Arbeit und Spass

Hallo Hermann,

mir geht es ähnlich. Auch ich habe alles Mögliche gemacht, war mal oben und mal unten, bis ich nun für mich entdeckt habe, was mir einigermassen Freude macht und ausreichend Freizeit bietet.

Dafür war ein steiniger Weg nötig, aber der Blick nach links und rechts hat auch mir immer viel gebracht und letztendlich das Salz in der Suppe geboten.

Der Spass an meinem Tun war auch für mich eine Triebfeder, aber ich denke nicht, dass man einen Job erwarten kann, welcher ständig immer nur Spass macht. Diese Einstellung gab es vor 10 Jahren mal, aber heute hat die Generation Praktikum vermutlich gelernt, dass man eine Familie nur mit einem vernünftigen Job ernähren kann und ebensolche nicht unbegrenzt vorhanden sind. Das macht zwar keinen „Spass“, aber so ist eben die böse Welt. Auch in Deutschland.

Gruß,
M.

Einstellung zur
Schulbildung: Minderbemittelte werden gefördert wo es nur
geht, aber begabte Schüler findet niemand fördernswert.

Hi,

Bellawa!

Das mag deine Meinung sein, ja. Aber objektiv ist es demagogischer Unsinn.
H.

Hallo,

Ein Kumpel von mir beginnt nun eine Arbeit die ihm Spass
macht.

welch glücklicher.

Davor hatte er eine Arbeit abgelehnt die ihm keinen Spass
macht.

Warum kann er nicht diese Arbeit annehmen und dann aus der gesicherten Stelle heraus sich einen Job suchen der ihm Spaß macht?
Muß er deswegen dem Staat auf der Tasche liegen?

Er ist ALG II-Empfänger.

Gehört ihm normalerweise bei so einem Verhalten gestrichen.

Ich denke daß auch ALG II-Empfänger die Chance haben sollten
sich eine Arbeit zu suchen die Ihnen gefällt.

Ja da stimm ich zu. Aber warum nicht aus einer Arbeitsstelle heraus?

Die Meinung von manchen scheinen jedoch anders zu lauten.
Damit wird Menschen das Recht auf freie Berufswahl genommen
die in Hartz 4 leben. Dies finde ich diskriminierend.

Ich finde anderes diskriminierend, aber so hat jeder seine Ansichten

Grüße RS99

Warum kann er nicht diese Arbeit annehmen und dann aus der
gesicherten Stelle heraus sich einen Job suchen der ihm Spaß
macht?

das geht nicht.
wenn du arbeitest, bist du automatisch nicht mehr arbeitssuchend:wink:

wenn du arbeitest, bist du automatisch nicht mehr
arbeitssuchend:wink:

Hallo,

Häh? Ich kann also nicht tagsüber einer Arbeit in der Leberwurstbrotfabrik nachgehen und dann nach Feierabend Bewerbungen schreiben, weil ich viel lieber in der Marmeladenbrotfabrik arbeiten würde? Was ist das denn?

MFG Cleaner

Hi!

Meine Ansicht (und nicht nur meine) ist daß Menschen mehr
Leistung erbringen wenn Ihnen die Arbeit Spass macht.

Das sei unbestritten.
Bestreiten möchte ich aber, dass dieser „Spaß“ - mir ist das Wort „Freude“ lieber - die einzige Motivation zum Arbeiten ist. Bedeuten finanzielle Selbständigkeit/Teilselbständigkeit, körperliche Einsatzfähigkeit, Tätigsein, Vollbringen nichts mehr als Anreiz zum Arbeiten und, wenn es denn unbedingt sein muss, zur Selbstverwirklichung?
Und auch hier gilt oft: Der Appetit kommt mit dem Essen. Wenn ich nach längerer Drückebergerei mit dem Holzhacken einmal angefangen habe, dann macht es mir Freude.
Iucundi acti labores, sagten die Alten Römer: Getane Arbeit macht Spaß. Und sie mussten es wissen, denn „labor“ bedeutete für sie „Plackerei“.
Gruß!
H.

Hallo!

daß Menschen mehr Leistung erbringen wenn Ihnen die Arbeit Spass macht.
Ein Kumpel von mir beginnt nun eine Arbeit die ihm Spass macht.
Davor hatte er eine Arbeit abgelehnt die ihm keinen Spass macht.
Ich denke daß auch ALG II-Empfänger die Chance haben sollten sich eine :Arbeit zu suchen die Ihnen gefällt.

