'Beitrag zur Befriedung'

Hallo!

Die Bundeskanzlerin sprach im Zusammenhang mit einem möglichen Bundeswehreinsatz im Libanon von einem Beitrag zur Befriedung der Region.

Die seit einem halben Jahrhundert andauernde Spannungssituation ist von ungeklärter Situation um ein eigenständiges Palästina gekennzeichnet, von Kriegsfolgen mit durch Israel besetzten Gebieten und die ungeklärte Situation um den Zugang zu den religiösen Stätten Jerusalems. Aus dieser Situation heraus entstanden bewaffnete Kämpfergruppen, die außerhalb der Kontrolle der beteiligten Staaten agieren.

Eine Befriedung der Region führt nur über eine Auflösung der beschriebenen Gemengelage, also Freigabe aller besetzten Gebiete, ein selbständiger Staat Palästina, Teilung Jerusalems und/oder Unterstellung der Stadt unter ein langfristig angelegtes UN-Mandat und Entwaffnung aller Kämpfergruppen, die außerhalb regulärer Streitkräfte der beteiligten Staaten ein unkontrollierbares Eigenleben führen.

Solange die genannten Voraussetzungen nicht gegeben sind oder über Absichtserklärungen hinaus ernsthaft angegangen werden, gibt es keinerlei Chance auf eine Befriedung der Region und jeder Tag ohne Waffengewalt ist Glücksache, liegt jedenfalls außerhalb unmittelbarer Einflußnahme einer der beteiligten Staaten. So lange fehlt jedem wie auch immer gearteten Bundeswehreinsatz die klare Grenze, das klare Ziel und die Perspektive. Zwischen Zweckfreiheit und Desaster ist alles möglich. Eine Organisation wie die Hisbollah ist über Jahrzehnte gewachsen und in der Bevölkerung als Träger von Schulen, Krankenhäusern und sozialen Einrichtungen verankert. Die Organisation wurde in den letzten Wochen eher gestärkt, denn sie wurde militärisch nicht besiegt, weil sie militärisch gar nicht besiegbar ist. Die Hisbollah wird weiterhin tätig sein, wenn nicht aus dem Süden des Libanons, dann aus irgend einer benachbarten Region. Ähnliches gilt für Kämpfergruppen in Palästina.

Letztlich zementieren UN-Soldaten den seit Jahrzehnten instabilen Zustand. Die Hisbollah wird nicht entwaffnet, sie behält natürlich ihren Rückhalt in der Bevölkerung, Hardliner in Israel setzen ihren Kurs unbeirrt fort und alle behalten ihre Feindbilder, weil die Ursachen des Konflikts gar nicht berührt werden. Es ist nicht nachvollziehbar, wie unsere Kanzlerin unter solchen Voraussetzungen von einem Beitrag zur Befriedung reden kann. Das ist eine grobe, geradezu dümmliche Fehleinschätzung der Situation in Nahost. Werden Bundeswehrsoldaten ohne die genannten Maßnahmen für eine dauerhaft tragfähige Lösung zur Ostküste des Mittelmeers geschickt, handelt unsere Kanzlerin mitsamt aller dieses Tun befürwortenden Parlamentarier verantwortungslos.

Die Situation sähe anders aus, wenn die genannten Maßnahmen für eine tragfähige Lösung in der Region auf den Weg gebracht werden. In solchem Fall ist mit Gruppen zu rechnen, die Lösungen gewaltsam zu unterlaufen versuchen. Dabei wäre der Einsatz von UN-Soldaten auch unter Beteiligung der Bundeswehr sinnvoll. Sie hätten das klar umrissene Ziel, einen vereinbarten Friedensprozess gegen jeden Störer des Prozesses durchzusetzen.

Gruß
Wolfgang

Frieden wird nicht durch Soldaten kommen.

Israel hat mit diesem Krieg ein gewaltiges Eigentor geschossen. Die Hisbollah hilft nun nämlich beim Wiederaufbau des Libanons. Und einige Soldaten der libanesischen Armee meinten so etwas wie „warum sollen wir auf die Hisbollah schießen?“

Anstatt die Hisbollah durch diesen Krieg zu schwächen hat man sie weiter gestärkt. Ganz egal was da für Soldaten an einer „UN-Friedenstruppe“ teilnehmen: Ich würde Israel DRINGEND empfehlen, sich auch am Wiederaufbau des Libanons zu beteiligen - selbstverständlich vor laufender Fernsehkamera!

