Vor allem bei einem Sommerregen oder -gewitter liegt immer ein typischer Geruch in der Luft. Woher kommt dieser Geruch?
Moin,
vorher war es meist recht lange trocken, bei den Wetterlagen, die du beschreibst.
Der Geruch kommt vom feuchten Staub nach dem Regen. Kannst du sogar im Selbstversuch nachstellen, wenn du ein staubtrockenes beet giesst.
Falls wir denselben Geruch meinen, beschreib doch mal! )
Gruß
Burkh
Hallo,
also eigentlich meine ich das man den Geruch schon feststellen kann bevor es regnet, bzw. wenn es gerade anfängt zu regnen
Moin Wedge,
Hallo,
Laut einem unserer Profs entsteht bei einem Gewitter tatsaechlich viel Ozon. Die hohen Spannungen erlauben eine Ionisation des Sauerstoff. Zwei Sauerstoff-Molekuele werden gespalten, die einzelnen Atome reagieren mit anderen Molekuelen und es bildet sich Ozon. Man sieht sehr oft, dass Leute nach einem Gewitter die Fenster oeffnen und spazierengehen. Der Geruch ist fuer viele sehr angenehm, ausserdem fuehlt man sich „leichter“. Dieses Gefuehl ist aber eher Grund zur Besorgnis. Ozon reagiert sehr leicht mit allem moeglichen, auch mit Stoffen im Koerper, mit denen es besser nicht reagieren sollte. Nach einem Gewitter waere es also gesuender zu Hause zu bleiben und erst wieder zu lueften, nachdem der Ozongeruch verschwunden ist.
Ich wollte jetzt keine Panik machen, einen kleinen Ozonrausch darf sich jeder mal erlauben. Ausserdem: an einem normalen Kopiergeraet entsteht viel mehr Ozon. Vielleicht kannst Du auch so nachpruefen, ob das der Geruch ist, den Du meinst, oder ob doch der Staubgeruch ueberwiegt.
Ich hoffe, dass ich mit diesem Artikel (meinem allerersten hier) helfen konnte.
Stella
Da der Luftdruck vor einem Sommerregen in der Regel in kurzer Zeit stark abfällt, wird die mittlere freie Weglänge der Duftstoffe größer und deshalb erreichen mehr Duftstoffe die Nase. Man riecht nun quasi alles intensiver und das ist dann dieser typische Geruch, den du vielleicht meinst.
Hi,
es ist das Ozon, wie schon erwähnt.
Gruß
Christian
Da der Luftdruck vor einem Sommerregen in der Regel in kurzer
Zeit stark abfällt, wird die mittlere freie Weglänge der
Duftstoffe größer und deshalb erreichen mehr Duftstoffe die
Nase. Man riecht nun quasi alles intensiver und das ist dann
dieser typische Geruch, den du vielleicht meinst.
Hallo Oliver
Deine Antwort ist natürlich ein Witz , denn ich kenne den Begriff der mittleren freien Weglänge von Molekülen aus der Vakuumtechnik , und Geruchsstoffe wandert so oder so durch die Nase , denn die Nasenlöcher habe zur mittleren freien Weglänge von Molekülen unter Normalbedingen eine völlig bedeutungslose Relation .
Aber ich muß dich zu dem einen Punkt gratulieren , obwohl ich glaube , Internet Witze und Poesie sind der letzte Dreck .
MfG
Harte Worte,
aber denk mal darüber nach, dass die Zahl der Duftstoffe, die die Nase erreichen sehr stark (vermutlich exponentiell) von der Weglänge abhängt und damit machen sich Schwankungen in der mittleren freien Weglänge durchaus bemerkbar.
Oliver
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Hallo Christian,
es ist das Ozon, wie schon erwähnt.
Neinnein, d.h. nicht zwingend, was ist bei einem Sommerregen ohne Blitze, oder nur Blitze hoch oben in den Wolken und der Wind steht schlecht, sprich keine Fallwinde in Deine Richtung?
Ehrlich gesagt, ich kann mich nicht erinnern je Ozon gerochen zu haben vor und nach Gewittern.
Er meint wohl das Staubtrockene, welches nach ploetzlicher Befeuchtung in immer noch milder/warmer Luft einen bestimmten Geruch ausmacht.
viele Gruesse, peter
hallo oliver,
also ehrlich, hilfreich ist der witz nicht, amuesant schon.
der luftdruck faellt um promille und das ist kein einfluss auf weglaengen. wieviel duftstoffe nun aber die naseninnenseiten erreichen haengt nicht von ihrer freien weglaenge ab. diese hat hoechsten einen einfluss auf die ausbreitungsgeschwindigkeit der duftstoffe von einer quelle, wie schnell also etwas in welcher konzentration von irgendwo nach irgendwo ankommt.
im uebrigen, je weniger luftdruck (lassen wir T=const.), je weniger duftstoffe pro volumen und damit weniger duft. mit weglaenge hat dies gar nichts zu tun.
warum schreib ich so viel? weil dein humoriger beitrag nicht fuer jeden offensichtlich ist.
viele gruesse peter
wb alltogether
Ehrlich gesagt, ich kann mich nicht erinnern je Ozon gerochen
zu haben vor und nach Gewittern.
kann mich immer noch nicht erinnern. zumal sommersmog in der stadt sicherlich mehr ozon in der luft auf bodenhoehe erzeugen wird, als ein super-ozon-gewitter („SOG“) *g*. schaetze ich wenigstens.
gruesse, peter
Guten Morgen Peter,
es ist das Ozon, wie schon erwähnt.
