3-4-gutachten-zum-schuldenmanagement-pdf.pdf (bundesfinanzministerium.de)
Wie oben - ohne Zahlen ist es nur wischi-waschi. Wenn der Staat bei über 2 Billionen Staatsschulden jedes Jahr 5 oder 10 Prozent davon mit neuen Schulden finanzieren muss wirkt sich das natürlich auf den Haushalt aus - aber nicht so extrem als wenn man jährlich die gesamten Staatsschulden neu aufnehmen müßte.
Erstens ist das eine Binsenweisheit und zweitens hat niemand etwas anderes behauptet.
Deine Behauptung:
d. h. auch mit steigenden aktuellen Zinsen muß der Staat für die bestehenden Schulden keine höheren Zinsen bezahlen.
Diese Behauptung ist offensichtlich falsch und besonders falsch, wenn man sich mal anschaut, wie die Laufzeitstrukturen in anderen Ländern aussehen. Hans Eichel hat seinerzeit einen grundsätzlichen Paradigmenwechsel vorgenommen und die Laufzeiten der deutschen Schuldtitel deutlich in den kurzfristigen Bereich verschoben, weil er sich davon kurzfristige Zinsvorteile erhoffte.
Dass dieser Kurs bei steigenden Zinsen genau das Gegenteil bewirkt, wurde damals von vielen angemerkt. Schon drei Jahre später ging der Schuss nach hinten los, aber da die Zinsen dann kaum zwei Jahre später wieder stark sanken und der Bund sich sogar z.T. zu negativen Renditen neu verschulden konnte, hat sich daran auch nichts geändert. Und nun stehen die Experten im Finanzministerium da und reiben sich verblüfft die Augen, weil sich die Zinsausgabenquote (also Anteil der Zinsausgaben am Bundeshaushalt) innerhalb eines Jahre von rd. 3% auf 8,5% fast verdreifacht hat.