Aber das werden die wohl nicht machen. Momentan ist der Krieg zu Ende. Aber wie sieht es in 5 Jahren aus, oder in 10 Jahren? Bis dahin sind die Kinder, die diesmal zitternd in den Bunkern saßen oder von ihren Eltern Hals über Kopf nach Norden „verschleppt“ wurden, nämlich erwachsen. Sie werden ideale Hisbollah-Mitglieder abgeben - außer irgendjemand überzeugt sie davon, dass Israel ein gutes Nachbarland ist.

Ich verstehe nicht, was dort momentan für Politiker an der Macht sind. Sehen die das nicht? Vielleicht sollte man sie einmal für ein Semester Psychology 101 in die USA schicken. :wink:

Schöne Grüße

Petra

Hi!

Eine Befriedung der Region führt nur über eine Auflösung der
beschriebenen Gemengelage, also Freigabe aller besetzten
Gebiete, ein selbständiger Staat Palästina, Teilung Jerusalems
und/oder Unterstellung der Stadt unter ein langfristig
angelegtes UN-Mandat und Entwaffnung aller Kämpfergruppen, die
außerhalb regulärer Streitkräfte der beteiligten Staaten ein
unkontrollierbares Eigenleben führen.

Es gibt nur eine einzige Möglichkeit, das Problem dort zu lösen: Israel muss komplett verschwinden - staatlich, territorial, militärisch, einwohnermäßig.

Erst wenn es keinen Staat Israel dort mehr gibt, wenn das Gebiet zwischen Golan, Mittelmeer und Golf von Akaba vollständig zum einem Palästinenserstaat umgewandelt worden ist, in dem die Sharia gilt, erst wenn die dort lebenden Juden das Land verlassen haben und irgendwohin ausgewandert sind - erst dann und nur dann wird dort Ruhe einkehren.

Alle anderen Lösungsansätze - egal ob UNO, USA, EU oder Merkel - sind ungefähr so realistisch wie Kühe mit Flügeln und Raketenantrieb (die Schweine habe ich mir aus religiösen Pietätsgründen verkniffen).

Grüße
Heinrich

Hallo, Wolfgang

ich bin völlig deiner Meinung.

Ob:
„Beitrag zur Befriedung“
oder
„Beitrag zur Friedenssicherung“

beides geht völlig am Kern des eigentlichen Problems im Nahen Osten vorbei.

Eine Befriedung der Region führt nur über eine Auflösung der
beschriebenen Gemengelage, also Freigabe aller besetzten
Gebiete, ein selbständiger Staat Palästina, Teilung Jerusalems
und/oder Unterstellung der Stadt unter ein langfristig
angelegtes UN-Mandat

danach

(…)Entwaffnung aller Kämpfergruppen, die
außerhalb regulärer Streitkräfte der beteiligten Staaten ein
unkontrollierbares Eigenleben führen.

Die Rückkehrfrage von Palästinensern, die von Israel vertrieben wurden, muss auch noch gelöst werden.
Und der Status von arabischen Israelis in Israel muss auch hinterfragt werden, siehe Landerwerbsklauseln:
http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Israel…
http://www.qantara.de/webcom/show_article.php/_c-468…

etc.

Gruß
karin

Sorry, für die Änderung meines zuerst geposteten Artikels.

BS"D

Die seit einem halben Jahrhundert andauernde
Spannungssituation ist von ungeklärter Situation um ein
eigenständiges Palästina gekennzeichnet, von Kriegsfolgen mit
durch Israel besetzten Gebieten und die ungeklärte Situation
um den Zugang zu den religiösen Stätten Jerusalems.

Ich habe die Kanzlerin ja nicht gehört, aber ich würde erst einmal davon ausgehen, dass sie mit Region den Libanon meinte. Wobei ich hier stark bezweifle, dass diese mini UN-Truppe mit diesem Beobachtungsauftrag auch nur irgend etwas zur Befriedung betragen kann. Immerhin waren dort ja schon 2.000 UN-Soldaten, welche eben auch nicht verhindern konnten, dass die Hizbolla sich weiter aufrüstete und einen Staat im Staat organisierte. Was da nun die 3.500 Soldaten mehr, ändern sollen, bleibt das riesen Geheimnis der UN, vor allem, wenn sie wie die deutschen Soldaten nur im Mittelmehr rumschippern…

BS"D

Frieden wird nicht durch Soldaten kommen.

