Uägh!
Thomas,
normalerweise kann ich mich mit Deinen Postings ganz gut identifizieren, aber das hier…
Das ist eigentlich kein Negativum. Oder wolltest du über
fremden Vorlagen referieren?
D.H. es kommt jetzt erstmal viel Arbeit auf mich zu.
Sehe ich nicht ganz so. Du arbeitest ja bereits ganztägig mit
der Materie, und da sollte auch folienmässig genug dabei was
man verwenden kann und sein dessen Herkunft man unkenntlich
machen kann.
Da sträubt sich mir so ziemlich alles, was mit QM zu tun hat.
Auch wenn das „Preisniveau“ m.E.n. gar nicht darauf hindeutet, dass man hochqualitative Arbeit leisten soll und extra Zeit in die Vorbereitung investieren soll tut man sich - gerade als Anfänger - keinen großen Gefallen, wenn man „einfach mit was Zusammengeklatschtem aus Powerpoint“ vor sein Publikum tritt.
Natürlich kann man viele Aufwände durch Recyceln bestehender Materialien reduzieren, aber:
- Layout und Erscheinungsbild werden vielfach uneinheitlich sein: gerade bei QM macht man sich damit keinen guten Namen.
- das Material passt dann mit großer Wahrscheinlichkeit nicht richtig zu den Zuhörern - so etwas wäre so etwa das Erste, was ich QM’ler bemängeln würde.
- bei „genutzten“ Unterlagen besteht oft das Risiko, dass man irgendetwas aus dem Zusammenhang reißt; wenn die Zuhörer nicht völlige Laien sind kann man dadurch angreifbar werden - tut sich selbst schon wieder keinen Gefallen.
Und so weiter.
Abgesehen davon würde ich PowerPoint mehr zur Unterstützung des Inhaltsplans denn als Vortragsmedium ansehen - insbesondere da stundenlanges PP-Referieren übelst langweilig wird.
Ich gebe jungen Trainern gerne den Rat, dass man sich mindestes 20-mal so lange vorbereiten sollte wie man tatsächlich sprechen möchte - bis man sein Material so weit „drauf hat“, dass man spontan und flexibel auch ohne die Unterlagen agieren kann (was irgendwann eintritt, wenn man den Kurs einige Male gehalten hat).
Das hat nichts damit zu tun, dass die junge Dame bereits ganztägig im QM arbeitet sondern vielmehr damit, dass ein akademisches Lehrumfeld sich völlig anders verhält als das Tagesgeschäft.
Die Kunst besteht ja auch darin, mit möglichst wenig Zeit möglichst viel Sinn rüberzubringen und nicht nur die Stunden rum zu kriegen - das will schon überdacht und geplant sein.
Das steht natürlich bei so ein paar Euro für einen Tag in keiner gesunden Relation zwischen Aufwand und Erlös, aber wer bei den ersten paar Vorträgen, mit Verlaub, „irgendwas Zusammengeschludertes in Powerpoint dahinklatscht“, der wird kaum Folgeaufträge in dem Milieu bekommen, in das er als QM’ler eigentlich vordringen möchte.
Der Vorteil wäre dann rein langfristig zu sehen: „Was man hat, hat man“ - einmal vorbereitet wird nur noch Finetuning und Verbesserung betrieben, keine Ideensammlung oder Neukonzeption.
Und die paar Euro wären dann rein als anteilige Aufwandsentschädigung, nicht jedoch als Entlohnung zu verstehen: Amortisieren sollte es sich über die Zeit.
Mit Deinen üblichen Ausführungen stimme ich überein.
Gruss,
Michael