Allg. Anfrage zum Verdrahten

Hallo zusammen, ich hätte da mal ne Frage: Wir haben eienen neuen Kollegen, frisch von der Bundeswehrschulbank und zum Elektrofachmann (so die Bezeichnung) ausgebildet, Seines Zeichen Feldwebel im Dienstrang. Dieser ist mir seit vergangenen Montag vor die Nase gesetzt worden.
Folgendes: Bisher wurden bei uns in den Schaltschränken immer erst die Hauptstromkabel und dann die Steuerstromkabel ( gemeint sind Drähte) installiert. Gibt es eigentlich eine VDE Vorschrift die mir Recht gibt, dass es so richtig ist ? Oder hat der Neue Recht , der meint, dass erst die Steurstromdrähte (1,5 bis 4 qmm) eingezogen werden und dann darauf die Hauptstromdrähte.
Oder ist es jedem Betrieb überlassen , wie er es macht , z.B. auf Grund eines Kundenwunsches ?
Mein Meister kann ich nicht fragen , der ist im Urlaub, der Chef ist krank. Unser Vorarbeiter steht in
„Achtung-Stellung“ bloß wenn es auftaucht, entweder hat er Schiss oder Angst vor dem „Spiess“.
Vielen Dank
MfG

Hallo!

Was meinst Du denn mit zuerst ?

Im Kabelkanal einlegen, unten Steuer- oben drauf Hauptstrom ?

Da gibt’s m.E. keine Vorschrift, kann mir nicht vorstellen, wie man die begründen könnte. Etwa aus der Wärmeabführung ? Steueradern kalt, Hauptleitung warm, also das „Warme“ (Hauptleitg.) nach oben, wo es besser abgeführt werden kann. Das wäre zumindest einleuchtend und naheliegend.

Wobei ja ein gemeinsamer Kanal sowieso schon seltsam ist.
Werden Haupt- und Steuerkreise nicht sowieso möglichst getrennt verlegt ?

MfG
duck313

Im Prinzip hast du Recht!

Wie will man den die „Dicken“ (Leistung) im Kanal Verstecken
wenn schon alles voll Steuerung ist.
Nun ja manche quälen sich gern selbst.
Über Vorschriften ist mir nichts bekannt.

Vielleicht habe ich auch 20 Jahre alles falsch gemacht.

Gruß H.

Hallo!

Mir erschließt sich nicht, was irgendwelche militärischen Rangbezeichnungen mit Elektrotechnik und Schaltschrankverdrahtung zu tun haben.

In was für einer seltsamen Bude arbeitest Du?

Zur Frage: Schaltschränke und Kabel sind während der Arbeiten spannungsfrei. Richtig? Dann sind Reihenfolgen von Einlegen und Anklemmen elektrisch gesehen egal. Vielmehr geht es um rein praktische Gesichtspunkte. Wenn es gemeinsame Kabelkanäle gibt, ist es i. d. R. nicht besonders geschickt, zuerst die mechanisch empfindlichen dünnen Strippen zu verlegen, um sie hernach mit widerborstig dickem Zeug zu beschädigen. Zumeist ist es praktischer, bei noch freiem Arbeitsfeld zuerst die stabilen Sachen zu verlegen. Je nach Innereien des Schaltschranks kann aber auch eine andere, zuweilen gemischte Reihenfolge sinnvoll sein. Erst die dicken Strippen an einem Schütz zu befestigen, um sich danach zu quälen, an die tief unten sitzenden zierlichen Schraubanschlüsse der Erregerspule zu kommen, ist weniger schlau.

Zuweilen können andere Gesichtspunkte über eine sinnvolle Reihenfolge von Verlegen und Anklemmen entscheiden. Wenn etwa zunächst die Funktion einzelner Kreise zu prüfen ist, bevor andere Kreise angeschlossen werden, ergibt sich daraus die Reihenfolge des Abarbeitens.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

Mir ist da auch keine Vorschrift bekannt, macht auch keinen Sinn.

Praktisch ist es einfacher zuerst die grossen Querschnitte zu verlegen, besonders wenn es dann Cu-Schienen sind, das ist fast nur Mechanik und man brauch viel Platz für den Einbau!
So eine Cu-Schiene kann man auch nicht mal schnell etwas durchbiegen um sie einfahren zu können!

Allerdings ist es auch nicht immer sinnvoll stur nach Querschnitt vorzugehen!
Ich habe es auch schon erlebt, dass man viele senkrechte Steuerleitungen hat, welche man entlang der Rückwand verselegen musste und waagrecht davor eine Cu-Schiene. Da ist es dann rationeller die Cu-Schiene erst nachher einzubauen.

Fazit: Grundsätzlich mit den dicken Drähten anfangen und sich zu den dünnen durcharbeiten. Dabei aber den gesunden Menschenverstand, bzw. ein rationelles Vorgehen, im Vordergrund behalten.

MfG Peter(TOO)