Kaninchenbock nach Kastration gestorben

Nach reichlicher Überlegung habe ich heute unseren 9-Monate alten Kaninchenbock wegen ungewollten Nachwuchs kastrieren lassen. Die Risiken der Narkose waren mir durchaus bewusst - allerdings nicht zu genüge wie sich herausstellte. Zu unserer großen Traurer ist unser geliebtes Tier nicht mehr aufgewacht.

Der TA schlug eine Obduktion vor, der wir zustimmten. Der Tod sei durch einen Magenbruch hervorgerufen worden. Der
Magenriss sei bereits vor der Operation vorhanden gewesen, da die Leber schon marmoriert gewesen sei.

Nun habe ich mich in diversen Foren durchgelesen und erfahren, dass andere Kaninchen und Meerschweinchen auch an aufgeblähten Mägen bzw. Magenriss (ebenfalls nach Kastration) gestorben sind - ausgelöst durch die Wärmflaschen, die man dem Tier gegen eine Unterkühlung unterlegen sollte.
Das Tier hatte 20 Std. zuvor kein blähendes Futter bekommen. Nur Trockenfutter, Heu und Wasser.

Ebenfalls besorgte es mich, dass ich das Tier narkotisiert mit nach Hause nehmen musste.

Was ist falsch gelaufen? Hätte ich mich besser informieren müssen? Ich bin davon ausgegangen, dass ich durch den TA über alle Risiken beraten werde. Er meinte, dass sei ein reiner Routineeingriff und die Sterblichkeitsrate sei gering.

Das Tier ersetzt mir niemand, aber ich möchte wissen ob ich in Zukunft noch mal ein Kanichenbock kastrieren lassen kann und es auch am Leben bleibt.

Mahlzeit,

Was ist falsch gelaufen?

das weiß ich nicht. Aber überlege: wäre das Leben für das arme Tierchen noch lebenswert gewesen?

Mitfühlende Grüße

Sancho

Hallo Nora,

es tut mir Leid, dass dein Kaninchen verstorben ist.
Das Narkoserisiko ist bei Kaninchen deutlich höher als bei Hund, Katze oder Mensch. Selbst bei gründlicher Voruntersuchung kann ein internistisches Problem vorliegen, das man von außen nicht erkennen kann.
Das Aufgasen des Verdauungstraktes kommt nicht von einer evtl. untergelegten Wärmeflasche, sondern durch Gärungsprozesse auf Grund lahmgelegten Stoffwechsels. Eine relativ häufige Ursache sind z.T. angeborene Leberschäden.

Um das Risiko zu minimieren, sollte man kein Trockenfutter und andere Getreideprodukte füttern. Hauptnahrung sollten Heu und Stroh sein, als Leckerchen etwas Karotten, Obstbaumäste und Grünfutter in Maßen.

Inhalationsnarkosen mit Isofluran sind um ein Vielfaches sicherer als Injektionsnarkosen und die Kaninchen fangen eine Viertelstunde nach dem Eingriff zu fressen an - frag das nächste Mal, ob in der Praxis die Möglichkeit dazu besteht.

Gruß

Johnny

Was ist falsch gelaufen?

das weiß ich nicht. Aber überlege: wäre das Leben für das arme
Tierchen noch lebenswert gewesen?

Lieber Sancho,

warum soll es denn arm gewesen sein? Vor dem Eingriff war es ein Energiebündel und sprang quietschfidel durchs 130 qm große Freigehege. Es war kräftig, schlank und sehr aufgeweckt. Mir kommt es vor, als hätte ich mein Kaninchen zur Schlachtbank gefahren und hab dann auch noch Geld dafür bezahlt.

Was ich suche, sind plausible Gründe für das was passiert ist und eine Möglichkeit so etwas zu vermeiden.

Gruß,
Nora

Ich bin mir sicher Du kannst nicht einschätzen und beurteilen, ob das Leben für dieses Tier noch lebenswert ist oder nicht. Was sollen solche Kommentare? Wenn sich jemand mit seinem Tier zum Tierarzt bemüht, geschieht dies aus Liebe, Sorge und Verantwortungsbewusstsein. Wie willst Du entscheiden, daß es sich für das Tier nicht lohnt???

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Hallo Nora,

auch von mir Herzliches Beileid?

Ich kann die Mail von Jonny nur bestätigen, besonders im Hinblick auf die Narkose und das kein Trockenfutter gefüttert werden sollte.

Bei einer Narkose von Kaninchen sollte möglichst nur eine Inhalationsnarkose gemacht werden. Viele Ärzte bieten diese nicht an oder leiten die Narkose mit einer Injektion ein und wendern dann erst die Inhalartionsnarkose an. Doch auch darauf sollte verzichtet werden und nur eine reine Inhaltationsnarkose angewendet werden. Ein Tier nach Hause zu geben, das noch nicht vollständig erwacht ist, halte ich für bedenklich.

