Ueberwertung der Gefuehle

Gutenabend allerseits,

Des oefteren muss ich mir den Vorwurf, dass ich zu wenig Gefuehl zeige gefallen lassen. Ich glaube jedoch, dass Gefuehl mehr Gewalt, Kummer und Elend verursacht als das Denken, Real-sein, oder Intuitiv-sein. Wenn ich recht haben sollte, warum wird dann die Eigenschaft „Gefuehl“ so hochgejubelt?

Vielleicht bekomme ich eine Antwort?

Gruss/ Ge-es

Hi

Wenn ich recht haben sollte,
warum wird dann die Eigenschaft „Gefuehl“ so hochgejubelt?

W e n n du recht hättest…aber du hast ja nicht recht. :wink:
Im Ernst: Ich denke, es geht um eine ausgeglichene Verstand-Gefühl-Homöostase.
Oh, war das jetzt eine Tautologie?
Egal. Es geht also imho darum, dass keines von beiden das andere unterdrückt, so dass sich beide zur vollen Zufriedenheit des Subjektes aber auch der umstehenden Objekte entfalten kann.
Ein schönes Beispiel aus der Politik (selten!) ist dafür Daniel Cohn-Bendit. Er ist einer der wenigen Polituiker, bei denen du eine angenehme Gemengelage von Verstand und Gefühl findest.
Gruß,
Branden

Gutentag,

der Cohn-Bendit als Beispiel ist gut, aber ist leider nicht oft anzutreffen.Und ich bin mit dir einverstanden, dass es anders sein sollte… Du glaubst also nicht, dass Gefuehle oefters als andere Eigenschaft negative Handlung nach sich ziehen?

Gruss: Ge-es

UNTERbewertung der Gefuehle
hi,

gefühle sind doch einerseits voll banal, andererseits keinesfalls als positiv oder negativ zu beurteilen. nur als angenehm oder unangenehm.

gefühle -ganz allgemein- lösen handlungsimpulse aus, dazu sind sie da. wieso sollen die folgen von gefühlsausdruck negativ sein?

wer weint, der wird getröstet.
wer schreit, der wird nicht weiter verletzt.
wer lacht, zieht menschen positiv an.
wer angst zeigt, bekommt hilfe und schutz.
wer liebt, bindet andere an sich und bekommt dasselbe.

so schön kann ein leben voller gefühlsausdruck sein!

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Diese „Vorwurf“ wird oft von Frauen gegenüber Männern erhoben. Oft geschieht dies auch aus taktischen Gründen. Tatsache ist, dass das bei Männern und Frauen das Gehirn unterschiedlich arbeitet. Die Verbindung zwischen den Hirnhälften, das Corpus Callosum, ist beim weiblichen Hirn stärker ausgeprägt. Dadurch „lateralisieren“ Frauen weniger, d. h. zwischen Gefühl und Ratio wird nicht hin- und hergeschaltet, sondern beides verschwimmt ineinander. Ob das ein Vorteil oder Nachteil sein soll, will ich nicht beurteilen, manchmal ist eher das eine von Vorteil, manchmal das andere.
Lass Dir aber nicht einreden, dass Männlichkeit ein Geburtsfehler ist, den es zu bekämpfen gelte.

MfG
Klaus

Bonjour Ge-es

Du glaubst also nicht, dass Gefuehle
oefters als andere Eigenschaft negative Handlung nach sich
ziehen?

Nein, das glaube ich in der Tat nicht, sonst würde ich vielleicht siogar meinen Beruf aufgeben oder hätte zumindest nic ht auf tiefenpsychologisch-analytische Behandlungen gesetzt, sondern eher kognitive Verhaltenstherapie ausgeübt.
Es grüßt dich
Branden

Hallo!

Wer Gefühle zeigt- ist oft viel besser zu verstehen und einzuordnen für den Gegenüber!

Denke auch- der Mix macht es- und es kommt halt drauf an, wo man Gefühle zeigt und wo nicht!
Je nach Situation…zeigt man die mal besser nicht so… :wink:

Möglich, daß Frau sich da auch generell schwerer tut…man erlebt selber die Welt emotionaler und versteht sie so vielleicht leichter…

kitty…frau :wink:

In der Verkaufspsychologie
Hi,

in der Verkaufspsychologie besteht m. W. kein Zweifel, dass über 80% der Kaufentscheidungen emotional erfolgen.

