7000 Mitglieder!

Wir nähern uns des Pudels Kern. Wenn nun die SA keine Bürgerkriegstruppe war, was war sie denn dann?

Und übrigens ist Dein Onkel auch nicht für mich oder meine Eltern oder meine Geosseltern gefallen. Und mein Grossonkel ebenso wenig. Die sind alle für niemanden, absolut gar nichts ausser einer verblendeten, total hirnverbrannten Ideologie gestorben.

es ist sinnlos, hier den schönen Platz mit unserer Diskussion zu verbraten.
Nennt mich meinetwegen Nazi, ich halt´s aus!
Ich dürft mich auch Nachkomme von Mördern nennen, wenn´s eurem Seelenheil gut tut.
Wir werden uns bei diesem Thema nie einig.
Lasst uns über die Gegenwart diskutieren!
Grüße
Raimund

Servus Raimund

(1) warum hast du das sa-lied weggelassen? unangenehm?

Nein, uninteressant! Wenn ich die Texte interpretieren und
bewerten würde, die heute gesungen werden, müssten 80 % der
Menscheit als Mörder bezeichnet werden. In solchen Gruppen
werden immer „markige“ Lieder gesungen. Was eigentlich nicht
richtig ist, aber trotzdem genacht wird. Auch heute noch!

Oh, Mann ich mag solche Lieder überhaupt nicht. Aber dieses SA-Lied mit dem spritzenden Judenblut, schlägt doch wirklich alles. Mein Vater ist diesen Messern nur knapp entkommen.
Jetzt muß ich meinem Kontrahenten Al auf dem Auslandspolitikbrett rechtgeben. Zuweilen können Worte töten, oder zumindest ein Klima schaffen das dann Menschen umbringt. Siehe 3. Reich.

Servus
Herbert

Die Macht der Verhältnisse
Hi Frank
Muss jetzt den guten Raimund doch glatt ein bisschen verteidigen… aber nur ein bisschen *g*.

Es gab Situationen, wo NACH der Machtergreifung ein Beitritt zu einer Massenorganisation nahezu unvermeidlich war. Und da war für viele die SA eben das kleinere Übel als die SS (die schon damals ein ziemliches Beigeschmäckle hatte). Mein Grossvater musste(!) in die SA, sonst hätte er grosse Schwierigkeiten in seinem Beruf bekommen (Arzt).
Du hättest ihn hören sollen, was er über die SA „Kameraden“ gesagt hat. Da konnte man beinahe den Dampf aus seinem Kragen aufsteigen sehen.

Ich kann auch niemanden dafür verurteilen, das er damals kein Held war.

Es gab selbst in der SS seltene Exemplare „anständiger“ Menschen (man sollte es nicht für möglich halten)

ABER: Alle diese Leute haben es peinlich vermieden, später ihre Mitgliedschaft an die grosse Glocke zu hängen.

ZWEITES ABER: Dies ändert nicht an dem VERBRECHERISCHEN Charakter dieser beiden Organisationen an sich…

DRITTES ABER: Wer vor 33 in diesen Organisationen Mitglied war, bei dem kann man sehr wohl stark bezweifeln, ob es sich bei dem um einen „Anständigen“ Menschen handelte… (Ausnahmen bestätigen die Regel)

So, das wärs von mir…
Gruss
Mike

P.S. Ich verbitte mir, ähnlich wie du, den Ausdruck, das irgendjemand „für mich“ gestorben wäre, ich habe weder Jesus noch den deutschen Landser drum gebeten…

hallo!

Nein, uninteressant! Wenn ich die Texte interpretieren und
bewerten würde, die heute gesungen werden, müssten 80 % der
Menscheit als Mörder bezeichnet werden. In solchen Gruppen
werden immer „markige“ Lieder gesungen. Was eigentlich nicht
richtig ist, aber trotzdem genacht wird. Auch heute noch!

mich würde mal interessieren, wer in europa heute noch „markige“ lieder darüber singt, dass er das blut seiner gegner vom messer spritzen sehen möchte. würde mich wirklich interssieren!
das lied der SA als „markiges Lied“ zu verharmlosen sagt m.e. alles über die gesinnung, die dahinter steht.

