Begegnungen mit dem Nachbarhund

Hallo,

unsere Nachbarn haben seit kurzem einen Bernhardiner. Er ist ein sehr unsicher Hund aus dem Tierschutz, 2 Jahre und kastriert. Lebte bislang wohl mehr im Garten und hatte nicht sehr viele Hundebegegnungen.

Unser Garten liegt quasi gegenüber von ihrem Hauseingang. Wenn mein Hund den Bernhardiner sieht kläfft er ziemlich rum. Vor 2 Tagen sind wir mit dem Rad an deren Haus vorbeigefahren, da kläfft dann der Bernhardiner und wollte hinter unserem herstürmen, wurde aber vom Besitzer zurückgehalten.

Jeder hat hier so seine Revieransprüche. Nun ist der Bernhardiner immer Montags bei einem Gassi-Geh-Dienst, den ich selbst schon lange kenne und immer wieder treffe. So haben wir uns gestern verabredet, die 2 Hunde hatten überhaupt keinen Streß miteinander und haben sich total ignoriert. Der Bernhardiner kann mit anderen Hunden nicht viel anfangen und ist bei der Gassirunde sehr unsicher.

Gerade eben komme ich vom meiner Runde nachhause und wir treffen den Bernhardiner. Mein Oberdulli wieder kläff kläff aber an der Leine, der Bernhardiner ohne Leine. Ich halte meinen zurück und der Bernhardiner rennt zu meinem hin und gibt kurz alles. Ich hatte meinen an der Leine und so verwickelt, da geht der Besitzer des Bernhardiners dazwischen, brüllt mal kurz und gut ist. Auf einmal brüllt er meinen Hund noch an und stellt ihn voll in den Senkel. Ich habs grad gar nicht verstanden, er sagte, mein Hund wäre an seine Hose gegangen. Das ginge gar nicht und beim nächsten mal würde er ihn runterdrücken.

Ich hab das nicht gesehen, aber ich glaube nicht, daß mein Hund den Mann beißen wollte, sondern das dies einfach in dem Gewirre eine unglückliche Situation war.

Jetzt weiß ich, daß die nächste Begegnung nicht einfacher wird. Mein Hund hatte schon vor dem Mann Respekt als sie noch ihren alten Hund (Berner Sennen) hatten, weil der Mann recht streng mit seinen Hunden umgeht.

Nun sind wir am überlegen, ob wir beide mal auf dem Weinberg der direkt an unsere Wohngegend angrenzt ohne Leine laufen lassen sollten. Wobei meiner den Weinberg noch bischen als sein Revier ansieht und da nicht so besonders gut funktioniert. Ich lasse ihn dort nur sehr ungern ohne Leine laufen.

Habt Ihr gute Vorschläge wie wir weiter verfahren könnten?

LG Sabine

Cunningham-Szenario
Hallo,

Habt Ihr gute Vorschläge wie wir weiter verfahren könnten?

Dein Nachbar und du kommen von verschiedenen Seiten des Weinbergwegs aufeinander zu. 10m vor dem Zusammentreffen: Absitzen. Und dann Leinen los…

Beim zweiten Treffen nehmt ihr die Hunde mit und verfahrt analog. Nach einer Stunde holt ihr die Hunde ab.

Gruß
nasziv

ernsthaft gemeint

Hallo,

mit einem Mal zusammen laufen gehen wird es nicht getan sein. Falls ihr das tut, rate ich in jedem Fall dazu, NICHT frontal aufeinander zuzugehen, sondern erst ein Stück mit den angeleinten Hunden nebeneinander (mit ausreichendem Abstand) zu spazieren. Frontale Konfrontation endet in angespannten Situationen immer mit Streit.

Einen dauerhaften Burgfrieden kriegt ihr aber nur, wenn die Hunde sich regelmäßig treffen und eine stabile Rangordnung aushandeln können. Die wechselseitigen Revieransprüche werden davon allerdings trotzdem weitestgehend bestehen bleiben.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Jule,

mit einem Mal zusammen laufen gehen wird es nicht getan sein.
Falls ihr das tut, rate ich in jedem Fall dazu, NICHT frontal
aufeinander zuzugehen, sondern erst ein Stück mit den
angeleinten Hunden nebeneinander (mit ausreichendem Abstand)
zu spazieren. Frontale Konfrontation endet in angespannten
Situationen immer mit Streit.

Oh je, ich glaube kaum, daß sie mit mir öfters spazieren gehen würden, da beide recht viel arbeiten und für sowas gar keine Zeit haben. Daher wollten sie auch keinen Welpen sondern einen Hund der ausgewachsen ist und nicht viel Arbeit macht.

Einen dauerhaften Burgfrieden kriegt ihr aber nur, wenn die
Hunde sich regelmäßig treffen und eine stabile Rangordnung
aushandeln können. Die wechselseitigen Revieransprüche werden
davon allerdings trotzdem weitestgehend bestehen bleiben.

Ich würde den Hund sogar auf meinen Gassirunden mitnehmen. Erstaunlicherweise klappt das ganze ja gut außerhalb des Reviers. Leider treffe ich sie eben sonst nur hier in der Ecke, Meiner ist da ja immer angeleint, der Hund von ihnen läuft immer frei.

LG Sabine

Hallo Sabine,

regelmäßige gemeinsame Spaziergänge könnten durchaus helfen. Vielleicht könnte es auch eine Alternative sein, den Gartenzaun zu öffnen? Aus „meins und deins“ wird dann vielleicht eines, innerhalb dessen sich eine stabile Rangordnung etabliert.

Schöne Grüße,
Jule

Servus Sabine

Meiner ist da ja immer angeleint, der Hund von ihnen
läuft immer frei.

