Pasta - mit Ei oder ohne?

Hallo,

jüngst im Supermarkt ist mir aufgefallen, dass es Pastasorten gibt, die beworben werden, dass sie extra ohne Ei gemacht wurden und wiederum welche, wo der hohe Eianteil hervorgehoben wurde.

Ich bin etwas ratlos - was ist denn besser und wo liegt der (qualitative) Unterschied?

Lg, Jerry

Hallo!
Mit Ei, ohne Ei, selbstgemacht, fertig gekauft, prügelt mich, aber gekocht schmeckt das alles doch irgendwie ziemlich gleich (Beigaben von Geschmacksträgern natürlich ausgenommen).
Viele wollen nicht Ei, wo nicht Ei sein muss (Überzeugung, Gesundheit, sonstige Gründe…), viele wollen allerdings wiederum was „Kräftiges“. Ich denke, die Bewerbungen bedienen im Wesentlichen nur Zielgruppen.
Liebe Grüße,
Elisabeth (nudelsüchtig und viele-sortenerprobt)

Hallo PantherX,

mit oder ohne eier ist kein qualitätsmerkmal, sondern sind zwei verschiedene traditionen:

italienische pasta wird ohne eier hergestellt. nordalpine nudeln haben eier (je mehr desto besser).

Sama

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hallo jerry,

italienische pasta sind aus 100% hartweizengries hergestellt. hartweizen ist ein geteide, das einen kleber eingebaut hat und deshalb keine klebepampe wie (minderwertiges) ei benötigt.

nudelsorten, die mit ihrem hohen ei-gehalt werben, sind aus „normalem“ weizen (oder neuerdings auch roggen u.a.).
wer noch die nudel-skandale der 80er jahre mitbekommen hat, weiß auch, wie das ei in die nudel kommt (seitdem esse ich z.b. keine birkel-produkte mehr).

qualitativ sind 100% hartweizennudeln allen anderen vorzuziehen.

gruß
ann

hallo,

ich finde, nudeln mit ei haben nicht soviel „biss“ wie hartweizennudeln,
außerdem schmecken sie schon anders (probieren!). persönlich lehne ich
eiernudeln ab, da ich mit der geflügelhaltung nicht einverstanden bin und für
die nudelproduktion nur billigste ware eingekauft wird. da ist mir ein
unschuldiger hartweizen grüner!

cachoo

Servus Ann et al.,

italienische pasta sind aus 100% hartweizengries hergestellt.

Das giltet für die pasta secca. Pasta a l’uovo gibts traditionell für Tagliatelle, Fettucine und alles, was gefüllt ist (Ravioli & Co.). Nicht bloß Leute wie Herr Barilla, sondern z.B. auch mein Favorit Giulio Pagani haben eine breite Palette von paste a l’uovo.

wer noch die nudel-skandale der 80er jahre mitbekommen hat,
weiß auch, wie das ei in die nudel kommt (seitdem esse ich
z.b. keine birkel-produkte mehr).

Ach, so jung sind wir doch auch nicht mehr! Ungefähr 15 Jahre vorher wurden von Reformköstlern angebrütete Eier als der Jungbrunnen schlechthin propagiert…

qualitativ sind 100% hartweizennudeln allen anderen
vorzuziehen.

Das kommt drauf an, wofür. Die Aussage „Trockener, säurebetonter Riesling ist unbedingt der beste Wein“ kann man genauso machen, man kanns aber auch sein lassen.

Schöne Grüße

MM
der einen Rostbraten lieber nicht mit eierlosem Geschwerl auf den Teller tut, aber Eiernudeln als Basis für Pesto deplaziert findet

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Moin Jerry,

ich persönlich finde Pasta mit Ei wesentlich leckerer als ohne Ei.

Aufgrund der hier schon angesprochenen zweifelhaften Qualität der Zutat Ei kaufe ich jedoch grundsätzlich auch nur Pasta ohne Ei.

Eine Alternative ist Pasta selbst machen (mit Ei). Das ist sowas von einfach und jammmmm…

Gruß
Marion

Hallo Jerry,

wie ja nun schon mehrfach angeführt ist das geschmacks- und anwendungsabhängig. Martin hat ja prima erklärt, was wofür verwendet wird.

Ich möchte noch anmerken, dass Pasta ohne Ei IMHO relativ schwierig herzustellen ist, im Gegensatz zu Pasta mit Ei, die wirklich sehr einfach ist. Das ist aber auch ausgesprochen praktisch, denn der Gechmacksunterschied zwischen selbstgemachter und gekaufter ist bei Pasta mit Ei deutlich größer.

Bei mir gibt es Pasta mit Ei (nach folgendem Rezept: http://www.jamieoliver.com/recipes/2003/01/01/basic_…) für Lasagne, Ravioli, Bandnudeln als Beilage etc. Da ich nur Bioeier kaufe ist mein Gewissen dann auch halbwegs beschwichtigt. Ich esse diese Pasta zwar selbst nicht (eben wegen der Eier), aber meine Gäste/ mein Freund sind jedesmal sehr angetan (Hartweizenmehl gibt es z.B. in der Metro).

Getrocknete Pasta kommt bei mir nur ohne Ei (von de Cecco)ins Haus (Spaghetti, Orchiette, Linguine etc.).

Gruß
Ramona

OT: strong flour
Hallo Ramona,

kannst du mir sagen, was für ein Mehr mit „strong flour“ gemeint ist? Da versagt sogar leo.org den Dienst.

