Fractiversum

Hi,

Ich habe bereits mehrmals gelesen, daß die Existenz der kosmischen Hintergrundstrahlung ein Beweis für den Urknall sein soll. Aber ich erinnere mich nicht mehr so genau an die entsprechenden Formulierungen. Ist es ein Beweis für den Urknall oder wird die Urknalltheorie damit nur erhärtet?

Ich frage deshalb, weil ich annehme, daß die Existenz der absoluten Lichtgeschwindigkeit und der daraus resultierenden Zeitdilatation und Größen- bzw. Massenänderung eher ein starker Hinweis auf ein in sich geschlossenes, unendlich endliches 4D Universum ist, welches wie ein Fraktal aufgebaut sein muß.

Darin wäre im Inertialsystem die Gegenwart auch eine Form der Unendlichkeit als Polstelle zwischen Vergangenheit und Zukunft sowie sowie die Lichtgeschwindigkeit die andere Polstelle, ab der die Bewegung in die Zukunft aufhört und die Bewegung in die Vergangenheit anfängt.

Die Polstellen lassen sich derart als unendlich definieren, indem die Lichtgeschwindigkeit gleichgesetzt wird mit unendlich viel zurückgelegter Strecke pro Zeiteinheit (wobei die Zeit gegen null tendiert) und die Gegenwart als unendlich viel Zeit pro zurückgelegter Strecke (Strecke ist gleich null in einem Inertialsystem).

Da die Lichtgeschwindigkeit in jedem Inertialsystem identisch ist und die Naturgesetze in jedem Inertialsystem gültig, befinde ich mich also in jedem Inertialsystem, auch wenn es sich relativ zur Erde mit z.B. 0,9 facher Lichtgeschwindigkeit bewegt, gleich weit von der Lichtgeschwindigkeit weg. Ungefähr so, als wenn ich auf einen Spiegel zulaufe, der an mir selbst befestigt ist. Ich laufe auf ihn zu, das Spiegelbild läuft von der anderen Seite auf ihn zu, doch egal wie schnell und weit ich auch laufe, ich werde ihn nie erreichen. Weil der Spiegel an mich gekoppelt ist wie die Lichtgeschwindigkeit an ein Inertialsystem.

Wenn ich mich in einem Raumschiff der Lichtgeschwindigkeit nähere, vergeht für mich eine Sekunde, während auf der Erde 1000 Jahre vergehen. Ich wäre also in 40 Minuten in Andromeda, weil ich so groß geworden bin, daß in meinem Inertialsystem die Entfernung zu Andromeda nur noch 40 Lichtminuten beträgt. (ich habs nicht nachgerechnet, ist nur ein Beispiel).

Nach einem hypothetischen Überschreiten der Lichtgeschwindigkeit würde folgendes passieren: Für mich vergeht -1 Sekunde, während auf der Erde -1000 Jahre vergehen. Also, wie eine Reise in die Vergangenheit. Das setzt voraus, daß ich dann eine NEGATIVE Geschwindigkeit hätte, was in unserem Universum (auf dieser Seite der Lichtgeschwindigkeit) unmöglich ist. Wenn man weiter rechnet, kommt man über die vergangenheit wieder in der Gegenwart an.

Bei der Zeitdilatation, hervorgerufen durch Geschwindigkeit, bewegen sich beide Systeme, das bewegte und das unbewegte, in die Zukunft. Nur eine NEGATIVE Geschwindigkeit würde beide Systeme in die Vergangenheit führen, also die Polstelle Gegenwart überschreiten.

Mathematisch betrachtet, fängt also hinter der Lichtgeschwindigkeit genauso wie vor der Gegenwart die Vergangenheit an. Je schneller wir uns bewegen, desto schneller und weiter verschieben wir also die Zukunft in Richtung Vergangenheit.

So gesehen erscheint mir die absolute Lichtgeschwindigkeit als Voraussetzung dafür, daß das Universum unendlich groß ist, unendlich alt und weder Anfang noch Ende hat, und doch eine in sich geschlossene Einheit darstellt, die wie ein Fraktal aufgebaut ist. Eben ein FRACTIVERSUM.

Ich bitte um Kritik.

Maitre

Fractiversum schließt Urknall nicht aus

Hi,

Ich habe bereits mehrmals gelesen, daß die Existenz der
kosmischen Hintergrundstrahlung ein Beweis für den Urknall
sein soll. Aber ich erinnere mich nicht mehr so genau an die
entsprechenden Formulierungen. Ist es ein Beweis für den
Urknall oder wird die Urknalltheorie damit nur erhärtet?