Neinnein, d.h. nicht zwingend, was ist bei einem Sommerregen
ohne Blitze, oder nur Blitze hoch oben in den Wolken und der
Wind steht schlecht, sprich keine Fallwinde in Deine Richtung?
das kommt davon, wenn man alles nur überfliegt und nur die Gewitter (standen ja auch im Titel) in Erinnerung behält. Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil (hm, was ist das Gegenteil von Ozon?).
Ehrlich gesagt, ich kann mich nicht erinnern je Ozon gerochen
zu haben vor und nach Gewittern.
Och, ich schon. Ich rieche Ozon auch bei dem von Dir angesprochenen Sommersmog, wobei riechen relativ ist (bei mir erst recht). Es ist mehr die Kombination aus Geruch und Reizung der Schleimhäute.
Gruß
Christian
Hi Wedge,
als erstes möchte ich Ozon ausschließen, weil es zum einen anders riecht und zweitens der Geruch auch ohne Blitz und Donner auftritt.
Was den Geruch ausmacht scheint nicht genau gewußt zu sein.
Einige Thesen möchte ich zum besten geben.
Ein Prof in Mikrobiologie vertrat die Ansicht, daß durch das Wasser Bakterien (Name vergessen, er hat ihn aber erwähnt) aktiviert werden, die eben diesen Geruch abgeben.
Ein Prof der Organischen Chemie vertrat die Meinung, daß spezielle Substanzen, die durch photochemischen Abbau von Bioprodukten durch das Wasser freigesetzt werden.
Ein Anorganiker meinte, es wäre Ozon, aber das möchte ich wie gesagt ausschließen.
Die Gedanken kamen bei einer Exkursion auf, als wir mit einigen Profs durch die grüne Heide marschierten und es plötzlich, nach langer Trockenheit und viel Sonne, anfing zu regnen und der besagte Geruch sehr inensiv wahrzunehmen war.
Selbst Christoph Drösser (http://www.zeit.de/stimmts) hat bisher nichts dazu geschrieben, eine echte Lücke
Gandalf
HAllo Lego,
wieviel duftstoffe nun aber die naseninnenseiten
erreichen haengt nicht von ihrer freien weglaenge ab.
bist du sicher? Im Gerthsen steht eine Formel für die Gesamtverschiebung eines Stoffes in einem Medium durch Diffusion:
(delta x)^2 = 3lvt
l: Weglänge !
v: Geschwindigkeit
t: Beobachtungszeit
Es hängt also sehr wohl von der Weglänge ab.
diese
hat hoechsten einen einfluss auf die
ausbreitungsgeschwindigkeit der duftstoffe von einer quelle,
wie schnell also etwas in welcher konzentration von irgendwo
nach irgendwo ankommt.
Ja eben! Und wenn sich ein Esemble von Teilchen schneller ausbreitet, dann verteilt sich dieses Ensemble doch auch schneller im Raum.
warum schreib ich so viel? weil dein humoriger beitrag nicht
fuer jeden offensichtlich ist.
Es wär ja schon schön, wenn du mal ein paar sachliche Argumente einbringen könntest.
Gruß
Oliver
Hallo Gandalf,
ich weiss natürlich nicht genau, welchen Geruch Wedge meinte, aber der von Ozon ist recht charakteristisch und an fast jedem Netzteilhintern zu schnuppern.
Der Geruch von Sommerregen ist imho was anderes.
Deinen Organiker möchte ich durch einen nicht labormäßigen Selbstversuch ausschließen, der auch bei nassem Hausstaub
einen ganz ähnlichen Geruch wie bei Sommerregen ergeben hat.
Dein Mikrobiologe könnte dann richtig liegen, wenn sich im Hausstaub die gleichen durch Wasser aktivierbaren Bakterien aufhalten, wie im Freien. Würde imho nur wenig Sinn machen…
Deshalb meine Hypothese:
Grundkomponente der Duftmischung „Sommerregen“ ist nasser Staub, angereichert mit Blütenpollen, Blumendüften (Zusammensetzung jahreszeitenabhängig) und sonstigen Schwebstoffen in der Luft.