Übrigens funktioniert das besonders gut bei Kunden, die sich selbst für Verstandeskäufer halten und von guten Verkäufern (emotional) zwar als solche behandelt werden . . .

Hallo Klarissa,

Übrigens funktioniert das besonders gut bei Kunden, die sich
selbst für Verstandeskäufer halten und von guten Verkäufern
(emotional) zwar als solche behandelt werden . . .

damit meinst du wohl das Überzeugen des Kunden davon, dass ein anderes (natürlich teureres) Gerät als das vom Kunden bereits (nach rationalen Gründen) ausgewählte mehr Leistung bringt, zukunftsfähiger/aufrüstbarer etc. ist (auch, wenn der Kunde eigentlich nur das einfachere Gerät benötigt), oder?
Bei (Unterhaltungs-)Elektronik, Küchengeräten, Werkzeug etc. nicht selten.

Gibt’s da noch andere Szenarien?

Viele Grüße,
Nina

hi,

wer weint, der wird getröstet.
wer schreit, der wird nicht weiter verletzt.
wer lacht, zieht menschen positiv an.
wer angst zeigt, bekommt hilfe und schutz.
wer liebt, bindet andere an sich und bekommt dasselbe.

so schön kann ein leben voller gefühlsausdruck sein!

gefühle sind doch einerseits voll banal, andererseits

keinesfalls als positiv oder negativ zu beurteilen. nur als
angenehm oder unangenehm.

Hallo,
gewiss KANN Gefuehl angenehm sein. Aber das war eigentlich nicht meine Frage. Ich denke daran, dass ganze Voelker (oder auch einzelne) manipuliert wurden (werden) indem man sie gefuehlsmaessig bespielt. Ich denke an Eifersucht. Ich denke an vorschnelles Urteilen. Sozusagen aus dem Bauch heraus. Ich denke an verletzte Ehre usw. usw. Waere es da nicht angebracht etwas weniger grosszuegig mit dem Begriff: -Gefuehl ist gut- umzugehen? Zuerst aufkommende Gefuehle analysieren? Ich habe auch nicht behauptet, dass es positive oder negative Gefuehle als solches gibt, nur ihre Auswirkungen koennen das sein.

Gruss: Ge-es

Bonjour Branden,

gewiss will ich nicht, dass du dein wertvoller Beruf aufgibst. Aber mit meine Frage will ich sagen, dass der Begriff: -Gefuehl- eine zu grosse Narrenfreiheit hat. Denn wie auch hier bereits festgestellt wurde, werden Gefuehle zwecks Manipulation gebraucht. Wobei wenn es in der Marktwirtschaft geschieht schlimmstenfalls (was schlimm genug ist) in die Schuldenfalle fuehren kann. In der Weltgeschichte haben Gefuehle zu viel schrecklicherm gefuehrt.Ich denke man sollte aufkommende Gefuehle zuerst mal analysieren. Aber in dem ich diese Meinung vertrete, mache ich mich bereits schuldig an Berechnet sein? Weit weg jeglicher Spontanitaet.

Gruss: Ge-es

Gegruesst Klaus Wernicke,

Das was du schreibst habe auch ich des oefteren beobachtet. Und es erstaunte mich immer wieder, dass diese alte Masche immer noch zieht zwischen den Geschlechtern. (Aber es hat ja immer wieder eine neue Generation auf der gleichen Buehne). Meine Frage ist jedoch: woher diese Ueberbewertung in unsere Gesellschaft?

Gruss: Ge-es

Hallo Klarissa,

wenn ich deine Antwort richtig interpretiere dann heisst dies, das Gefuehle in unsere Gesellschaft ueberbewertet werden weil man damit so leicht Geld verdienen kann?

Gruss: Ge-es

Hallo Kitty,

du glaubst, dass Gefuehle in unsere Gesellschaft deswegen ueberbewertet werden weil jemand der Gefuehle zeigt besser einzuordnen ist und zu verstehen? Interessante Ansicht aber ich brauche etwas Zeit um darueber nachzudenken.

