Anschaffung Kochmesser

Vielen Dank!

Wurstsalat mit Himbeersoße
ond jetzt hoscht Du Recht…

MM

Hallo Dirk,

ruf doch Herrn Holdorf mal an. Mir empfahl er im Laden Wüsthoff-Messer. Er bemängelte mein Billigsantoku von Ebay, welches aber schneidet wie Sau, seitdem er es für 15 € auf Vordermann brachte.
Strubbel
m:open_mouth:)

bissel o.t. oder: selbst ist der Mann…
Hi,

gibt ja auch diverse Messerschmiedekurse,
da könnte er sich sein Carbon- oder Damastküchenmesser selber schmieden…

Wär ja auch ne Idee, ist nur teurer, aber dafür auch cooler… Einfach mal googlen…

Grüße,
Grünblatt

Handwerk und Amateure
Servus,

bis man eigenhändig etwas nicht nur Selbergemachtes, sondern auch Brauchbares hinkriegt, gehen einige Jahre Lehr- und Gesellenzeit ins Land. Es ist nicht von ungefähr, dass der Messerschmied einer der klassischen Lehrberufe ist.

Guck mal, was Leute da machen können, wenn sie einmal den Meisterhut tragen und noch ein kleines Jahrzehnt Praxis draufsetzen: http://www.deutsche-messermacher-gilde.de/index.php/…

Einer aus der Messermachergilde ist ein Kollege von mir. Ich kann Dir versichern, dass man das, was der kann, nicht mal eben so in einem Wochenendkurs lernt.

Schöne Grüße

MM

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Moin,

http://www.deutsche-messermacher-gilde.de/index.php/…

dafür einen *

Und die Bestätigung, daß Schmieden auf sehr viel Üben basiert.

Gandalf

Moin,

gibt ja auch diverse Messerschmiedekurse,
da könnte er sich sein Carbon- oder Damastküchenmesser selber
schmieden…

sagen wir mal so:
Wenn man eine Woche am Amboss gestanden hat, kriegt man vielleicht etwas hin, was einem Messer ähnelt. Ein gebrauchfähiges Messer ist das aber noch lange nicht.
Ich habe zum Abschluss (bei einem sehr guten Lehrer) einen Meißel geschmiedet, das hat einigermaßen geklappt. In einem zweiten Kurs, der leider nie stattfand, sollte es ein eigener Hammer werden.

Wär ja auch ne Idee, ist nur teurer, aber dafür auch cooler…
Einfach mal googlen…

Ja, es gibt viele Kurse. Schlechte wie gute.
Bei den meisten Kursen werden Rohlinge in Form gebracht, was aber kein echtes Messerschmieden ist.
Von selbstgeschmiedetem Damast rede ich noch gar nicht, das vernünftig zu machen ist ein völlig anderer Verzell.

Gandalf

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Solinger Berufe
Hallo Gandalf,

ja - in der großen Zeit von Solingen gab es tatsächlich für jeden einzelnen Arbeitsgang einen eigenen Lehrberuf: Bei aller Industrialisierung war da sehr viel Handwerk im Spiel, und man merkt das z.B. den Messern von Robert Herder durchaus an.

Den letzten Solinger Skalpellschleifermeister, der in der deutschen Handwerksrolle eingetragen war, hab ich in Mainz kennengelernt. Der kannte sich natürlich auch in der Fertigung aus, aber sein Beruf war ausschließlich dem Schleifen und der Wartung von Skalpellen gewidmet.

Anfang - Mitte der 1990er Jahre hatte sein ehemaliger Arbeitgeber die Idee, für Entwicklungs- und Schwellenländer wieder klassische Stahlskalpelle zu fertigen, weil diese unterm Strich eben doch billiger sind als Einwegskalpelle, wenn die Arbeitszeit nicht viel kostet. Für dieses Projekt wurde noch jemand gebraucht, der den Neschern das Skalpellschleifen beibringen konnte, und so wurde der Meister ausfindig gemacht und angeschrieben.

Er schrieb zurück: „Ja, das ist eine prima Idee! Wenn Ihr die schon gehabt hättet, als Ihr mich freigesetzt habt, wäre es mir in den vergangenen Jahren manchmal viel besser gegangen. Aber jetzt? Damals habt Ihr nicht gewollt, jetzt will ich nicht mehr.“

Und damit war wieder ein Kapitel „made in Germany“ abgeschlossen.

