Bindestrich oder nicht? Eigennamen

Hallo,

angenommen eine fiktive Schule in einem Kaff irgendwo an der Erft heißt

„Myriam Hampelhuber-Schule“. Sie wurde benannt nach einer bekannten Schriftstellerin.

  1. Gehe ich recht in der Annahme, dass nach heutiger Rechtschreibung die Schule eigentlich „Myriam-Hampelhuber-Schule“ heißen müsste? Wenn ja, war das mal anders?
  2. Gehe ich weiterhin recht in der Annahme, dass, nachdem die Schule nun mal jetzt so heißt wie sie heißt, man sie auch so schreiben muss, da es sich jetzt um einen Eigennamen handelt?

Gruß & danke,

Myriam

Hallo Myriam,

Deine Schreibung mit zwei Bindestrichen ist meines Wissens die seit meiner Schulzeit in den 50ern korrekte, ob eine andere Schreibung je gültig war, weiss ich nicht, ebenso wie ich die zweite Frage, ob die abweichende Schreibung als Eigenname zu gelten hat, beantworten kann.

Eine historische Anekdote zu den Bindestrichen in zusammengesetzten Begriffen: Erich Kästner hat sich diese Schreibweise ausdrücklich verbeten, sollte jemals irgend ein Gebäude oder ein Verkehrsweg usw. nach ihm benannt werde, weil er meinte,„Meinen Namen schreibe ich ohne Bindestrich und so soll er auch bei einer Benennung geschrieben werden!“

Gruss von Julius

Hallo Myriam,

in §50 der neuen Rechtschreibregeln heißt es:
„Man setzt einen Bindestrich zwischen allen Bestandteilen mehrteiliger Zusammensetzungen, deren erste Bestandteile aus Eigennamen bestehen.“ Beispiel ist u.a.: „Johann-Sebastian-Bach-Gymnasium“.

Ähnliche Regelungen finde ich auch in früheren Rechtschreib-Duden z.B. der 16. Aufl., 1967 (hier übrigens ebenfalls mit dem Beispiel „Johann-Sebastian-Bach-Gymnasium“), in der 14. Aufl., 1955 oder in der 12. Aufl., 1941. Was die Regelung angeht, scheint das also zumindest in den letzten Jahrzehnten gleich geblieben zu sein. Was die Wirklichkeit angeht, sieht es anscheinend anders aus …

Ich würde die Schule so schreiben, wie sie sich selbst schreibt, insbesondere, wenn Du z.B. einen Brief an die Schule direkt schreibst. In anderen Fällen bin ich der Meinung, dass man hier orthographisch nicht päpstlicher sein muss als der Papst. Die Rechtschreibung von Namen war schon immer umstritten (es gibt ja auch Namen, die absichtlich klein geschrieben werden o.Ä.).

Ähnliche Probleme kenne ich übrigens von Universitäten:

  • Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (hier ganz ohne Bindestrich!)
    usw.

Viele Grüße
Michael

Eine historische Anekdote zu den Bindestrichen in
zusammengesetzten Begriffen: Erich Kästner hat sich diese
Schreibweise ausdrücklich verbeten, sollte jemals irgend ein
Gebäude oder ein Verkehrsweg usw. nach ihm benannt werde, weil
er meinte,„Meinen Namen schreibe ich ohne Bindestrich und so
soll er auch bei einer Benennung geschrieben werden!“

Super! Genau um den Erich geht es nämlich. Jetz noch eine gute Quelle dafür finden, dann kann ich der Provinzjournaille, die immer in meinen Artikeln rumverbessert, gnadenlos eins reinwürgen!

Gruß & danke,

Myriam

Hi Myriam,

hilft dies? http://www.kaestner-grundschule.de/Erich_Kaestner.htm

liebe Gruesse,
Astrid

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Hallo,

also in Darmstadt schreiben sie auch ohne Bindestrich (bei Kästner):
http://www.eks-igs.de/

Gruß
Elke