Umfallen mit 86

Hallo,

mein Vater ist alt, aber ich kann medizinisch sein Umfallen nicht einordnen. Bis jetzt passiert es einmal die Woche, natürlich verletzt er sich dabei fast immer.

Er beschreibt es so: Er ist völlig klar im „Kopf“, dann sacken ihm die Beine weg. Er ist nie bewußtlos, kann sprechen, klar denken, nur die Sprache ist dann verwaschen und er kann sich schlecht artikulieren. Von selbst kommt er dann 1 Stunde nicht ins Bett, da er keine Kraft in den Beinen hat um sich hochzustemmen.

Er hat Altersdiabetes, nimmt auch Tabletten, mißt „angeblich“ den Zucker, sagt: „Es ist in Ordnung“. Der Arzt sagt angeblich zu ihm: „Das ist das Alter, da kann man nichts tun“.

Ich weiß, der Mann ist alt. Würde aber trotzdem gerne helfen.
Mit leichten Medikamenten, vielleicht pflanzlich, könnte man nichts falsch machen.

Ich schwanke zwischen
Durchblutung
Nervenbahnen
kleinere Schlaganfällen
Unterzucker.

Da er schon oft im Krankenhaus war, deshalb auch unzählige Tabletten nimmt, möchte ich ihn mit etwas leichtem unterstützen.

Was können wir noch tun?

Danke im voraus
Karin

Hallo Karin,

das kann man über das Internet schlecht sagen, da müsste man im Moment des „Umfallens“ oder kurz danach dabei sein, bzw. deinen Vater untersuchen können.

  • Was für andere Medikamente nimmt er noch, und wogegen?
  • Wie oft misst dein Vater (also nach seiner Aussage :smile:!) seinen Blutzuckerspiegel?

Ich verstehe, dass du ihn ungern zum Arzt ziehen willst, wenn er da und im Krankenhaus schon öfters war und auch sein jetziger Arzt sagt „das ist normal“, aber es ist gut, dass du trotzdem etwas unternimmst: Selbst wenn es wirklich organisch „normal“ sein sollte, können ja bei wöchentlichen Stürzen besonders im hohen Alter sehr leicht Brüche und andere Verletzungen auftreten, das ist auf Dauer sicher nicht gut!

Ich würde ihm aber keine von Foren-Teilnehmern im Internet „wärmstens empfohlenen“ Medikamente geben, besonders, wenn nicht klar ist, wieso er umkippt - und auch frei verkäufliche pflanzliche Mittel haben Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit Medikamenten, die er im Moment schon nimmt, beispielsweise darf man Ginko nicht mit Blutverdünnern zusammen nehmen. Die Diagnose und eventuelle Medikament-Auswahl sollte also unbedingt ein Arzt vornehmen, besonders, wenn man viele Medikamente gleichzeitig nehmen muss! Vielleicht kannst du einmal mit dem Arzt, bei dem er im Moment ist, telefonieren und nachhören, ob dieser wirklich sagt, dass es „normal“ ist, bzw. ihm den Verlauf noch einmal genau beschreiben?

LG,
Uwe

Gutentag schlummerle,

bei meiner Mutter waren es die Beiwirkungen eines Medikamentes die zu Stuerze fuehrten. Da sie Schmerzen hatte und nicht schlafen konnte, gab man ihr ein „helfendes“ Medikament. Seit deren Einnahme haeuften sich die Stuerze. Sie ist dann mal zu ihrem Apotheker gegangen der ihr dann geraten hat verschiedene (von ihm gekennzeichnete) Medikamente nicht mehr zu nehmen.

Gruss: Ge-es

Hallo Karin,

Der Arzt sagt angeblich
zu ihm: „Das ist das Alter, da kann man nichts tun“.

Ähnliches haben wir mit Schwiegermutter und deren Schwester erlebt, zu unterschiedlichen Zeiten:

Meine Schwiegermutter kippte mit Anfang 80 eine Zeit lang öfter um. Ihre Hausärztin fand keine Ursache.

Ihre Schwester mit Ende 70, fiel ab und zu richtig hin, in der Wohnung, im Garten. Der Notarzt fand bei der Untersuchung nichts und meinte ebenfalls: das Alter.

Bei beiden stellte sich unabhängig voneinander heraus, dass sie stark dehydriert waren, bei der einen in der Klinik, bei der anderen nach mehrtägiger Untersuchung durch den Hausarzt:

Die eine bekam in der Klinik, die andere ambulant, über mehrere Tage Infusionen.

Ich weiß, der Mann ist alt. Würde aber trotzdem gerne helfen.
Mit leichten Medikamenten, vielleicht pflanzlich, könnte man
nichts falsch machen.

