Arbeitsplatz-Wechselmotivation erklären

Hallo,

ich bin 40 Jahre alt und möchte nach 4 Jahren Betriebszugehörigkeit gerne weg von meinem derzeitigen Arbeitgeber (schlechtes Betriebsklima).

Habe in ein paar Tagen ein Vorstellungsgespräch als Assistent der Geschäftsführung – in dieser Position arbeite ich auch im Moment.

Es wird vermutlich die Frage kommen, warum ich mich aus meiner jetzigen Position verändern will.
Mein jetziger Arbeitgeber ist im „sozialen“ Bereich angesiedelt.
Das V-gespräch findet bei einer großen juristischen Kanzlei statt.
Mit Recht hatte ich bisher nichts am Hut und die Position verlangt es auch nicht.
(Regel für Vorstellungsgespräch und Anschreiben: sprich niemals schlecht über deine bisherigen Arbeitgeber).

Hast du einen Tipp, wie ich meine Wechselmotivation erklären kann…?

Danke

Mario

Legitime Motivation
Hallo,

vorneweg: Wenn Du den neuen Arbeitgeber nicht gründlich recherchiert hast, läufst Du schnell in die Gefahr, Dich vom Regen in die Traufe zu bewerben!
Die Aussage „Hier ist schlecht“ ist hochgefährlich, denn: schlimmer geht’s immer!

Und wenn Du den neuen AG recherchiert hast, fallen Dir doch hoffentlich ein paar Dinge auf, die Dich reizen … wenn nicht, dann lass’ es lieber!

Hast du einen Tipp, wie ich meine Wechselmotivation erklären kann…?

Nach 4 Jahren ist es durchaus legitim, den Wunsch nach einem Tapetenwechsel hochkommen zu lassen.

Hier ist es sogar vorteilhaft, wenn Du sowas von der Art sagen kannst „Juristerei finde ich spannend. Leider hatte ich noch nicht viele Berührungspunkte - aber genau, weil ich das ändern will bin ich jetzt hier.
Denn ich will immer was Neues lernen und dabei meine bisherigen Erfahrungen aus einem anderen Blickwinkel einbringen können.“.
Wäre natürlich dann gut, wenn es wenigstens partiell der Wahrheit entspricht.

Ebenfalls legitim ist es, anklingen zu lassen, dass man auf der Suche nach einer neuen Gehaltsstufe ist. Wobei man sich hier schnell ins Knie schießt, wenn der neue Arbeitgeber gar nicht besser zahlen kann oder will.

Genauso legitim wären Gründe wie Nähe zum Arbeitsplatz (sofern der neue AG signifikant näher liegt), „… dann bin ich fitter und kann mehr leisten und es stört mich auch nicht, wenn ich mal ein halbes Stündchen länger mache …“

Ansonsten, wie oben schon formuliert, kannst Du auch direkt einen Vorteil des neuen AG rauspicken, ohne ihn als Schwäche des bisherigen AG zu verklausulieren, zum Beispiel „Ich finde es toll, wie Sie alle zusammenhalten und jeder für jeden einsteht - gerne bringe ich meine durchaus anders liegende Erfahrung in Ihr Team ein, so können Sie noch bessere Ergebnisse erzielen!“.
Wäre dann nur gut, wenn das auch wahr ist, denn wenn der neue AG meint, Sarkasmus erkennen zu können, war’s das.

Jeder Mensch ist anders, deswegen musst Du schon wissen, welche Karte Du ziehen willst.

Gruß,
Michael

danke für deine substantiellen Anregungen!!!