Es liegt in der Natur der Sache, dass es Arbeit gibt, der niemand Spaß abgewinnen kann, die aber dennoch gemacht werden muss. Macht die Arbeit als Müllmann Spaß? Hat ein Chirurg bei seiner Arbeit Spaß?
Spaß geht am Problem vorbei. Ob die Arbeit gefällt, trifft schon eher. Aber auch das kann nicht in jedem Fall das Kriterium sein.

Wertschätzung erbrachter Leistung und Unabhängigkeit von staatlichen Zuwendungen darf/muss/sollte man von einer Arbeit in Vollzeit erwarten. Hier aber liegt das grundsätzliche Problem bei den Regelungen des SGB II: Leistungsempfänger müssen jede zumutbare Arbeit annehmen und zu jedem angebotenen Lohn arbeiten. Die Politik, die sonst heilige Eide auf die Tarifautonomie schwört, greift hier massiv in die Lohnfindung ein. Die Verfahrensweise geht zu Lasten der Betroffenen. Hilfeempfänger werden zu Arbeitssklaven gemacht. Ich benutze das Wort Sklave bewusst, denn die Betroffenen können sich nicht wehren. Es ist die Aufforderung an halbseidene Arbeitgeber, Geschäftsmodelle zu nutzen, die darauf beruhen, Löhne aus der Staatskasse bis zum Existenzminimum aufstocken zu lassen.

Bitter betroffen von dieser Gesetzgebung ist auch die Staatskasse. Immerhin müssen mehrere Millionen Menschen, die ganztägig arbeiten, alimentiert werden. Mit ausreichenden Mindestlöhnen ließe sich das üble , für die Staatskasse teure und für die Betroffenen entwürdigende Spiel beenden. Daraus wird aber derzeit nichts, weil sich eine Mehrheit der Bundestagsabgeordneten erzählen lässt, dass die Zimmer Berliner Hotels bei Einführung flächendeckenden Mindestlohns in der Mongolei billiger geputzt würden.

Gruß
Wolfgang

Hi,

das Problem ist ein anderes.

Und zwar bist du für andere Arbeitgeber, wenn du bereits schon arbeitest, nicht mehr ab sofort verfügbar.

Damit gehen einem viele andere Jobs durch die Lappen wo die Arbeitgeber diejenigen bevorzugen die nicht erst kündigen müssen…

Grüßle,

Ralf

Hallo

Wenn ich nach längerer Drückebergerei mit dem Holzhacken einmal angefangen habe, dann macht es mir Freude.

Holzhacken ist wirklich ein sehr schlechtes Beispiel, weil man es erstens nirgends mehr bezahlt kriegt und weil es zweitens etwas ist, was manche Leute hobbymäßig betreiben.

Iucundi acti labores, sagten die Alten Römer: Getane Arbeit macht Spaß. Und sie mussten es wissen, denn „labor“ bedeutete für sie „Plackerei“.

Die hatten aber noch nicht so das Problem mit der entfremdeten Arbeit.
Getane Arbeit macht doch nur dann Spaß, wenn man weiß, wofür sie letzten Endes gut ist, und wenn man das Ergebnis zumindestens bewundern kann.
Manche Arbeitsstellen sind so wie das ständige Laufen in einem Hamsterrad. Und was sehr wenig Spaß macht ist, wenn man nicht wie ein Mensch behandelt wird. Und das ist in den alleruntersten Einkommensgruppen nicht gerade selten.

Viele Grüße

Abend,

Und zwar bist du für andere Arbeitgeber, wenn du bereits schon
arbeitest, nicht mehr ab sofort verfügbar.

dann brauch ich also gar nicht mehr arbeiten, weil es könnte ja immer irgendwo ein anderer Job sein, der besser ist und für den bin ich dann nicht mehr verfügbar.

Damit gehen einem viele andere Jobs durch die Lappen wo die
Arbeitgeber diejenigen bevorzugen die nicht erst kündigen
müssen…

Das ist in meinen Augen eine billige ausrede um sich die Wahrheit schön zu reden.

Grüße RS99