Das sieht man in Europa (noch?) und in Israel doch etwas anders, denn manchmal ist es notwendig Gewalt auszuüben und darüber zum Frieden zu kommen. Zumindest zu etwas was ich Frieden nenne und nicht das vielgeübte Wegsehen im Westen.

Israel hat mit diesem Krieg ein gewaltiges Eigentor
geschossen.

War es Israel oder die restliche Welt, welche Israel massiv behindert hat und durch ihre mehr oder weniger einseitigen Verurteilungen von Israel die Hisbollah und ihr Vorgehen legtimiert hat. Ich denke, die Hisbollah hat ihren Sieg nicht zu Unrecht gefeiert. Daran ist aber die Welt, die UNO, die westlichen Staaten Schuld und es wird sich nun zeigen, ob sie es wirklich besser hinbekommen. Mit 2.000 Soldaten haben sie es bislang nicht geschafft, ob 5.500 das gross ändern, bezweifle ich einmal.

Die Hisbollah hilft nun nämlich beim Wiederaufbau
des Libanons. Und einige Soldaten der libanesischen Armee
meinten so etwas wie „warum sollen wir auf die Hisbollah
schießen?“

Nu, es gibt ja auch nach wie vor keine Forderungen in diese Richtung, bzw. die Hisbollah zu entwaffnen. Dieses wird natürlich innerarabisch dann entsprechend ausgelegt.

Anstatt die Hisbollah durch diesen Krieg zu schwächen hat man
sie weiter gestärkt. Ganz egal was da für Soldaten an einer
„UN-Friedenstruppe“ teilnehmen: Ich würde Israel DRINGEND
empfehlen, sich auch am Wiederaufbau des Libanons zu
beteiligen - selbstverständlich vor laufender Fernsehkamera!

Warum? Ich gehe davon aus, dass jeder in Israel schon jetzt die UN-Mission scheitern sieht, wie zu oft in der Vergangenheit und damit ist klar, warum Israel sich vorbehält, den Libannon wieder anzugreifen, wenn es zu keiner Befriedung kommt.

Ich würde mir mehr Sorgen um Bilder machen, wo unter den Augen der UN die Hizbollah sich aufrüstet und dann wiederum unter den Augen der UN Israel beschiesst. Ich hoffe dann, dass dann niemand vergessen hat, was eigentlich Aufgabe der UN war und dass gerade sie sich nun jedes Recht der Kritik verwirkt hat.

Das wird wohl auch mit die Taktik Israels sein.

Aber das werden die wohl nicht machen. Momentan ist der Krieg
zu Ende. Aber wie sieht es in 5 Jahren aus, oder in 10 Jahren?
Bis dahin sind die Kinder, die diesmal zitternd in den Bunkern
saßen oder von ihren Eltern Hals über Kopf nach Norden
„verschleppt“ wurden, nämlich erwachsen. Sie werden ideale
Hisbollah-Mitglieder abgeben - außer irgendjemand überzeugt
sie davon, dass Israel ein gutes Nachbarland ist.

Nu, erstaunlicherweise machst du dir um die Israelis keine Gedanken. Warum mutieren sie nicht zu Terroristen? Und wer kümmert sich eigentlich um den Wiederaufbau in Israel? Warum hier nur Israel allein?

Ich verstehe nicht, was dort momentan für Politiker an der
Macht sind. Sehen die das nicht? Vielleicht sollte man sie
einmal für ein Semester Psychology 101 in die USA schicken.
:wink:

Ich halte es fatal, dass wir uns immer noch vor den Arabern ducken und meinen das wir auf keinen Fall ihre Gefühle verletzten müssen usw. Warum aber diese Gefühle überhaupt ihre Berechtigung haben und dass der Westen hier endlich laut und deutlich sagen muss, dass die Situation für Terror eben keine Berechtigung liefert, bleibt ein Rätsel. Dabei sollte nach einem Semster Psychologie klar sein, dass diese antiautoritäre Haltung in diesem Konflikt fatal ist.

Kol tuw.

BS"D

beides geht völlig am Kern des eigentlichen Problems im Nahen
Osten vorbei.

Eben, wie Heinrich ist das eigentlich Problem, dass zu viele alleine in der Existenz Israels und daraus sich ergebenden Fragen, das Problem sehe.

