Ursprung von 'etepetete'

Wer kann mir sagen, aus welchen Worten dieses Wort abgeleitet wird? Lt. Duden aus dem Niederl./Frz. - Aber was ist der Wortstamm?

Wer kann mir sagen, aus welchen Worten dieses Wort abgeleitet
wird? Lt. Duden aus dem Niederl./Frz. - Aber was ist der
Wortstamm?

Ich könnte mir vorstellen, daß es sich mit etepetete sein ähnlich verhält wie mit der Aussage „Mach keine fiese Matenten“ (weiß nicht, ob es so geschrieben wird) Das ist in Deutschland zur Zeit Napoleons Besetzung des Rheinlands aus dem angeblich von den Rufen der Soldaten zu den Mädchen des Ortes entstanden ("visiter ma tente/besuche mein Zelt)

Vielleicht kommt etepetete von irgendeinem typischen französischen Ausspruch in Adelskreisen (Französisch war ja lange Zeit die gänge Hofsprache - ist es heute noch in Diplomatenkreisen). Es steht auf alle Fälle für das Nase-hoch-Tragen oder Arroganz. Der gespreizte Finger und Ekel vor allem niederen Volk fallen mir noch als Assoziationen ein.

Bin aber gespannt, was die Fachleute hier dazu schreiben.

Gruß, Faten

Hi Faten
gut getroffen, kommt aus dem Französischen, und zwar von être peut-être = mehr scheinen als sein, für Leute, die gerne besonders vornehm wirken wollen, es aber gar nicht sind.
Gruss
Rainer

Ich könnte mir vorstellen, daß es sich mit etepetete sein
ähnlich verhält wie mit der Aussage „Mach keine fiese
Matenten“ (weiß nicht, ob es so geschrieben wird) Das ist in
Deutschland zur Zeit Napoleons Besetzung des Rheinlands aus
dem angeblich von den Rufen der Soldaten zu den Mädchen des
Ortes entstanden ("visiter ma tente/besuche mein Zelt)

Vielleicht kommt etepetete von irgendeinem typischen
französischen Ausspruch in Adelskreisen (Französisch war ja
lange Zeit die gänge Hofsprache - ist es heute noch in
Diplomatenkreisen). Es steht auf alle Fälle für das
Nase-hoch-Tragen oder Arroganz. Der gespreizte Finger und Ekel
vor allem niederen Volk fallen mir noch als Assoziationen ein.

Bin aber gespannt, was die Fachleute hier dazu schreiben.

Gruß, Faten

Ich könnte mir vorstellen, daß es sich mit etepetete sein
ähnlich verhält wie mit der Aussage „Mach keine fiese
Matenten“

Man schreibt: Fisimatenten!
Und obwohl die Geschichte mit dem Besuch im Zelt sehr populär ist und frappant einleuchtend klingt - es gibt auch eine spanische Version dazu: Visitima mi tienda! sagten die spanischen Soldaten im Napoleonischen Heer -, gibt sie wohl doch nicht die richtige Herkunft der „Fisimatenten“ an.
In etymologischen Wörterbüchern kann man nachlesen, dass schon im 16. Jhdt. ein ‚visepatenten‘ und auch ‚visepetenten‘ gebraucht wurde. Dies wird aus kanzleisprachlichem Mittellatein: visae patentes (litterae) „ordnungsgemäß geprüfte Patente“ erklärt, wobei Patent als eine Erlaubnis, etwa wie ein Visum, zu denken ist.
Unter dem Einfluss von ‚visament‘: „Gesicht, Aussehen, kunstgerechte Auszierung und Beschreibung eines Wappens“ sei das „m“ ins Wort gerutscht. Das ganze sei dann zur Verspottung des umständlichen, bürokratischen Handelns gebraucht worden. Fisimatenten wären also Schwierigkeiten, Ausflüchte, Scherereien, die man mit Beamten hat.
Mir gefällt die Geschichte mit dem Zelt auch besser und meist erzähle ich diese zuerst.
Gruß
Fritz Ruppricht

Wer kann mir sagen, aus welchen Worten dieses Wort abgeleitet
wird? Lt. Duden aus dem Niederl./Frz. - Aber was ist der
Wortstamm?

