Hallo Stefan!
Von AEG gab es damals 3 verschiedene Messgeräte, für die das gleiche Gehäuse verwendet wurde, nämlich ein Vielfachmessgerät, ein Gleichstromgalvanometer und ein Wechselstromgalvanometer. Es gab nur diese Bezeichnungen. Von Hartmann & Braun gab es das Vielfachmessinstrument im identischen Gehäuse mit dem gleichen Batterieeinschub, ebenfalls mit dem auf einem Kugelkranz gelagerten Drehschalter (wer diese Geräte nicht kennt, verliert garantiert die winzigen Kugeln beim Auseinandernehmen). Ganz unten im Bild ist der Batterieeinschub zu sehen. Die erwähnten Duplex-Batterien sind nicht geeignet. Zu dick und auch nach Halbieren zu lang. Ist aber erledigt. Die selbst gefertigte Drehteile ergeben zusammen mit Knopfzellen eine professionelle und dauerhafte Lösung.
Siemens, H&B, Gossen, Metrawatt u. v. m. hatten das breitere Angebot an Messinstrumenten, trieben während vieler Jahre Produktpflege mit Typenbezeichnungen, die den jeweiligen Stand erkennen ließen, aber AEG hielt das wohl für entbehrlich.
Ich betreibe kein Museum, allein Brauchbarkeit ist entscheidend. Das empfindliche AEG Wechselstromgalvanometer, ein Siemens Multizet und ein Metrawatt Metravo sind bis heute gut brauchbar und keineswegs veraltet. Mein Hitzdrahtvoltmeter von Gossen hat auch schon fast ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel. Damit kann man echten Effektivwert mit beliebig abenteuerlichem Formfaktor bis in den VHF-Bereich messen (natürlich nur, bis es Laienhänden zum Opfer fällt, die dem kein bisschen überlastfähigen Gerät ein schnelles Ende bereiten. Deshalb sind intakte Hitzdrahtmessgeräte kaum noch aufzutreiben).
Gruß
Wolfgang