'angemessene' Kleidung (Mann) im Burgtheater?

Guten Tag,

ich bin neugierig bei meinem ersten Wien-Besuch auch einen Abend im Burgtheater zu erleben. Ich befürchte nun, dass ich in eleganter Freizeitkleidung hoffnungslos „under dressed“ wäre und selbst im grauen Anzug fast schräg daherkommen würde. Sollte es „wirklich“ ein schwarzer Abendanzug sein?

Wie sieht da der Wien-Knigge bzw. der Burgtheater-Knigge aus?

Vielen Dank für ein paar orientierende Hinweise :smile:

aber nein, Daniel…

DIE Zeiten sind längst vorbei! Du gehst ins Burgtheater, wie du dich wohlfühlst.

Besonders beliebt bei jungen Männern sind Designerjeans und schwarzes Sakko…*lächel*.

Jede Form von Anzug, Hose und Blazer, Hose und Jackett, Hemd mit und ohne Krawatte, Rolli - kurzum, solange du gewaschen bist *g*, darfst du anziehen, was du willst.

Selbst die „Kunstlöcher“ in den Jeans werden toleriert…oder glaubst du wirklich, in einem Haus mit einem Programm von den Toten Hosen bis Shakespeare und von Schlingesief bis Goethe gäbe es wirklich noch strengen Dresscode?!

Und weil jetzt vielleicht eine Grundsatzdiskussion anhebt, wie „man“ ins Theater zu gehen hat - es ist natürlich auch nicht verboten, im schwarzen Anzug zu gehen - im Smoking fiele man vermutlich bei einer Repertoirevorstellung auf.

Den meisten Zuschauern ist es heute wichtiger, sich mit dem Stück und der Inszenierung auseinanderzusetzen, als mit der Kleidung des Sitznachbarn:smile:)

Gute Unterhaltung in der Burg, jenny

Hallo Daniel,

ich kann dir nichts über das Burgtheater sagen, aber über die Philharmonie in Berlin. Da kannst du sehr gut die Touris von den Berlinern unterscheiden. Die Berliner sind durchaus elegant bzw. fein gekleidet, aber noch „normal“. Die Touris kommen in richtiger Abendgarderobe :wink: Das fällt bei den Herren der Schöpfung nicht ganz so auf, weil da die Übergänge zwischen Designeranzug und Smoking fließend sind. Bei den Damen kannst du aber fast eine Wette drauf abschließen, dass die, die in pompöser Abendrobe kommen (und das sind nicht wenige), nicht aus Berlin sind :smiley:

LG Petra

Servus, Petra,

Philharmonie in Berlin. Da kannst du sehr gut die Touris von
den Berlinern unterscheiden.

Das gilt in ähnlicher Weise auch für den Musikverein und die Staatsoper in Wien:smile:)
Wobei genrell im Musiktheater in Wien die Kleidung einen Tuck eleganter ist, als im Sprechtheater.

Die Berliner sind durchaus elegant bzw. fein gekleidet,

für die Burg ist das nicht (mehr) nötig…es war Claus Peymann, der meinte, Jedermensch müsste, von der Arbeit kommend, ohne sich umzuziehen, ins Theater gehen dürfen!! An der Burg hat er das (und sich) durchgesetzt!

Liebe Grüße, jenny

Hallo Jenny,

für die Burg ist das nicht (mehr) nötig…es war Claus
Peymann, der meinte, Jedermensch müsste, von der Arbeit
kommend, ohne sich umzuziehen, ins Theater gehen dürfen!! An
der Burg hat er das (und sich) durchgesetzt!

Hier in Berlin gibt es schon einen deutlichen Unterschied zwischen „in die Philharmonie“ und „zu den Philharmonikern“. Die Staatsoper unter den Linden fällt da auch etwas raus. „In die Philharmonie“ ist so wie in anderen Konzerthäusern / Theatern auch: Sauber muss es sein, die meisten tragen nun nicht das, was sie zum Picknick anziehen würden, aber aufgebrezelt sind die wenigsten. Wobei die, die es möchten, es tun, manchmal auch recht kreativ, das finde ich sehr angenehm :wink:

„Zu den Philharmonikern“, also wenn die (ja leider immer noch überwiegend) Herren sich höchst persönlich die Ehre geben, bzw. in der Staatsoper ist der Dresscode höher. Die Farbwahl zumindest meist gedeckt. Man kann wirklich die in der Runde abzählen, die da farblich hervorstechen.

Und dann gibt es noch so heilige Kühe. Ich hab mir mal Wagner in der Staatsoper zu Gemüte geführt (Barenboim). Wir waren in kleiner Gruppe, nicht im Gammellook, aber eben auch nur „schick“. Wir waren deutlich in der Minderheit! So, dass wir vier nun doch das Gefühl hatten, nach unten rauszustechen. Die Abendgarderobenquote war da deutlich über 50 %! Und das war nicht im Rahmen der Festtage. Die sind dann wirklich jenseits von allem, wahrscheinlich 95% Abendgarderobe. Das scheint aber auch an der Staatsoper Wagnerspezifisch zu sein. Sonst ist das nicht arg so wild. Sonst könnte ich da auch nicht mehr hingehen. So einen Fummel hab ich nicht :smiley:

(Und Wagner tu ich mir eh nicht mehr an :wink:)

LG Petra

1 Like

nur ein bisserl ot:smile:
Servus, Petra:smile:

ich gebe dir in allen Punkten absolut Recht! Ist hier in Wien genauso!
Im (Sprech-) Theater kenn’ ich mich halt nur ein bisserl besser aus.

Was den Dresscode in den diversen „Hochkulturhäusern“ (was für ein Unwort!)betrifft, wird man/frau sowieso nur durch Hingehen und Schwellenangst überwinden draufkommen, dass Kleidung nicht das Um und Auf ist und man (für viele newbies überraschend!) Spaß an den diversen „Staats“-theatern,-opern und -konzertsälen haben kann!

So, das war mein Wort zum Sonntag und nun einen schönen solchen:smile:
Gruß aus Wien, jenny

Hi Jenny (*freu*),

Besonders beliebt bei jungen Männern sind Designerjeans und
schwarzes Sakko…*lächel*.

So isses - auch in Frankfurt. Selbst bei einer Opernpremiere.

In „Repertoirevorstellungen“ gehen die meisten mittlerweile genau so, wie sie auch zur Party beim Nachbarn gehen würden, sprich: in normalen „Straßenklamotten“, in denen sie sich wohlfühlen.

Gruß,

Anja