Wo sind denn die Probleme bzw. Fragen an die arabischen Staaten? Warum fehlen diese?

Nu, so ist klar, dass alleine Heinrichs Vorschlag die Lösung ist.

Hallo Heinrich,

Deine Tags sind nur schwer zu erkennen. Kannst Du die bitte besser markieren? :smile:

Gruß, Rainer [MOD]

Was da nun die 3.500 Soldaten mehr, ändern
sollen, bleibt das riesen Geheimnis der UN, vor allem, wenn
sie wie die deutschen Soldaten nur im Mittelmehr
rumschippern…

Das ist doch offensichtlich: Man will den Seeweg zwischen dem Libanon und Syrien für Waffentransport sperren. Jedenfalls erzählte das heute irgendein Clown in den Nachrichten. Ich empfehle einen Blick in den Atlas.

Gruß,
Christian

Hallo :smile:

War es Israel oder die restliche Welt, welche Israel massiv
behindert hat und durch ihre mehr oder weniger einseitigen
Verurteilungen von Israel die Hisbollah und ihr Vorgehen
legtimiert hat.

Vielleicht ist Israel hier in einer etwas ungünstigen Lage. Ich erwarte von Israel, dass es fair kämpft, also z.B. keine Clusterbomben einsetzt und nicht einfach das ganze Land in Schutt und Asche legt. Von Terroristen erwarte ich das nicht. … Und ich glaube, mit dieser Einstellung stehe ich nicht allein da.

Wenn man es genau betrachtet, ist es also ein ungleicher Kampf.

Ich finde es auch etwas eigenartig, dass sich nun Länder, die gar nicht betroffen sind, einmischen und die sofortige Einstellung der Kampfhandlungen verlangen. Andererseits können nun die Zivilisten im Libanon wieder mit dem Notwendigsten versorgt werden. Diese Rolle hätte auch Israel übernehmen können. Welche bessere Möglichkeit gibt es denn, den Bewohnern deutlich zu zeigen, „wir haben nichts gegen euch, nur gegen die Hisbollah“. Und was kosten schon ein paar Hilfslieferungen. Die wären sogar umsonst gewesen - man hätte sie nur verteilen müssen.

Das ist eine Chance, die man nicht genutzt hat.

Ich denke, die Hisbollah hat ihren Sieg nicht
zu Unrecht gefeiert. Daran ist aber die Welt, die UNO, die
westlichen Staaten Schuld und es wird sich nun zeigen, ob sie
es wirklich besser hinbekommen.

Na, aber ganz bestimmt doch. … Gar nichts werden sie hinbekommen.

Ganz egal was da für Soldaten an einer
„UN-Friedenstruppe“ teilnehmen: Ich würde Israel DRINGEND
empfehlen, sich auch am Wiederaufbau des Libanons zu
beteiligen - selbstverständlich vor laufender Fernsehkamera!

Warum? Ich gehe davon aus, dass jeder in Israel schon jetzt
die UN-Mission scheitern sieht, wie zu oft in der
Vergangenheit und damit ist klar, warum Israel sich vorbehält,
den Libannon wieder anzugreifen, wenn es zu keiner Befriedung
kommt.

Das ist ja krass. „Wir bauen die Häuser nicht wieder auf, weil wir sie eh wieder kaputtschießen müssen.“

Ich sag dir, warum: Derjenige, der sein Haus verloren hat, wird sich über jede Hilfe beim Wiederaufbau freuen. So ein Haus ist ja nicht aus Lego, und es ist eine ganze Menge Arbeit, das wieder aufzubauen. Geld kostet es auch.

Wenn Israel beim Wiederaufbau hilft, wird man sich denken, „oh, die sind ja gar nicht so schlimm. Die haben wohl wirklich nur mit der Hisbollah ein Problem, die immer Raketen in ihr Land schießt. Vielleicht sollten die das auch sein lassen, mit den Raketen. Vielleicht ist die Hisbollah ja gar nicht so gut.“

Hilft aber die Hisbollah, dann ist Israel weiterhin der Bösewicht. Es ist ein Feind, der kein Gesicht hat, und den man daher bestens hassen kann. Und die Hisbollah ist diejenige, die einem hilft.

