Alten Stein im Garten gefunden

Hallo.

Ich habe meinen Garten mit einem Minibagger komplett umbuddeln lassen. Dabei kam Allerlei zum Vorschein. U.a. auch ein Stein, der mir recht alt vorkommt.

Er ist ca. 35cm x 35cm und 30cm dick und ist auf der Oberfläche bearbeitet.
Kann jemand einschätzen, wie alt der wohl sein könnte und woher er stammen könnte?

80m weiter ist eine sehr alte Kirche und in der Nähe von meinem Garten war wohl früher ein Anwesen, dass zum Pfarre gehörte. Ein Straßenname („Pfaffen…“) deutet darauf hin.
Ich nehme an, dass der Stein nur ein Bauteil eines größeren Ganzen ist.

Hat jemand Ideen …?

Danke
M.

Sieht aus wie ein Schleifstein für Werkzeuge wie Äxte oder Beile.

Unwahrscheinlich, da es ein exakt symmetrisches Muster hat (V-Form mit Dreieck darunter) und auch ein harter Stein ist.

… KEIN harter Stein ist!

Wenn du den Stein mit dem Finger ritzen kannst könnte es Speckstein sein. Check mal im Internet wie man die Härtegrade bei Steinen mit einfachen mitteln prüfen kann, dann kommt man der Sache schon näher.

lg
aya

Ja, der wurde wohl bearbeitet.

Möglicherweise ist das ein alter Pflasterstein (Römerzeit). Die Rillen könnten Auswaschungen von Fuhrwerksrädern sein.

Gruß Oberberger

Man sieht gleich, dass Du keine Ahnung vom Schleifen von Werkzeugen hast.
Ein Schleifstein hat keine Rillen, der ist immer glatt, weil man die Klinge drüherzieht und nicht reinhaut.

Schlußstein für eine Toreinfahrt oder einen Hauseingang.

Gockel mal nach „Torbogen Schlußstein“

Nein. Die Rillen sind nicht zufällig, sondern bewusst gesetztes Design, da bin ich mir sicher.

Es ist wohl Sandstein.

Dagegen spricht, dass die Form nicht zulaufend ist, wie es ein Bogenschlussstein haben müsste. Lediglich das „Muster“ ist zulaufend.

Auch vor tausend Jahren ?

Damals wohl auch noch.
Egal. Dieser Stein ist definitiv kein Schleifstein, sondern ein Stein mit gemeißelten Verzierungen, Teil eines ganzen (Bau-)Objektes.

…wenn Du meinst !
Die Verzierung wäre dann aber symmetrisch .Hier ist aber nichts gleich.

Hallo

ich komme auf unten stehenden Thread zurück. Schau mal unter „Wetzrillen“ - die heissen zwar so, aber so ganz sicher, was man genau gemacht hat (Äxte geschliffen oder Zunder entflammt) ist man sich da wohl heute nicht mehr

Gruss, Sama

Die Idee mit dem Wetzrillen ist sicherlich interessant. Dennoch passt das nicht.
Wetzrillen sind meistens parallel und ziemlich gerade – oder eben ziemlich durcheinander.
Und die hier im Stein sind gleichmäßig gebogen (!).
Ich hatte das Bild ursprünglich absichtlich um 90° verdrehrt hochgeladen, weil ich mir nicht sicher bin, wo ‚oben‘ und wo ‚unten‘ ist. Dreht man das Bild um 90°, erkennt man, dass die Linien gleichmäßig gebogen und symmetrisch sind.
Außerdem gibt es zwischen den Schenkeln, genau mittig darunter, eine dreieckige Vertiefung, die überhaupt nicht zu einem Wetzstein passt.
Auf dem einen Schenkel, der anscheinend durch eine zusätzliche Rille geteilt ist, ist die Oberfläche des schmaleren Teils nicht glatt, sondern hat eine Struktur, evtl. ein gemeißeltes Muster (oder eine gemeißelte Schrift?).
Daher bin ich mir absolut sicher, dass es sich um absichtlich gemeißelte Formen handelt, nicht um Gebrauchsspuren

Ich versuche mal im Halbdunkeln mit Hilfe einer flach gehaltenen Taschenlampe die Struktur besser sichtbar zu machen.

Eben doch! Dreht das Bild mal um 90°, dann sieht man, dass die Linien (bis auf die eine Furche, die die eine breite Spur zu teilen scheint, symmetrisch sind.

Servus,

das ist Buntsandstein, da braucht man nichts zu ritzen.

Wegen der relativ leichten Bearbeitung und kaum unberechenbarem Splittern bei Steinmetzen beliebt. Aus diesem Material wurden die meisten großen Kirchenbauten der Romanik und Gotik gebaut.

Schöne Grüße

MM

Servus,

das sind keine Wetzrillen, sondern der Stein ist bildhauerisch bearbeitet. Dreh ihn um 90 Grad im Uhrzeigersinn, und Du siehst die Symmetrie der ausgearbeiteten Spitze - sowas passiert beim Wetzen nicht.

Das nicht geglättete „Waffelmuster“ lässt vermuten, dass der Stein nicht fertig behauen worden ist - z.B. weil ein Stück abgesplittert ist und er deswegen verworfen werden musste.

Kann ein Schlussstein sein, aber auch sonst irgendein Ornament. Die schlanke, spitze Form kann genauso gut gotisch wie wilhelminisch sein: Ob das Werkstück eher 1470 oder eher 1870 verworfen wurde, lässt sich anhand des Fotos nicht beurteilen. Ein kundiger Steinmetz könnte das vermutlich anhand der Werkzeugspuren sagen.

Schöne Grüße

MM