Hallo,
ich kann dir keine allgemein gültige Antwort geben, sondern nur aus meiner Erfahrung berichten:
Vor etwa vier Jahren wohnte ich in einer Wohnung, zwei Zimmer Erdgeschoss, 40 Quadratmeter mit einer Aussenwand.
In der Wohnung gab es drei Nachtspeicheröfen.
Meine Erfahrung damit war sehr, sehr schlecht. Ich habe bis jetzt noch jedem, der mich auf dieses Thema angesprochen hat, auf das schärfste abgeraten, in eine Wohnung mit Nachtspeicherheizung zu ziehen.
Am besten ich erzähle von Anfang an:
Als ich die Wohnung das erste mal besichtigt hatte, war meine Frage an den Hausmeister, wie teuer die Heizkosten wohl in etwa werden würden. Er meinte, dazu könne er nichts sagen, weil das nur eine Sache zwischen dem Stromanbieter und mir sei und der Vermieter damit nichts zu tun hat und deshalb auch nicht weiss, wie hoch die Kosten sein werden. In meiner grenzenlosen Naivität habe ich ihm das damals auch so geglaubt und dachte mir, es wird wohl nicht so schlimm werden.
Das war ein Fehler !
Im nachhinein habe ich von einem Nachbarn erfahren, dass mein Vormieter auch genau aus diesem Grund ausgezogen ist, weil er die Heizung nicht mehr bezahlen konnte. In der Nachbarschaft regte man sich zwar auch über die hohen Kosten auf, diese wurden aber bei sehr vielen vom Sozialamt bezahlt.
Es gab in der Wohnung damals zwei Stromzähler, für Tag- und Nachtstrom (der ja etwas billiger ist). Der Nachtspeicherofen heizte sich in der Nacht auf und sollte seine Wärme den ganzen Tag über abgeben. Für den Nachtstrom in der Wohnung mit den o.g. Daten habe ich umgerechnet (damals noch in DM) 160 Euro pro Monat bezahlt !!
Da der Nachtzähler fast nur den Verbrauch für die Nachtspeicherheizung erfasste, waren das auch in etwa die Kosten für die Heizung.
Ich dachte natürlich sofort daran, dass da etwas nicht stimmen kann und bestellte den Kundendienst des Stromanbieters. Dieser konnte einen Messfehler und dass jemand mir Strom klaute, ausschliessen und
meinte zu mir, dieser Verbrauch sei bei älteren Nachtspeicheröfen zwar hoch aber normal.
Als armer Student blieb mir nichts anderes übrig, als so schnell wie möglich eine neue Wohnung zu suchen und in der Zwischenzeit so wenig möglich zu heizen. Es war ein sehr kalter Winter und kein schönes Weihnachten…
Was mir sonst noch einfällt:
Ein weiteres Problem war, wenn der Nachtspeicherofen aufheizte, war er so extrem heiss, dass man sich daran verbrannte, wenn man dran stiess. Gerade in einer kleiner Wohnung war das ein richtiges Problem, weil man immer im grossen Bogen drum herum gehen musste.
In dem Nachtspeicherofen sind Schamottsteine, die sich aufheizen und die Wärme bis zum nächsten Aufheizen gleichmäßig abgeben sollen.
In der Realität sah das jedoch so aus, dass bei sehr kalten Aussentemperaturen bereits am späten Morgen die Wärme abgegeben war, es den ganzen Tag über kalt war und man nichts dagegen machen konnte.
Oft ist es nämlich auch so, dass Nachtspeicheröfen in älteren Wohnungen stehen, bei denen die Wärmeisolierung nicht toll ist.
Ich habe dann zum Glück bald eine neue Wohnung gefunden, die Zeit bis dahin (Winter) war aber alles andere als schön.
Mein Rat an dich:
Sei bei Nachtspeicherheizung prinzipiell misstrauisch, wenn der Vermieter dir keine Auskunft über die ungefähren Kosten geben kann (will ??) dann frag doch einfach ein paar Nachbarn, wieviel sie im Monat bezahlen. Möglichst Nachbarn, die ihre erste Jahresabrechnung schon bekommen haben und dir sichere Zahlen nennen können.
Meine Erfahrungen bezogen sich auf eine ältere Nachtspeicherheizung, vielleicht gibt es ja mittlerweile super moderne und tolle Modell, bei denen es alle diese Probleme nicht gibt, ich weiss es nicht.
Wenn es aber die gleiche Ausgangssituation wäre wie bei mir damals, dann müsste die Wohnung super genial und günstig sein, damit ich es mir überhaupt noch einmal überlegen würde, ob ich mir das noch einmal antue (ziemlich sicher nicht).
Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Anregungen geben, vielleicht hilft es mir auch, mein traumatisches Erlebnis zu verarbeiten 
Grüsse,
midnightfever