War da nicht mal die rede, daß die Hintergrundstrahlung von 15 Mrd.Lichtjahre entfernten Quasaren stammte. Sie beweißt daß das Universum sich aufbläht und somit in einem Urknall seinen Ursprung nahm. Alles davor wurde durch den Urknall so, als wäre es nie geschehen.

Ich frage deshalb, weil ich annehme, daß die Existenz der
absoluten Lichtgeschwindigkeit und der daraus resultierenden
Zeitdilatation und Größen- bzw. Massenänderung eher ein
starker Hinweis auf ein in sich geschlossenes, unendlich
endliches 4D Universum ist, welches wie ein Fraktal aufgebaut
sein muß.

Ich bin auch von einem in sich selbst geschlossenen fraktalen hyperdimsnsionalen Universum überzeugt. Was Sie da schreiben, ist äußerst Informativ und Durchdacht, so habe ich das noch nie Bedacht.

Darin wäre im Inertialsystem die Gegenwart auch eine Form der
Unendlichkeit als Polstelle zwischen Vergangenheit und Zukunft
sowie sowie die Lichtgeschwindigkeit die andere Polstelle, ab
der die Bewegung in die Zukunft aufhört und die Bewegung in
die Vergangenheit anfängt.

Die Polstellen lassen sich derart als unendlich definieren,
indem die Lichtgeschwindigkeit gleichgesetzt wird mit
unendlich viel zurückgelegter Strecke pro Zeiteinheit (wobei
die Zeit gegen null tendiert) und die Gegenwart als unendlich
viel Zeit pro zurückgelegter Strecke (Strecke ist gleich null
in einem Inertialsystem).

Da die Lichtgeschwindigkeit in jedem Inertialsystem identisch
ist und die Naturgesetze in jedem Inertialsystem gültig,
befinde ich mich also in jedem Inertialsystem, auch wenn es
sich relativ zur Erde mit z.B. 0,9 facher Lichtgeschwindigkeit
bewegt, gleich weit von der Lichtgeschwindigkeit weg. Ungefähr
so, als wenn ich auf einen Spiegel zulaufe, der an mir selbst
befestigt ist. Ich laufe auf ihn zu, das Spiegelbild läuft von
der anderen Seite auf ihn zu, doch egal wie schnell und weit
ich auch laufe, ich werde ihn nie erreichen. Weil der Spiegel
an mich gekoppelt ist wie die Lichtgeschwindigkeit an ein
Inertialsystem.

Wenn ich mich in einem Raumschiff der Lichtgeschwindigkeit
nähere, vergeht für mich eine Sekunde, während auf der Erde
1000 Jahre vergehen. Ich wäre also in 40 Minuten in Andromeda,
weil ich so groß geworden bin, daß in meinem Inertialsystem
die Entfernung zu Andromeda nur noch 40 Lichtminuten beträgt.
(ich habs nicht nachgerechnet, ist nur ein Beispiel).

Nach einem hypothetischen Überschreiten der
Lichtgeschwindigkeit würde folgendes passieren: Für mich
vergeht -1 Sekunde, während auf der Erde -1000 Jahre vergehen.
Also, wie eine Reise in die Vergangenheit. Das setzt voraus,
daß ich dann eine NEGATIVE Geschwindigkeit hätte, was in
unserem Universum (auf dieser Seite der Lichtgeschwindigkeit)
unmöglich ist. Wenn man weiter rechnet, kommt man über die
vergangenheit wieder in der Gegenwart an.

Aber dann müßte man ja über die Zukunft, durch die Vergangenheit in eine Bestimmte Gegenwart auch zurückkehren können. Wo tritt die Zukunrt in die Vergangenheit oder umgekehrt über?

Bei der Zeitdilatation, hervorgerufen durch Geschwindigkeit,
bewegen sich beide Systeme, das bewegte und das unbewegte, in
die Zukunft. Nur eine NEGATIVE Geschwindigkeit würde beide
Systeme in die Vergangenheit führen, also die Polstelle
Gegenwart überschreiten.

Mathematisch betrachtet, fängt also hinter der
Lichtgeschwindigkeit genauso wie vor der Gegenwart die
Vergangenheit an. Je schneller wir uns bewegen, desto
schneller und weiter verschieben wir also die Zukunft in
Richtung Vergangenheit.

So gesehen erscheint mir die absolute Lichtgeschwindigkeit als
Voraussetzung dafür, daß das Universum unendlich groß ist,
unendlich alt und weder Anfang noch Ende hat, und doch eine in
sich geschlossene Einheit darstellt, die wie ein Fraktal
aufgebaut ist. Eben ein FRACTIVERSUM.

