g’heit“ (gereut, geärgert ).

Fritz, kannst Du da Licht ins Dunkel bringen?
Danke,
Bolo

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Grüß dich!

Zunächst das:
http://germa83.uni-trier.de/DWB/welcome.htm

Ist vor einiger Zeit von Monika Spatz bekannt gegeben worden, die dafür noch zu wenig *** bekommen hat.

Nach dem anderen sehe ich jetzt.

Gruß Fritz

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Hallo, Bolo,

ich habe jetzt Grimm, Kluge und Fischer (Schwäbisches Wörterbuch) durchforstet und habe einiges zu geheien und keien zusammen getragen.
Es ist aber sehr umfangreich, das Material. 20 Seiten!

Ich stell es mal hierher, aber ich könnte es mit der Formatierung, die ja hier verloren geht, als Anhang an dich und andere Interessenten.

Fritz

und hier der Text:

Grimm :

GEHEIEN,KEIEN,ein altes wort mit überaus merkwürdiger geschichte, nubere, coire, stuprare, vexare, angere, molestare, prosternere, ruere, corrumpere, bedeutungen, die, so weit sie zum theil aus einander liegen, sich an dem faden des einen wortes und begriffes aufgereiht haben, theilweis unerquicklich bis ins ekelhaft abscheuliche, aber tief eingewachsen in die sprache, und auch wieder zum harmlosen zurückgekehrt.
1)
a) ahd. vom stamme hî (hîw), der uns noch in heirat greifbar nahe liegt, in doppelform hîan oder hîjan und hîwan, verstärkt gihîan oder gihîjan (auch gihîgan) und gihîwan nubere, uxorem ducere GRAFF 4, 1063 ff.; dazu hîunga, hîwunga connubium,
Bd. 5, Sp. 2341
matrimonium, auch einfach hîwi, hîgi o. ä. ehe, heirat, und hîwun, hîun, hîon pl. ehepaar GRAFF 4, 1067, auch genauer sinhîun (sin- zur bezeichnung des dauernden, vgl. sinhîlîh conjugalis HAUPT 5, 202b), wie alts. sinhîwun, ags. sinhîwan (hîwan familiares, domestici), nebst alts. gihîwian nubere, ags. hîwunge matrimonium u. s. w. (vgl. DIEFENB. goth. wb. 2, 548 fg.). jenes ahd. hîun, hîon die gatten noch jetzt norw., nur mit verschobenem ton, der auf die endung gekommen, hjon, hjun n. ehepaar AASEN 294b, schwed. hjon n. ehegatte, altn. hjú n., hjún, hjón n. pl. eheleute, altschwed. hion n., warda hion von zweien die sich heiraten RIETZ 258b, altdän. hion, hyon MOLBECH dansk gl. 1, 347 fg., ursprünglich doch auch hîu, hîun; auch das n. übrigens wie ahd., beide geschlechter zusammenfassend: thiu hîun OTFR. II, 8, 9, vom hochzeitspaar von Cana, auch nachher siu n., vorher thiu zisamane gihîtin, vergl. auch alts. thiu sinhîwun Hel. 1035, sodasz die einheit des nord. und deutschen wortes nicht gröszer sein kann. So ist aber das wort von haus aus durchaus rein, ja es war erweitert zu einem begriffskreise, der die familie, das hausverhältnis überhaupt umspannte, in ahd. hîwiski n. familie, sippe, auch hauswesen, haushaltung (domus GRAFF 4, 1068, patria HAUPT 3, 461b), altn. hyski, mit einbeschlieszen der knechte und mägde, auch der unfreien, ganz wie lat. familia, denn ahd. hîwon, hîon bezeichnete neben dem hausvater und der hausfrau als paar auch die familie und das gesinde (hîon mancipia, widemhîon mancipia dotalia, als mitgift, hîwon familia denkm. LXV I, 3), merkwürdig genug, ja unmöglich erscheinend: herrschaft und dienerschaft mit demselben worte bezeichnet, was sich doch mit dem hausverhältnis als innerstem kern des begriffes als möglich darstellt, wie es auch u. gehaus 2, a auftritt, zugleich von den gatten und dem gesinde. und ebenso galt altn. hjú, hjún auch von frau und kindern, knechten und mägden, wie altschwed. altdän. hion (auch geschlecht, stamm), und so schon bei den Gothen nach heivafrauja hausherr, paterfamilias (Marc. 14, 14). so war der kern des begriffs der edelste im alltagsleben, der der häuslichen einheit im zugleich weitesten und innigsten sinne, auch die knechte inbegriffen als familienglieder, hausgenossen (vgl. u. gehause 2, b). und doch war im 15. 16. jh. bei uns in geheien nur der ekelste oder gröbste kern, gleichsam das weggeworfene kernhaus, der gröbs davon übrig geblieben, in widerlicher weise weitergebildet, und noch heute lebend, nur in glücklicher verwischung des eigentlichen sinnes.
b) auch mhd. noch (s. wb. 1, 698 fg.) hîwen, hîen plur. sowol vom hausherren und hausfrau, diu zwei hîwen n., als vom gesinde, vihe unde hîen (mnl. huwen, s. c a. e., mnd. hîen, hygen SCH. u. L. 2, 264b), auch hîwisch n. familie, gesinde, haushalt, haus (vgl. noch heiwisch bei SCHM. 2, 259) und gehîwen, gehîen heiraten (nicht hîen), genauer zesamene gehîen von beiden theilen, zu einander heiraten, wie schon ahd. (s. OTFR. u. a), auch vom einzelnen entsprechend mit zuo (wie gleichfalls schon ahd.), z. b. von Jakobs heirat, wobei Rebecca dem Isaac anliegt, nicht zu dulden,

daz Jakob ûz deme chunne (s. künne) gehîte.
er hiez in ime gewinnen (holen)
und gebôt joch bat in mit minnen,
daz er niene gehîte
zuo deheinem ungeslahten wîbe (das nicht vom geschlechte wäre).
fundgr. 1, 40, 29 ff.,
mit einer bedeutsamen änderung in der späteren fassung, obwol zunächst des reimes wegen:

daz er niht gehîete
ze deheinem ungeslahtem liute.
DIEMER gen. 53, 5,
der begriffskern also: einen hausstand gründen (‚in den hausstand treten‘ DIEMER 2, 137b), was schon u. a deutlich genug ist; die heirat führt zwei zusammen in ein haus, den einzelnen aber auch in ein anderes geschlecht (daher das liute für wîbe) und zwei sippen zusammen zu einem hîwiski u. s. w. (ags. hîwræden auch stamm, tribus). so hat man wol mit recht den wortstamm urverwandt in lat. civis gesucht (DIEFENB. a. a. o.), ja bei uns in heim und haus selber; vergl. mnl. gehusd verheiratet OUDEM. 2, 428, gehuizen ehegatten u. gehaus 2, a, span. casar heiraten von casa haus. wie edel auch das zeitwort im engeren sinne noch um 1100 war, zeigt z. b., von der empfängnis der Maria und der geburt Christi:

dô gihîte der himil zu der erde.
DIEMER ged. 231, 2;

iz gihîte alsô werde
der himel zu der erde.
85, 26;