Wenn ich also schreibe, Israel sollte sich beim Wiederaufbau beteiligen, dann hat das mit humanitären Gründen gar nichts zu tun. (Die Hisbollah kann bestimmt genauso gut Häuser bauen - ist ja nicht so schwer, ne. Ein Haus steht nachher also so und so wieder da.)

Es wäre aber eine gute Gelegenheit, um den Nachbarn zu zeigen, dass man eigentlich gar nicht so ist. Man könnte das tun, ohne das Gesicht zu verlieren. (Denn das man die Häuser kaputtgeschossen hat, ist ja eine Tatsache.) Es wäre eine nette Geste, die sich viele Libanesen wohl noch lange merken würden.

Ich würde mir mehr Sorgen um Bilder machen, wo unter den Augen
der UN die Hizbollah sich aufrüstet und dann wiederum unter
den Augen der UN Israel beschiesst. Ich hoffe dann, dass dann
niemand vergessen hat, was eigentlich Aufgabe der UN war und
dass gerade sie sich nun jedes Recht der Kritik verwirkt hat.

Das wird wohl auch mit die Taktik Israels sein.

Das ist aber eine riskante Taktik.

Nu, erstaunlicherweise machst du dir um die Israelis keine
Gedanken.

Na das stimmt ja nicht. Natürlich mache ich mir Gedanken.

Warum mutieren sie nicht zu Terroristen?

Ich weiß auch nicht. Aber das tun sie irgendwie nicht. Ist doch gut so. :smile:

Und wer kümmert sich eigentlich um den Wiederaufbau in Israel? Warum
hier nur Israel allein?

Ich bin zum Hausbau denkbar ungeeignet und bitte, mich zu entschuldigen. :wink:

Ich halte es fatal, dass wir uns immer noch vor den Arabern
ducken und meinen das wir auf keinen Fall ihre Gefühle
verletzten müssen usw. … Dabei sollte nach
einem Semster Psychologie klar sein, dass diese antiautoritäre
Haltung in diesem Konflikt fatal ist.

Hm. So habe ich das noch gar nicht gesehen. … Ich sehe es so: Israel ist ein kleines Land, das auf drei Seiten von potentiellen Feinden umgeben ist. (Wenn Syrien sich mal in den Krieg einschaltet, sieht es düster aus für Israel.) In so einer Lage kann man nicht durch bloße Gewalt gewinnen, sondern muss zusätzlich oder statt dessen Psychologie anwenden.

Kol tuw.

Mann! Was heißt denn das wieder? Ich habe weder ein Wörterbuch noch sind die von dir verwendeten Sprachen im Babelfisch. Ich komm dir gleich mit Bayrisch, dann verstehst du mich auch nimmer. :wink:

Schöne Grüße

Petra

Erst wenn es keinen Staat Israel dort mehr gibt … erst wenn die dort :lebenden Juden das Land verlassen haben und irgendwohin ausgewandert :sind

Wohin sollen sie denn auswandern, wenn man mal fragen darf? Vielleicht nach Madagaskar, oder wie hattest du dir das gedacht?

Hallo Petra,

ich hab’s befürchtet, daß die Ironie nicht erkannt wird. Du kennst Heinrichs ‚Islamophobie‘ (oder wie das heißt)? :smile:

Ich schließe die Beiträge hier lieber ab.

Gruß, Rainer

Guten Abend!

Eben, wie Heinrich ist das eigentlich Problem, dass zu viele
alleine in der Existenz Israels und daraus sich ergebenden
Fragen, das Problem sehe.

Da stimme ich zu - insgesamt handelt es sich um ein Problem der Ausbreitung des Islams, wo sich ein Staat oder Bevölkerungsgruppe dieser politischen Religion nicht unterwirft, kommt es zu Auseinandersetzungen. Pragmatisch geht es um die Frage, wie verhindert werden kann, dass vom Libanon aus irgendetwas Munitionsartiges nach Israel fliegt oder sonstwie gelangt. Irgendetwas mit Frieden wird sich diplomatisch kaum erreichen lassen - solche Leute lassen andere absolut nicht zu Wort kommen und haben immer Recht. Selbst der Begriff Friedliche Koexistenz, der sich in der Ost-West-Auseinandersetzung durchaus in Deutschland bewährt hatte, ist kaum möglich, d.h. es ist weder Frieden noch Koexistenz möglich. Nun kommt die UNO und sagt, dass die Kontrahenten auseinander gehalten werden sollen, d.h. andere Staaten sollen Truppenkontingente für eine Friedensmission aufstellen. Letzten Endes wird es sich dabei dann nur um Truppen aus islamischen Ländern handeln, weil andere absolut nicht akzeptiert würden, d.h. in diesem Umfeld würde die Hisbollah-Miliz ihre Machtbasis ausweiten können. Da bin ich etwas skeptisch, ob eine solche moralische Unterstützung sich dann nicht innerhalb kürzester Zeit zu einem richtigen Superproblem ausweiten könnte, in welches nunmehr auch entfernt liegende islamische Staaten involviert wären.