Auch Menschen, die ihre Denkleistung mit „leichten Medikamenten“ steigern wollen, sind besser und effektiver beraten, wenn sie regelmäßig ausreichend Flüssigkeit aufnehmen, um ihre Hirnleistung zu optimieren.

Ohnmächig wurden unsere beiden ebenfalls nicht, aber insgesamt langsam in allem, auch in ihrer Denkleistung. Sätze wurden langsam und oft nicht zu Ende gesprochen. Eine klagte viele Wochen mehr oder weniger über Schwindel, weshalb sie von der Hausärztin zum Kardiologen, HNO und Neurologen überwiesen wurden, die aber nichts fanden.
Viele Patienten bekommen dann auch Kopfschmerzen, das ist aber nicht bei jedem so. Aber die Gelenke funktionieren dann schlechter, wegen mangelnder Gelenkflüssigkeit! Konzentrationsprobleme! Häufig Wadenkrämpfe! Herz-/Kreislaufprobleme!

Ich sage immer:
Eine sehr gute Aussage über das Trinkverhalten bekommt man, indem man sich die Urinfarbe anschaut! Der Urin sollte stets hell bis hellgelb sein.

Der Urin von einer der Schwestern war sogar dunkelbraun - beim Arzt konnte sie an allen Tagen nie etwas produzieren - wo nichts ist… kann auch nichts produziert werden).

Man kann auch den Blutdruck im Liegen messen, den Vater dann hinstellen lassen und sofort im Stehen messen. Wenn in den Blutgefäßen Volumenmangel herrscht, kommt es meistens zu einer orthostatischen Hypotonie, d. h. der RR ist dann im Stehen niedriger als im Liegen. Der Puls ist dann meistens hoch.

Alles Gute wünscht

Renate

Hallo Renate,

mit Interesse habe ich deine Reaction gelesen. Klug von dir um an Austrocknung zu denken und moeglicherweise wuerde das sehr viele Alterskrankheiten" erklaeren. Sternchen von mir.

Gruss: Ge-es

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Hallo Renate,

danke! Es ist alles schwer, wenn der alte Mensch nicht will. Nicht trinken. Nicht Blutdruck-Messen-Lassen…nicht zum Arzt gehen.
Medizinisch gesehen ist das Wasser-Trinken mit Sicherheit eine der Ursachen.

Hab schon geblättert, ist alles so unübersichtlich,kennst Du ein Forum zu diesem Thema, speziell für Angehörige von alten Menschen, um Schritt für Schritt vorzugehen, um sich auszutauschen. Die Foren für „pflegende Angehörige“ stehen ja noch nicht an.

Dafür wäre ich dankbar.
Vielen Dank.

Gruß
von Karin

Hallo Renate,

von mir ein Drei-Fach-Stern!

Bei beiden stellte sich unabhängig voneinander heraus, dass
sie stark dehydriert waren, bei der einen in der Klinik, bei
der anderen nach mehrtägiger Untersuchung durch den Hausarzt:

Ich erinnere mich: Beim letzten Umfallen rief man den Notarzt - Krankenhaus, Infusionen (!), dann ging es ihm besser, er wurde dann entlassen. Telefonat mit ihm gerade eben: Er trinkt 1 kleines Glas Bier zum Essen am Tag, sonst nichts. Und - nimmt Wassertabletten ein.
Am Telefon hat er gerade verstanden, daß er 2 Flaschen Wasser am Tag trinken muß und auch warum. Ob er es schafft, ist die Frage.

Ich werde ihm immer wieder eintrichtern und hinterfragen: Wieviel Wasser hast Du heute getrunken!
Danke, Renate!

Gruß
Karin

Hi,

Ich werde ihm immer wieder eintrichtern

Das ist nun aber auch nicht die feine Art :wink:

Sorry, konnte nicht widerstehen. Alles gute für Deinen Vater. Meine Großmutter musste wegen Osteoporose jeden Tag Milch trinken. Einer Dame mit über 90 zuzusehen, wie sie sich beim trinken die nase zuhält ist recht lustig. Sie hat Milch abgrundtief gehasst …

Gruß
C.

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Forum ‚Älterwerden‘ bei www

danke! Es ist alles schwer, wenn der alte Mensch nicht will.
Nicht trinken. Nicht Blutdruck-Messen-Lassen…nicht zum Arzt
gehen.
Medizinisch gesehen ist das Wasser-Trinken mit Sicherheit eine
der Ursachen.

Hab schon geblättert, ist alles so unübersichtlich,kennst Du
ein Forum zu diesem Thema, speziell für Angehörige von alten
Menschen, um Schritt für Schritt vorzugehen, um sich
auszutauschen. Die Foren für „pflegende Angehörige“ stehen ja
noch nicht an.