duo trante sih der alte strît (zwiespalt in der welt),
der himel was ze der erde gehît.
323, 18,
deutlich mit vollem bewusztsein von der denkbaren allerletzten einheit, zwischen himmel und erde.
Bd. 5, Sp. 2342
c) auch den engsten sinn hatte schon das ahd. wort nach kehîgan coire, kehîginnes lust delectatio carnis, ungehîte eunuchi (kihîetin conjuges), ungehîta intacta, innupta, auch von thieren gehîen, wie noch mhd., aber offenbar als gewählter, schonender ausdruck (wie coire auch), von thieren, sofern sie auf gleichem fusze mit den menschen behandelt wurden (vgl. sich paaren, begatten); jener sinn war nicht das ursprüngliche, nicht die hauptsache, erst die folge, wie bei gatten. aber im 13. jh. musz es sich darauf entschiedener verengt haben, denn es ist sonst da für uns im verschwinden, auszer im part. gehît (nicht gehîwet), im alten sinne, verheiratet, aber auch vom coitus an sich, eben mit dem part. pass. bezeichnet, in einer warnung vor übermasz:

swer aber sich kan enthalten
an der minne, der muoz walten
rîches muotes und ringer zît
von dem daz dâ heizet gehît.
HAUPT 7, 343.
im 14. jh. in wissenschaftlichem tone, von frauenkrankheiten: der siechtum geschicht aller meist den witwen … dô sich der sâme in in gemêret, des sie mit g e h e i e n solten ân werden, und meiden die h e i b e r sint (seitdem). SCHM.2 1, 1027, wo in heiber das ältere hîwen nachklingt (vergl. geheier). im 15. jh. in volksmäsziger form: minnen, vulgar., helsen, brauten, k e i e n , coire, futuare. voc. inc. teut. q ijb (n 7b);

gange zu schwester Seyen,
die laszt sich gerne nacht und tage keyen.
SCHM. 2 1, 1027 aus einer hs. d. 15. jh.
aber die wbb. wie die schriftsteller meiden es offenbar. im 18. jh. bringt es FRISCH wieder, in voller form: geheyen, s t u p r a r e , coire, corrumpere virginem 1, 450c, ohne quelle, vielleicht aus seiner oberd. heimat, falls er es nicht aus dem kuhgeheyer im 16. jh. entnahm (2, b). nl. dagegen noch jetzt im alten sinne huwen heiraten, verheiraten, huwelijk n. heirat, bei KIL. houwen, houwelick conjugium, mnl. hiwelek, huwelek OUDEM. 3, 124. 198, huwen verheiraten, auch noch huwen pl. familie das., aber auch hiwen, coire DIEF. 130c. auch nrh. 15. jh. huwen, hijlken ter echt (ehe) Theut. 132b, sonst hylick ehe, hylicken connubere, aber auch coire 123b.
2) im 15. jh. aber taucht es hd. wieder auf, in neuer entwickelung, aus dem gröbsten schmuz heraus, geheien, auch g e h e u e n , d. h. aus gehîwen, wie jenes aus gehîen (s. u. g).
a) als höhnendes drohwort z. b.:

ich torst dir wol dein muter geheien,
ee ich dirs wechselt nach deinem mut.
fastn. sp. 272, 24,
es handelt sich nur um eine zahlung für einen hasen, wobei der verkäufer die pfenninge zu genau prüft (beit, freunt u. s. w. z. 21) und u. a. zwei für kupfrein erklärt, worüber des käufers ungeduld in jenen worten ausbricht; die wendung ist an sich zu stark für den fall, sodasz sie schon halb abgebraucht sein muszte; weniger im folg.:

er sprach: daz ich dein muoter ghey!
maynst daz ich ein vogel sey?
ring 53d, 14 nach SCHMELLERS besserung (2. ausg. 1, 1027).
dasz sie aber nichts anderes meint, als was eben die worte sagen, verbürgt ihr weiteres auftreten; mit serten (s. u. b):

ich sirt dir noch die muoter dein u. s. w.
WITTENWEILER ring 39d, 12 ff.
in nd. wendung im 18. jh., noch unvergleichlich schlimmer, doch schon verwischt: brüe dine moor, lasz mich ungeschoren, als abfertigungsformel aus der niedrigsten pöbelsprache im Brem. wb. 1, 146 (wo doch noch ‚etwas unflätiges‘ dahinter gespürt wird); im 17. jh.: hey mach sik beschyten ende sine moer bruen H. J. V. BRAUNSCHW. 315, vgl. bei SCHILLER u. LÜBBEN 1, 435 (wo etwas ganz harmloses, ja gutes dahinter vermutet wird): ga hen unde brüde dine moder (môr), geh zum henker. im Simplic. 3, 23 wird aus dem Bergischen von einem schweinehütenden bauernbuben erzählt, wie ihm die magd sein fluchen verweist, aber zur antwort erhält, sie solte ihn im hintern lecken und ihr mour dartho brühen, wie ihn darauf aber der vater züchtigt, jeden streich mit strafenden worten begleitend, darunter: ick sal di im arse lecken, ick sal di leeren dine mour brühen. 1, 343 Kz.; auch ins hd. aufgenommen, gewiss aus dem lagerleben, wie andere nd. kraftworte damals: ja ja! du alter hosenscheiszer, gehey dich nur hin und brühe deine mutter. 3, 266 (Springinsf. 23 a. e.); vgl. unter brühen 2, c, wo J. GRIMM auf ‚unzüchtige bedeutung‘ riet. nd. brüen, eig. brüden, ist das mhd. briuten nubere, s. brauten 2, auch SCHM.2 1, 371 f. bei den Russen ist ein fluch im gange gleich scheuszlichen inhalts, aber der teufel als thäter eingesetzt.
Bd. 5, Sp. 2343
b) noch mehr ekelhaft als scheuszlich thiere geheien als hohnwort, nd. h î g e n (vgl. ahd. gihîgan 1, a), im 16. jh. als hohn im kriegsleben, und zwar gegen bundesgenossen:

ach der unnutten wort,
de van dem folke worden gehort!
se repen to aller stund:
gi Hessen, higet uns den hund!
LÜNTZEL stiftsfehde 234,
d. h. macht uns junge hunde, das versteht ihr ja, eine anspielung auf die blinden Hessen, da die hunde blind geboren werden (vgl. J. GRIMM gesch. d. d. spr. 566, auch H. SACHS u. engsten), vergl. vorher v. 116 auch als hohn gegen die Hessen: se leten dar hinken den hund, auf dasselbe deutend (vergl. hund I, 9, hundsfott, hundehochzeit und hundsbrautlauf); die Hessen verlieszen darauf das heer. ähnlicher hohn ergieng gegen die Schweizer in den kriegen der zeit: »die Schweizer wurden bei Randeck von der besatzung mit dem ‚unchristlichen‘ wort kuhgeheyer beleidigt«. FRISCH 1, 450c nach STETTLER 333 (zu unchristlich vergl. u. ketzer 2), kugehyer TSCHUDI 2, 335b; zur sache vergl. auch kuhketzer, kuhgeiger, geiszbuhler (schneider), und aus dem rechtsbuche RUPRECHTS VON FREISING aus dem 14. jh., lehenrecht § 99, wo vom ‚schelten aus der christenheit‘ oder viehlichen scheltworten die rede ist: swer den andern einen zohensun haizet (zohe hündin), oder er hab einen hunt gesorten oder ein ros oder ein kue … SCHMELLER 3, 283 (2, 327), denn mhd. serten hiesz ebenfalls stuprare, coire, mnd. serden, ags. serðan, altn. serða.
c) als grobes scheltwort auch g e h e i n d , d. i. geheiend (vgl. geheiendig), eine bäurin klagt vor dem richter gegen ihren mann:

nu kan ich doch kaum die torin (scham) bedecken,
so verderbt mich der geheind schalk mit seim wuten.
fastn. sp. 55, 31;
auch schon als hohles schimpfwort überhaupt:

ach thut die schemlichen kron naher!
hat sie denn her pracht der geheind haher (henker)?
661, 20.
es ist wol aber eigentlich gemeint wie mädchenjäger, fututor, vergl. im 17. jh. mägdegeheyer W. SCHERFER 476 (WEINHOLD schles. wb. 34b), s. auch unter geheier. in einem Ayrerschen fastnachtspiel wird eine vom markte heimkehrende bäuerin von einem buben verfolgt, der ihr nachjagt (‚du must mir erst recht katz halten‘), ihr sohn aber schützt sie:

ey was! musz dein der teufel waltn!
wolstu h u d l e n die mutter mein …
AYRER 2646, 33,
es kommt zu schlägen, der sohn triumphiert:

lasz sehen! k e u mir mein mutter mehr!
2647, 9.
vergl. die klage einer mutter vor gericht gegen einen bauernknecht Rumpolt, der ihrer tochter die ehe versprochen und sie nun zur ehe nehmen soll:

