woher kommt denn das Verb „rödeln“
ich kenne das Wort in der Bedeutung „ununterbrochen, endlos
vor sich hin werkelnd“ bzw „sich andauernd drehend“.
Ich fand weder bei Kluge noch im dtv-Etym.WB einen Eintrag.
Lediglich der Klue verweist bei „Rodel“ auf lat „rotulus“=
(Schreib)rolle, gleichbedeutend mit "Rädchen, verwandt mit
„rotieren“.
Hallo,
hier noch Grimm:
_RODELN,RÖDELN, verb. in älterer sprache und mundartlich in Oberdeutschland.
- nebenform zu dem oberd. rotteln (s. dieses), rütteln, schütteln, rühren, regen STALDER 2, 279. SCHM. 2, 62. TOBLER 367a. mit ge zusammengesetzt gerodeln, grodeln, grödeln (s. diese). dann von einem durch rütteln hervorgerufenen geräusche HÖFER 3, 41. dann freier ‚murmeln, murren‘, vgl. gerodel, gerödel SCHM. a. a. o.: so haben sie von dem gemeinen mann, der jetzt mit viel ungeschickten reden zu rodeln anhebt, nicht wenig fahr zu gewarten. VOLKHAIMER in MELANCHTHON opp. ed. Bretschneider 2, 391. dann von besonderem geräusche: schnarchen von schlafenden STIELER 1499, schnurren von katzen SCHM. 2, 62.
- rodeln rotulare, rollen (s. dieses). zusammenrodeln zusammenrollen bei KEISERSBERG in der oben unter rodel, register angeführten stelle. vgl. SCHM. a. a. o.
- rödeln für reiteln, mit dem packstock (reitel) zusammenschnüren, s. oben reideln sp. 619. in diesem sinne im pionierdienste rödeln ‚den belag einer brücke durch anschnüren befestigen‘.
- rödeln, die im brunnenloch aufgeführte mauer mit rödelbrettern umgeben. JACOBSSON 3, 429b.
ROTTELN, verb. schweiz. neben rodeln (s. dieses), rütteln, schütteln, auch intransitiv gerüttelt werden, wackeln. dazu rottlig, wacklig. STALDER 2, 279. SEILER 241. ebenso in Tirol SCHÖPF 565 (vgl. SCHMID 436)._
Ich kenne „rödeln“ übrigens vor allem in der Bedeutung „ins Schleudern geraten, den Überblick verlieren“.
Gruß
Kreszenz