Hallo Karin,

wenn Du hier in www etwas tiefer scrollst, hin zu „Freunde & Familie“ > „Älterwerden“, findest Du sicher das Richtige. Mir gefällt das Forum dort sehr gut. Gestellte Fragen werden vielseitig und reichlich beantwortet, hat kompetente, gut mithelfende Moderatoren.

Unter:
http://www.wer-weiss-was.de/app/faqs/1190/1977
findest Du eine breite Auswahl von Seiten.

Viele Grüße
Renate

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Hallo Karin,

Ich erinnere mich: Beim letzten Umfallen rief man den Notarzt

  • Krankenhaus, Infusionen (!), dann ging es ihm besser, er
    wurde dann entlassen.

Bei meiner Schwiegermutter gab es auch eine Wiederholungsserie. Glücklicherweise konnten wir sie beim 2. Mal (nach Wochen von Problemen mit häufigem Schwindel, Blutdruckschwankungen, u.a.) telefonisch an ihren Krankenhausaufenthalt erinnern - aber erst nach x-maligem Nachhaken und Reden begann sie dann wieder regelmäßig zu trinken, und langsam ließen die Symptome nach, und bis jetzt geht das gut.
Sie stellt sich die Trinkmenge für den Tag hin (für abends Tee, tags Wasser, macht Kaffee zur gewohnten Zeit, usw.)

Und sie weiß, dass sie für ihren dementen Ehemann mitdenken muss. Es war für sie erschreckend, als dieser nach 5-tägiger Kurzzeitpflege im Heim nach Hause geholt wurde und nicht mehr stehen konnte und kaum ansprechbar war und sofort mit dem Krankenwagen in die Klinik kam.

Das Heim rechtfertigte sich, sie stellten allen Leutchen stets Wasserflaschen hin. Aber die geschlossene Wasserflasche benutze er nicht - man musste ihm das Getränk in die Tasse oder das Glas geben! Das war aber nicht passiert. Die Erholung/Kräftigung hat danach sehr lange gedauert. Schwiegermutter war bitterböse auf das Heim - aber ich sage, so schnell dehydriert man nicht - das muss schon zu Hause langsam angefangen haben…

Telefonat mit ihm gerade eben: Er trinkt
1 kleines Glas Bier zum Essen am Tag, sonst nichts. Und -
nimmt Wassertabletten ein.

Diuretika verschärfen das Problem bei fehlender Flüssigkeitsaufnahme. Es würde mich wundern, wenn er nicht mit Wadenkrämpfen zu kämpfen hat… Vielleicht kannst Du ihm gegenüber damit argumentieren, dass er sich wieder wohler fühlt, wenn er das Trinken nicht vergisst.

Am Telefon hat er gerade verstanden, daß er 2 Flaschen Wasser
am Tag trinken muß und auch warum. Ob er es schafft, ist die
Frage.
Ich werde ihm immer wieder eintrichtern und hinterfragen:
Wieviel Wasser hast Du heute getrunken!

Ja, man muss stets am Ball bleiben und regelmäßig nachfragen, nachschauen - manchmal hat man Glück, und es funktioniert dann eine Zeit lang problemlos.
Durch die Austrocknung leidet ja auch die Funktion das Durstzentrums im Gehirn.

Gruß, Renate

Hallo,

mein Vater ist alt, aber ich kann medizinisch sein Umfallen
nicht einordnen. Bis jetzt passiert es einmal die Woche,
natürlich verletzt er sich dabei fast immer.

Er beschreibt es so: Er ist völlig klar im „Kopf“, dann sacken
ihm die Beine weg. Er ist nie bewußtlos, kann sprechen, klar
denken, nur die Sprache ist dann verwaschen und er kann sich
schlecht artikulieren. Von selbst kommt er dann 1 Stunde nicht
ins Bett, da er keine Kraft in den Beinen hat um sich
hochzustemmen.

Er hat Altersdiabetes, nimmt auch Tabletten, mißt „angeblich“
den Zucker, sagt: „Es ist in Ordnung“. Der Arzt sagt angeblich
zu ihm: „Das ist das Alter, da kann man nichts tun“.

Ich weiß, der Mann ist alt. Würde aber trotzdem gerne helfen.
Mit leichten Medikamenten, vielleicht pflanzlich, könnte man
nichts falsch machen.

Aber viel versäumen. Man kann das Krankheitsbild tatsächlich untersuchen:
Echokardiographie,
Ultraschall der Hirnversorgenden Gefäße
Langzeit-EKG
Langzweit.Blutdruck

Und dann müßte man sich noch die „unzähligen“ Tabletten ansehen.