Danke und Gruß

Johannes

die Birkel-Nichtskandal
Hallo,

wer noch die nudel-skandale der 80er jahre mitbekommen hat,
weiß auch, wie das ei in die nudel kommt (seitdem esse ich
z.b. keine birkel-produkte mehr).

der „Birkel-Skandal“ endete damit, daß das Land Baden-Württemberg später wegen falscher Darstellungen einen Schadensersatz in zweistelliger Millionenhöhe zahlen mußte, die Familie Birkel die Bude aber leider schon 1991 an Danone hatte verkaufen müssen. Die Nudeln von Birkeln waren zu keiner Zeit in irgendeiner Form verseucht, ungenießbar oder - wie BW behauptet hatte - „mikrobiell verdorben“. Aber so setzen sich die Sachen in den Köpfen fest. Aufgrund einer ähnlichen Geschichte wäre beinahe auch Coppenrath & Wiese unter die Räder bekommen.

Gruß,
Christian

der Birkel-DOCHskandal
nein, nein, christian,

der skandal bei birkel war für mich etwas anderes:

birkel hat sich nie von der aussage seiner pressesprecherin distanziert, die behauptete, durch türken, die beim einkaufen das obst betatschten, würden mehr mikrobielle verseuchung verursacht, als sie in birkel-nudeln zu finden sei.

schöne grüße
ann

Hallo noch mal,

birkel hat sich nie von der aussage seiner pressesprecherin
distanziert, die behauptete, durch türken, die beim einkaufen
das obst betatschten, würden mehr mikrobielle verseuchung
verursacht, als sie in birkel-nudeln zu finden sei.

davon habe ich noch nie etwas gehört. Daß diese Aussage von der Pressesprecherin von Birkel stammt, halte ich insofern für unwahrscheinlich, als daß Birkel-Nudeln nie veseucht gewesen sind. Wieso sollte also die Pressesprecherin behaupten, irgendetwas anderes wäre stärker verseucht als die Nudeln?

Gruß,
Christian

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Nebenbei: Deine letzten Ausführungen passen nicht zum ursprünglichen Artikel:
„wer noch die nudel-skandale der 80er jahre mitbekommen hat, weiß auch, wie das ei in die nudel kommt (seitdem esse ich z.b. keine birkel-produkte mehr).“

Gruß,
Christian

kannst du mir sagen, was für ein Mehr mit „strong flour“
gemeint ist?

Das ist Mehl mit hohem Glutengehalt, welches besonders für Brot, Pizzateig usw. geeignet ist, da es besser klebt. In Deutschland gibt es ja die Typenbezeichnungen, die sich aber auf den Mineralstoffgehalt beziehen. Das läuft nicht ganz parallel.

Gruß,

Myriam

Hallo Johannes,

ich nehme immer Hartweizenmehl gemischt mit etwas (wenig) 405er. Im übersetzen Rezept in der deutschen Buchausgabe ist (glaube ich) 405er Weizenmehl und Hartweizengries angegeben - schleg ich heute abend nach und melde mich morgen.

Gruß
Ramona

sind lecker und man weiss was drin ist.
400g Mehl
4 Eier
1 EL Öl
1/2 TL Salz
1 EL kaltes Wasser,
zu einem Kloß formen, mind. 10 Min. kneten
und 30 Min. abgedeckt bei Zimmertemperatur stehen lassen.
Teig sehr dünn ausrollen, in ca. 1 cm dünne Streifen schneiden und in Salzwasser so 10 Min. leicht köcheln lassen.
Gruß Bettina

jüngst im Supermarkt ist mir aufgefallen, dass es Pastasorten
gibt, die beworben werden, dass sie extra ohne Ei gemacht
wurden und wiederum welche, wo der hohe Eianteil hervorgehoben
wurde.

Ich bin etwas ratlos - was ist denn besser und wo liegt der
(qualitative) Unterschied?

Lg, Jerry

Daß diese Aussage von
der Pressesprecherin von Birkel stammt, halte ich insofern für
unwahrscheinlich, als daß Birkel-Nudeln nie veseucht gewesen
sind.

nichtsdestotrotz ist es so gewesen.

Wieso sollte also die Pressesprecherin behaupten,
irgendetwas anderes wäre stärker verseucht als die Nudeln?

die frau war wohl dialektisch keine große leuchte.

gruß
ann

1 Like

Servus,

wie bereits gesagt, bezieht sich die Unterscheidung „strong/plain flour“ auf den Glutengehalt. Grundsätzlich entspricht der für strong flour vorgeschriebene Glutengehalt demjenigen von Hartweizen. Strong flour darf aber auch aus Weichweizenmehl unter Zugabe von Gluten „geblendet“ werden. Hängt damit zusammen, daß Hartweizen lange Zeit bloß in mediterranem Klima kultivierbar war - er rückt aber mit fortschreitender Zucht nach Norden.

Man kann bei der Vorgabe „strong flour“ bedenkenlos Hartweizenmehl (Durumweizenmehl) nehmen.

Die deutschen Bezeichnungen 405, 1050 etc. beziehen sich auf den Rohaschegehalt. Der tut aber nichts an der Verarbeitungsfähigkeit, so daß man auch italienische „farina nazionale“ mit einem Rohaschegehalt unterhalb der Nachweisgrenze („00“) verwenden kann. Ist ernährungsphysiologisch nicht so toll, aber halt „klassisch“.

Schöne Grüße

MM

Daß diese Aussage von
der Pressesprecherin von Birkel stammt, halte ich insofern für
unwahrscheinlich, als daß Birkel-Nudeln nie veseucht gewesen
sind.

nichtsdestotrotz ist es so gewesen.

Naja, mir bleiben da ob des Umstands, daß schon der große Skandal keiner war, Zweifel.

Gruß,
Christian