Wo sind denn die Probleme bzw. Fragen an die arabischen
Staaten? Warum fehlen diese?

Weil das die Machthaber sind und jede Frage oder Diskussion sowieso zwecklos ist - unterhalt dich mal mit denen!

Nu, so ist klar, dass alleine Heinrichs Vorschlag die Lösung
ist.

Es ist nicht die Lösung - sondern alleine das, was man sagen kann - ansonsten Diskussion mit Leuten aus dem Libanon oder dem Irak - kann man wirklich vergessen.
Insgesamt bleibt dann die Frage, was Europa mit dem Problem zu tun hat - nix. Bildlich könnte man es vielleicht so beschreiben, dass da Mäuse immer die Katze retten sollen.
MfG Gerhard Kemme

Hallo Petra,

ich bewundere Deine Geduld, echt. Ich wäre schon längst vor Wut geplatzt. Deshalb antworte ich ihm erst gar nicht direkt, weil dann so ein Posting fatal ausufern würde.

Es ist einfach unfassbar, nach so einem Angriffskrieg wegen 2 entführten Soldaten ein ganzes Land in Schutt und Asche zu legen mit etwa 10-mal so vielen Toten wie auf israelischer Seite und dann noch zu sagen: wir werden es wieder tun.

Ich könnte ihm … nein, ich sag es lieber nicht. Und immer sind die Anderen schuld, Israel nie, es wird bedauerlicherweise zum Bombardieren von Zivilisten gezwungen.

Gruß
®

Journalisten - etwas OT

Das ist doch offensichtlich: Man will den Seeweg zwischen dem
Libanon und Syrien für Waffentransport sperren. Jedenfalls
erzählte das heute irgendein Clown in den Nachrichten. Ich
empfehle einen Blick in den Atlas.

Oh Himmel! kannst Du dich erinnern, wer oder wo das war?
Das kommt auf jeden Fall ganz nah ran an meinen Topkandidaten der „Nicht-Journalisten“ in journalistischer Funktion:

War am 12.9.2001 ,Sat1, Frühstücksfernsehen, oder so ähnlich:„Wir haben ja gesehen, wie die Gebäude einstürzten. Können wir jetzt in irgendeiner Weise Rückschlüsse ziehen, ob Pfusch am Bau im Spiel war?“

Meine Antwort (in mich hineingegrummelt) war: „Klar, du Doof! Lassen wir eine Boeing durch dein Haus spazieren. Bleibt es dabei ganz, stellen wir auch bestimmt keine Frage nach Baumängeln!“

Viele Grüsse!
Denis

Tach!

Eben, wie Heinrich ist das eigentlich Problem, dass zu viele
alleine in der Existenz Israels und daraus sich ergebenden
Fragen, das Problem sehe.

Womit ich die von mir beschriebene Lösung weder als richtig oder auch nur im Ansatz begrüßenswert betrachte. Sie - die von mir beschriebene Lösung - erscheint mir als einzig logisch, wenn die Zielsetzung Frieden und Ruhe in der Region ist. So wie Demokratie immer in Opposition zu totalitären Systemen steht, so wird es immer den Konflikt zwischen Israel und seinen Nachbarn geben - es sei denn, eine der beteiligten Seiten verschwindet, und bei einer Überlegenheit von 1,3 Milliarden Muslimen zu 6 Millionen Israelis dürfte das nicht die muslimische Seite sein.

Einen „Verständnisfrieden“ wird es nicht geben. Allein schon aus religiös-ideologischen Gründen.

Grüße
Heinrich

Hallo Richard,

Es ist einfach unfassbar, nach so einem Angriffskrieg wegen 2
entführten Soldaten ein ganzes Land in Schutt und Asche zu
legen

ja klar, 2 Soldaten sind das nicht wert :frowning:(

Ob Du auch so denken würdest, wenn Du einer der Entführten wärest??

