Barfuß in der Stadt laufen

Hi,

erstmal vorweg sry für die Themeneinordnung, Ich habe leider keine Ahnung wo genau das hinpasst:

Ich bin 24 Jahre und habe durch einen Freund das Barfuß-Laufen für mich entdeckt. Laut einigen Studien soll das ja ziemlich gesund sein.

Ab und zu gehe ich auch mal eben Barfuß rüber zum Supermarkt (800Meter). Meine Kumpels hat das nie gestört, Als meine Eltern das jedoch mitbekommen haben, haben sie sich übelst aufgeregt: „Was sollen die Nachbarn denken?“ „Alle die dich sehen halten dich für gestört.“ „Dich halten alle für verrückt“ „Keiner nimmt dich mehr ernst“

Machen meine Eltern da zu viel Wirbel oder ist es wirklich gesellschaftlich so schlimm Barfuß das Haus zu verlassen?

Da es bei uns nicht üblich ist, auf der Straße barfuß zu laufen, ist es bestimmt für viele Leute verstörend. Warum soll es Dich aber kümmern, was andere denken? Wenn es Dir Spaß macht, mach einfach weiter. Pass aber auf, wo Du hintretest und verletz Dich nicht.

Wir sind ja als Kinder auch oft barfuß gelaufen, aber heute und noch dazu in der Stadt, würde ich das aus Gründen der Verletzungsgefahr und der Hygiene nicht machen. Die Leute werfen ja alles mögliche auf den Boden.

Die Frage ist doch nicht „ob es schlimm“ ist, sondern inwieweit Du zur glücklichen (klitzekleinen) Zahl derer gehörst, denen die Meinung des Rests der Welt wirklich so vollkommen egal sein kann, wie Du es gerne hättest? Wobei von dieser kleinen Zahl gar nicht so viele wirklich glücklich sondern in Wirklichkeit arme Schweine sind, die nicht mehr zu verlieren haben.

Die Welt ist schrecklich spießig. Gehe davon aus, dass da jede Menge Leute rumlaufen, die sich denken werden, „was für ein Spinner“. Einfach weil es aus dem Rahmen des Üblichen fällt, wenn ein Erwachsener außerhalb des eigenen Gartens, eines Freibades, am Strand, … draußen ohne Schuhwerk rum läuft.

Und die Welt ist insbesondere auch verlogen. Kaum einer wird Dich offen als „Spinner“ ansprechen oder bezeichnen. Aber es könnte halt sein, dass plötzlich „komische“ Dinge passieren, die Du Dir dann nicht erklären kannst/in diesem Zusammenhang erklären willst. Der eine möchte ggf. nicht mehr mit dir mehr als nötig gemeinsam in der Öffentlichkeit gesehen werden. Ein Kollege denkt sich, dass er Dich besser nicht mehr außerhalb des zwingend beruflichen Umfelds treffen will, und dadurch leidet dann irgendwie auch die berufliche Beziehung. Der Chef möchte Dich nicht mehr mit zum Kunden nehmen, weil er nicht möchte, dass der Kunde Dich so in der Stadt rum laufen sieht, und als den Vertreter deiner Firma identifiziert, … Die Chancen bei der holden Weiblichkeit müssen so auch nicht zwingend steigen.

Anpassung ist furchtbar, aber eben auch furchtbar erfolgreich. Man sollte halt gut abwägen, ob es sich lohnt wegen so einer Geschichte den ein oder anderen Nachteil zu akzeptieren, der damit verbunden sein könnte.

Genau, es kann dir ja egal sein. Mach es doch einfach :stuck_out_tongue: in der Stadt sieht man das des öfteren mal. Wobei ich es im Bahnhof etwas eklig finde :smiley:

Hallo,

deine Eltern leiden offenbar unter gesellschaftlichem Druck - sieh es Ihnen nach, aber mach, was Du für richtig hälst.

Was das Barfussgehen in der Stadt angeht: man braucht eine gute Hornhaut. Ich habe es in jungen Jahren nach einiger Übung auf dem Land mal in der Stadt versucht, aber nach ca. 2 Std. taten mir trotz passabler Hornhaut die Füsse arg weh (Boden zu hart, rau und eintönig) und es nervte, ständig auf Glasscherben etc. zu achten.
Aber da muss jeder selbst gucken, was passt.

