Hi Experten,
woher kommt der Begriff „Zugehfrau“ und was genau bedeutet er (Putzfrau oder „mehr“)?
Danke im voraus für Eure Antworten und nen schönen Feiertag!
Gabi
Hi Experten,
woher kommt der Begriff „Zugehfrau“ und was genau bedeutet er (Putzfrau oder „mehr“)?
Danke im voraus für Eure Antworten und nen schönen Feiertag!
Gabi
Hallo Gabi,
ich kenne das hier im Münchener Raum schlicht als Putzfrau (Putzfrauen machen ja
oft auch ein bisschen mehr, Ordnung in der Wohnung, Geschirr abwaschen,
vielleicht auch Wäsche bügeln).
Meines Erachtens kommt es daher, dass sie „zu(r Hand) geht“, also hilft.
Gruß
Bolo2L
Hi,
wenn meine Beobachtungen richtig sind, wird der Begriff „Zugehfrau“ hauptsächlich für Putz-/Haushaltshilfen in Privathaushalten gebraucht. Beim Begriff „Putzfrau“ denken viele eher an eine Tätigkeit in einer Putzkolonne, z.B. in einer Firma.
Außerdem sind die Begriffe „Zugehfrau“ oder „Haushaltshilfe“ neutraler in Hinblick auf das Tätigkeitsfeld, d.h. ihre Arbeit muss sich nicht aufs Reinemachen beschränken, sondern kann z.b. auch Waschen, Bügeln, Kochen usw. umfassen.
Ich war immer der Meinung, das Wort „Zugehfrau“ käme von der Tätigkeit in Privathaushalten: jemand, die zu den Arbeitgebern in die Wohnung geht.
Bolos Erklärung mit dem „zur Hand gehen“ klingt aber auch plausibel.
Grüße
Wolfgang
Zugeherin
Hi,
Nachtrag:
eine Wortvariante ist noch die „Zugeherin“, eine in Österreich und früher auch in Bayern übliche Bezeichnung für Putzfrau.
Sagt aber leider auch nichts darüber aus, welche Erklärung für’s „zugehen“ nun richtig ist.
Wolfgang
woher kommt der Begriff „Zugehfrau“ und was genau bedeutet er
(Putzfrau oder „mehr“)?
Hallo, Gabi,
Der Begriff stammt aus einer Zeit, die soo lange noch gar nicht zurückliegt. Nur etwa 100 Jahre.
Ein „vornehmer“ Haushalt, also z.B. der eines Professors oder eines Gewerbetreibenden kam damals ohne Dienstboten nicht aus. Wenn man allein daran denkt, dass die Wäsche ohne Waschmaschine gewaschen werden mußte und auch das Transportmittel „Pferd“ erforderte, dass zumindest ein Kutscher eingestellt wurde.
Es gab also die Dienstboten , die unmittelbar im Haus der Familie mitwohnten (meist in winzigen Kammern unter dem Dach oder über dem Stall).
Nun gab es auch Zeiten und Aufgaben, für die zusätzliche Arbeitskräfte benötigt wurden, z.B. Reinigungs- und Pflegearbeiten (Garten etc). Dafür wurden dann Leute eingestellt, die nicht mit im Hause wohnten, sondern „zum Dienst gingen“ - Zugehfrauen- und Männer.
Man unterschied also zwischen den zum Haushalt gehörigen Dienstbotenschar und den Zugehleuten.
Gruß
Eckard