Die Zeit ist nur ein Teil des Universum und gilt nur innerhalb, ist womöglich jedoch nicht zwingend notwendig für das Universum.
Unbegreiflich. Wer das ein wenig versteht, braucht zwei Pack Asperin.

An sich existiert das Universum gar nicht und ist dennoch Existent. WederNoch eben. Alles und Nichts gleichermaßen.

Ich bitte um Kritik.

Maitre

Hallo Maitre

Die Kritik habe ich in deinen Text eingefügt.

Ein solches Fractiversum schließt einen Urknall nicht unbedingt aus.

MfG

Horst

unbegrenzt & unendlich
Hi Maitre

du hattest mir gemailt und ich will nun mal kurz versuchen, etwas zu deinen Gedankengängen zu sagen:

Zunächst etwas Allgemeines: In der Physik ist es absolut notwendig, sich an den exakten Begriffsgebrauch zu halten. Wenn man den nicht mehr einhält, kann man zwar allerlei phantastische Vorstellungen hegen (und das ist keineswegs irgendwie abwertend gemeint: für den, der es tut, ist das sicher sehr lustvoll), aber man kann nicht damit rechnen, 1. daß diese für einen anderen nachvollziehbar sind (eben wegen des verfremdeten Wortgebrauchs) und 2. daß diese wiederum einen physikalische Sinn machen.

Leider ist die Physik nunmal ein Gebiet, bei dem man schon eine ganze Reihe von Jahren (mit erheblichem Arbeits- und Lernaufwand) braucht, um sich mit dem (mathematisch) begrifflichen Werkzeug vertraut zu machen und sich außerdem auf den neuesten Stand der Forschung zu bringen.

Aber auch, wenn man dazu (noch) keine Gelegenheit hatte, möchte man sich gerne auf das, was man schon weiß, einen Reim machen - das ist absolut selbstverständlich und nachvollziehbar. Aber dann muß man damit rechnen (und das aber - hoffentlich - ohne allzugroßen Frust), daß das, was man sich ausdenkt, manchmal nicht ganz sinnvoll ist - zumindest physikalisch nicht - aus den Gründen, die ich oben schon schrieb.

Also, mal im Einzelnen:

… daß die Existenz der kosmischen Hintergrundstrahlung ein Beweis für den Urknall sein soll… Ist es ein Beweis für den
Urknall oder wird die Urknalltheorie damit nur erhärtet?

Eher das Letztere. Wenn man frühere Phasen des expandierenden Universums rekonstruiert, kommt man in den Zustand, in dem ein freies heißes Gas von Elektronen und Nukleonen (in dem die freie Weglänge des Lichtes sehr gering ist, weil es fortwährend absorbiert und emittiert wird) sich soweit abkühlt, daß Elektronen mit Protonen eine stabile Bindung eingehen und somit Wasserstoffatome und Heliumatome bilden. Dadurch wird das Licht frei und das atomare Gas wird „durchsichtig“. Das Licht wird somit nicht mehr komplett absorbiert und reemittiert und es sollte eine Rest davon auch in späteren Zeiten noch existieren.

Diese Phase der Expansion ist für die Theorie unausweichlich: Daher ist die Entdeckung dieser „Hintergrundstrahlung“ ein starker Hinweis auf darauf, daß die Theorie der Expansion (genauer: das Standartmodell) soweit richtig ist. Aber da es noch eine Reihe etwas problematischerer Phasen der Expansion gab, ist dies allein noch nicht als Beweis anzusehen, nur eben als Beweis für die Korrektheit der Modelle, die diese Phase beschreiben.

Ich frage deshalb, weil ich annehme, daß die Existenz der
absoluten Lichtgeschwindigkeit und der daraus resultierenden
Zeitdilatation und Größen- bzw. Massenänderung eher ein
starker Hinweis auf ein in sich geschlossenes, unendlich
endliches 4D Universum ist, welches wie ein Fraktal aufgebaut
sein muß.

Hier fängzt es an, problematisch zu werden, wovon du eigentlich redest:
Es gibt geschlossene und offene Modelle expandierender Universen. Beides hat mit der Endlichkeit von c recht wenig zu tun. Ob das reale Universum offen oder geschlossen ist (in der jüngsten Zeit gibt es starke Hinweise, daß es offen ist), das hat ganz andere Kriterien.

Was du mit „unendlich endlich“ meinst, ist nicht nachvollziehbar und was das (und auch das Folgende) mit einem Fraktal zu tun hat, ebenfalls nicht.

