Nachdem ich mir als Schulsprecherin doch etwas länger den Kopf zerbrochen habe wegen der Schulabschlussrede, wollte ich es meinen Nachfolgern (wenn es denn gefällt) erleichtern. Ich muss dazu sagen, dass ich in einer weiterführende Schule war und der Text in manchen Hinsichten manchmal allgemein nicht so passt…:
Liebe Anwesenden, also, wenn es für alle in Ordnung ist, duzen wir euch, das macht die Rede leichter. Ist das okay Frau ***? Also Barbara?! Oder, Bäääärbel?!
Wir haben gehört, man muss mit einem Zitat eine Rede beginnen, sonst passt man nicht dazu…
Also wir haben gesucht und auch gefunden… Der österreichische Schriftsteller Arthur Schnitzler, muss man nicht kennen, könnte man aber, sagte „Ein Abschied schmerzt immer, auch wenn man sich lange darauf freut.“
Und ich bin mir sicher, gefreut haben wir uns seit dem ersten Tag darauf. Und trotz dem, ein bisschen weh tut der Abschied schon, weil…
Nach 2, 3 oder 5!!! Jahren kann man ja schon fast von einer Beziehung reden, denn genau so lief unsere Zeit an der Schule ja ab.
Wir sahen sie, sie gefiel uns, wir umwarben sie, sie nahm uns, wir gingen zusammen.
Wir trafen uns Jahre lang fast jeden Tag, weinten, lachten, diskutierten, bereiteten uns Kopfschmerzen, aßen zusammen, schliefen bei ihr ein (oder auch bei manchen Lehrern) und manche verbrachten sogar Nächte mit ihr. *räusper*
Und mit ihr kam auch der Anhang, den man bei jeder Verbindung automatisch auf’s Auge gedrückt bekommt, im Sinne von der buckligen Verwandtschaft, hier Mitschüler und Lehrer, nä Bäääärbel ?! (Mikro zuhalten) Frau ***, die Noten können doch nicht mehr verändert werden, oder?
Und auch wenn wir über die Schule fluchten, sie verwünschten, wir wegen ihr schlaflose Nächte hatten und auch manchmal die bucklige Verwandtschaft zum Teufel wünschten…
Irgendwo tief in unserem Herzen, mag es auch am A**** ähhh, Poppers vom Herzen ganz tief unten gewesen sein, so liebten wir doch irgendwas an ihr, sonst hätten wir, wie manche Mitstreiter von uns, sicherlich schon früher einen Schlussstrich gezogen.
Deshalb lasst uns unsere Beziehung zur Schule - welcher Art sie auch immer gewesen sein mag, ob offene Beziehung oder Liebesbeziehung, ob Geschäftsbeziehung oder gar Hassliebe, - offiziell für beendet erklären, die Scheidung ist vollzogen und wird euch heute, hier, amtlich bestätigt - aber lasst uns inoffiziell daran denken, dass ein großer Teil von dem, was wir jetzt sind, in und mit unserer Schule und ihrer buckligen Verwandtschaft geprägt wurden.
Das, was wir jetzt sind, haben wir unseren Lehrern, aber auch unseren Mitschülern zu verdanken und im Namen der SMV möchte ich genau dafür danke sagen. DANKE an alle buckligen Verwandten, für 2, 3 oder 5 Jahre Streiten, Tränen, Diskussionen, Kopfschmerzen, schlaflose Nächte, Freundschaft, Unterstützung, Spaß, Lachen und wunderschöne Momente! Danke, dass ihr für uns da gewesen seid!