Die SA war keie Bürgerkriegstruppe. Also, man
kann Hitler viel vorwerfen (und mit Recht!), aber Bürgerkrieg
wäre das letzte gewesen, das er gewollt hätte. Das ist genau
das, was nicht in sein verqueres Denken hineinpasst!

wenn die SA keine bürgerkriegstruppe war, was dann? ein klub freundlicher älterer herren zur diskussion der aktuellen politischen lage vielleicht?

Leider lebt mein Onkel nicht mehr! Ich hätte ihn dann mal
gefragt, ob er ein Verbrecher ist!

es ist typisch für die verdrehte argumentation, dass hier plötzlich von „anständig“ auf „Verbrecher“ umgeschaltet wird.
niemand hat behauptet, dein onkel sei ein „verbrecher“ gewesen.
vielleicht ja, vielleicht nein. ich kenne ihn ja gar nicht. es ging nur darum, dass ausgerechnet für einen SA-„Hauptmann“ (!!!) anständigkeit reklamiert wurde. der begriff ist übrigens schwammig und letztlich durch die NS-Zeit verhunzt.
! Er ist für Deine Eltern

(und letztendlich auch für Dich) in Russland gefallen!

ganz einfach gesagt: wenn die deutschen den krieg gewonnen hätten, wäre ich inexistent. insofern sind für mich (!!!) allenfalls die soldaten der us-army gestorben, die köln befreit haben.

Du sprichst genau Himmlers Worte. Meine Frage: bist Du
Anhänger von Himmler?

ich denke nein.

(4) ich bin meines wissens kein massenmörder.

ein geistiger: Du schreibst, dass damals am besten gleich alle
der SA´ler umgebracht werden sollten. Das ist für mich
geistiger Massenmord, das ist für mich der Anfang einer
Hexenverfolgung, Gesinnungsschnüffelei (die viele heute und
damals so gerne machen würden, wenn es ginge!).

was bitte ist denn geistiger massenmord? ich sehe es so: wenn ein rattenpack anderes rattenpack umbringt bin ich nicht unbedingt darüber traurig. es hat mit den SA-Führern zumindest keine unschuldigen zivilisten getroffen … so wie der terror der SA unschuldige zivilisten traf (ja, und die leute vom rotfrintkämpferbund, auch rattenpack).

etwas wie Respekt vor dem Leben, der Dir scheinbar fehlt!
Darum auch mein Hinweis, Du würdest gut zu Hitler passen. Der
hätte Aufgaben für Dich.

(5) für seine vorfahren kann niemand etwas. ich hatte das
glück, dass von meiner familie niemand in der nsdap war. aber
das ist nicht mein verdienst!

Um Hitler wählen zu können, musste man nicht in der NSDAP
sein! Die Wahrscheinlichkeit, dass Deine Eltern, oder, falls
sie noch zu jung waren, Deine Großeltern ihn gewählt hatten,
ist sehr groß.

ich kann nur nochmals betonen: niemand kann etwas für seine vorfahren! oder für seine familie! natürlich haben meine eltern hitler nicht gewählt mangels existenz. mein großvater väterlicherseits war, obwohl preußischer beamter und wahrscheinlich deutschnational eingestellt, mitglied der Bekennenden Kirche und daher ganz erheblichen repressionen ausgesetzt (natürlich ein nichts im vergleich zu dem terror, der gegen juden, kommunisten, homosexuelle, „bibelforscher“, sozis usw usw ausgeübt wurde). andererseits muß ich seine haltung, die aus tiefster religiöser überzeugung kam, nur als unglaublich mutig bezeichnen. was ist es schon, einen panzer im alleingang zu „knacken“, im vergleich damit, gegen die überzeugung von 90% der umgebung, auch gegen die überzeugung von 90% der evangelischen christen (die als die sog. „SA Christi“ besonders NS-freundlich waren), trotz aller repressionen und drohungen, trotz degradierung und entlassung aus dem öffentlichen dienst, die totale mittellosigkeit vor augen, gestützt nur auf die Kraft der Überzeugung, jahrelang dem allmächtigen System zu widerstehen, das ist mehr mut und charakter und courage als jeder soldat für sich in anspruch nehmen kann.
und genau das nenne ich anständig.
dagegen ist jeder SA-führer nur ein nichts!