Wenn es länger trocken war, verteilt sich der Kram recht hoch in die Atmosphäre hinauf. Beginnt es zu regnen, kommt der ganze Mist fast gleichzeitig nach unten. Logisch, dass die Konzentrationen in Bodennähe dann zunehmen, selbst wenn ein Teil schon an das Wasser der Regentropfen gebunden ist. Die wiederum verdunsten zu einem Teil ganz am Beginn des Regens ja wieder und geben geruchsaktive Substanzen (schöne flauschige Worthülse)in Bodennähe ab. (=>Temperatur sinkt meist deutlich).
Erweiterungen?
Gruß
Burkh
Vielleicht liegt mein etwas physikalischer Ansatz daran, dass ich kein Mikrobiologe bin )
noch ne Theorie
Vor allem bei einem Sommerregen oder -gewitter liegt immer ein
typischer Geruch in der Luft. Woher kommt dieser Geruch?
Wie gesagt nimmt der Luftdruck kurz vor einem Sommerregen ab,
deshalb wird der „Ausdampfen“ der Duftstoffe erleichtert, so
dass einfach mehr Gerüche in der Luft liegen.
Hallo Oliver,
wieviel duftstoffe nun aber die naseninnenseiten
erreichen haengt nicht von ihrer freien weglaenge ab.bist du sicher? Im Gerthsen steht eine Formel für die
Gesamtverschiebung eines Stoffes in einem Medium durch
Diffusion:(delta x)^2 = 3lvt
Ja, ich bin mir sicher. Diese Formel sagt nur aus, was ich bereits ausgesagt habe. Es dauert halt laenger, bis ein Duftstoff, der just irgendwo gebildet wird, man oeffne eine Parfuemflasche, irgendwo anders in bestimmter Konzentration ankommt. Aber die Duftstoffe, nach denen hier gefragt ist im Thread, sind bereits mehr oder weniger fuer die betrachteten Zeitraeume immer schon dagewesen und haben genuegend Zeit gehabt sich isotrop im Raum zu verteilen, auf der Strasse oder auf dem Feld. Fuer die betrachteten Zeitraeume als auch fuer so ziemlich voellig gleichverteilten Duftquellen am Boden spielt die freie Weglaenge fuer die Intensitaet des Duftes gar keine Rolle. Die Anzahl der Duftstoffe, bzw. besser die Konzentration und Art spielen eine Rolle.
l: Weglänge !
v: Geschwindigkeit
t: BeobachtungszeitEs hängt also sehr wohl von der Weglänge ab.
Nope! Nicht fuer die Zeitraeume und die Art von grossflaechigen Quellen der Duftstoffe und den geringen Luftdruckabfall und schon gar nicht fuer die menschliche Nase. Der Effekt ist ein sogenannter Effekt der 13.Ordnung, sprich vernachlaessigbar in x-Stellen nach dem Komma.
Weiter ueberschaetzt Du den Einfluss des Luftdruckes auf die freien Weglaengen. Da faellt so etwas wie ein zehntel oder vielleicht im worstcase ein halbes milliBar ab von 1000 mBar Luftdruck. Das wird unsere Nase wohl kaum merken, weder den Konzentrationsabfall Molekuele oder Staub pro Volumen und erst recht nicht einen Einfluss der freien Weglaengen wegen siehe oben.
diese
hat hoechsten einen einfluss auf die
ausbreitungsgeschwindigkeit der duftstoffe von einer quelle,
wie schnell also etwas in welcher konzentration von irgendwo
nach irgendwo ankommt.Ja eben! Und wenn sich ein Esemble von Teilchen schneller
ausbreitet, dann verteilt sich dieses Ensemble doch auch
schneller im Raum.
Nicht in den Zeitraeumen und unter dem Aspekt, dass die Quellen ueberall sind. Bei ein wenig Wind zusaetzlich ist aus zwei Meter Bodenhoehe (von ueberall) binnen 10 Sekunden alles ueberall und alles gleich. Entscheident ist die Konzentration und die ist bei grossflaechigen Quellen und den Zeitraeumen ueberall gleich und haengt nicht von der freien Weglaenge ab.
Anders, wenn man ein Parfuemflaeschen im Nachbarzimmer oeffnet und auf die Uhr schauen moechte, wann welche Duftstoffkonzentration in Deinem Zimmer ankommt. Aber auch da wird ein Abfall des Luftdruckes auf 99999/10000 (ein zehntel mBar weniger von 1000 mBar) keinen Effet zeigen, der der Nase etwas vormacht.
warum schreib ich so viel? weil dein humoriger beitrag nicht
fuer jeden offensichtlich ist.Es wär ja schon schön, wenn du mal ein paar sachliche
Argumente einbringen könntest.
Oh, da standen doch eine Menge sachlicher Argumente.
viele gruesse peter
Hallo Peter,
ok überzeugt, aber was sagst du denn zur obiger Theorie, dass bei kleinerem Luftdruck alles intensiver riecht, weil das „Ausdampfen“ der Duftstoffe leichter wird?
Gruß
Oliver