Hallo,
ich möchte in meinem Garten gerne Wein pflanzen.
Ein nachbar hat eine Pflanze.
Wie erzeuge ich davon einen Ableger, zu welcher Jahreszeit ist das am sinnvollsten?
Wie schnell wächst aus dem Ableger eine schöne Ranke?
Hallo,
ich möchte in meinem Garten gerne Wein pflanzen.
Ein nachbar hat eine Pflanze.
Wie erzeuge ich davon einen Ableger, zu welcher Jahreszeit ist das am sinnvollsten?
Wie schnell wächst aus dem Ableger eine schöne Ranke?
Hallo Thovan,
Du wohnst und beabsichtigst hoffentlich die Weinvermehrung nicht in einem anerkannten Weinbaugebiet? Denn dort wäre das m. W. nach verboten.
Wenn Du das nur aus Spaß an der Freude versuchen willst, nur zu. Am besten im zeitigen Frühjahr, bevor der Wein austreibt, und an frostfreien Tagen Steckhölzer schneiden. Dazu den normalen Schnitt ausführen, ca. 15 - 20 cm lange Stücken mit mehreren Augen schneiden und diese Stücken in normalen Mutterboden einsetzen. Wenn das Klima noch nicht genau einzuschätzen ist, evtl. mit etwas Mulch abdecken und dann warten, was die Natur daraus macht.
Auf die Art habe ich einen dunkelblauen Rebstock vervielfältigt. Aber Du mußt wissen, dass diese Rebstöcke dann nicht veredelt (wie aus der Baumschule) sind.
Das tut aber dem Geschmack keinen Abbruch. Wichtig vielleicht noch, wenn Du diese Vermehrungsart erstmalig versuchst, achte darauf, dass die Steckhölzer in der richtigen Richtung eingesetzt werden. Am einfachsten ist es, wenn beim Schneiden die Oberkante des Steckholzes gerade ausgeführt wird und die untere Kante, die in den Boden kommt, angeschrägt wird. So siehst Du sofort, wo oben und unten ist.
Immer zwischen den Augen schneiden und mind. 2 Augen in den Boden hätte ich fast vergessen zu erwähnen.
Viel Spaß beim Ausprobieren (klappt auch mit Heckenpflanzen/Ziersträuchern, Johannisbeeren … )
MfG M.P.
Einfach im Herbst einen verholzten Trieb, ca. 30-40 cm lang, in den Boden stecken (meine Schwiegermutter nimmt schmale, schwarze Plastiktüten, wie sie in türkischen Gärtnereien verwendet werden, und pflanzt sie dort hinein), anhäufeln, und warten bis zum Frühjahr. Auf diese Weise haben mein Mann u.ich in hier in Deutschland einen Ableger vom Nachbarn erhalten. Dieser deutsche Trieb hat ein paar frische Blätter, die aus der Türkei mitgebrachten Kozakweinstöcke, die wir im Mai mitbrachten, sind angewachsen und haben ausgetrieben. Ich gehe davon aus, dass sie im nächsten Jahr 1-2 m wachsen! Wahnsinn, wie der Weinstock meiner Schwiegermutter i.d.Türkei in ein paar Jahren armdick geworden ist und ihr auf Dach „steigt“!
MP,
habe auch schon mal gehört, dass der Anbau nicht veredelter Reben teilweise verboten ist.
Kennst du den Grund? Ich meine, es hat etwas mit einem Schädling zu tun…(?)
Bei uns hat sich eine Ableger von selbst gebildet, aus einem Zweigstück, dass beim Beschneiden auf den Boden fiel und anwuchs.
Wachsen unveredelte Reben langsamer / tragen sie später als veredelte?
neugierig, dalga
Hallo Dalga,
die veredelten Rebstöcke sind unempfindlich gegen den größten Weinschädling, die Reblaus. In den eigentlichen Weinanbaugebieten gibt es nur noch vereinzelt wurzelechte/unverpropfte Weinstöcke.
Das Veredeln ist der einzige Schutz gegen die aus Amerika eingeschleppte Reblaus, die vor der Einführung des Propfens zu kollosalen Verlusten führte.
Nach meinem Kenntnisstand unterscheiden sich Wüchsigkeit und Ertrag von veredelten und wurzelechten Rebstöcken nicht. Den Ertrag kann man - wenn mich meine bescheidenen Kenntnisse nicht täuschen - nur über den Schnitt des Rebstockes beeinflussen. Dazu einfach mal googlen, da es verschiedene Schnitttechniken gibt, je nach dem welche Rebstockoptik man erzielen möchte (Hauswand begrünen, Rebstock im Weinberg, in Ungarn werden ganze Terassen mit Weinranken überzogen und man sitzt praktisch in Schatten des Weinlaubes und hat die reifen Trauben über sich - einfach toll).
Viel Spaß beim Ausprobieren und googlen wünscht M.P.
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