Gruß, Paran

Solange Du Dir nicht noch irgendwelche Ringe auf die dreckigen Zehen steckst, wie so einige Pseudo-Hippies es tun, ist es nicht so schlimm.

Gruß Oberberger

Je nachdem, in was man tritt, ist das vielleicht optisch, haptisch und olfaktorisch nicht allzu schön, aber es gibt kaum etwas, was nicht in der Badewanne oder unter der Dusche wieder abbekommt. Und letztlich macht es zumindest rein logisch keinen großen Unterschied, ob man auf einer Wiese oder auf der Terrasse mit nackten Füßen herumspaziert oder eben in der Stadt. Mal abgesehen davon, daß wir ständig tote Tiere, Menschen und deren Ausscheidungen einatmen - wenn auch nur fein zerrieben. Psychologisch mag der Effekt, in barfuß in einen Hundehaufen zu treten dann wieder ein anderer sein.

Gruß
C.

Du bist 24 Jahre. Da sollte es dir egal sein, wie deine Eltern dein Barfußlaufen finden.

Viele haben Vorurteile gegen Barfußläufer, ich z.B. auch:
Ich habe immer den Verdacht, dass Menschen, die auch in der Stadt barfuß laufen, entweder krampfhaft zeigen wollen
„schau, wie cool und unangepasst ich bin“
oder
dass sie sehr extreme Vertreter des Natur-Kultes sind.

Warum ich das glaube? Wer barfuß durch die Stadt läuft, nimmt in Kauf, sich zu verletzen oder in echt eklige Dinge zu treten. Ein schönes Gefühl ist es auch nicht, auf klebrigen, kalten Geschäftsböden oder auf heißem Asphalt barfuß zu laufen. Gesund ist es auch nicht, das wäre es nur auf weichen, federnden Böden.
Wenn jemand das also trotzdem tut, muss er schon recht extreme Beweggründe haben. Außerdem sehen die dreckigen Füße eklig aus.

Das ist mein Vorurteil, und ich befürchte, auch das vieler anderer Menschen.
Kann dir aber egal sein. Wenn du barfußlaufen magst, dann tus halt.

Ich hätte auch eher Bedenken wegen der Verletzungsgefahr (Glasscherben) als wegen dreckiger Füße.

Na ja, die Wahrscheinlichkeit irgendwo auf der Straße in einen verwurmten Hundehaufen zu treten, und sich „nette Untermieter“ einzuhandeln, ist jedenfalls deutlich größer als auf meiner Terrasse.

Moin,

wir haben in unserem kleinen Dorf auch einen exsessiven Barfußläufer. Soll er machen. Was mich tatsächlich stört ist, dass er auch barfuß einkaufen geht. Wenn man nichtsahnend an der Kasse oder auch Fleischtheke steht und schaut dann auf dreckige, ungepflegte Füße, die zentimeterdick mit rissiger Hornhaut bedeckt sind, kann einem schon mal etwas schlecht werden.
Um mal beim Thema zu bleiben, dann müsste man auch Leggins, Bauchfreitops und Muskelshirts verbieten. In den wenigsten Fällen werden diese Kleidungsstücke von Leuten getragen, für die sie gedacht sind.
Mach halt, musst dann aber auch mit den Konsequenzen leben.

Data

Davon musst Du keine Grundsatzfrage machen… Lauf barfuss, wenn Dìr danach ist. Ich tu das auch manchmal, mitten in einer Stadt, deren Bürgersteige teilweise voll sind mit Hundescheiße, Glasscherben, anderem Müll. Ich gehe dann viel achtsamer, gar nicht nur mit den Augen, sondern mit den Füssen.
Ich mach da aber keine Religion von. Meistens habe ich Schuhe an. Barfuss Laufen ist für mich so ein kleiner Luxus im Alltag, den ich mir oft gönne. Who not?
LG

Hallo,

mein Herzallerliebster (ca. 3 x so alt wie du) läuft seit Jahren am liebsten barfuß, selbst im Winter. Er will es so und gut. Nicht, dass er was drauf geben würde, aber allmählich haben sich alle Nachbarn daran gewöhnt.

Ich habe manchmal Bedenken wegen Scherben oder Nägeln (besonders, wenn er im Keller, in dem ich Glasarbeiten mache, barfuß läuft). Aber er hat sich bisher nicht öfter etwas eingetreten als ein normaler Durchschnittseuropäer.

Also los, laufe!

Ann da Cáva