hi,
das direkte Fragefürwort für
1). Nom. ist „wer?“ und für
2). Akk. „wen?“.
Für beide gilt aber auch „was?“.
Beispiel:
a) „Ich lerne Englisch“.
keine ganz leichte frage. muttersprachlern kann man vielleicht mit den fragen „wer oder was“ vs. „wen oder was“ kommen. das funktioniert meistens. obwohl das natürlich mit der sprachrealität nicht übereinstimmt, sagt doch das sprachgefühl, dass das eine eher stimmt als das andere.
wie man leuten ohne muttersprachliches sprachgefühl das erklärt?
- die meisten verben reagieren auch auf eine wer-frage. eine weitere was-frage ist dann in den meisten fällen eine frage nach dem akkusativ.
also: „wer lernt?“ … „ich“, nom.
„was lerne ich?“ … „englisch“, akk.
natürlich gibt es ein paar wenige verben mit doppelten nominativen: „sein“, „werden“, … aber die könnte man lernen.
es gibt - um die sache noch zu verkomplizieren - allerdings auch verben, die auf die wer-frage nicht reagieren (müssen), also nicht unbedingt ein subjekt benötigen: „mich fröstelt“ … und es gibt welche, die zwar ein subjekt benötigen, das aber mit was erfragt werden muss: „regnen“, „schneien“ usw.
- wenn du „Englisch“ durch etwas erstzt, das ein erkennbares genus hat, erkennst du den fall auch („ersatzprobe“). allerdings kannst du das nur korrekt ersetzen, wenn du schon weißt, welcher fall kommt. jetzt wird zu „lernen“ wohl normalerweise ein substantivierter infinitiv (oder überhaupt ein gliedsatz) kommen, der dann ein neutrum ist („das schilaufen“, „das autofahren“ …). da erkennt man (wie beim gliedsatz) den fall dann wieder nicht; er ist aber dann auch egal. (denn beim neutrum ist nom. = akk.)
wenn wir sätze zulassen wie:
„ich lerne den schilauf“ (kein schöner satz, geb ich zu)
wird klar, dass es sich um einen akkusativ handelt.
- menschen, die eine sprache lernen, kommen nicht darum herum, zu jedem verb sein „valenzmuster“ (oder „satzbauplan“ oder oder …, es gibt da mehrere begriffe) zu lernen. man lernt das auswendig oder intuitiv, in sprachlichen patterns oder als abstrakte muster. aber man muss es lernen.
da lernt man dann eben:
lernen +nom. +akk.
oder so ähnlich. (wobei man hier zu beiden „valenzstellen“ noch semantische klassifizierungen lernen könnte / sollte: nom. muss eine person sein, seit neuestem darf es in gewissen kontexten auch eine maschine sein, akk. muss eine tätigkeit oder fertigkeit oder fähigkeit sein.)
wenn du das drauf hast (und erst dann hast du eigentlich das betreffende verb drauf), weißt du auch, welches „was“ gemeint ist.
zusammenfassend: die fragen „wer / was“ und „wen / was“ sind erschließungsfragen nach dem valenzmuster, die man nur dann richtig beantworten kann, wenn man das muster (mindestens intuitiv) drauf hat. wenn man das muster drauf hat, kann man die frage auch entscheiden. wenn man das muster nicht drauf hat, nützt die was-frage allein auch herzlich wenig.
hth
m.