Hallo
Jetzt werde ich doch noch meinen Prinzipien untreu.
„:du hast schon recht damit, dass die Neigung für einen
Bahnsteig sehr beträchtlich ist, da sind eher bis o,25 %
als „Soll“-Bestimmung üblich (§ 7 EBO).“
Danke, da liege ich doch nicht ganz falsch.
Wenn die Bahn aber sagt, dass es geht, ist es OK, darüber brauchen sich doch die Protestierer nicht den Kopf der Bahnplaner zu zerbrechen, oder? Das Problem dieser veralteten Bestimmung (aus den 60ern) ist weniger die Bahnsteigneigung für die Fahrgäste als vielmehr war sie damals für die Lokomotiven gedacht, die zum Teil noch mit Dampf unterwegs waren. Im Zeitalter der elektrischen Triebzüge sind 1,5 % Neigung beim Anfahren überhaupt kein Problem. Und auch die Kunden sollten damit zurechtkommen, selbst wenn sie im Rollstuhl sitzen. In Stuttgart gibt es an öffentlichen Gebäuden etliche stärker geneigte Rollstuhlrampen, dort sind nämlich bis zu 6 % erlaubt, und es gibt auch schon längst Bahnsteige, die deutlich stärker geneigt sind - und es geht doch. Wer von den Protestierern das nicht glaubt, sollte sich mal in die Stadtbahn setzen und via Bopser oder Kaltental auf die Fildern hochfahren oder zum Pragsattel und unterwegs aussteigen.
Der Mehrheit ist vieles tatsächlich erst seit August 2010
bekannt, mir auch. Das mit dem schrägen Bahnsteig wissen zum
größten Teil nicht einmal die Protestierer.
Und jetzt wissen sie ja, dass es unwichtig ist, es zu wissen.
Ich bin Stuttgarterin,lebe allerdings seit 2001 im
Schwarzwald, die nächste Verwandtschaft in Stuttgart, ich bin
also Betroffene, weil ich regelmäßig die Regionalbahn benutze.
Es ist jeder Betroffener, der jemals durch den neuen Bahnhof fahren müsste oder dürfte.
Trotzdem ist kaum etwas bis zu mir gedrungen, obwohl ich mich
immer für das Tagesgeschehen interessiere.Erst durch den
Protest bin ich aufgewacht. Im übrigen hofft man ja immer, daß
das Schlimmste nicht eintreffen wird.
Das hoffen auch die Befürworter des Projekts. Die Frage ist halt, wer die Definitionshoheit für den Begriff „das Schlimmste“ hat.
Der Gedanke an diese ganzen Umwälzungen in unserer Stadt ist
ein Alptraum für einen Menschen, der die Natur liebt, der den
Anblick der Stadt liebt
Das halte ich für einen der Schlüsselsätze des ganzen allmontäglichen Bohei. Entschuldigung, aber das ist eine etwas sehr gefühlsbetonte Argumentation. Ich versteh’s ja, aber es tut sozusagen nichts zur Sache bei der Frage, ob Stadt und Region den Bahnhof brauchen oder nicht und obe er richtig geplant ist oder nicht.
und nicht kilometerweit durch Tunnel
fahren möchte, schon wenn man daran denkt, wie viele Probleme
es mit den ICEs gibt.
Der bestehende S-Bahn-Tunnel ist auch nicht kürzer. Aber wenn ich dich richtig verstehe, müssten wir nicht generell auf Hochgeschwindigkeitsstrecken und Tunnels und auf ICEs verzichten? Zurück in die 70er sozusagen? Es mag ja sein, dass es dir mit dem Bummelzug aus dem Schwarzwald nichts bringt, aber ich fahre gerne in zwei Stunden nach Köln!
Wenn es denn notwendig wäre, dann hätte man noch Einsehen! Wir
haben einen gut funktionierenden Bahnhof, bei uns muß man
nicht, wie in London oder Paris beim Umsteigen mit einem
Nahverkehrsmittel zu einem anderen Stadtbahnhof fahren.
Das liegt daran, dass London oder Paris die Kerne von Ballungsräumen sind, die fast viermal mehr Einwohner haben als die Region Stuttgart mit ihren „nur“ 2,7 Millionen Bewohnern. Folglich haben die dort auch nicht einen Kopfbahnhof wie Frankfurt, München oder eben Stuttgart, sondern es braucht jeweils ein halbes Dutzend. Und Paris hat trotzdem längst (neben allen Metrolinien) mehrere Bahntunnel als Durchmesserlinien gebaut und London plant mit „Crossrail“ zur Zeit ähnliches.
Soviel Geld ausgeben mit dem Argument, daß es Verträge gibt!
Gab es denn mit den Kernkraftwerken keine Verträge? Diese kann
man nun anscheinend problemlos kippen, wenn es die Regierung
will.
Auch diesbezüglich: Das mit den KKWs mag ja alles sein, tut aber bezüglich der Frage „S21 richtig oder falsch?“ nichts zur Sache.
Gruß
smalbop