Gruss Harald

ich bewundere Deine Geduld, echt. Ich wäre schon längst vor
Wut geplatzt. Deshalb antworte ich ihm erst gar nicht direkt,
weil dann so ein Posting fatal ausufern würde.

Nanu, wieso denn das? Er hat den Krieg doch nicht beschlossen. Außerdem war er bis jetzt immer nett und freundlich zu mir - wo ist also das Problem?

Es ist einfach unfassbar, nach so einem Angriffskrieg wegen 2
entführten Soldaten ein ganzes Land in Schutt und Asche zu
legen mit etwa 10-mal so vielen Toten wie auf israelischer
Seite und dann noch zu sagen: wir werden es wieder tun.

Die Soldaten waren ja nicht der Grund für den Krieg, sondern nur der Anlass.

Ich könnte ihm … nein, ich sag es lieber nicht.

So gibt es ja nie Frieden, wenn immer wieder der eine auf den anderen wütend wird. Außerdem ist deine Wut bei einem harmlosen Forenschreiber (bist du harmlos Eli? *gg*) an der falschen Adresse. Wenn, dann müsste man auf die Politiker wütend sein, die diesen Krieg beschlossen haben.

Mit Wut im Bauch beendet man keinen Krieg. Wenn du den Zivilisten im Libanon helfen willst, kannst zu z.B. etwas an Ärzte ohne Grenzen spenden. Die haben wirklich alles vesucht, um Hilfsgüter durchzubringen. (Erinnerst du dich an die Menschenkette, mit der sie Pakete über diesen Fluss von Hand zu Hand weitergereicht haben? Das war Ärzte ohne Grenzen, wenn ich mich nicht täusche.)

Ich denke, man kann die Welt nicht wirklich verbessern, indem man gegen irgend etwas ist. Nur wenn man für etwas ist, kann man etwas verändern. Es nützt also nichts, gegen den Krieg zu sein. Man muss für den Frieden sein. Ich weiß nicht, ob ich das nun rüberbringen konnte, wie ich das meine, aber es ist meine Philosophie. Wenn man gegen den Krieg ist, demonstriert man z.B. gegen Israel. Wenn man für den Frieden ist, spendet man was an Ärzte ohne Grenzen. (Ich ja leider nicht - zumindest nicht dieses Jahr. *seufz*) Und was bringt wohl mehr?

Schöne Grüße

Petra

Hallo Harald,

wenn ich so ein gefangener Soldat in irgendeinem libanesischem „Gefängnis“ wäre, hätte ich Schiss, dass mir so ein israelischer Knallfrosch das Lebenslicht auspusten würde.

Es ist einfach unfassbar, nach so einem Angriffskrieg wegen 2
entführten Soldaten ein ganzes Land in Schutt und Asche zu
legen

ja klar, 2 Soldaten sind das nicht wert :frowning:(

Nein, sind es nicht; zumal die 2 Soldaten vermutlich noch leben, sofern s.o. nichts vom Himmel gefallen ist, aber über 1.000 Libanesen, daruner meistens Zivilisten, schon tot sind. Das steht in keinem Verhältnis, sofern man Leben gegen Leben aufzählen kann.

Ob Du auch so denken würdest, wenn Du einer der Entführten
wärest??

Ich würde mir denken: Diese Vollidioten wollen mich offenbar zum Märtyrer machen.

Als ob nicht bekannt wäre, dass in einem anderen Fall (den ich kenne) in letzter Minute, als die Befreier kamen, die Entführer ihre Geiseln umgebracht hatten.

Gruss
®

Moin,

Ob Du auch so denken würdest, wenn Du einer der Entführten
wärest??

Was würdest du denn denken, wenn du seit Monaten in einem israelischen Gefängnis sitzen würdest, ohne Verurteilung, ohne Gerichtsverhandlung, ja selbst ohne Anklage und ohne irgend eine Vorstellung, wie lange man dich noch und wofür eigentlich festhalten wird, und deine einzige Hoffnung freizukommen ist, dass man dich irgendwann gegen entführte Israelis austauscht?

Israel hat sich mit Einführung der „Administrationshaft“ selbst einen Bärendienst erwiesen, zumal diese eh jeglicher Rechtsstaatlichkeit widerspricht.

Gruß
Marion