Rumpolt. herr officagel (official), das thuen ich nicht,
oder ich sei ein verhayt pöswicht …
mater. ey das dich der teufel reyt!
wie hastu mir dy tachter k e y t !
fastn. sp. 992.
jenes v e r h e i t (s. d.) ist sehr geläufig, wieder mit eigner vielfältiger entwickelung, die eigentliche bedeutung zeigt verhyter zers FRISCH 1, 450c aus TSCHUDI 2, 239b, als schimpfwort (vgl. Germ. 16, 78), das gegenstück zu ausgeheite fut (futil. germ. s. 8), aber auch verhîte huor ALTSWERT 54, 24 mit var. versorteniu, vgl. SCHM.2 1, 1027. ebenso wieder nd. verbrüdt, jetzt für stolz, trotzig RICHEY 25, auch een verbrüet mäken, ein stolzes, naseweises Brem. wb. 1, 147, hd. im 15. jh. üppig und versorten M. BEHAM bei SCHMELLER 3, 284, eigentlich offenbar von der stimmung und haltung eines roué und ähnlicher weiber. s. auch u. 4, d sich geheien, prahlen u. ä.
3) geheien vexare u. ä., aus dem vorigen entwickelt.
a) die entstehung zeigt das vielgebrauchte lasz mich ungeheit, eigentlich nur in frauenmund passend, wie deutlich bei derselben wendung mit ungesorten:

du kümpst mir nit in meinen schlitz
mit deinen groszen worten,
davon so lasz mich ungesorten.
SCHM. 3, 284 aus ROSENBLUT,
doch auch hier schon in plagen überhaupt übergehend: lasz mich ungeplagt mit bulerei, wie ein bauer vor dem eherichter über seine frau klagt, z. b. dasz sie spät heim kommend ihn abweise mit seinen forschenden fragen:

so spricht sie lasz mich ungeheit!
fastn. sp. 49, 4.
ursprünglich aber ist es gewiss das mishandeln beim stuprum, wie denn auch lat. vexare vorkommt, eigentlich hin und her zerren (frequent. zu vehere), wie mhd. nôtzogen eigentlich ein herumzerren (zogen) bezeichnet zum zwecke der gewalt (nôt). ebenso
Bd. 5, Sp. 2344
wieder nd. ungebrüet laten, ‚ungehudelt‘ RICHEY 25, Brem. wb. 1, 147, lât mi ungebrüt SCH. u. L. 1, 435a. aber schon im 15. 16. jh. auch arglos für lasz mich ungeschoren, unbehelligt, nur noch als derb abweisendes kraftwort: will er aber nicht aufhören, so lasz er mich mit seinen büechlein, die der teufel aus ihm speiet und scheiszet, u n g e h e w e t . LUTHERS antw. an Schwenkfeld, SCHM.2 1, 1027 (nach bair. abschrift);

lasz mich ungheit.
H. SACHS III, 3, 68;

lasz mich un k e i t und hab dirs gicht.
das.
noch jetzt in mundarten, bair. la mi unkeit! SCHM. 2, 132, tir. SCHÖPF 253, auch entstellt zu lasz mich inkeit das., diesz aber aufgefaszt als in keit, in ruhe LEXER kärnt. wb. 137, so kann das schlimmste durch abschleifen wieder zum harmlosen kommen; auch schweiz. lasz mich ungheit, plage mich nicht STALDER 2, 32, schwäb. SCHMID 269, elsäss. ARNOLD pfingstm. 182 (umkeit), auch fränk., henneb. (unvexiert) REINW. 1, 42, am Mittelrhein, auf dem Westerwalde lasz mich ungeheit SCHMIDT 282, der es auch aus der Pfalz, aus dem Bergischen kennt, in Luxemburg loszt mech ongeheit, ungeneckt, unangefochten GANGLER 316, auch siebenb. (âgehat) SCHULLER 21, zum theil eben nur in dieser wendung, z. b. elsäss. nach SCHERZ 502, henneb., westerw.
b) daher dann zunächst von thätlicher mishandlung überhaupt, z. b. als redensart, wenns zum kampfe geht, wird folg. angeführt:

glück zu! sagt Hebenstreit (als vorbild eines kampfhahns),
nu laszt sehen, wer den andern geheit!
SCHADE sat. u. pasqu. 1, 57 (123), WOLFF hist. volksl. 127, v. j. 1542,
wer des andern herr wird, genauer: ihn als sieger nach belieben behandelt, höhnend mishandelt (auch beim vorigen geht ein kampf oder ringen voraus), übrigens im munde eines teufels, mit rohestem klange. gerade auch der teufel geheit seine opfer (vgl. c a. e.), daher der fluch, in narrenmunde:

ei leug, das dich der teufel ghei!
fastn. sp. 175, 4.
in höhnischer ironie als lob der tapferkeit im felde:

ach ir verheiten jungen tiltappen,
was möcht ir ausrichten mit eurem schreien?
wol würdt ir ein (feind) in eim veld geheien!
man solt euch neur an die Türken schicken!
fastn. sp. 88, 24.
schwächer, in bloszes plagen übergehend, doch noch thätlich, in der flohiade (flochia) von 1689, in macaronischem latein:

nunc quoque per bartum kriechunt, dant vulnera menschis,
vulnera quae schmerzunt, augos nasosque geheiunt.
weimar. jahrb. 2, 438.
schläge mögen auch bei folgendem noch mit sein, wenn eine bäurin klagt:

mein mann der gheyd mich alle tag,
wenn ich wahr in die statt rein trag,
sagt, ich komm stets zu langsam nausz (wieder heim).
AYRER fastn. 59d (2636, 8).
c) dann von anderem mishandeln, mit wort und witz, zum hohngelächter der andern (wie unter a und b gleichfalls), was eben auch vexieren eigentlich bedeutet, zum gespött machen, verhöhnen, foppen, äffen, narren, zum besten haben u. ä.; so im 15. jahrh. hessisch mit dem alten vocal g e h î g e n (: blîen), im handel zwischen Caiphas und Judas, der sich den verräterlohn auszahlen läszt und die silberlinge scharf prüft und ausmustert, am ende:

Judas. dér (pennig) ist blien (von blei)!
C. wiltu uns dissen tagk gehigen?
Alsfeld. pass. 3227,
wie nd. im 16. jh. gehygen äffen SCH. u. L. 2, 33b, dazu hîerie f. (hd. keierei, s. geheierei), auch einem de hîhasen antên, die vexierhosen, narrenstrümpfe anziehen das. 2, 264 (vergl. hijen unter g a. e.), z. b. ein bauer zum andern, der einen bürger mit dem holzkauf angeführt hat:

ho ho! wo (wie) hefstu en bedragen (betrogen),
ja wo hefstu em de hihasen angetagen!
fastn. sp. 963, 1.
so für betrügen auch hd.: der wil mich geheyen mit dem leberlein. wegkürzer 15 (29b) eigentlich als gefoppten nachher zum gespött machen; du wilt uns lauter geheien mit dem wucher. es ist gült und nit wucher. SCHADE sat. u. p. 2, 76, uns aufs eis führen, es ist selbst nicht dein ernst. so weist ein reuter einen wahrsagenden zigeuner ab: was gheist mich? H. SACHS IV, 4, 2, ich wäre lächerlich, wenn ich dir glauben wollte. auch vexieren und geheien verbunden: das gefelt mir wol, wenn ein teufel den andern vexirt und geheyet. LUTHER tischr. 219a; (ein guter prediger) sol sich von jederman lassen vexiren und geheien. 180b, LUTHER wuszte gewiss dabei nichts mehr vom ursprünglichen sinne (vgl. dens. unter gehei, gespött). HENISCH 1436 kennt es nur, noch weiter verdünnt, als verspotten, illudere, er führt einen spruch an:
Bd. 5, Sp. 2345

wer sich nicht will lassen geheyen,
der musz die welt meiden.
auch STIELER kennt den eigentlichen sinn nicht mehr: geheyen subsannare 31, aber auch impedire, remorari, prohibere, parvi facere, wenn er das nicht blosz aus der wendung 4, e entnahm. auch aus derberen kreisen im 17. jh. verrät sich unkenntnis des ursprungs im folgenden, wo im andern falle die gelegenheit zu einem derben witze gewiss benutzt wäre:

so gehts, wenn sich die alten narrn
wolln setzen auf frau Venus karrn
und wollen junge weiber freien,
so thun dieselben sie geheien.
engl. komöd. II, Ee 3b;

noch wolt ihr (alter) eine junge frein,
stattlich wird sie euch gehein.
Ff 4a;

ich will ein hübsche junge freien.
‚wie stattlich wird sie euch geheien‘.
Oo 6a.
gemeint ist ehelicher betrug, wie schon im folgenden:

o herr, nun lasz uns nit geschehen
mit unsern weiben als den dreien,
das sie uns auch nit also geheien.
FOLZ bei HAUPT 8, 528.
d) früh doch auch schon in allgemeiner, auch ernstester verwendung, selbst in sittlichster stimmung, für plagen, quälen, alem. g e h î g e n , geschrieben gehyggen (d. h. nach viel späterer abschrift):

eigen nutz, gunst, verbunst (misgönnen) und gelt,
die vier gehygen jetzt alle welt.
S. BRANT s. 155a Zarncke;
in einer mahnung, nicht über seine berufung hinaus zu streben:

der fürwitz uns so sehr geheit,
verblendet also gar die leut,
das uber sein ampt ein jeder klagt …
WALDIS Es. II, 49, 45;

ich bin selber der herr im haus,
dennoch die armut mich geheyt.
H. SACHS II, 4, 2d;

die armut hat uns lang geheit.
5, 339;
ein todkranker bauer sagt von seinem weibe:

ich hab erst grosze lieb zu ir
und gheyt mich ietzund nichs als wol,
als das ich von ir sterben sol.
fastn. sp., nachlese 11, 30.
auch für ä r g e r n , ganz arglos, nur als kraftwort geheien, k e y e n , g e h e u e n :

ein mayrin hab ich mir erkoren
schön, von guten sitten …
sie ist mein und ich bin ihr,
das thut manchen gehewen,
schaut mich an von hinden und für,
im herzen thuts mich frewen.
flieg. bl. um 1600, zwey schön new weltl. lieder;

nein, auf mein eid, es gheud mich hart,
das er nicht wolt zum gfattern mich.
AYRER 2484, 21;

secht wunders zu, wie keyts den pfaffen?
1308, 31;
ein bauer, der von seinem schwiegervater vorwürfe erhält, dasz er seine frau schlecht halte, erwidert ärgerlich:

so geheit ir mich gleich heur als fert,
die weis hat ie und ie gewert u. s. w.
fastn. sp. 42, 25;
und in summa fast alles zu thun, was andere leute geheyet und deiner seele schädlich, der göttlichen majestät aber misfällig ist. Simpl. 1, 153 Kz. (2, 11). auch unpersönlich, es geheit mich:

es gheit mich, das ir so grob mügt sein.
fastn. sp. 335, 22.
auch abgeschwächt was geheit es mich, was kümmerts mich (vgl. 4, e), was gehts mich an: aber was geheyte es mich (dasz die mir untreu war), sie war doch nicht meine ehefrau. Simpl. 1685 2, 44;

ein jeder dächte nur hin weck!
ey was geheuet mich der dreck.
1, 12.
da musz denn schon BRANT die eigentliche bedeutung gar nicht mehr im sinn gehabt haben; aber auch serten war schon früh im 15. jh. zu dieser bed. gekommen: vexare, muen oder serten. FROMM. 4, 305b.
e) doch haftete dem worte der geruch seiner herkunft noch im 16. 17. jh. an, wie folgendes beweist: 10 albus (gestraft) Joh. Ernstheuser, das er zu Hans Kochen gesagt hatt, was er ihn viel gehey. VILMAR hess. id. 157 (aus ESTOR t. rechtsgl. 3, 1409), der danach eine schwere beschimpfung darin wol fühlt, wozu doch seine annahme von schlagen als grundbedeutung nicht ausreicht; man sieht da vielmehr das gericht gegen die vordringende roheit kämpfen. ebenso in Schwaben im 16. jh. nach einer erzählung der Zimmerischen chronik II, 406 fg. von gueten schwenken am hofgericht zu Rottweil, darunter von einem doctor juris, der einen handel führt für ein bös alt geschwetzig weib, die ihn dabei immer von hinten zupfend anspornt, ihm einbläst u. dergl., bis
Bd. 5, Sp. 2346
er dafür hülfe sucht beim vorsitzenden, ist aber dabei so irrig geworden, dasz er diesen anspricht: wolgeborne gnedige fraw. des ward er von iederman verlacht, derhalben der doctor übel geschampt sich entschuldigen wolt, spricht in der gehe (s. gähe) und unverdacht: ‚gnediger herr, das alt weib g e h e i t mich dahinden‘. und wiewol er noch mehr verlacht, iedoch ward er darnach von den urthelsprechern … umb etliche gulden gestraft, und ward hieraus ein sollichs gespai über in, das er hernach sein procuratur aufgab. 407, 31; man sieht, weshalb die lacher nun noch mehr lachten, weil man den eigentlichen sinn von geheien noch wuszte, dasz aber auch eben das die strafe herbei zog, wie dort in Hessen. noch im 17. jahrh. kämpfte auch das gebildete bewusztsein damit, wovon wir ein wertvolles zeugnis aus dem j. 1673 haben in GRIMMELSHAUSENS teutschem Michel im 10. cap. (Simpl. 4, 399 fg. Kurz), das ganz davon handelt (überschrieben was gehey ich mich drumb?), zugleich ein wertwolles zeugnis aus der geschichte des sprachgefühls überhaupt, welchem von einem rohen worte der eigentliche sinn verschwinden, der abscheu aber bleiben kann (wie ein gestank länger bleibt als das stinkende): das wort gehey ist bei uns Teutschen so verhasset, dasz sichs ein ehrlicher mann (ungefähr: ein gebildeter, doch auch bürger und bauern an sich nicht ausgeschlossen) schämbt auszusprechen, und wann es jemand ungefähr im zorn oder sonst entwischt, so wirds einem vor eine schändliche red gerechnet, dahero es etliche verzwicken, wann sie es jemand also nachsagen: was g e s c h n e i d s mich? ist aber gefählet, weil dieses schöne wort jetziger zeit unter vilen tausend Teutschen kein einiger mehr recht verstehet; folgt eine verhandlung darüber vor gericht, da einer von einem priester verklagt worden war, von dem er gesagt hatte: was gehey ich mich umb den pfaffen? der verklagte redet sich mit einer wunderlich gelehrten etymologie heraus, der priester aber bleibt dabei: es sei landkündig, dasz disz garstige (ekelhafte) wort niemahlen gebraucht werde, es geschehe dann jemand damit zuverschimpfen, dahero scheuten sich ehrliche leut solches nur ins maul zunehmen, weisz aber offenbar die eigentliche bedeutung doch nicht mehr, wie GRIMMELSHAUSEN selber; der verklagte gibt dann als bedeutung an, begrifflich verdünnt: was geheyts mich heists: was kränkts mich? was gehey ich mich umb ihn heists: was hab ich mich umb ihn zu quelen (was doch keinem abscheu erwecken konnte), gibt aber endlich wunderlich genug zu, es sei von unsern vorfahren verworfen als unchristlich, aber nicht als unhöflich, wovon jenes eigentlich noch das richtige trifft (s. aus STETTLER unter 2, b). s. auch lasz mich ungeheit unter 3, a.
f) dennoch drang der reiz des kraftwortes durch gegen den abscheu, nicht blosz im leben, es erscheint auch bei hofe und vorübergehend in der gelehrten dichtung. das letztere bei Schlesiern, als kraftwort für ärgern, auch noch höhnen, narren:

auch die juden es geheyet,
da gott sprach: es ist vollbracht.
BÜTTNER Bunzl. quäckbrun 1662 s. 143 (FROMM. 4, 171);

kein monath sich verschleichet,
dis und das uns geheit.
SYLVANDERS feld- u. hirtenlieder 1670 (das.);

wo man mit solchem schminke
mich nicht nur spöttlich schmink, und äffet und geheih’t.
LOHENSTEIN Ibrah. Bassa 2, 29.
im lustspiel, in A. GRYPHII seugamme (2, 5), da ist eine falsche anweisung auf 500 ducaten ausgestellt worden und der betrug ans licht gekommen, als rettung wird vorgeschlagen: Musca. wir wollen vorgeben, als hätten wir den fremden ein wenig in die zähne geheyen wollen? Gismund. geheyen? es ist der warheit nicht ähnlich! GRYPHIUS 1, 886, zum gelächter machen, seinen witz auf die probe stellen (gleich dem jetzigen mystificieren), in die zähne eigentlich offen ins gesicht, vor den leuten. so in schles. volksrede: Salome. o harzes kind, du krigst Durnrusen nicht. Kornblume. je se hot mers ju zugesait. Salome. se geheit dich in de zähne ney. Dornr. 51 (94 Palm). so besonders in liebessachen, wo denn auch vom ursprünglichen sinn der gerade gegensatz erscheint, in einem bäurischen hochzeitsliede (als schlesische polognoise), der bräutigam singt seiner Grete:

wenn mer warn eis himmelbette
medanander schluffa gihn,
o do war ich wacker mitter freya,
gleb mers ack, ich war dich ne (nit) geheya.
D. STOPPE ged. (1728) 1, 66.
vom hofe bezeugt es ELIS. CHARL. V. ORLEANS, als kraftwort für plagen: aber man ist hir so geplagt (hette schir auf gut
Bd. 5, Sp. 2347
Pfälzisch geheyt gesagt), dasz man nicht weisz was man thut oder schreibt. briefe 2 (1871), 631; wenn ihr, liebe Louise, sehen soltet, wie man in diesem Paris geplagt wird (hette schir auf gut Heidelbergisch g e h e ü t gesagt). 688; man ist, wie man in der Pfalz sagt, gar zu übel geheydt hir. 3, 1; freilich schmerzts mich, dasz man die armen alten einwohner zu Heidelberg so plagt, hette schir auf gut pfälzisch gesagt: so geheydt. 4, 281.
g) noch jetzt in Schlesien, denn wie es STEINB. 1, 751 angibt, geheyen illudere, so bei WEINH. 34b verspotten, im benachbarten Kuhländchen gehaye quälen, necken, unpers. verdrieszen (auch rutschen, rücken), s. MEINERT volksl. d. Kuhl. 395, auch weiter im osten, in der Zips gehain vexieren, betrügen SCHRÖER 59b. dann in Kärnten gihain, ghain, kain, quälen, z. b. in der arbeit stören (also necken), bair. keien plagen, kümmern SCHM. 2, 132, der auch östr. beispiele aus ABR. A S. CLARA bringt, wie: nit umbsonst hat der erste baur C a i n gehaiszen, maszen es schon ein halbe propheceyung gewest, dasz der bauersmann werde k e y t genug werden. schwäbisch es gheit mich, ärgert, reut (gheiig verdrieszlich, ärgerlich). SCHMID 269, wie schweiz. das gheyt (keit) mich), macht mich gheyig, ungehalten, s. STALDER 2, 31 fg., dazu besonders TOBLER 98b. ferner in Oberhessen geheien (doch schwindend) VILMAR 157, auch im Rheinlande hie und da, z. b. auf der Eifel quälen SCHMITZ 225a, luxemb. quälen, ärgern GANGLER 170. auch nl. bei KIL. hijen, quellen, vexare, molestare, bei BINNAERT (1702) N 1c als holl. bezeichnet, d. h. nicht fläm., vergl. hijlick (hielick) conjugium KIL., auch bei HALMA neben huwelijk (s. 1, c am ende); auch im nd. gebiete z. b. in Danzig hijen necken FIRMENICH I, 94. 28. 49 (SCHM.2 1, 1026), s. nd. gehîgen unter c, auch heigen unter 9, b. auch in wbb. einzeln noch lange: geheyen, plagen, ontrusten, was geheiet es mich? wat bruyt my dat? MOERBEEK M. Kramer (1787) 167; g e h e u e n , molestum esse HAAS (1808) 2, 228b.
4) s i c h g e h e i e n , wieder mit sehr verschiedener bedeutung.
a) der älteste gebrauch musz sich gleichfalls an die rohe ausartung des wortes anschlieszen, in welcher weise, wird deutlicher bei dem entsprechenden nd. brüen (s. 2, a): brüe dinen buk! lasz mich ungeschoren, geh deiner wege! Brem. wb. 1, 146, bei SCH. u. L. 435a loop hen unde brüh den bukk, aus dem 16. oder 15. jh.: vulgus ita loquitur, quando irati aliquem repellunt, brye dinen buck; das ist aber eigentlich: stupra te ipsum, zuerst in frauenmunde (dinen, statt minen), als abfertigung eines zudringlichen geheiers; auch das brüde dine moder unter 2, a wird zum theil so gemeint und so entstanden sein, womit auch die entsetzliche roheit milder, ja begreiflich wird als hohnwitz zur abwehr. entsprechende belege für geheien werden sich finden.
b) die abweisung, das fortschicken trat dann in den vordergrund, von frauen auch auf männer übergegangen; eine frau weist nächtlichen buhlbesuch als lose hudler (vgl. a. e.) ab:

ir losen hudler, thut euch weg g h e ü e n !
ich hab kein mann unter euch dreyen.
AYRER 2387, 19;
fort unthier! g e h e u e dich fort! FILIDOR Ernelinde 20; sie antwortet: ja ja, du alter hosenscheiszer, gehey dich nur hin und brühe deine mutter. Simpl. 3, 266 Kz.; da hörete ich erst, dasz es kein teufel war … sagte demnach, er solte sich aus dem trog geheyen. 1, 276 (3, 8);

