Hallo,
Es gilt jedoch generell: bei feststehender(!) Ausgangsimpedanz
beim Verstärker sinkt die Leistung an Ra (Lautsprecher), wenn
dieser kleiner als Ri ist und aber ebenso wenn er größer als
Ri ist --> einfach nachrechnen!
Völlig richtig. Brauch ich nicht nachzurechnen. Hab ich in einer Klausur bei meinem Etechnikstudium schon machen dürfen.
Btw., grad in damaliger Aufgabe wurde nach dem passenden Ri bei gegebenem Ra gesucht; es wurden beide Lösungen (Ri=0 und Ri=Ra) als richtig gewertet.
Meine Aussage, dass „bei Leistungsanpassung mit Ri = Ra die
Lautsprecherleistung maximal wird“ stimmt also trotzdem! Noch
dazu würde mit Ri=0 BEI LEISTUNGSANPASSUNG auch Ra = 0 Ohm
sein, und man würde wieder maximale Leistungsausbeute am
Lautsprecher erhalten!
Eigentlich nicht. Bei Ra=0 findet gar keine Leistungsabgabe statt, da P=I^2*R. Oder ist sie unendlich (P=U^2/R)? Sagen wir mal: es ist ein theoretische Fall und nicht definiert.
Außerdem gehst du mit „Ri=0“ von einem sehr theoretischen Fall
aus, denn es gibt keine Endstufen mit 0 Ohm oder wenigen
Milliohm Ausgangsimpedanz! Dies wäre auf Grund der
physikalischen Eigenschaften des Transistors nicht möglich,
solang man ihn als Verstärker und nicht als Schalter benutzt
(es wäre keine Aussteuerbarkeit des Transistors mehr möglich
und man könnte deshalb keine Amplitude beim Ton erreichen).
Stimme ich zu. Wobei unter Verwendung von Mosfets schon seeehhr kleine Ausgangswiderstände möglich sind.
–> erst recht Quatsch. Röhrenverstärer sind vom Klang her
die besten Verstärker die es gibt,
Geschmackssache. Wenn man die Verzerrungen mag…
denn Röhren haben im
Vergleich zu Transistoren keine krummen Kennlinien und
bewirken deshalb keine nichtlinearen Verzerrungen.
Schau Dir einfach mal die Kennlinie einer Röhre an. Dann wirst Du ganz schnell feststellen, daß eine Röhre nicht nur eine krumme, sondern sogar eine völlig verbogene Kennlinie hat. Im Gegensatz zum Transistor, der tatsächlich einen relativ großen linearen Bereich in der Kennlinie hat.
Man setzt
sie deshalb in Konzertsälen ein, oder immer dort, wo eine gute
klangwiedergabe gefragt ist.
Grade in Konzertsälen setzt man keine Röhrenverstärker ein. Weil die Ausgangsleistung einfach zu gering ist. Der Klang wird übrigens nicht ducrh den verstärker, sondern vor allem durch den Lautsprecher ‚gefärbt‘. Der Verstärker (selbst ein ziemlich schlechter) liefert nur einen äußerst geringen Anteil dazu. Schau Dir dazu mal den Frequenzgang eines BELIEBIGEN Lautsprechers an. Vom Phasengang ganz zu schweigen. Und vergleich dann mit einem BELIEBIGEN Hifi-Verstärker.
Warum sonst sollten sie auch so
schweineteuer sein???
Weil es eine Religion ist, die Leute bereit sind, das Geld auszugeben, die Optik natürlich (?) unübertroffen ist, Röhren in der Herstellung schweinemäßig Geld kosten…
Qualität hat grad heute nur mittelbar etwas mit dem Preis zu tun. Schon gar nicht auf dem HIFI-Sektor. Glaube und Ruf des Herstellers spielen da eine weit größere Rolle, als ihnen zusteht.
Falsch. Man nimmt (sollte nehmen) die GERINGSTE Impedanz bei
der vom Lautsprecher abhängigen Frequenz. Sonst wird der
Verstärker zwar bei der festgelegten Frequenz (1KHz) korrekt
betrieben, aber leider bei z.B. 100Hz so überlastet, daß er
den Geist aufgibt.
–> Falsch! Die geringste denkbare Impedanz wäre immer
(nahezu) 0 Ohm bei null Hertz!
