Alles paletti!

Wer hat nicht schon mal nachgedacht, von welcher „offensichtlich italienischen“ Redewendung diese sich ableiten könnte?
Auch die etymologischen Standardbücher haben mir bisher keine Auskunft geben können.
Vielleicht hängt das zusammen mit dem Unterschied des allgemein üblichen Gebrauch dieses Wortes (alles okay, alles in Ordnung, alles bereit) und dem Farbpaletten-Aspekt (alles [zu]bereit[et], aber zum sofortigen Gebrauch, alles angerührt, die Malaktion kann, und muß, starten!), der den Schwerpunkt legt auf die Notwendigkeit, „die Situation zu nutzen“ bei Strafe des Verderbens des Zubereiteten?
Der Begriff „Palette“ scheint ja übers Italienische
von lt. „pala“ = „Schaufel“ zu kommen.
Auch das hebt eher den „enaktiven“ Aspekt hervor, also nicht den Zustand, „im Besitz zu sein“, den der Farbpalette,. nicht den der Transportpalette.
Also nicht nur in dem Sinne, wie auch ich den Begriff manchmal (scherzenshalber) verwende: „alles in deutscher Hand“).
Obwohl der Bezug dieser Redewendung „alles paletti“ zur Farbpalette naheliegt, denkt man doch eigentlich eher an die Paletten auf die etwas zum Transport aufgestapelt, bereitgestellt wird, dies allerdings nicht zum notwendig sofortigen, aber zum jederzeit möglichen Transport.
Da sowohl Ursprung als auch Bedeutung dieses Wortes „alles paletti“ ziemlich im Dunkeln zu liegen scheinen, möchte ich auch mit diesem posting, wie häufig, den enaktiven Aspekt hervorheben und im Gebrauch der Redewendung bewußtmachen/verstärken.
Oder hat jemand eine bessere Erklärung?

Alles paletti?
moin, manni.

Hallo.
Nach meinem Gefühl ist die Erklärung etwas zu weit hergeholt. ‚Paletti‘ dürfte sich direkt von ‚Palette‘ herleiten, im Sinne einer ebenen Fläche. Mit der Floskel ‚Alles paletti‘ beschreibt man nach meinem Sprachgebrauch einen Zustand bei dem vor oder nach einer Handlung alle Unebenheiten oder Unklarheiten beseitigt sind. Im übertragenen Sinne: Das Terrain ist eben und übersichtlich.
Nach dem ‚Verdeutschungswörterbuch‘ von E.Engel, Leipzig 1918 existiert Palette im Deutschen erst seit dem 17. JH. und zwar für Farb- oder Malerbrett.
J.F.A.Kinderling in seiner ‚Reinigkeit der Deutschen Sprache‘, Berlin 1795, gibt als Herkunft die französische Sprache an.
Im modernen Italienisch wird ‚pala‘ neben Schaufel auch für ‚Ruderblatt, Schieber und Altarbild‘, sowie ‚paletta‘ für ‚Tortenheber und Maurerkelle‘ verwendet. Auf jeden Fall handelt es sich in fast allen Fällen um Dinge mit ebenen Flächen.
Hier würde ich den Sinnzusammenhang suchen.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Berresheim