Laut Kluge´s Ethymologischen Wörterbuch und Brockhaus ist es eine Zusammenziehung aus dem norddeutschen ete (Variante öte) für fein, gebildet… und dem französischen pet etre (hoffentlich richtig geschrieben) für vielleicht.

Gandalf

Man schreibt: Fisimatenten!
Und obwohl die Geschichte mit dem Besuch im Zelt sehr populär
ist und frappant einleuchtend klingt - es gibt auch eine
spanische Version dazu: Visitima mi tienda! sagten die
spanischen Soldaten im Napoleonischen Heer -, gibt sie wohl
doch nicht die richtige Herkunft der „Fisimatenten“ an.
In etymologischen Wörterbüchern kann man nachlesen, dass schon
im 16. Jhdt. ein ‚visepatenten‘ und auch ‚visepetenten‘
gebraucht wurde. Dies wird aus kanzleisprachlichem
Mittellatein: visae patentes (litterae) „ordnungsgemäß
geprüfte Patente“ erklärt, wobei Patent als eine Erlaubnis,
etwa wie ein Visum, zu denken ist.
Unter dem Einfluss von ‚visament‘: „Gesicht, Aussehen,
kunstgerechte Auszierung und Beschreibung eines Wappens“ sei
das „m“ ins Wort gerutscht. Das ganze sei dann zur Verspottung
des umständlichen, bürokratischen Handelns gebraucht worden.
Fisimatenten wären also Schwierigkeiten, Ausflüchte,
Scherereien, die man mit Beamten hat.
Mir gefällt die Geschichte mit dem Zelt auch besser und meist
erzähle ich diese zuerst.
Gruß
Fritz Ruppricht

Da kann man mal sehen: ich wollte nur etepetete wissen und habe neue Fisimatenten bekommen. Diese zweite Interpretation kannte ich noch nicht. Sie ist - da muß ich dir recht geben - nicht so schön wie die allgemein bekannte mit dem fraz. Heer, trifft’s aber irgendwie noch besser.
Merci Ruprecht und allen anderen.
Teresa

Ich könnte mir vorstellen, daß es sich mit etepetete sein
ähnlich verhält wie mit der Aussage „Mach keine fiese
Matenten“

Man schreibt: Fisimatenten!

In etymologischen Wörterbüchern kann man nachlesen, dass schon
im 16. Jhdt. ein ‚visepatenten‘ und auch ‚visepetenten‘
gebraucht wurde. Dies wird aus kanzleisprachlichem
Mittellatein: visae patentes (litterae) „ordnungsgemäß
geprüfte Patente“ erklärt, wobei Patent als eine Erlaubnis,
etwa wie ein Visum, zu denken ist.
Unter dem Einfluss von ‚visament‘: „Gesicht, Aussehen,
kunstgerechte Auszierung und Beschreibung eines Wappens“ sei
das „m“ ins Wort gerutscht. Das ganze sei dann zur Verspottung
des umständlichen, bürokratischen Handelns gebraucht worden.
Fisimatenten wären also Schwierigkeiten, Ausflüchte,
Scherereien, die man mit Beamten hat.

Habe im Duden „Herkunfstwörterbuch“ nachgeschlagen, weil ich mich zu erinnern glaubte, dass das mit den „visae patentes“ auch nur eine volkstümliche Deutung ist wie z.B. „Carne vale“ für „Karneval“ :smile:

Die wirkliche Herkunft von Fisimatenten ist also weiterhin ungeklärt. „Etepetete“ ist, ebenfalls lt. Herkunfstwörterbuch, eine wahrscheinlich berlinerische Umformung von entweder niederd. ete, öte „geziert“ oder, wie hier bereits gesagt, von frz. etre, peut-etre ('tschuldigung, mein mail Programm tut keine accents) „[kann]sein,vielleicht“.

)

Eva