Hallo Jesch,
ob das Angebot der Versicherung aufregend ist, muss sich ja erst noch zeigen.
Dann gehe ich davon aus, dass du gesetzlich versichert bist. Dabei ist zu beachten, dass du immer 50% der Zahnersatzkosten erstattet bekommst, wenn der ZE den Richtlinien entsprechend angefertigt wird. 60%, wenn du fünfjährigen Zahnarztbesuch mit entsprechendem jährlichem CheckUp und 65% mit zehnjährigem, jährlichem CheckUp hast durchführen lassen.
Die Versicherung will dich dabei unterstützen, den übrig geblieben Eigenanteil zu finanzieren.
Ich habe mir mal die Versicherungsbedingungen angesehen. Da muss man zuerst mal auf die Karenzzeit gucken. Die beträgt 3 Monate. Das heisst du kannst die Versicherung nach drei Monaten in Anspruch nehmen. Das ist im Rahmen einer Zusatzversicherung als OK zu bezeichnen.
Dann folgt die Frage, mit welcher Summe du die Versicherung in Anspruch nehmen kannst und welche Leistungen auszuklammern sind?
Leistungen, die ausgeklammert sind, umfassen alle fehlenden Zähne und Lücken, die noch nicht versorgt sind. In den ersten vier Jahren werden nur 250 € erstattet. Wenn du jetzt monatlich ca. 8€ zahlen musst, dann hast du eigentlich einen „Vorteil“ von ca. 150€ jährlich.
Was bedeutet das für dich? Du musst über deinen Gebißbefund guten Aufschluß haben, ob in der nächsten Zeit eine (Teil-)Sanierung deines Gebisses anfällt. Mit der Summe von 250€ (150€) ist gerade einmal der Eigenanteil an einer Vollkeramikkrone abgedeckt. Müsste gar eine Brücke oder zwei Kronen gemacht werden, würde nur ein Bruchteil der Eigenanteilskosten übernommen werden. Dabei ist zu beachten, dass bei Vertragsabschluß vorhandene Zahnlücken aus dem Leistungskatalog der Versicherung verbannt sind. Das heisst: Die zahlst du selber! Nach dem vierten Jahr erst darfst du dann „zuschlagen“. Denke daran, dass die Versicherung sicherlich eine Anamnese (Krankheitsverlauf) deines Gebißbefundes von deinem Hauszahnarzt vorzulegen verlangt. Diese wird Vertragsgrundlage.
Was würde ich machen?
Ich würde mit dem Zahnarzt meines Vertrauens besprechen, welche prothetischen Maßnahmen in der nächsten Zeit und vor allem mittelfristig, also nach vier Jahren, wirklich realistisch zu erwarten sind. Danach würde ich meine Entscheidung treffen.
Übrigens werden keine Zuschüsse zu Implantaten gegeben! In der nächsten Zeit ein immer aktuelleres Thema in der Versorgung von Zahnlücken.
Die Entscheidung kann ich dir natürlich nicht abnehmen. Aber wenn du mit dem spitzen Bleistift rechnest, dürfte dann alles sonnenklar sein.
Alles Gute
Bernd