Wie kommst Du darauf? Man gibt die geringste Impedanz im gemessenen Impedanz-Frequenzgang des Lautsprechers an. Diese ist sehr unlinear, abhängig von den Lautsprechersystemen und der Frequenzweiche. Es gibt auch tatsächlich (schlecht ausgelegte) Boxen, die bei einer oder mehreren Frequenzen weniger als die angegebenen 4Ohm haben und den Verstärker gefährden. Aber 0Ohm bei 0Herz (wobei die ohnehin nicht aus dem Verstärker kommen) wär mal was neues.
deiner aussage zufolge würde
man also zwangsläufig von einem kurzschluss ausgehen.
Was meinst Du?
Das mit
den 100 Hz mag theoretisch richtig sein,
100 Hz waren ein Beispiel, bei jeder Box liegt die niedrigste Impedanz bei einer anderen Frequenz.
jedoch sind
niederfrequente Signale immer nur zu einem bestimmten Anteil
im Ton enthalten und die „hochfrequenten“ anteile am Ton
treiben den „schnitt“ wieder nach oben, sodass der transistor
am ende doch nicht verbrennen muss.
Kommt auf den angenommenen Betriebsfall an. Wenn ich da so einige Technofreaks anschaue - da sind wirklich Bässe ohne Ende drin, und dann…
–> Deine Aussage geht automatisch mit der
leistungsanpassung einher: denn wenn du die Leistungsanpassung
(Ra = Ri) mit einem zu geringen Ra verfehlst, zerstörst du die
Endstufe durch zu hohe Ströme (und wenn du sie mit einem zu
großen Ra verfehlst, nimmt der lautsprecher nicht mehr genug
leistung auf).
Bei ersterem geb ich Dir recht, das ist ja grade der Fall, wenn man 4Ohm-Boxen an einen 8Ohm-Verstärker anschließt. Letzterer Fall ist dagegen unkritisch. Denn für Zimmerlautstärke (0,2Watt) reicht’s wohl immer. Selbst bei einem Lautsprecher (oder Kopfhöhrer) mit 200Ohm. Ist halt nicht für die nächste Fete optimal, aber immer noch besser als der erste Fall. Allerdings hat der erste Fall nichts mit Leistungsanpassung zu tun, es geht wirklich nur um Überlastbetrieb. Es wird bei der Berechnung des Verstärkers versucht, einen möglichst geringen Innenwiderstand zu realisieren, um die Verlustleistung in der Endstufe gering zu halten (s.o.).
–> du hast recht, ABER: da man in der HF-Technik noch
zusätzlich die Zuleitung zur Antenne als Resonanzkreis mit
nennenswertem Einfluss hat und man somit 3 Komponenten
untereiander anpassen muss, hat man sog. pi-Glieder und
T-Glieder entwickelt
Die sind nicht dafür entwickelt worden, sondern für Filteranwendungen. Man misbraucht sie allerdings als (komplexen) Vorwiderstand und passt so den Sender an die Leitung und die Antenne an.
(und wie ich schon sagte, rechnet man bei
diesen Dingern tatsächlich wie mit ohmschen Widerständen rum).
Nenene, im Endeffekt kommen da zwar auch irgendwo mal ohmsche Widerstände bei raus, aber berechnen muß man schon den ganzen Frequenz- und Phasengang, und zwar mittels komplexer Rechnung. Die Pi- und T-Glieder sind nur bei Resonanzfrequenz ohmesche Widerstände. Daneben leider nicht.
Man wird es zwar damit nicht mehr schaffen, Verstärker und
Verbraucher (=Antenne) optimal anzupassen,
Dochdoch, das geht schon. Man kann sehr genau passende Antennen dazu berechnen und auch bauen (basteln). Allerdings ist der Wellenwiderstand der Antennenleitung meist durch Normwerte vorgegeben und man muß sich daran orientieren, also den Verstärker und die Antenne darauf anpassen.
trotzdem hält man
dank dieser Glieder die Anpassung noch einigermaßen im Rahmen
und die zusätzliche Verlustleistung (welche am Ende mit
Absorbern vernichtet werden muss) bleibt damit relativ gering!
Stimme ich zu.
Zugegebenermaßen existiert dieses Problem in der NF-Technik
nicht, aber die Analogie bezüglich Leistungsanpassung UND VOR
ALLEM Widerstandsberechnungen mit ohmschen Komponenten bleibt
erhalten!
Die Leistungsanpasssung spielt überall eine Rolle, wo man auf möglichst geringe Verluste in welcher Form auch immer achten muß. Allerdings hat man meist das Problem, daß der Verbraucher (Ra) vorgegeben ist und damit sich das Problem ganz anders darstellt als im Studium irgendwann mal berechnet. Egal ob HF oder NF oder Gleichspannung.
Axel