Kielschwein

Tach zusammen,

die Ofensau hat mich drauf gebracht: Warum heißt das Kielschwein so?
Ich meine jetzt nicht den nichtzahlenden Gast in den Ruderbooten, der meist im Bug lag und sich schippern ließ, während wir uns in die Riemen legten.
Also: der schiffsbautechnische Längsverband über dem Kiel.

Gruß - Rolf

Hallo !

Das Wort stammt aus dem niederdeutschen „kilswin“ . Das wiederum aus dem schwedischen"kölswin"
stammt.
Dieses Wort wiederum ist umgedeutet aus „„kölsvill“ = Kielschwelle“.

mfgConrad

Danke! - Rolf

Kielschwein = Kielschwelle
Guten Tag

Dieses Wort wiederum ist umgedeutet aus „kölsvill“ = Kielschwelle".

Diese Deutung leuchtet mir ein. Grimm bringt diesen Begriff nicht,
umschreibt ihn jedoch ähnlich:

„KIELSCHWEIN, n. im schiffe, ein schwerer balken längs des kiels, der
zur festigkeit des schiffes dient, in ihm ruhen u. a. die masten
(binnenkiel), nd. kielswien. ADELUNG; kielschwin (schwin als nd. für
schwein) STEINBACH 2, 547. es wird auch kielschwinne f. (kielschwinn
f. M. KRAMER 1787), kielschwimm m. (ders. 1, 218c), kielschwinge f.
angegeben, man sträubte sich begreiflich gegen das wunderliche
‚schwein‘. aber es heiszt auch dän. kjölsviin, schw. kölsvin, und nd.
auch blosz swyn (d. i. swîn) ‚in der schiffbauerei das grosze und
schwere stück holz, welches inwendig hin auf den kehl [nd. kêl] zu
liegen kommt, üm die masten darein zu setzen‘. RICHEY 302, swien
SCHÜTZE 4, 236. es scheint wirklich urspr. das thier, vgl. kalb 7,
engl. pig of led, ein block blei. Merkwürdig aber auch kolschwein,
kolschwinn, gekürzt kolsem RÖDING 1, 895, ostfries. kollschwien
STÜRENBURG 119b, nl. kolzwijn, kolsem. da das stück so entschieden
dem kiel dient, woher diesz kol-? aus einflusz des nord. kölsvin?
engl. keelson (kelson), gekürzt wie kolsem vorhin, aus dem deutschen?
russ. kilsen, finnisch kelsi (kölsi) kielschwein, vgl. altn. kjöls?ja
f., die schiffsplanken zunächst dem kiel.“

Gruss

Rolfus

Kielschwein = Kielschwelle = Binnenkiel

Hier noch ein Nachtrag, Rolf:

‚Kielschwein‘ und ‚Kielschwelle‘ werden bei Grimm auch
als ‚Binnenkiel‘ bezeichnet.

Gruss

Rolfus