Die Frage ist doch nicht „ob es schlimm“ ist, sondern inwieweit Du zur glücklichen (klitzekleinen) Zahl derer gehörst, denen die Meinung des Rests der Welt wirklich so vollkommen egal sein kann, wie Du es gerne hättest? Wobei von dieser kleinen Zahl gar nicht so viele wirklich glücklich sondern in Wirklichkeit arme Schweine sind, die nicht mehr zu verlieren haben.
Die Welt ist schrecklich spießig. Gehe davon aus, dass da jede Menge Leute rumlaufen, die sich denken werden, „was für ein Spinner“. Einfach weil es aus dem Rahmen des Üblichen fällt, wenn ein Erwachsener außerhalb des eigenen Gartens, eines Freibades, am Strand, … draußen ohne Schuhwerk rum läuft.
Und die Welt ist insbesondere auch verlogen. Kaum einer wird Dich offen als „Spinner“ ansprechen oder bezeichnen. Aber es könnte halt sein, dass plötzlich „komische“ Dinge passieren, die Du Dir dann nicht erklären kannst/in diesem Zusammenhang erklären willst. Der eine möchte ggf. nicht mehr mit dir mehr als nötig gemeinsam in der Öffentlichkeit gesehen werden. Ein Kollege denkt sich, dass er Dich besser nicht mehr außerhalb des zwingend beruflichen Umfelds treffen will, und dadurch leidet dann irgendwie auch die berufliche Beziehung. Der Chef möchte Dich nicht mehr mit zum Kunden nehmen, weil er nicht möchte, dass der Kunde Dich so in der Stadt rum laufen sieht, und als den Vertreter deiner Firma identifiziert, … Die Chancen bei der holden Weiblichkeit müssen so auch nicht zwingend steigen.
Anpassung ist furchtbar, aber eben auch furchtbar erfolgreich. Man sollte halt gut abwägen, ob es sich lohnt wegen so einer Geschichte den ein oder anderen Nachteil zu akzeptieren, der damit verbunden sein könnte.