Hallo,
Wenn ich also von 85°C ausgehen, könnte ich ja den
Wärmedurchgang nochmal mit Q=lamda/d*A*deltaT ausrechnen?
das kannst du machen und das Ergebnis auch sofort wieder
vergessen, weil die Reinhard schon schrieb, die
Wärmeübergänge von Festkörper zu Gas deutlich
relevanter sind.
Für den Übergang Festköper-Luft gibt es eine Faustformel:
P = (5,6 + 4*v)W/(grd x m²) mit v in m/s
Die Faustformel soll bis etwa 6m/s gelten.
Große Unbekannte wird da erst mal die Strömungsgeschw. sein.
Für den Übergang außen spielt Wind und Wetter eine große
Rolle. Im innern die Konvektion zwischen Wasserfläche und
Behälter. Die ist wiederum von kontruktiven Details
abhängig.
Außerdem wird über der Wasseroberfläche die rel. Feuchte
bei 100% liegen und bei Lufttemp. knapp unter 85°C ist
ein ordentlicher Teil Wasserdampf in der Luft.
Ob dafür die Faustformel noch gilt, ist mir unbekannt.
Dann gibt es wegen der Temp. Unterschiede zwischen Wasser
und Deckel auch Kondensation an der inneren Oberfläche.
Dadurch wird die Wärmebilanz noch noch verändet.
Außerdem ist die Anwendung der Formel im Innern max. für
den Übergang Luft-Deckel nutzbar.
Der Übergang Wasser Luft
Muss ich für den gesamten Verlust auch die Wärmestrahlung mit
betrachten?
Kannst du machen, wenn du das Stefan-Boltzmann-Gesetz
anwendest. Allerdings ist da der Emissionsgrad des Deckels
ein unsicherer Faktor. Metallische Oberflächen haben
einen recht geringen, aber Verscmutzungen können das
erheblich ändern.
Außerdem ist die Oberflächentemp. zu errechnen, die aber
von Konvektion und Umgebungsbedingungen anhängig ist.
Sonneneinstrahlung könnte auch eine Rolle spielen.
Da aber die Oberflächentemp. nicht sehr hoch sein wird
(irgendwo zwischen Wassertemp. und Umgebungstemp.) wird
die Abstrahlung keine große Rolle spielen.
Du siehst, dein Modell scheint die Realität in keiner
Weise widerzuspiegeln.
Gruß Uwi