(6) frage: ist rechtsradikalismus eigentlich irgendwie
vererblich oder woher kommt es, dass auch in 2000 immer noch
viele leute den NS so toll finden?

Wie gesagt: bei Dir rast der Blocker!

das ist eine originelle formulierung. was bedeutet das?
Jeder, der etwas anders

denkt als Du, ist bei Dir ein Nazi oder Rechtradikaler. Ein
typisches Verhalten von Bild- und Spiegellesern!

meines wissens sind die leser von bild und spiegel völlig verschiende gruppen. obwohl ich bild nicht lese denke ich, dass diese presse-erzeugnisse nur aus dem blickwinkel von ganz rechts als linke blätter abzutun sind.

Kannst Du mir einen Grund sagen, warum gerade ich Nazi sein
soll?

habe ich nicht behauptet.

Um es noch einmal zu erwähnen (so etwas wird immer gerne
überlesen, wenn es nicht ins Konzept passt): meine Tante wurde
von den Nazis umgebracht!

ist das die ehefrau von dem onkel in der SA? das wäre ja kurios!

Dein ofg zeigt ebenfalls, was mit Dir los ist.
Nur im Gegensatz zu Dir behaupte ich nicht, dass Du ein
extremer bist. Ein bisschen verwirrt, aber sonst?
Trotzdem: Grüße
Raimund.

PS: für die leute, die zu recht erwähnt haben, dass manche leute aus druck oder karrierismus in „die partei“ mußten oder „mußten“
(einem verwandten in der ddr ging es auch so) wollte ich noch darauf hinweisen, dass sicher niemand gleich SA-Hauptmann werden mußte.
mfg an alle gegner des NS damals und heute frank

Hallo Frank,

Dein Statement ist hochinteressant.
Ich muß ehrlich zugeben, daß ich diesen Standpunkt bisher noch
nicht kannte.
Wir suchen einen Gründungsmythos, also quasi einen einzigen
gemeinsamen Grundwert, den alle Deutschen und alle übrigen
Multi-Kultis, die hier leben, gleichsam teilen können.
Klar, daß hier momentan nur der Anti-Nazi-Gedanke bleibt.
Ansonsten, wie Du ja sagtest, gibt es keinen weiteren Konsens
mehr in einem Land voller mißmutiger Neider und Egoisten.

Die Forderung nach der Abschaffung der NPD ist für mich als
meine persönliche Schlußfolgerung aus Deinen Ausführungen
lediglich ein Vehikel für die Gleichschaltung des deutschen
Michel.

hallo!
ach, gleichschaltung, das ist so ein wort… .
nein, es ging mir nur mal darum, darauf hinzuweisen, dass es
doch normalerweise so ist, dass demonstrationen ein grundrecht
der bürger gegen den staat (genauer: gegen die
regierungspolitik) sind (art. 9 gg), wohingegen das in berlin
ein staatsakt war, also eher in der tradition der
reichsparteitage oder der 1.-mai-demonstration der sed steht
als in der ohnehin verkümmerten deutschen
demokratie-tradition. ich finde es pervers, wenn die
regierung, die doch nun wirklich alle macht hat, statt diese
zu nutzen, nun auch noch gegen einen teil ihrer eigenen
bevölkerung demonstriert, auch wenn es nur ein haufen debiler
armleuchter und killer sind, gegen die da demonstriert wurde.

