Hallo Andreas,
ich befuerchte mit den Angaben die Du uns in Deiner Frage gegeben hast wirst Du keine serioese Antwort bekommen. Das entscheidende bei Deiner Frage ist naemlich, inwiefern die von Dir geplante zukuenftige Nutzung (welche ueberhaupt? Partykeller, Lagerraum, Aufenthaltsraum, Sauna, oder, oder, oder…) Du Dir vorgestellt hast und - noch viel wichtiger - wie die urspruenglich geplante Nutzung war (nicht ausgebaut / hat aber Heizung?) bzw. welche Nutzung in dem Kellerwand und -bodenaufbau vorgesehen sind hinsichtlich Waermedaemmung und Feuchteisolierung. Auch eine Angabe zur Baujahr des Hauses, was wenigstens einen Rueckschluss auf die damals gueltigen Vorschriften zuliesse oder Baumaterial / Wandstaerke der Kellerwand fehlen in Deiner Anfrage.
Waere also toll wenn Du diese Infos liefern kannst, dann kann Dir hier auch fachgerecht geholfen werden.
Insofern muss ich auch der Aussage von Wolfgang wiedersprechen: ZITAT „Die Oberflächen der Kellerwände nehmen annähernd Erdreichtemperatur an. Das sind im Sommer um die 14°C. Deshalb kann es im Sommer zu Schwitzwasserbildung kommen und bei Verkleidung der Wände ziemlich sicher zu Schimmelbildung. Von der Innenisolierung eines Kellers ist deshalb dringend abzuraten. Wenn Du den Keller isolieren willst, dann nur von außen.“ ZITAT ENDE
Welche Temperatur die Oberflaeche der Kellerwaende annehmen ist selbstverstaendlich von der Isolierung und dem Wandaufbau abhaengig, sowie von der Innentemperatur des Gebaeudes und die Erdreichtemperatur ist nur ein Faktor dabei. Schliesslich nehmen ja auch die Innenseite der Aussenwaende im Erdgeschoss im Winter nicht die Aussentemperatur von -10 Grad Celsius an. Ich stimme zu dass eine aussenliegende Isolierung deutlich besser ist, aber auch innenliegende Isolierungen sind technisch und wirtschaftlich moeglich und werden z.B. in der Altbausanierung regelmaessig eingesetzt.
Das Problem der thermischen Isolierung aller Bauteile ist, dass sie ausgelegt sind fuer eine bestimmte Temperaturdifferenz zwischen innen und aussen, sowohl hinsichtlich des Waermeverlustes (Energieverlust) als auch des Risiko von Kondensatbildung auf oder in den Bauteilen. Werden diese Parameter geaendert, z.B. in dem ein Kellerraum der frueher als unbeheizter Lagerraum vorgesehen war, nun ploetzlich als gut beheizter Hobbyraum + Sauna genutzt, dann kann (muss aber nicht) es Probleme geben. Das Problem entsteht dadurch, dass in der waermeren Innenluft eine absolut groessere Wasserdampfmenge gebunden ist, die bei der allfaelligen Diffusion durch die Waende immer weiter abkuehlt, bis „ploetzlich“ der Taupunkt (=100% relative Luftfeucht) aufgrund der Abkuehlung erreicht wird. An dieser Stelle - und dass kann die Wandoberflaeche oder auch die Mitte der Wand sein - kondensiert das Wasser und durchfeuchtet die Bauteile, was mittelfristig fuer erheblich Schaeden sorgt.
Das alles haengt entscheidend davon ab - wie bereits oben gesagt - wie denn der Wandaufbau und der Fussbodenaufbau des Kellers aussehen. Wenn wir von einer schoenen massiven Leichtbetonwand mit aussenliegender Kellerisolierung von 5 - 8cm reden, dann gibt es z.B. null Problem, wenn wir jedoch von einem gemauerten Keller aus dem 50iger Jahren reden der aussen nur eine Bitumenabdichtung hat, dann wird es wesentlich schwieriger. Ein erster Hinweise waere also das Baujahr des Hauses und die Frage nach einer aussenliegenden Isolierung. Die ist im Regelfall einfach zu finden wenn man den Fensterkasten eines Kellerfensters ausbaut, eine vorhandene Aussenisolierung muesste auf der Hoehe des Fensterrahmens zu sehen sein. Auch vorhandene (bauzeitliche) Isolierfenster und kein „kalter Zug“ in Wandnaehe sprechen fuer eine ausreichende Wandisolierung.
Also, Andreas, die Frage an Dich: Woraus besteht Deine Wand / Kellerfussboden. Irgendwo wirst Du ja Bauplaene von Deinem Hauskauf haben.
Dass der Keller trocken ist, das ist schon mal gut, denn eine mangelhafte Feuchteisolierung ist nur wirklich kein Spass. Also dringt kein Wasser von aussen in das Gebaeude ein, hier brauchst Du Dir offensichtlich keine Gedanken zu machen.
Hinsichtlich der Wandverkleidung (warum eigentlich?) gibt es verschiedene Moeglichkeiten, aber wie Wolfgang richtig geschrieben hat, kann man auch eine Menge falsch machen, insbesondere dann wenn die Wandisolierung eben nicht erste Sahne ist. In diesem Fall ist eine unterbrochene Unterkonstruktion (Dachlatten) zu empfehlen, auf die wiederrum die Gipskartonplatten (und wenn es eine ganz feuchte Sache wie Sauna werden soll dann bitte die gruenen Feuchtraumplatten) geschraubt werden. Bei Verdacht auf Isolierprobleme einfach am Fussboden- und Deckenanschluss einen 2-3cm breiten Spalt offen lassen so dass der Raum zwischen Kellerwand und Gipskartonplatte belueftet ist. Sieht auch gar nicht so schlecht aus, wirkt wie eine Schattenfuege, die man haeufig bei vorgestellten Waenden oder abgehaengten Decken sehen kann. Grundfalsch waere es, eine schlecht isolierte Wand mit einer nicht hinterluefteten Verschalung zu versehen - dann feiert der Schimmel ware Parties hinter der Verkleidung!
Sollte die Wandisolierung mangelhaft sein, so ist eine nachtraeglich aufgebrachte aussenliegende Isolierung die technisch beste aber auch teuerste Loesung und ruiniert auch wegen des notwendigen Bodenaushubs zumindest Teile des Gartens. Eine innenliegende Isolierung ist auch moeglich, muss aber unbedingt von einen Fachmann gemacht werden. Grundsaetzlich - und auch bei feuchten Waenden - kann ein sogenannter Isolier- oder Sanierungsputz zum Einsatz kommen, der eine gewisse isolierende Wirkung hat und dennoch wasserdampfdurchlaessig ist. Ist die Wand wirklich trocken, so kann auch eine innenliegende Isolierung z.B. Daemmplatten erfolgen, dann ist jedoch auf eine nahtlose Diffusionssperre innenseitig zu achten, sonst gibt es Gammel. Insgesamt keine umwerfenden Loesung, aber fuer nur zeitweilig genutzt Raeume noch vertretbar.
Doofe ne, mehr Fragen als Antworten bekommen, aber wenn ich von Dir noch etwas genauere Infos bekommen dann kuemmere ich mich gerne weiter um das Thema.
Moritz
P.S. Ach ja, Glueckwunsch zum Hauskauf!
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