Ich glaube, da liegt der Hund begraben, äh, der Hase im Pfeffer. Wenn ein immer-Angeleinter einen immer-Freiläufer trifft, wird er immer frustrierter.
Ich würde meinen, dass Du deinen Hund jetzt ebenfalls frei laufen lässt. Birgt zwar ein gewisses Risiko, aber die Ausgangslage ist dann imho besser.
Gruß,
Branden

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Grüß Gott Herr Doktor,

Ich glaube, da liegt der Hund begraben, äh, der Hase im
Pfeffer. Wenn ein immer-Angeleinter einen immer-Freiläufer
trifft, wird er immer frustrierter.

Das hast Du falsch verstanden. Mein Hund läuft sehr wohl recht viel frei, aber auf dem Weinberg ist so eine Schwemme von Hunden (es gibt nämlich leider ein paar Kandidaten, die nix anderes kennen), das es dort am meisten Streß unten der Hunden gibt. Ich glaube das ganze viele hier in der Ecke den Berg als ihr Territorium ansehen.

Außerdem läuft dort eine Kangalhündin, die alles andere als sozial ist und der Typ grad noch dazu. Seit mein Hund von dem Besitzer mit dem Stock eine übergebraten bekam, darf er dort nur noch sehr selten von der Leine, d.h. nur noch zu bestimmten Zeiten wo ich weiß, daß die ganz üblen Kandidaten dort nicht sind.

Auch Gruß

Sabine

Rückmeldung
Hallo,

wir waren heute mit unserer Hundetrainerin unterwegs. Witzigerweise waren auch die Nachbarn schon mal bei Ihr. Sie ließ ein bischen durchscheinen, daß diese gern ein bischen beratungsresistent sind und daßihr Hund (wie auch schon der Vorgänger) sehr territorial sind. Daher sollten sie eigentlich ihren Hund anleinen, wenn sie einem anderen hier in der Ecke begegnen.

Sie hat meinen Hund heute sehr gut beobachtet und festgestellt, daß er durch die letzten Attaken leider noch unsicherer geworden ist. Daran arbeiten wir jetzt.

Bei Begegnungen mit dem Bernhardiner sollen wir die Leute bitten ihn anzuleinen und einfach an ihm vorbeigehen. Einen erneuten Angriff wäre nicht gerade förderlich, da sonst die Gefahr besteht, daß meiner irgendwann mal übel contra gibt, und das will ich defintiv nicht.

Also muß vorallem ich lernen, daß ich meinen Hund beschützen kann, was ich bisher nicht immer gut hinbekommen habe, damit er mir noch besser vertraut. Dann können wir an seiner Kläfferei arbeiten.

LG Sabine

Moin,

Dann können wir an seiner Kläfferei arbeiten.

Was meinst du mit „Dann“?

Hattest du nicht geschrieben, dass dein Oberdulli beim letzten Crash an der Leine mit der Kläfferei der Auslöser war? Und er vom Grundstück/Zaun aus auch immer wieder bellt?

Du solltest ihm dieses lautstarke Reviergehabe schnellstmöglich unterbinden.

Am besten, ihr lasst die beiden zusammen auf einer geeigneten Wiese öfter mal unangeleint laufen. Das kann schon genügen, ohne weiteres Zutun von euch, dass die Kläfferei und Rauferei zukünftig ein Ende hat.

Gruß
nasziv

… und sei nicht permanent so extrem übervorsichtig / ängstlich (was dich und deinen Hund angeht) und gleichzeitig rücksichtsvoll / vorwurfsvoll (was andere Hunde und Besitzer angeht).
Dein Hund vertraut dir umso mehr, je mehr Stärke und Selbstvertrauen du zeigst.

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Auch guten Morgen,

Dann können wir an seiner Kläfferei arbeiten.

Was meinst du mit „Dann“?

Dann heißt, wenn er wieder mehr Selbstvertrauen hat.

Hattest du nicht geschrieben, dass dein Oberdulli beim letzten
Crash an der Leine mit der Kläfferei der Auslöser war? Und er
vom Grundstück/Zaun aus auch immer wieder bellt?

Stimmt, das meiner auch territorial ist habe ich ja geschrieben. Das Problem bei Oskar ist zur Zeit nur, daß er in der letzten Zeit einige Angriffe von anderen Hunden hatte. Und ich war zu langsam es für ihn zu regeln. Und jetzt fängt er einfach an Hunde anzubellen wenn er unsicher ist. Da ich dies weiß, lasse ich ihn in so einem Fall nicht von der Leine sondern stelle mich eher vor ihn. Nur wenn der andere Hund dann icht angeleint ist und wie ein Blitz hinter mich rennt, dann hab ich meist verloren.

Zudem hat mein Hund defintiv Angst vor dem Besitzer des Bernhardiners. Das war von Anfang an so, selbst wenn der ohne Hund unterwegs ist, steht mein Hund hinter mir. Er würde sich von dem nie anfassen lassen.

Die 2 sind sich schon in einem anderen Gebiet begegnet, da sind beide dann die Schisser. Trotzdem finde ich, daß man einen territorialen Hund nicht ohne Leine im Garten lassen sollte und auch in „seinem“ Gebiet eher angeleint sein sollte, da mein Hund ja nicht der einzige ist, den der Bernhardiner angemault hat. Da die immer die Terrassentür offen haben rennt der einfach raus wenn er einen Hund sieht, das finde ich nicht prickelnd. Und mein Hund muß sofort rein wenn er im Garten pöpelt, alleine ist er da eh nie.

LG Sabine, die langsam einfach bischen frustriert ist mit ihrem Hund soviel zu trainieren und anderen das am A…vorbeigeht.