Richtig.
Nur ist es so, daß man sie genau auf diese Weise nur stärker macht.
Jeder hat das Recht, zu demonstrieren.
Nur sehe ich diese momentan aktuelle Welle der Sperrung deutscher Innenstädte für Demonstrationen gegen eine Macht, die es so gar nicht gibt, gelinde gesagt als Schwachsinn an.

das problem ist, denke ich, ein ganz generelles: anders als
andere staaten haben es die deutschen nun mal mit ihrer
geschichte seit 1914 schwer, weil die deutschen sich immer
zuviel vorgenommen haben. das fing schon beim heiligen
römischen reich deutscher nationen an, was uns in alle händel
des mittelalters verwickelte. das ging weiter mit der
reformation,
die als im wesentlichen erst mal deutsches projekt zum
europaweiten krieg führte. dann mit marx ein erneuter ansatz,
alle probleme der welt in einem aufwasch zu lösen (auch so ein
typisch deutscher tick). das ging weiter über den griff nach
der weltmacht 1914. vom nationalsozialismus gar nicht zu
reden.
durch die kulturelle revolution nach 1968 und den zuzug von
millionen zuwanderern ist es nun in der tat so, daß diese
gesellschaft keine einheitliche basis mehr hat. der alte
mythos der sozialen marktwirtschaft verblaßt, da sie in der
realität ganz offensichtlich für die armen und
unqualifizierten nicht mehr funktioniert, m.e. durch
globalisierung einerseits und zuwanderung andererseits. andere
nationen haben nun ihre glorreichen historischen elemente. ob
das nun real ist oder nur geschickte selbst-inszenierung sei
mal dahingestellt… .
der versuch von herrn schröder, der berliner republik eine
geistige basis zu geben, also die vorausserzungen zu schaffen,
die der staat einerseits braucht, aber andererseits selbst
nicht schaffen kann, wird meines erachtens in ein fiasko ohne
ende führen. die moralinsaure selbstkasteiung der grünen
alt-68er und der hypermoralismus unseres vorbeters johannes
rau wird die gesellschaft mehr spalten als alles andere zuvor.
statt politisch geschickt wie roman herzog eine
gelassen-selbstkritische linie der vernunft als basis des
„neuen deutschland“ zu nehmen, folgt die momentane regierung
samt bundespräsident den marotten der grünen und der an
selbstzweifeln
zerbröselnden ex-kommunisten. man hat geradezu, als stünden
die zombies der alt-68er wieder auf und die „dialektik der
aufklärung“ wäre das neue grundgesetz. ich warte nur darauf,
dass herr rau sich öffentlich selbst geißelt.
damit überläßt das demokratische deutschland einmal mehr die
sache der nation den rechtsradikalen spinnern, also denen, bei
denen die nation immer in den schlechtesten händen war!!!

Hier gibt es nichts hinzuzufügen.

zu herrn merz debilem gegenentwurf der „deutschen leitkultur“
in einem so vielfältigen land wie deutschland, wo uns kölnern
die bayern fremder sind als z.b. die holländer oder
luxemburger, sage ich mal erst gar nichts.

Herr Merz war einfach nur so blöd, den Versuch zu starten, die gesamte Problematik diesbezüglich in einen einzigen Begriff zu fassen.
Dann auch noch typische Nazi-Rhetorik zu verwenden setzt der Sache die Krone auf.
Nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, daß er in der Sache selbst gar nicht mal so unrecht hat.
Es fehlen der Bevölkerung gemeinsame Werte, die andere Völker sich erhalten, auch wenn (willkommene) Ausländer zureisen.
Das ist auch nie ein Problem. Nur Deutschland darf das wieder mal nicht.

Es ist doch billig, ein Argument damit abzubügeln, daß es „nazimäßig“ o.ä. sei.
Das erstickt nur jegliche Diskussion über Punkte, die vieleicht wirklch wichtig, nur im Ansatz falsch kommuniziert sind.

Gruß,

Mathias