Darin wäre im Inertialsystem die Gegenwart auch eine Form der
Unendlichkeit als Polstelle zwischen Vergangenheit und Zukunft
sowie sowie die Lichtgeschwindigkeit die andere Polstelle, ab
der die Bewegung in die Zukunft aufhört und die Bewegung in
die Vergangenheit anfängt.

Das scheint mir eine freie Phantsasie von Sätzen zu sein, die aus irgendwelchen physikalischen und mathematischen Assoziationen gebildet ist: ihr Inhalt ist aber auch als Phantasie nicht nachzuvollziehen und physikalisch sind nicht einmal die Sätze zu verstehen.

Ich versuch es mal an diesem Absatz zu erläuerten (kann es leider aus Zeitgründen nicht mit dem ganzen Text machen):

…die Gegenwart auch eine Form der Unendlichkeit

  1. was hat Gegenwart mit Unendlichkeit zu tun?
  2. was heißt „auch“? was denn noch?
  3. Gegenwart ist gar kein physikalischer Begriff. In einem Inertialsystem (überhaupt in jedem System), kann man eine Zeitmarke t = 0 setzen, die einen momentanen Zustand an den Zeitparameter t so koppelt, daß t > 0 spätere und t Grenze zwischen Vergangenheit und Zukunft bestimmen (hat Aristoteles als erster gemacht). Das scheinst du hier zu assoziieren.

Eine „Polstelle“ ist aber nichts physikalisches, sondern etwas mathematisches: eine bestimmte Art von Unstetigkeitsstelle in einer Funktion. So hat z.B. y = a/x bei x = 0 eine Polstelle, da y → ∞ mit x → 0. Auch das scheinst du zu assoziieren.

Ferner ist auf einer Kugelsphäre der Schnittpunkt zweier Großkreise ein Pol - und zu diesem gibt es dann einen zweiten Pol, weil sich Großkreise auf der 2-Sphäre zweimal schneiden. Auch dies scheinst du zu assoziieren, denn du schreibst nun:

… sowie die Lichtgeschwindigkeit die andere Polstelle

Du setzt also 1. „c“ und 2. „jetzt“ auf eine Art Sphäre? Was ist das für eine Sphäre?

Was hat „Lichtgeschwindigkeit“ mit „Jetzt“ zu tun? was soll die (sogar noch räumlich vorgestellte) polare Gegenüberstellung dieser zwei Begriffe? Was hat das noch mit Physik zu tun?

…ab der die Bewegung in die Zukunft aufhört und die Bewegung in die Vergangenheit anfängt.

„ab der“? ab was? ab der Lichtgeschwindigkeit? der Satz ist nicht nachvollziehbar: wenn du sagst „ab X fängt A an und hört B auf“ dann macht dieser Satz nur Sinn, wenn „X“ ein Zeitpunkt ist und „A“ und „B“ Prozesse. Man kann auch metaphorisch (aber nicht physikalisch) z.B. sagen „im Jetzt hört die Vergangenheit auf und fängt die Zukunft an“… aber die Lichtgeschwindigkeit ist doch kein Jetzt???

Von welcher „Bewegung in die Zukunft“ sprichst du? WAS bewegt sich denn da? es gibt wohl die Zukunft eines bewegten Systems, und somit kann man vielleicht sagen „das System bewegt sich in die Zukunft“, aber dann auch konsequent: „… bewegt sich aus der Vergangeheit“ und zwar dann in die Gegenwart, aber was soll heißen " in die Vergangenheit"?

Falls du da irgendwie an die Fornmel für Zeitdilatation denken solltest, mit der man den Zeitablauf eines beobachteten Systems von einem sich relativ zu ihm bewegenden Systems aus berechnet: dieses Zeit wird bei v > c imaginär, aber nicht negativ!

Die Polstellen lassen sich derart als unendlich definieren, indem die Lichtgeschwindigkeit gleichgesetzt wird mit unendlich viel zurückgelegter Strecke pro Zeiteinheit (wobei die Zeit gegen null tendiert)

Sorry - aber das ist - ähm - pure Phantasie. c ist doch ein bestimmtes Streckenmaß pro Zeiteinheit, das du kennst. Wieso wird das hier plötzlich unendlich?

…und die Gegenwart als unendlich viel Zeit pro zurückgelegter Strecke (Strecke ist gleich null in einem Inertialsystem).

Was tust du deinen Lesern da an? Gegenwart ist doch wohl ein Zeit punkt und nicht ein Verhältnis Zeit/Strecke…???