Gruss: Ge-es

Markenkleidung . . .
Hi Nina,

mir fallen spontan ein: Klamotten (müssen von best. Marken sein), Schuhe, Nahrung (z. B. Fertiggerichte), Autos . . .

Nenn´ Du doch Bereiche, in denen Du keine psychologische Manipulation vermutest.

Halo Ge-es

wenn ich deine Antwort richtig interpretiere dann heisst dies,
das Gefuehle in unsere Gesellschaft ueberbewertet werden weil
man damit so leicht Geld verdienen kann?

keineswegs - ich gehe vielmehr davon aus, dass unsere Gefühle in aller Offenheit, wie es ihnen gebührte, vielfach unterdrückt und versteckt/überlagert werden (besonders sog. negative Gefühle wie Trauer, Traurigkeit, Wut usw.). Weil wir dadurch immer weniger Gespür für unsere Gefühle bzw. deren Wahrnehmung haben, werden wir weit mehr von ihnen „gelenkt“ als uns bewusst bzw. sogar lieb ist.

Aus welchem rationalen Grund sollten z. B. Menschen in einem Land mit einem der bestausgebauten Straßennetze völlig überdimensionierte und viel zu teure Geländewagen kaufen und fahren, selbst wenn diese klar wissen, dass sie ohnehin damit nie abseits befestigter Straßen und Wege fahren wollen?

Wenn wir uns einig sind, dass dieses Verhalten kaum vernünftig zu nennen ist, muss es also psychologische Gründe für die Kaufentscheidung geben. Diese werden halt von Marketing-Fachleuten und guten Verkäufern clever bedient.

Kunden bewerten Gefühle demnach nicht über, sondern sind sich ihrer oftmals gar nicht bewusst und werden so leicht manipuliert.

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Meine Frage ist jedoch: woher diese Ueberbewertung in unsere
Gesellschaft?

Genau daher ! Die Frauen sind dabei, die Meinungsführerschaft zu gewinnen. Daher wird weiblich = gut gesetzt.

Wie ich in meinem Post dargestellt habe, kann man denselben Sachverhalt positiv oder negativ ausdrücken. Ihn in der öffentlichen Wahrnehmung positiv zu besetzen, nennt man „Public Relations“

MfG
Klaus

Hallo Klarissa,

mir fallen spontan ein: Klamotten (müssen von best. Marken
sein), Schuhe, Nahrung (z. B. Fertiggerichte), Autos . . .

das hatte ich nun nicht als typische Käufe eines „Verstandeskäufers“ bezeichnet.
Marken (obwohl keine bessere Qualität bzw. bessere Qualität bzw. bestimmte Eigenschaften hier nicht nötig (Sportler-Schwimmanzug für’s Spaßbad etc.)), unbedingt das Joghurt aus der Werbung, schnell mal die farblich passenden Schuhe zum neuen Kleid, ein Auto das nach Aussehen denn nach wirklich benötigten Eigenschaften gekauft wird etc. ist für mich emotionaler Kauf.

Unter Verstandeskäufer verstehe ich eine Person, die sich vor dem Kauf genau überlegt was sie benötigt und was nicht, und ein Produkt eher nach Nutzen denn nach Statussymbol kauft.
Ein Verstandeskäufer würde daher Kleidung nicht „weil sie von dieser und jener Marke ist“ kaufen, sondern „weil diese Marke tatsächlich hohe Qualität bietet _und_ ich diese auch benötige“ kaufen (d.h. nicht Sportschuhe für Stadtspaziergänge oder supergroße robuste Küchenmaschine für mal Schlagsahne machen…).

Hier hätte ich mir im Prinzip vor allem eine Manipulation dahingehend vorgestellt, dass dem Käufer mit logisch klingenden Argumenten eingeredet wird, er brauche mehr an Funktionalität, Erweiterbarkeit etc. (also z.B. nicht, dass der andere (teurere) Laptop „superschick“ aussieht und eine „farblich passende Maus“ dabei hat, sondern „mehr USB-Ausgänge, extra schnelle Grafikkarte - gucken Sie mal, da können Sie z.B. im Zug Filme gucken und Spiele spielen, und zukunftsfähig ist der auch, da haben Sie lange Freude dran“ (was der Käufer aber gar nicht bräuchte…)).

