Ölhaut auf Kaffee und Tee

Hallo,

wer kann mir erklären, wie sich die ölig aussehende „Haut“ auf abgestandenem Kaffee und Tee bildet? Bildet diese Haut auch den sehr schwer entfernbaren Film in Teetassen?
Vielen Dank jetzt schon für Antworten.

Rainer

Hallo Rainer,
als überzeugtem Teetrinker habe ich über diese ölige Haut auch schon oft gegrübelt. Fakt ist, daß sie nur entsteht, wenn man zum Teekochen hartes Wsser verwendet, brüht man den Tee mit destilliertem Wasser auf, entsteht sie nicht (und der Tee sschmeckt besser). Das ölige Aussehen hat sie wohl, weil sie sehr dünn ist (Interferenzen/ Seifenblaseneffekt). Ich vermute mal, daß da an der Grenzfläche Tee-Luft etwas oxidiert wird und das Produkt dann die Haut bildet. Eventuell spielen da die Gerbstoffe im Tee und Kaffee eine Rolle.
Vielleicht weiß ja jemand Genaueres. Bis dahin - Abwarten und Tee trinken!

Viele Grüße,

Klaus

wer kann mir erklären, wie sich die ölig aussehende „Haut“ auf
abgestandenem Kaffee und Tee bildet?

Bei Kaffe kann es sich dabei tatsächlich um Öl handeln. Dies wäre ein Indiz dafür, daß Du die falsche Filtermethode verwendest oder den Kaffe sogar türkisch aufbrühst. Am besten man schüttet das Kaffepulver einfach in eine gewöhnliche Filtertüte und gießt kochendes Wasser darüber. Die Kaffeöle (welche ziemlich ungesund sind) bleiben dann im Filter hängen.

Bildet diese Haut auch den sehr schwer entfernbaren Film in Teetassen?

Nach meiner Beobachtung ja. Man kann sogar sehr gut erkennen, wie die Haut beim Ausgießen in großen Stücken am Rand der Tasse hängen bleibt, von wo man sie nach dem Trocknen nur sehr schwer entfernen kann.

Hallo Rainer!

Wenn Du Geschirr abwäscht und das Waschwasser über Bord pumpst (Boot), glaubst Du, wenn Du über Bord siehst, Du hast eine Ölleckage.
Der „Ölfilm“ ist Seifenlauge vom sauberen Geschirr. So sauber, wie die Werbung uns sagt, sind die Spülmaschinen nun doch nicht!
Ein Rest Spülmittel haftet am Geschirr, also auch bei der Benutzung.
Gruß Werner

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Vielleicht ein bisschen weit ausgeholt, aber
gibt es so eine Art „Haut“ nicht auch bei Rotwein??
Ich dachte immer, Rotwein als auch Tee wuerden Tannin enthalten, was Zaehne dunkler machen kann.
Oder reden wir hier von was ganz anderem?

Hallo Werner!

Der „Ölfilm“ ist Seifenlauge vom sauberen Geschirr.

Ein stilvoller Teetrinker wäscht seine Tasse und Kanne selbstverständlich NIIIE mit Spülmittel, sondern immer nur mit klarem Wasser ab und hat trotzdem diesen Film.

Liebe Grüße,
die Katz

Hi Rainer,

bei der Haut auf dem Tee handelt es sich nach allgemeiner Ansicht um ordinaeren Kalk, der sich beim abkuehlen in einer sehr duennen Schicht auf dem Tee absetzt. Dabei werden Gerb- und Farbstoffe in das Kristallgitter eingebaut.

Die schillernde Faerbung kommt vermutlich daher, das es sich hierbei um eine ein-molekulare Schicht handelt. Wie beim Oel kommt es zu Interferenzen mit dem LIcht.

Gruss

Michael Fader
Dipl.-Ing. Chemie(FH)

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Hallo!

Das ist ein Gerücht!
Seitdem es Spülmaschinen, sogar in Ostfriesland gibt, nehmen die Ossis auch dieses Gerät zu Hilfe.
Außerdem, woher soll ich wissen, daß der Fragesteller stilvoll trinkt? Gruß Werner

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Hallo,

meiner Meinung nach handelt es sich dabei um
Coffein (Ich glaube das habe ich ‚mal in
,Chemie in unserer Zeit gelesen‘’. Wenn du
dir den Tee in einem durchsichtigen Glas anschaust
wirst du die Coffein-Kristalle sehen. (Bei Tee
ja eigentlich ein Gerbsäure-Coffein-Komplex).
Kalk scheidet meiner Meinung nach als Ursache
aus:

  1. Kalkschichten bilden sich nicht an der Oberfläche
    von Flüssigkeiten
  2. Die Schicht bildet sich auch bei Verwendung von
    weichem Wasser (da ist sind ja nur wendige Calciumionen
    drin). Wenn man mit weichem Wasser gekochten Tee über
    längere Zeit stehen läßt bildet sich auch die Haut.

Für das Coffein spricht weiter, daß sich die Haut nur bei
erkaltendem Tee bildet (hängt mit den Lösungseigenschaften
des Coffeins zusammen.

Viele Grüße
Michael

Kaffee enthält eine Reihe verschiedener Stoffe, u.A. auch Lipide (platt gesagt Fette und fettähnliche Verbindungen)

folgendes Zitat (mal wieder) aus dem Römpp

Die chem. Zusammensetzung von Röst-K. kann, in Abhängigkeit von Sorte u. Röstgrad, erheblichen Schwankungen unterliegen. Gerösteter K. enthält u. a. 1,5–3,5% Wasser, ca. 9% Protein, ca. 30% Polysaccharide, ca. 1% Oligosaccharide, 11–15% Lipide, 4–5% Asche, 4–7% Chlorogensäuren, 1–1,5% Coffein sowie rund 30% derzeit noch unbekannte Bestandteile.

Diese Lipide haben eine von der Temperatur abhängige Löslichkeit oder ev. besser gesagt emulgierbarkeit mit Wasser. Kühlt der Kaffe ab, lösen sich die Lipide nicht mehr, bzw. die Emulsion bricht, mit dem Ergebniss, daß die leichteren Substanzen oben aufschwimmen.

Beim Tee ist es etwas anders. Er enthält wesentlich weniger Lipide, allerdings andere Verbindungen (z.B. Gerbstoffe wie Tannin), die auch in der Wärme besser löslich sind als in der Kälte. Das Ergebniss ist das gleiche. Beim erkalten schwimmen diese Verbindungen, nun nicht mehr löslich, auf.

Gandalf

wer kann mir erklären, wie sich die ölig aussehende „Haut“ auf
abgestandenem Kaffee und Tee bildet?

Nur am Rande zum Thema „ölig aussehend“

Die schillernden Farben deuten nicht zwangsläufig auf Öl
(dort sind sie wohl am bekanntesten), sondern sind ein
Phänomen, das ganz allgemein durch dünne, transparente,
teilweise reflektierende Schichten verursacht wird. An beiden (parallelen) Grenzflächen der Schicht wird das
Licht mehrfach reflektiert und es überlagert sich (interferriert), so dass manche Farben des Spektrums
ausgelöscht werden. Die Farbe ist so gesehen ein Mass für
die Schichtdicke.
Das funktioniert aber nicht, wenn es zu
dünn ist (z.B. monomolekular), es sollten schon mehrere
Wellenlängen hineinpassen. Daher auch die dunklen Flecken
in Seifenblasen kurz vor dem Platzen, dort ist die Seifenhaut
schon zu dünn.
Viele Grüsse
Frank