Meine Ninchen-Dame hatte ernsthafte Verdauungsstörungen und erst als ich das Futter umgestellt habe (viel Heu, getrocknete Kräuter, frisches Gemüse und Kein Trockenfutter) hat sich das wieder gegeben. Für viele Besitzer ist es schwer verständich das ein Tier nur von Heu leben kann. Besonders dadurch, dass die Tierhandlungen ein völlig anders Bild vermitteln.

Liebe Güße, Elke

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Das Aufgasen des Verdauungstraktes kommt nicht von einer evtl.
untergelegten Wärmeflasche, sondern durch Gärungsprozesse auf
Grund lahmgelegten Stoffwechsels. Eine relativ häufige Ursache
sind z.T. angeborene Leberschäden.

Ich bin mir fast sicher, dass es das gewesen ist. Über die Risiken der Narkose und hätte ich genauer aufgeklärt werden müssen.

Um das Risiko zu minimieren, sollte man kein
Trockenfutter und andere Getreideprodukte füttern.
Hauptnahrung sollten Heu und Stroh sein, als Leckerchen etwas
Karotten, Obstbaumäste und Grünfutter in Maßen.

Das Heu und Stroh nicht bläht, kann ich mir noch vorstellen. Aber ich habe auch gelesen vor dem Eingriff kein Grünfutter? Welche Art von Grünfutter meinst Du?

Inhalationsnarkosen mit Isofluran sind um ein Vielfaches
sicherer als Injektionsnarkosen und die Kaninchen fangen eine
Viertelstunde nach dem Eingriff zu fressen an - frag das
nächste Mal, ob in der Praxis die Möglichkeit dazu besteht.

Ich werde die Praxis wechseln. Vielleicht kann mir der Tierschutzverein einen guten, auf Kleintiere spezialisierten TA empfehlen. Dann werde ich auf jeden Fall nach Inhalation fragen!

Danke für die Tipps,
Nora

Hi Nora,

sorry, noch mal die Mail ohne Rechtscheibfehler (ich scheine noch nicht wach zu sein - schäm)

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Hallo Nora,

auch von mir Herzliches Beileid!!!

Ich kann die Mail von Jonny nur bestätigen, besonders im
Hinblick auf die Narkose und das kein Trockenfutter gefüttert
werden sollte.

Bei einer Narkose von Kaninchen sollte möglichst nur eine
Inhalationsnarkose gemacht werden. Viele Ärzte bieten diese
nicht an oder leiten die Narkose mit einer Injektion ein und
wenden dann erst die Inhalationsnarkose an. Doch auch darauf
sollte verzichtet werden und nur eine reine
Inhaltationsnarkose angewendet werden. Ein Tier nach Hause zu
geben, das noch nicht vollständig erwacht ist, halte ich für
bedenklich.

Meine Ninchen-Dame hatte ernsthafte Verdauungsstörungen und
erst als ich das Futter umgestellt habe (viel Heu, getrocknete
Kräuter, frisches Gemüse und Kein Trockenfutter) hat sich das
wieder gegeben. Für viele Besitzer ist es schwer verständich
das ein Tier nur von Heu leben kann. Besonders dadurch, dass
die Tierhandlungen ein völlig anders Bild vermitteln.

Liebe Güße, Elke

Hallo Nora,

Das Heu und Stroh nicht bläht, kann ich mir noch vorstellen.
Aber ich habe auch gelesen vor dem Eingriff kein Grünfutter?
Welche Art von Grünfutter meinst Du?

Grünfutter würde ich nur als Leckerchen geben, also sehr kleine Mengen. Unmittelbar vor der OP kannst du es weglassen. Ansonsten ist alles geeignet, was nicht bläht oder giftig ist - z. B. Blätter und Rinde von Kernobst, Weide u. Hasel, Karotten, Wegerich, Löwenzahn, Fenchel, …

Auf blähendes wie Rettich, Raps, sämtliche Kohlarten, Erbsen, und Klee würde ich grundsätzlich verzichten (lassen).

Neigt ein Kaninchen zu Verdauungsproblemen, bekommt es ausschließlich Heu, Stroh und Wasser, da ist alles drin was es für seine Ernährung braucht.

Gruß

Johnny

Liebe Elke,

vielen Dank. Einer Narkose per Spritze werde ich wohl nicht mehr zustimmen.

Wie machen sich Verdauungsstörungen bemerkbar? Am Kot bzw. nicht koten? Derartiges konnte ich eigentlich nicht erkennen.

