"Bitte keine Werbung einwerfen" - und trotzdem

Mal wieder eine Frage. Die liebe Susi hat seit Jahren einen Aufklebern mit „Bitte keine Werbung einwerfen“ am Briefkasten. Da bei ihr alles sehr ländlich geprägt ist, klappt das eigentlich ganz gut. Der neue Pizzalieferdienst kann manchmal nicht lesen und auch manche Parteien sind bei einschlägigen Wahlen mal mit ihren Flyern versehen. Nun gibt es aber ein überregionales Warenhaus, das immer wieder Prospekte bei ihr einwirft.
Nun hat Susi das nächstliegende getan: sie hat bei der angegegebenen Telefonnummer „Kundenservice“ angerufen. Die Antwort war sinngemäß, da können sie doch nix dafür, sie verteilen das doch nicht. Das sei die Verteilagentur. Deren Kontaktdaten darf man aber nicht rausrücken. Man versucht das weiterzuleiten. Das blöde ist: das scheint nicht geklappt zu haben, weiter kommt Werbung von diesem Warenhaus. Was könnte die liebe Susi nun tun, ohne gleich den nächstbesten Anwalt mit Unterlassungsklage (oder was auch immer!) zu bemühen?

Lohnt es sich, da mehr zu tun als die Rundablage zu bemühen? Man könnte auch den Austräger abwarten, am Kragen packen und durchschütteln mit der Aufforderung, seinen Abfall künftig anderweitig loszuwerden

Da gibt es ein höchstrichterliches Urteil, zu finden unter Aktenzeichen VI ZR 182/88.

An Susi Stelle würde ich das werbende Unternehmen schriftlich darauf aufmerksam machen und zusätzlich einen Hinweis auf die Verbraucherzentrale einbauen.

Servus,

überregionales Warenhaus könnte eines von den vielen ein bissele in die Jahre gekommenen Unternehmen sein, wo man zwar weiß, dass jetzt alles irgendwie digital, agil und onlain sein oder werden muss, aber eigentlich sind alle maßgeblich Beteiligten zu alt, um zu verstehen, was sie damit machen sollen.

Ich könnte mir denken, dass da irgendjemand beim Marketing oder Pabligrilaischens mit ziemlicher Ädschilidi reagiert, wenn Susi ihm androht, in allen Sauschelmedja allen ihren Voll-Auern zu sagen, dass sie nie wieder bei diesem Laden was kaufen sollen, der immerzu ausgebeutete Refjudschies ermordete Bäume und sowas in ihren Briefkasten stopfen lässt, obwohl sie das nicht mag. Sie könnte die Drohung noch damit unterstreichen, dass es im Darknet ein Jutjub gibt, in dem jeden Tag Charts „Ze mausdscheizn Baumkilla“ veröffentlicht werden, und dass das Warenhaus da ganz schnell ganz oben sein wird.

Wär das was vielleicht?

Schöne Grüße

MM

In Berlin kann das schwierig werden. So viele Sprachen spricht wahrscheinlich niemand, um sicher sein zu können, dass man die Sprache des Austrägers durch Zufall auch spricht. Hier tragen inzwischen Menschen mit anscheinendem Migrationshintergrund aus aller Herren Länder die kostenlosen Wochenzeitungen und Posteinwürfe aus.

Grüße
Pierre

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Ich denke allerdings, so ein Blättchen in den Rachen gestopft zu bekommen ist polyglott verständlich…

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Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dumme ist.

Wozu sind eigentlich Vorschriften gemacht, wenn sich keiner dran halten muss?

Und wenn man danach startpaged, findet man zum Beispiel:

In diesem Urteil steht dann auch, wer verantwortlich ist (letzter Absatz im Link-Test):

Supermarktkette musste für Werbeunternehmen eintreten …

Und das könnte man dem Kundenservice dann mal mitteilen.

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