Liebe Jule!
Wir sonst ja fast immer einer Meinung und ich finde Deine Artikel fast immer sehr informativ und lehrreich. In diesem Falle aber bin ich überhaupt nicht Deiner Meinung.
wenn man die Idealvorstellungen, die so in Sachen Hundehaltung
im Umlauf sind, zur Bedingung erklären wollte, gäbe es kaum
noch Hunde in deutschen Haushalten.
was ja in ganz vielen Fällen auch besser wäre…
Da soll der Hund nicht länger als vier Stunden alleine sein:
Zeig’ mir den Job, bei dem das funktioniert - und bei dem auch
noch das nötige Geld rüberkommt, das ja ebenfalls gefordert
ist, damit der Hund tierärztlich jederzeit gut versorgbar ist
und nur das beste Fresschen kriegen kann.
nun ja, sagen wir bei einer Halbtagsstelle arbeitet man in der Regel rund 4 Stunden. Hinzu kommt, dass man ca. eine halbe Stunde vor Arbeitsbeginn aus dem Haus geht und ein rund eine halbe Stunde nach Ende wieder zuhause ist. 5 Stunden sind für eine regelmäßige, tägliche Abwesenheit in meinen Augen das äußerste. Zumal, wenn man bedenkt, dass die meisten nach wenigen Monaten keine Lust haben vor der Arbeit noch eine ausgedehnte Runde mit dem Hund zu drehen und es meist bei 10 Minuten bleibt.
Dann soll er sich mindestens 3 Stunden am Tag bewegen, um
ausgelastet zu sein (selbstverständlich unabhängig von der
Jahreszeit).
wenn möglich, ja.
Heißt: Hunde halten können Hausfrauen mit einem Ehemann, der
die Kohle ranschafft, allerdings möglichst ohne Kinder, weil
die bei der Hundeerziehung und -bespaßung doch ziemlich im Weg
sein können.
ein Fulltime-Job für beide, also Mann und Frau, welche sich einen Hund anschaffen wollen, ist in meinen Augen unmöglich. Willst Du einen Hund tatsächlich 9 Stunden alleine lassen?
Deine Aussage bezüglich der Kinder ist Blödsinn. Sind Kinder und Hund gut erzogen, bereichern sie sich gegenseitig ungemein.
Und wenn sich Kinder schon nicht vermeiden
lassen, dann sollten die möglichst wenig den Hund belästigen,
weil der dadurch Fehlentwicklungen kriegen kann oder furchtbar
gefährlich für die Kinder ist.
solch komische Aussagen kennen ich gar nicht von Dir.
Menschen mit reichen Vorfahren oder Partner im Jobsharing oder
Teilzeitjob, denen ihre Altersversorgung egal ist, weil sie
lieber alles für ihren Hund tun. Selbige natürlich samt und
sonders sportlich und aktiv, um das Beschäftigungsprogramm
ihres Vierbeiners auch durchhalten zu können.
auch solche verqueren Aussagen kennen ich nicht von Dir
Rausfallen tun damit alle Arbeitslosen, Schüler, Studenten und
Rentner wegen unklarer Lebensperspektive und fehlender Kohle.
Alle Berufstätigen, die von ihrem Job leben (und nicht nur den
Hund versorgen) müssen, sowie berufstätige Alleinerziehende
wegen Zeitmangel.
es ist ganz einfach eine Frage der Vernunft, zu welchem Zeitpunkt unter welchen Bedingungen ich mir überhaupt ein Haustier anschaffe. Das sich hierbei tagtäglich die Menschen vollkommen überschätzen und dann zum Teil „verdorbene“ Tier abgeben, sieht man an den überquellenden Tierheimen.
Alle Übergewichtigen, Behinderten und Unsportlichen, weil sie
nicht für ausreichende Bewegung des Hundes sorgen können.
viele Übergewichtige und unsportliche wären besser dran, wenn sie einen Hund hätten und 3 Stunden täglich mit ihm draußen wären. Bei Behinderten kommt es auf die Art und den Grad der behinderung an. Wenn ich gar nicht mit einem Hund raus kann, kann ich eben keinen Hund haben, dann würde ich eine selbständige Katze als Gesellschaft nehmen. So einfach ist das.
Wer keinen Garten hat oder mit seinem Hund viele Treppen
steigen muss, fällt nach Ansicht vieler Tierheime und Züchter
ebenfalls durchs Raster.
wenn ich viel mit dem Hund rausgehe, brauche ich nicht zwangsläufig einen Garten. Bei den Treppen kommt es wohl auch auf die Rasse an.
Damit könnten sich die Kommunen sämtliche Hundeverordnungen
sparen und die Hundesteuer als Einnahmequelle streichen.
Grund: Akuter Hundemangel .
momentan gibt es eher zu viele Hunde, vor allem vorschnell angeschaffte im Tierheim.
Die bellen nicht, weil sie ihr Revier verteidigen wollen, sondern damit man sie hört, die Tür aufmacht und mit ihnen spielt.
Jo, die Armen. Möglicherweise sind es auch nur völlig
übersorgte Viecher, die es nicht ertragen, 5 Minuten ohne
Mutti auszuhalten. Den Phantasien bezüglich der Kläfferei sind
hier wohl keine Grenzen gesetzt .
„überversorgte Viecher“ sind sehr viel seltener als chronisch vernachlässigte. Zwar werden Leckerlis zur Beruhigung des schlechten Gewissens ohne Ende gekauft, aber Zeit wird oft vieel zu wenig für die Tiere erübrigt. Von 5 Minuten allein lassen spricht hier keiner
Natürlich ist ein Hund als soziales Lebewesen nicht dazu
gemacht, den ganzen Tag allein zu sein. Ich denke aber, man
sollte die Kirche im Dorf lassen.
ja sicher. Ein Hund soll, nachdem es die ganze Nacht brav im Körbchen gelegen hat mit einem 15 Minuten Gassigang zufrieden für 7-9 Stunden brav auf Herrchen und Frauchen in der Wohnung alleine warten. Nur um nochmals 15 Minuten um den Block gezogen zu werden. Danach bloss nicht weiter stören, weil es wird Haushalt gemacht, gegessen, fern geschaut usw. bis man noch mal Pipi im Garten machen darf. Und dann geht es wieder zum schlafen ins Körbchen…
Ganz ehrlich, ich würde immer auf einen Hund verzichten, ehe ich ihm nur so ein Leben bieten könnte.
Viele Grüße
Inge2