Gruß,
Nora

Hi Nora,

Verdauungsstörungen machen sich grundsätzlich in zwei Richtungen bemerkbar: Durchfall oder keinen Kotabsatz

Bei Kaninchen ist bei Verdauungsgeschichten meistens Arlarmstufe rot angesagt. Insbesondere bei keinem Kotabsatz - dabei kommt das ganze Verdauungssystem recht schnell zum Erliegen. Auslöser können hier sein:

(1) Das Ninchen stellt das Fressen ein. Der Grund ist hier, dass das Ninchen Schmerzen hat. Oftmals handelt es sich um eine Fehlstellung der Zähne, kann aber auch vieles anders sein. Das kann nur der Arzt herausfinden. Wenn das Ninchen nicht mehr futtert, stockt der Verdauungsvorgang und das noch vorhandene Futter im Magen bläht sich auf, da es nicht abgeht. By the way: Kaninchen zeigen erst sehr spät, wenn sie krank werden, eine typische Eigenschaft von Beutetieren. Wenn man dem Tier anmerkt, dass es krank ist, ist höchste Eisenbahn Richtung Doc angesagt. Ich bis bisher 2x Nachts zum Doc gefahren, mit diesen Krankheitsbild, mein Mädel hätte die Nacht nicht überlebt, wenn ich es nicht gemacht hätte.

(2) Keine artgerechte Fütterung. Die Folge ist auch hier der schon erwähnte Blähbauch, durch zu viel getreidehaltiges Trockenfutter oder durch Grünfutter das bläht.

Mit Durchfall ist auch nicht zu spaßen, hat aber nicht so folgenreiche Erscheinungen.

LG, Elke

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Vielen Dank Johnny.

Hi!

warum soll es denn arm gewesen sein? Vor dem Eingriff war es
ein Energiebündel und sprang quietschfidel durchs 130 qm große
Freigehege. Es war kräftig, schlank und sehr aufgeweckt.

Genau das meine ich. Und dann kastrieren? Das arme Tier!

Mir
kommt es vor, als hätte ich mein Kaninchen zur Schlachtbank
gefahren und hab dann auch noch Geld dafür bezahlt.

Das mit dem Geld ist nebensächlich. Ich verstehe deine Schuldgefühle voll und ganz.

Was ich suche, sind plausible Gründe für das was passiert ist

Das Unheil nahm mit deiner Entscheidung seinen Lauf.

Gruß

Sancho

Mahlzeit,

Ich bin mir sicher Du kannst nicht einschätzen und beurteilen,
ob das Leben für dieses Tier noch lebenswert ist oder nicht.

doch, das kann ich! Ein Leben ohne Klöten kann nicht befriedigend sein!

Gruß

Sancho

Morjen

doch, das kann ich! Ein Leben ohne Klöten kann nicht
befriedigend sein!

Gruß

Sancho

ich hab mein Böckchen auch Ende letzten Jahres kastrieren lassen, weil ich unter anderem auch hier immer gelesen habe, daß alleinleben für Kaninchen einfach sch*** ist. Für den Tierarzt war es von vorneherein klar, daß er ihn solange beobachtet, bis er wirklich wach ist.
Zur Karnevalszeit hat mein Hase dann seine Dame bekommen. (Ich hatte ja hier alle an Isoldes Einzug teilhaben lassen)
Er frißt, hüpft über die Wiese, spielt und schmusst mit seinem Mädel…kurzum…er genießt sein Leben.

lieber Sancho…wenn Du Dich auf deine Klöten reduzierst…na ja…ich denke mein Hase ist da klüger *fg*

kopfschüttelnd
Suse

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doch, das kann ich! Ein Leben ohne Klöten kann nicht
befriedigend sein!

ach ja, warst du schonmal ein Kaninchen?

Die Halterin hat verantwortungsbewusst gehandelt, indem sie weiteren Nachwuchs verhindern wollte. Sollte sie das Kaninchen lieber in Einzelhaft nehmen, oder den Nachwuchs ertraenken?

Ich denke unqualifizierte Bemerkungen wie diese sind hier einfach fehl am Platz.

Lieben Dank Elke - ich habe mir auch vom TSV Hamburg die Nummer eines TA geben lassen, der Nagetiererfahren ist und mit Inhalation betäubt, was wesentlich besser zu dosieren sei.

Die gehen übrigens auch davon aus, dass der Kreislauf versagt hat und die Dosis der Spritze zu hoch war.

Gruß,
Nora

Schade um die Energie für jeden einzelnen getippten Buchstaben.

Wie auch von gewissen Herren bei den Hundethemen sollte man sich einfach nicht provozieren lassen.

Ich drücke mein Beileid aus, habe leider von den Einzelheiten bei Kaninchen keine Ahnung, halte aber die Kastration immer für einen guten Weg, dem Tier eine artgerechte Haltung zu ermöglichen. sei es Pferd, Hund, Katze oder Kaninchen.

Gruß, Eddy

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In der Tat. Das ganze kann man wohl Thread-Terrorismus nennen. Keine Frage, kein Fachwissen, aber Lust auf Terror machen.
In der Schule haben diese Leute immer nur mit dummen Geschwätz gestört, als Erwachsener so zu sein ist doch einfach nur peinlich.