ey key dich wegk! es kan nicht sein …
das musz ich thun, darumb geh hin!
AYRER fastn. 115c (2913, 25);

key hin (gedr. keyhin), darfst nicht reden mit mir.
2837, 5.
wie früh aber auch das abgebraucht war, d. h. wie viel gebraucht, zeigt, dasz es im 15. jh. auch schon als verächtliche aufforderung, näher her zu kommen erscheint (und zwar ohne sich, s. c):

geheit naher, ir verfluchten hunt (juden)!
fastn. sp. 175, 10.
auch nur als grobe aufforderung überhaupt: holla, ir stallbrüder (ruft der überfallene Keibkamp die feinde an), holla, hüpschlich! … was wolt ir mit mir anfangen! ihr secht doch, ich bin nur ein armer teufel (der keine beute verheiszt, dann zu einem, der ihn antastet), hei, pfei, gehei dich! thu mir disen treck von der nasen (als deine beute). Garg. 228b, Sch. 427 (37. cap.). noch jetzt z. b. bair. kei di furt, packe dich SCHM. 2, 132. schwäb. 17. jahrh. sich aus da füesza keyha, aus dem wege gehn o. ä., s. FROMM. 4, 95. 112. ebenso wieder nd. brüe darhen H. J. V. BRAUNSCHWEIG 324, brüdet darvan, schert euch davon RICHEY 25, vgl. diesz schert euch neben scheren plagen, auch sich hudeln, sich packen IV2, 1864, sich forthudeln oben sp. 20 neben hudeln mishandeln, ausdrücklich auch buhlerisch AYRER 2646, 33 unter 2, c (hudel auch hure).
Bd. 5, Sp. 2348
c) aber auch mit auslassung des sich, wie vorhin in geheit naher, so im 16. jh. (SCHM.2 1, 1027):

thu nur bald aus dem schlosz geheyen
oder ich stosz mein schwert durch dich.
H. SACHS II, 3, 25;

ghey aus dem kloster, lasz mich unplagt.
II, 3, 79;

k e y weck in aller teufel namen.
III, 3, 68;

khey naus, hack holz, du fauler tropf.
III, 3, 45a;
vergl. mach fort! gleich mach dich fort! HÖFER Germ. 15, 79 zieht auch hierher:

hiet usz, arm und rich,
wichem (so l.) mir usz dem pfad und stig.
UHLAND volksl. 7,
aufforderung des sängers, ihm raum zu geben; doch klingt mir dasz zu roh hier, und bloszes hîen ist hd. sonst nicht bezeugt.
d) aber auch ganz anders, sich brüsten, p r a h l e n u. ähnl., besonders in bezug auf buhlerei; bauernbursche erzählen sich buhlerabenteuer (der rohesten art), einer am ende seines berichts:

was gheit ir euch mit euer puolerei?
kum einer, dem ain söllichs begeget sei!
fastn. sp. 335, 17;

was geheit ir euch mit solcher lepperei?
sagt, wem solch pulschaft geschehen sei!
274, 24.
auch mit an, also sich angeheien:

was g e h e u s t u dich mit deiner puolschaft an …
330, 26;

was mugt ir euch all geheien an?
275, 20.
dazu ungeheit sein, d. i. sich nicht geheien:

seit mit eur pulschaft vor ungheit.
287, 6,
prahlt erst nicht so u. s. w. aber man rühmte sich auch als ungeheit, im Neidhartspiel:

so bin ich doch der Eltschenbrecht
und bin ein ungeheiter knecht.
194, 6,
wie sonst verheit (s. 2, c), wol auch für prahlerisch fastn. sp. 88, 22 (s. 3, b). man sieht, dasz das wort noch mehr falten hat; vgl. auch versarten, auszer sich vor freude oder übermut SCHM. 3, 284. das prahlen, übermütig sein ist eigentlich vielleicht wie der haber sticht ihn, vgl. unter kitzel 2, b. c der kitzel sticht u. ähnl., besonders auch sich kitzeln (s. d. 6, c. d), sich heimlich ein gütchen thun, hämisch freuen u. ähnl. zu dem zweiten ungeheit gehört wol bair. ungeheit, unkeit ungeheuer, ungemein, s. SCHM. 2, 132, schwäbisch z. b. es regnet ungheit SCHMID 269, schweiz. aber überhît, überheit übermäszig, sehr STALDER 2, 32.
e) auch zu der bed. 3, plagen, ärgern, gehört sich geheien, sich bekümmern u. ä.: was gehey ich mich umb ihn, was hab ich mich umb ihn zu quelen? Simpl. 4, 400, 23 Kz. (s. u. 3, e); da geheyen sie sich den teufel darum. 1, 111; das (geld) darf ein politicus nicht achten, wer geheyt sich ums geld. WEISE erzn. 142, cap. 12 (s. 74 Br.); wer geheyet sich umb eure briefe. complimentircom. 413; was gehey ich mich um den narren? überfl. ged. 2, 299; was geheye ich mich drüm, cur talia curem? STIELER 31; ich geheye mich nichts üm dich, nihil te moror, flocci te habeo. das. noch bair. ich keie mich um ein ding SCHM. 2, 132, auch östr., kärnt. si gehain, kain, sich kümmern, betrüben LEXER 137; auch auf der Eifel seg jeheien SCHM.2 1, 1026. auch ungeheit, z. b.: er soll uns mit dem befehle ungeheyt lassen. WEISE Machiavell 41.
5) wieder anders keien, keuen, geheuen, w e r f e n , schmeiszen.
a) im 16. jh., k e u w e n , bair.: von dem her (von der verwirrung beim babylonischen thurmbau her) wird obgenannte erste statt geheiszen von dem jüdischen wort babel, so durcheinander gieszen, mischen, keuwen und werfen heiszt. AVENT. chron. 19a; vergl. östr. sich zerkeyen, sich zerwerfen, uneins werden (keierei verwirrung) HÖFER 2, 130, kärntisch si zerkain LEXER 137, zwei liebende zkein, entzweien FROMM. 5, 246b (51). 254, vgl. auch schweiz. ein gheyen, streit, zank, gelärm STALDER 2, 31 (s. doch TOBLER 99a, dazu keden 4, b). im 17. jahrh. g e h e u e n : gehewte sie zum fenster hinaus. Harnisch 73.
b) noch jetzt landschaftlich, z. b. luxemb. geheien werfen GANGLER 170, schweiz. gheyen, ghyen, keyen, kyen, auf den boden werfen in ausgedehntem gebrauch (auch nider- an- abeghyen u. s. w.) STALDER 2, 31, ghia, kia, keia, ‚in der unfeinen sprache‘, werfen, schmeiszen, keis of de boda, schmeisz es auf den boden TOBLER 98b. auch schwäb. gheien, keien SCHMID 269 (nâu gheien zu boden werfen Germ. 16, 79), bair. SCHM. 2, 132, östr. kaien CASTELLI 178, z. b. etwas vom fenster herab keyen HÖFER 2, 130. es ist aber fast überall pöbelhaft, in der Schweiz z. b. auch bei bauern gemieden, die auf anstand halten, d. h. es hat unbewuszt doch noch immer von dem geruch seiner entstehung an sich, wie bei GRIMMELSHAUSEN unter 3, e.
Bd. 5, Sp. 2349
c) denn es geht gleichfalls auf das mishandeln beim stuprum zurück; es ist auch nicht eigentlich werfen überhaupt, sondern auf den boden werfen, hinschmeiszen (s. unter b). so galt lat. prosternere, auf den boden, unter die füsze werfen u. ä. auch geradezu für stuprare (vgl. prosternere hostem, dazu 3, b), und landschaftliche ausdrücke, wie eine umstoszen nordd., sagen im grunde dasselbe; vgl. fällen, zu falle bringen. vgl. geheugen von mishandlung unter 9, a a. e.
6) aber auch f a l l e n , fast überall in den unter 5 angeführten mundarten, luxemb. z. b. en as de lange wee doir geheit, er ist der länge nach hingefallen, schweiz. besonders auf den boden fallen (auch durregheyen, bei einer wahl durchfallen), von thieren verrecken, s. STALDER, schwäb. herabkeien, alem. bei HEBEL keje (doch von gheie unterschieden). bair. östr. zwar nicht, aber wieder im Kuhländchen (s. 3, g) gehaye z. b. von einem wagen, der rutschend in den abgrund fällt MEINERT 395, also zugleich mit verderb (s. 8). die einheit mit dem vorigen begriffe zeigt auch z. b. stürzen und md. hinschmeiszen als derber ausdruck für gefährlich hinfallen, eigentlich hinwerfen. merkwürdig aber wieder auch nd. brüden, brüen, z. b. den barg henunner, vam peerde Brem. wb. 1, 146, also von menschen, mit gefahr und schaden.
7) im bair. gebirge auch für s c h l a g e n , z. b. der pfarrer keit auf die kanzel. SCHM. 2, 132, auch in der Heanzenmundart kaia, z. b. einen ins gesicht, s. FROMM. 6, 332, in deutsch-ungrischen mundarten, s. SCHRÖER weihnachtssp. aus Ungarn 204. so ist das md. schmeiszen auch grobes kraftwort für schlagen. sich geheien, platzen, schmeiszen o. ä., schlesisch 17. jh., in gröbster verwendung:

biszweilen lach so sehr (bei tische), das, was du schon gekäut,
sich wieder aus dem maul ins essen hin g e h e ü t .
W. SCHERFFER grob. 157 (FROMM. 4, 171).
in der 2. ausg. von SCHMELLER 1, 1026 wird eine stelle aus dem Simpl. beigebracht: zu jenen zweyen aber sagte er, warum sie sich nur so von mir geheyen lieszen und mich nicht wieder schlügen. 1, 253, 26 Kz. (3, 2); aber das geheien ist da nur ein vexieren mit witz und drohung, um einen zum zweikampf zu zwingen, dessen er sich eben weigert. doch ist eine entstehung aus dem geheien des feindes im kampfe 3, b wol denkbar. aber ein ähnliches eingeheien, mit gewalt ‚hinein bringen‘ knüpft auch noch im 17. jh. an den garstigen ursprung bewuszt an:

diesz alles sachen sind, nicht blosz allein zum däwen,
besonders (sondern) die das fleisch auch statlich eingeheyen (zum essen reizen),
wie jene dirne sagt, sie hett’ es nicht gedacht,
der kreen, der kreen hett’ ihr das fleisch hinein gebracht.
W. SCHERFFER grob. 128 (FROMM. 4, 171),
d. h. kreen, meerrettich, aber zugleich ein knecht mit namen Kreen.
8) auch eine bedeutung v e r d e r b e n schlieszt sich noch an jenen ursprung an, in welcher weise, zeigt z. b. die klage der mutter unter 2, c wie hastu mir die tochter keyt? schwäb. verheien verderben, zerschlagen, zu grund richten SCHMID 269, schweiz. verhyen, verheyen STALDER 2, 32, bair. erheien, dergheien, z. b. e dergheite gsundheit SCHM. 2, 132, auch zgheien (zergeheien) das. vergl. wieder auch verserten, versarten vor leid, angst SCHM. 3, 284, und nd. verbrüden verhunzen, corrumpere RICHEY 25, verhudeln Brem. wb. 1, 147.
9) zur form ist noch zu erinnern, wegen der nebenformen,
a) wie sich eine doppelheit im vocal aus dem adj. her ins nhd. fortsetzt, indem neben dem vorherschenden geheien, ahd. gihîan, in fast allen bed. g e h e u e n , keuen hergeht, auch gehewen 3, a, keuwen 5, a, d. i. das ahd. gihîwan; noch jetzt in Kärnten keuen neben kain LEXER 137, im Riesz es kuit mich gleich keit, ärgert SCHM. 2, 132, vgl. auch pfälz. unter 3, f. das bürgt zugleich für die einheit der verschiedenen bedeutungen, es ist wie in heurat neben heirat (s. auch nl. u. 1, c. 3, g), wie in mhd. gesiune gesicht neben gesihene (goth. saíhvan sehen); vgl. auch gedeuen gleich gedeihen (s. d.). Daher erklärt sich auch g e h e i b (nachträglich zu sp. 2340) für gehei, ärger, gegenseitiger verdrusz: des bunds krieg gegen den Schweizern hett nit so treffenlich ursach (triftigen anlasz), sondern war sonst ein groll und geheib, den das mererteil des keisers räth … anrichten (praet.). S. FRANK Germ. chron. (1538) 231b, im b das alte w erhalten, mhd. wol gehîwe. Aber auch mit -g für -w, wie so oft: wird man doch von einer ecken zur andern g e h e u g e t und gestoszen, wie eine ackermähre. FILIDOR Ernelinde 15, zur bedeutung s. 5, c.
b) auffallender und fraglich ist eine andere doppelheit im vocal, hd. wie nd.; mnd. heigen neben hîgen, in einem liebesbrief des
Bd. 5, Sp. 2350
15. jahrh.: myn lewe frunt … (wähnet nicht) dat ek iw heigen wylle. Germ. 10, 392, zum narren haben (s. 3, c); wore Hans enwech, gy scholden wol sen, ef ek iw heygede. das. ebenso noch schweiz. neben ghia auch gheia (keia) TOBLER 98b. 220a, ghyen und gheyen STALDER (s. z. b. 5, b). entsprechend auch im bair. gebiete kärnt. ghein, kein und kain LEXER 137, die zweite form hier wie dort sogar vorherschend. sie reicht aber zurück ins 15. jahrh. nach der schreibung verhait fastn. sp. 399. 991, 28 u. ö.
c) dabei eine spur starker bildung, elsäss. 15. jh.: in dem habe Ulrich über Hanman kummen laufen und zu im gesprochen, wer dich, du g e h i g e n e r boesewiht, du must sterben! SCHERZ 502 aus Straszb. ratsacten vom j. 1439; wol uf, du gehingener (so) boesewiht und wer dich. das. (zur sache s. geheiendig), d. h. wie von starkem gehîen, vermutlich nur so im part., wie oft, z. b. zu heien, heigen hegen ein part. geheien IV2, 813, erheien III, 846 (vergleiche schon ahd. ‚nutritur, wirt kehagin‘ SCHM. 2, 129). das aufkommen jenes geheien neben gehîen wird mit diesem übertritt in starke form zusammenhängen, vgl. mhd. beiten neben bîten warten, ahd. bîtan und beitôn, ohne sichtbaren unterschied der bedeutung (vgl. gefäsz 5, b). merkwürdig übrigens erscheint h e g e n , sonst pflegen, schwäb. auch für plagen, gleich geheien, s. SCHMID 268. 269, wie nrh. heghen gleich plagen, moeyen, vexare, sauciare, irritare u. a. Teuth. 21a, als ob in hegen sich heien pflegen und geheien, gehîen vexare gekreuzt hätten trotz entgegengesetzter bedeutung.
GEHEIEND, s. geheien 2, c sp. 2343, vgl. gehein und folg.
GEHEIENDIG, das part. geheiend vollends zum adj. ausgeprägt (vgl. lebendig): hette Kunz Langehansen angeschrieen: scheusz den geheyndigen schalk! scr. rer. Siles. 3, 50, vom j. 1505, ganz rohes scheltwort, s. geheind schalk sp. 2343, gehein schalk unten (unter gehein) und vgl. gehigener boesewiht vorhin aus Straszburg.
GEHEIER, m. fututor, nebulo u. ä., alter geheier:

bist du aber ein alter geheier
und sunst ganz ein unnüzer speier
und geest des nachts schlekmundi um,
ob dir ein klemmerlin bekum,
darmit du schmechst dein frumes weib.
klopfan von H. FOLZ, weim. jahrb. 2, 119;

komm wider, ob der alte geheyer
wie gestern auch heut umbher leyer.
CALAGII Susanna 5, 3.
mägdegeheier, kuhgeheier, s. unter geheien 2, b. c.
GEHEIEREI,KEIEREI, f. spötterei, plackerei, betrug u. a.: kondte nichts von dieser fallacia und geheyerey finden. zeitvertr. (1668) 7. noch luxemb. geheierei, plage GANGLER 170. pfälzisch um 1700: das art von leben (in Paris), die, hette schir auf gutt pfaltzisch gesagt die geheüregien, so man dort hat, alles was man hört und sicht, ist unerträglich. ELIS. CHARL. V. ORL. 3 (1874), 396, verschrieben für geheügerien oder geheüreien o. ähnl. (sie verschreibt sich oft). bair. östr. k e i e r e i : mensch, dein geburt ist keyerey, dein leben phantasey. ABR. A S. CL. todtenbund 167; wo ist gröszere keyerey als bey einem bösen weib? ders. bei SCHM. 2, 133; auch mühe, verlegenheit, verdrusz, verwirrung, zank und streit, s. SCHM.2 1, 1026, HÖFER 2, 130, SCHÖPF 253, LEXER 137; auch in der Zips keierei, gaierei SCHRÖER 59b, nd. aber hîerie, spötterei, vexirerei sp. 2344 ©. s. auch gehei.
GEHEIIG, dunstig, von der luft, s. gehei sp. 2340.
GEHEIIG, verdrieszlich, ärgerlich, ghyig, keyig, s. STALDER 2, 31.

Geheien in Fischers Schwäbisches Handwörterbuch

  1. Gehei khoe n.: der geheite, gebannte Ort. Wiesen, Fischwasser udgl. können Gehei heißen; insbesonders aber Gehölze, die der allgemeinen und immerwährenden Nutznießung entzogen und unter gewisse Verbote gestellt sind.
  2. Gehei khoe. m. n.; gehei Adj.: heiß, dürr, schwül; Wetter solcher Art
  3. von Wassermangel. Jetzt ist’s aber anfangen ghei, jetzt dürft’s schon wieder regnen.
  4. warmes, aber dunstiges Wetter. En g’heier Luft austrocknender Wind.
    Geheie, Geheine f.: Hitze, Trockenheitusw.,s. Gehei 2
    geheien kheia; Part. geheit, auch gehien; schw. st.:
    A. intr. , mit sein: fallen. Bes. mit Advv.: abe-, ane-, herab-, hinab-, hin(an)-g.
    B. trans.
  5. stoßen, schlagen.
  6. werfen. Einen auf den Boden g.; überh. ist, im Unterschied von werfen, die Ankunft auf dem Boden Hauptsache. S. a. abe-, aber-, ein-, fort-, herab-, herum-, hin-, hinab; hinan-, hinaus-, hinein-, hinum-, hinun- ter-, hinweg-, um-, weg-g. –
  7. ärgern, verdrießen. Subjekt ist der Gegenstand des Ärgers. Des geheit mich arg, sträflich u. ä. Geheit’s dich?
    Geheierei kheierei f.: Verdrießlichkeit, Zank.
    Geheiet(e) f.: Kränkung, Streit, Verdruß
  8. geheiig kheiig Adj.: dunstig-warm, vom Wetter. Dumpfig von aufsteigenden Dünsten. Trüb, neblig.
  9. geheiig kheiig –isch Adj.: was einen geheit: ärgerlich, misslich, schade

Kluge :

Heirat
Substantiv Femininum Standardwortschatz (11. Jh.), mhd. hîrât, ahd. hîrât m./f., „Vermählung“, älter „Hausstand“ Stammwort.
Wie ae. (ws.) hired, hird m.; hiwräden „Haushalt, Familie“, selten „Heirat“; äußerlich gesehen eine Zusammensetzung aus g. *heiwa-/on „Hausgemeinschaft, Familie“ und Rat (in dessen älterer allgemeinerer Bedeutung „Besorgung o.ä.“), aber vielleicht liegt eher eine Umbildung aus unklarer Grundlage vor. Das Vorderglied ist bezeugt in gt. heiwa-frauja m. „Hausherr“, sowie anord. hjón, hjú(n) n., ae. hiwen n., hiwan, higan Pl., afr. hiona, hiuna, hina Pl., ahd. hiwun, hiun Pl. „Eheleute, Hausgemeinschaft, Familie“.
Eine Ableitung von der Wurzel (ig.) *Kei- „liegen“ in ai. sáye „liegt“, gr. keisthai, heth. kitta; vgl. gr. koíte „Lager“, gr. ákoitis „Gemahlin“; sowie gr. koímema „Schlaf, Beischlaf“ (zu beachten ist auch die Bedeutung „Geschlechtsverkehr haben“ bei gr. kinéo) und ae. häman „beschlafen“, wobei wohl auch ig. *ktei- „wohnen“ eingewirkt hat (Heim; besonders auffällig ist die Nähe der beiden Wurzelbedeutungen bei der Bedeutung „Hausbewohner“: lit. seimà „Familie, Gesinde“, russ.-kslav. semija „Familie“). Auf ig. *Kei-wo- „zusammen liegend, zusammen wohnend“ weisen ai. séva- „lieb, vertraut“, lett. sieva „Weib, Ehefrau“ und wohl auch l. civis m. „Bürger, Hausgenosse“ und die genannten baltisch-slavischen Wörter für „Familie“ (mit m für w?). Verb: heiraten. geheuer, Heim, zivil.
Steinberg, W. WZUH 8 (1959), 695-714;
Müller, W. Archiv für die Geschichte von Oberfranken 53 (1973), 143-178;
Bain, D. Classical Quarterly 41 (1991, 63-67;
RGA 14 (1999), 251-253. westgermanisch iz (Hei-), s. raten

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Schuld(en)
Hallo, Drambel!Sehe ich viel zu spät, diesen Helfer:

„der eigenen Gläubigern“: der deutsche Geni ist nun ja wirklich sehr tief, aber nicht so!
Ich kann mir was vostellen unter der Idee „der eigenen Gläubiger“ und auch der „der eigenen Gläubigen“.
Aber nix unter der „der eigenen Gläubigern“.
Man trampelt nicht so auf der guten alten Mutter Kuhrage herum!
Ist Johannes Paul einglich jemad was schuldig?
PAUL!!! WER IST EIGENTLICH PAUL!!!
Reicht das schon zur Exkommunikation?

Moin, manni

Hi manni,

kümmern hat mit „verdient machen“ wenig zu tun, siehe zB „Kümmere du dich um deinen Kram!“. Und

„er hat sich sehr um die Entwicklung der Deutschen Sprache gekümmert“

käme mir nicht aufs Papier; wenn überhaupt, dann „… bemüht“, obwohl auch das ein Gschmäckle haben kann: Er hat sich sehr bemüht (zum Publikum: aber wenig erreicht).

Gruß Ralf