Schöne Grüße

MM

Hi,

joa, „richtiges“ Schmieden ist das wohl nicht.
Wenn ich es richtig gesehen habe, bekommt man in den meisten Fällen einen vorbereiteten Rohling, den man mitm Lufthammer plattklopft, dann wird die Messerform ausgeschnitten, geschliffen, mitm Griff versehen und geschärft.
Die entsprechenden Arbeitsschritte, die dabei zudem Erfahrung und Können erfordern, werden wohl vom Schmiedemeister übernommen.
Es soll ja auch etwas dabei herauskommen und nicht jeder, der mal in einer Schmiede ein Werkstück bearbeiten will, kann eine mehrjährige Ausbildung starten.
Ob man das unter fachlichen Gesichtspunkten wirklich „Messerschmieden“ nennt, nun ja.
Kommt dabei ein brauchbares Messer heraus und dafür sollte ein Kursleiter Sorge tragen, wenn er will, dass da Leute wiederkommen oder ihn weiter empfehlen, hat derjenige, der es hergestellt hat, sicher eine andere Beziehung dazu, als bei einem einfach gekauften Messer.
Und an der ersten Möhre wird es wohl nicht gleich zerbrechen…

Grüße,
Grünblatt

Hi,

das sind wirklich schöne Stücke…

Aber den Anspruch, nach einem Wochenendkurs ausgebildeter Schmied zu sein, den erhebt mit Sicherheit niemand und ich denke, das wird auch nicht suggeriert.

Unter Aufsicht und mit aktiver Hilfe eines solchen Fachmanns, der sein Handwerk versteht und unter Verwendung teilwise vorbereiteter Werkstücke wird es schon möglich sein, ein brauchbares Messer an zwei, drei Tagen zu produzieren.

Wenn Du das nicht „geschmiedet“ genannt haben willst… magst Du recht haben.
Spaß wird es vermutlich trotzdem machen und das Messer, dass man dabei herstellt, wird sich vielleicht nicht mit einem Profitool messen lassen, aber es hat sicher mehr als nur ideellen Nutzen…
So dächte ich zumindest.

Grüße,
Grünblatt

Messer in der Küche
Servus,

ja, hübsch ist es sicherlich, wenn man so ein eigenes Stück hat. Aber in der Küche hält es nicht nur enorm auf, wenn man mit Messern arbeitet, die quetschen statt schneiden, sondern es lenkt auch die Aufmerksamkeit von den Dingen ab, auf die es ankommt.

Es geht einfach alles besser von der Hand, wenn man in der Küche ungefähr zwei Messer hat, die schneiden, als wenn dort ein dekorativer „Messerblock“ steht, der mit neun Fleischrupfern, Zwiebelquetschen und Gemüsepatschen bestückt ist.

Und mit diesem Bogen zurück zur Ästhetik: Manches (ich denke z.B. an fein geschnittene Zwiebeln oder tranchiertes Fleisch) sieht einfach schöner aus, wenn es geschnitten ist und nicht qequetscht und auseinandergezerrt.

Das zweite wichtige Element außer Schärfbarkeit und Schnitthaltigkeit ist die bereits erwähnte Ergonomie. Dabei spielt im Haushalt, wo man anders als in einer professionellen Ausbildung bestimmte Abläufe beim Kochen eben so eingeübt hat, wie es einem einfiel und passend vorkam, eine wichtige Rolle, welchen Griff und welche Klingenform man gewöhnt ist und „im Handgelenk hat“. Bei Robert Herder, der eigentlich keine Moden und Mödelchen nötig hat, ist die Serie „1922“ meines Erachtens ein Zugeständnis an unsere starken Jahrgänge 1960 - 1962, die als Anfänger keine andere Form kannten und daher mit „1922“-Messern auch im Halbschlaf umgehen können, während es ergonomisch günstiger gestaltete Messer notwendig machen, Bewegungen und das Gefühl für diese Bewegungen umzulernen.

Schöne Grüße

MM

So ein Aufwand braucht man nicht. Große Messer brauche ich nur drei: dünn, mittel und stark. Und wetzen tue ich die (wie auch meine Sense) mit (demselben) Silicar, Bergbauern wissen, was das ist. Es schadet überhaupt nicht, wenn die Schneide rupfig ist, solange sie scharf ist.
Ich habe auch ein originales Debabocho mit zugehörigem Wetzstein, das geht so scharf, daß man langsam glatt durch ein Papierblatt schneiden kann, das man frei nur mit einer Hand an der Ecke hält. Es ist aber außer Gebrauch gekommen wegen dem Pflegeaufwand, und dieser japanische Stahl rostet.

Hallo zusammen,

abschließend sei angemerkt:

Es ist ein Kai Shun Santoku geworden. Ausschlaggebend war denn wohl doch, dass es toll aussieht und sicher keine schlechte Wahl sein wird! Bin mal gespannt was ich höre, wenn ich das erste Feedback zur Nutzung bekomme.

Nochmals Dank an alle die geantwortet haben!

fg

Dirk.P