Derartiges ist mir persönlich auch schon einige Male passiert, bringt nur leider (aus Sicht des Verkäufers *g*) bei mir nix, da kann er sich die Zähne dran ausbeißen :wink:

U.a. ging es einmal um ein normales Bügeleisen - der Verkäufer wollte mir weismachen, dass ein Dampfbügeleisen viel praktischer sei.

Ein anderes Mal wollte ich ein ganz einfaches Radio kaufen (sollte wirklich nur Radio können, da ich bereits Stereoanlage leider ohne Radio besaß), woraufhin mich der Verkäufer natürlich mit „logischen“ Argumenten vom Kauf einer neuen Stereoanlage („kompakter, kleiner, zukunftsfähiger…“) überzeugen wollte.

Anstatt des kleinen Staubsaugers (wollte von vornherein einen kleinen, da ich wenig Platz habe - Studentenbude eben) mir einen großen („der schafft sogar Treppen“, „in ein paar Jahren wohnen Sie eh größer“ etc.) andrehen zu wollen, war 'ne ähnliche Sache.

Das ist mir so als Beispiel eingefallen, wie man einen Verstand- bzw. Vernunftkäufer von seinem ursprünglichen Kaufwunsch abhalten und zum teureren Produkt überreden kann.

Nenn´ Du doch Bereiche, in denen Du keine psychologische
Manipulation vermutest.

Das ist relativ wenig, bzw. man muss da genau aufpassen - die Gestaltung von Geschäften und Webauftritten, Beratung als „persönlicher Tipp“, dauernd wechselnde Moden (damit man dazu verleitet wird, seine Kleidung deutlich rascher als verschleißbedingt auszutauschen), Hinweis auf bestimmte (teils gar nicht sinnvolle) Features (und auf evl. Mankos natürlich erst mal nicht eingehen)…
Auch natürlich in anderen Bereichen, wie Beleuchtung und Farben in Arzt-Wartezimmern bzw. am Empfang.

Dass hier viel getrickst wird, ist mir sehr bewusst.

Viele Grüße,
Nina

Hi,

du hst geschrieben, dass so viel Unheil in der Welt angerichtet wurde wegen Gefühlen.
Wie viele Kriege wurden aus Gier geführt? Wie viele Völker deswegen vernichtet? (die spanischen Eroberer und die Inkas, Azteken… wegen Gold.)
Wieviel hat dabei die Vernunft ausgerichtet? Nichts.
Vorschnelles Urteilen ist kein GEfühl - vorschnelles Urteilen ist Dummheit und mangelnde Selbsteinschätzung.
Mangelndes Gefühl ist außerdem in jeder Hinsich schädlich. Wie kalt und verletzend und rücksichtslos, ja selbstgerecht du in deinen Postings hier wirkst, ist mit Worten nicht zu beschreiben. Einessollte man nicht nur erfühlen können, sondern auch (wenigstens) wissen: JEder Mensch ist anders gebaut, und niemand kann sich selbst als das Maß aller Dinge hinstellen, in keiner Hinsicht.
Genauso, wie du dch von der gefühlsbetontheit anderer verletzt / irritiert / gestört / … fühlst, so fühle ich mich durch deine emotionslose Art, hier zu schreiben und zu diskutieren, verletzt.
Dabei bin ich als Typ nicht so besonders weiblich. Ic hkreische nicht, weine kaum, kann das mit dem Augenaufschlag nicht, bin überhaupt nicht lieb und niedlich, kann mit Jungs besser als mit Mädchen, und trotzdem…

die Franzi

Hallo!

Ich denke nicht, daß Gefühle in unserer Gesellschaft überbewertet werden!

Ich gehe da jetzt mal von mir aus-- und wenn ich die Gefühle eines Gegenüber wahrnehmen kann, ist es für mich einfacher, dann mti diesem Menschen umzugehen!

Er wird damit einschätzbar-- oder manchmal menschlicher…man kann auf diesen Menschen besser eingehen oder eine Situation besser erleben!

Um genau zu wissen- was genau DU meinst…wäre vielleicht mal ein Beispiel gut- bei dem Du eine Situation erzählst!

kitty