Da die Lichtgeschwindigkeit in jedem Inertialsystem identisch
ist und die Naturgesetze in jedem Inertialsystem gültig,
befinde ich mich also in jedem Inertialsystem, auch wenn es
sich relativ zur Erde mit z.B. 0,9 facher Lichtgeschwindigkeit
bewegt, gleich weit von der Lichtgeschwindigkeit weg.

Und ab geht die Fahrt in die Begriffs-Achterbahn: jetzt redest du von einem Abstand ("…gleich weit…") zwischen einem Koordinatensystem und einer Geschwindigkeit?

Ist das so ein Scherz wie „nachts ist kälter als draußen“? oder „über den Berg ist schneller als zu Fuß“?

Ungefähr
so, als wenn ich auf einen Spiegel zulaufe, der an mir selbst
befestigt ist.

Sehr witzig! Dann läufst du also nicht auf ihn zu, sondern schiebst ihn vor dir her mit immer gleichem Abstand.

…Weil der Spiegel an mich gekoppelt ist wie die Lichtgeschwindigkeit an ein Inertialsystem.

Wie macht man das - die Lichtgeschwindigkeit an ein Koordinatensystem koppeln (wie einen Spiegel an einen Läufer)? mit Tesaband?

Ist das wiederum ein Scherz? Diesmal wie die Schildbürger das Licht in Säcke füllten, um es ins Rathaus zu tragen?

Und jetzt fängt in deinem Text ein völlig neues Thema an?

Wenn ich mich in einem Raumschiff der Lichtgeschwindigkeit
nähere, vergeht für mich eine Sekunde, während auf der Erde
1000 Jahre vergehen.

Nein. Auf der Erde vergeht ebenfalls Sekunde, wenn eine Sekunde vergeht. Und wenn dir per Internet von deinem Raumschiff aus die Beobachtung einer irdischen Uhr möglich wäre, würdest du sehen, daß diese Uhr (fast) stehenbleibt (und nicht, daß dort 1000 jahre vergehen). Und wenn man in Houston auf demselben Wege wiederum deine Uhr in deinem Raumschiff sehen würde, würde man dort ebenfalls beobachten, daß deine Uhr (fast) stehenbleibt. So läufts nunmal in der Relativitätstheorie.

Sorry - aber ich will hier aufhören erstmal… denn sonst bin ich morgen noch dran… Der Rest scheitert daran, daß du „Überlichtgeschwindigkeit“ (warum ist davon überhaupt die Rede? wer oder was bewegt sich denn mit v > c?) mit negativer Zeit in Verbindung bringst… und zum Schluß dann noch urplötzlich auf Fraktale kommst wie die Jungfrau zum Kind…

Du hattest mich jedenfalls um eine physikalisch ehrliche Meinung gebeten, ich geh also davon aus, daß du nicht ungehalten bist, wenn aus einer solchen Perspektive betrachtet nichts übrigbleibt von deinem Gedankengang - ok?

Was ich mit den Kommentaren halt sagen will, ist, daß man, wenn man den Boden exakter physikalischer Begrifflichkeit verläßt, dann eröffnet sich ein (wirklich unbegrenztes und unendliches ) Universum von möglichen Gedankengängen, die keiner rationalen Kontrolle unterliegen (und sich im Übrigen auch sehr oft gerade deshalb nicht widerlegen lassen - beweis mal dem Schildbürger, daß das mit den Säcken nicht geht, er wird dir immer vorwerfen, jedenfalls bis zum Abend, daß du nur besserwisserisch seine Kreativität behindern willst).

Es ist natürlich schade, und für dich sicher frustrierend, solche Antworten zu bekommen. Denn du hast (wie du mir ja einmal ankündigtest) sicherlich zig Seiten, vielleicht sogar hunderte, zu Hause liegen, die zu begutachten wären. Aber das macht die Kommentierung dieser Arbeiten so schwierig, weil zu jedem Satz, der schief oder verkehrt ist, der Beweis, warum es so ist, ein zigfaches an Text benötigt… wie du ja oben gesehen hast…

Ich möchte nicht ein unangenehms Gefühl hinterlassen, da ich die menschliche Phantasie enorm hochschätze. Aber - leider - benötigt wissenschaftliche (also beweisbare und widerlegbare, jedenfalls absolut folgerichtige) Arbeit, nachdem die (auch dafür unerläßliche) Phantasie erstmal das ihrige geleistet hat, eine ebenso absolute Phantasie-Abstinenz…

Wollen wirs mal dabei belassen?

Liebe Grüße
Metapher