Buch über Budhismus

Wissenschaft Religionswissenschaft
#1

Hallo,

Ich suche seit einiger Zeit ein Buch über Buddhismus. Schnell wurde mir klar, dass gerade zu diesem Thema viele Esoterik- und Wie-werde-ich-glücklich-Bücher auf dem Markt sind.

Über die seriös-anmutenden Bücher las ich dann aber immer wieder in Rezesionen, dass einige Autoren (zu) subjektiv, exemplarisch und oberflächlich über das Thema schreiben.

Um aber mein Wissen diesbezüglich zu erweitern, suche ich ein Buch, dass objektiv, seriös und tiefgehend die Geschichte, Hintergründe, Schulen, Grundsätze und Auswüchse dieser Religion und Weltanschauung beleuchtet.

Deshalb würde ich mich sehr über Buchempfehlungen, die diese Kriterien weitestgehend erfüllen, freuen.

Gruß und vielen, vielen Dank schon im Voraus,
Marcel

#2

Hallo Marcel,

Was ich uneingeschränkt in dieser Richtung empfehlen kann ist:

Der historische Buddha - Leben und Lehre des Gotama
von Hans Wolfgang Schumann
ISBN 3-424-01472-9 Buch anschauen

Das Buch beschreibt das Leben und Wirken des Buddha, genau so wie die gesellschaftlichen und politischen Umstände zu seiner Zeit. Erklärt werden natürlich auch die grundsätzlichen Glaubenssätze, wie der Buddha sie gelehrt hat. Das Buch geht auch auf die Entwicklung der Sangha ein und auf die Gründe der „Abspaltung“ verschiedener Schulen.
Geschrieben ist es sehr sachlich und auffällig unvoreingenommen, es liest sich sehr angenehm, wenn auch nicht grade zwischen Tür und Angel, es ist wirklich recht umfangreich.

mfg
Simon

#3

Hallo, Marcel,

wenns ein Klassiker sein darf:

Georg Grimm, Die Lehre des Buddho.

Bei amazon für weniger als 5 Euro.

Gruß Fritz

#4

hallo,

Ich habe das buch „Das Herz von Buddhas Lehre. Leiden verwandeln - die Praxis des glücklichen Lebens“ von Thich Nhat Hanh gelesen…

In dem Buch geht der Autor auf die Grundlagen des Buddhismus (die Vier Edlen Wahrheiten der Edle Achtfache Pfad u.a.m.) in einer einfachen und trotzdem sehr eindrücklichen Art ein.

Geschichtliches wird eher am Rand und als Erklärung zu gewissen Passagen gegeben.

Thich Nhat Hanh ist selber buddhistischer Mönch, geboren in Vietnam. Er hat in Frankreich eine Klostergemeinschaft Plum-Village gegründet.

Er beschreibt den Buddhismus aus seiner Sicht, wie er ihn versteht und lebt.

Ich kann das Buch nur empfehlen, mich hat es tief beindruckt.

Liebe Grüsse
coco

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#5

Moin,

Ich suche seit einiger Zeit ein Buch über Buddhismus.

Grundsätzlich würde ich dich da an die FAQ:1513 verweisen, wo ich einige Bücher erwähnt haben, die ich persönlich für empfehlenswert halte. Wenn es dir aber speziell darum geht:

Buch, dass objektiv, seriös und tiefgehend die Geschichte,
Hintergründe, Schulen, Grundsätze und Auswüchse dieser
Religion und Weltanschauung beleuchtet.

Möchte ich dir ebenfalls ein Buch von Schumann empfehlen, allerdings nicht das weiter unten von Simon genannte, sondern: Hans Wolfgang Schumann: Buddhismus - Stifter, Schulen und Systeme; ISBN 3424011231 Buch anschauen

Auch das Buch von Peter Gäng gibt diesbezüglich einiges her.
Falls du ansonsten noch Fragen hast, nur zu :smile:

Gruß
Marion

#6

wenns ein Klassiker sein darf:

Georg Grimm, Die Lehre des Buddho.

Hallo Fritz,
ich möchte das empfohlene Buch nicht schlecht reden, aber Grimm hat sich durch selektive Behandlung der Texte des Palikanon einen Buddhismus zusammengebastelt, der von dem historisch gewachsenen in einigen Punkten abweicht. Der von ihm erhobene Anspruch, einen ‚ursprünglichen Buddhismus‘ rekonstruieren zu können, ist mittlerweile als unerfüllbar entlarvt. Soweit eine Stratigraphie der überlieferten Texte erstellbar ist, lässt sich daraus nichts dergleichen ableiten und die stratigraphischen Modelle eines Grimm oder eines Debes gehen von einem vorgegebenen Modell aus (ihrer persönlichen Auffassung von Buddhismus), das nicht wissenschaftlich begründbar ist. Diese Modelle sind nicht voraussetzungslos - kein Wunder, dass sich dann der jeweils rekonstruierte ‚Urbuddhismus‘ etwa eines Grimm von dem eines Debes deutlich unterscheidet.

Grimm ist auch insofern problematisch, als er mit seiner Auffassung den Personalisten (pudgalavadin) nahesteht - einer längst ausgestorbenen buddhistischen Schulrichtung, die von allen anderen als häretisch abgelehnt wurde. Die von ihm begründete Altbuddhistsische Gemeinde ist vor einigen Jahren sanft entschlafen.

Grimm ist als Pionier der Buddhismusrezeption im Westen sicher von einiger Bedeutung. Sein Buch allerdings halte ich für einen Einstieg in den Buddhismus nicht für empfehlenswert. Der von ihm formulierte ‚Große Syllogismus‘ stellt in einem sehr wichtigen Punkt der buddhistischen Lehre eine Außenseiterposition dar.

Freundliche Grüße,
Ralf

#7

Ich möchte die Empfehlung Marions unterstützen, Schumanns Buch dürfte der Fragestellung am ehesten gerecht werden. Sehr gut ist ebenfalls:
Edward Conze
Buddhistisches Denken
Drei Phasen buddhistischer Philosophie in Indien
Suhrkamp Taschenbuch 1772

Ist allerdings nicht gerade leichte Kost und mit den Grundzügen der buddhistischen Lehre sollte man schon etwas vertraut sein.

Freundliche Grüße,
Ralf

#8

Hallo Marcel,

Um aber mein Wissen diesbezüglich zu erweitern, suche ich ein
Buch, dass objektiv, seriös und tiefgehend die Geschichte,
Hintergründe, Schulen, Grundsätze und Auswüchse dieser
Religion und Weltanschauung beleuchtet.

Es ist vor kurzem ein Buch herausgekommen, das sehr umfangreich ist. Dort werden sowohl das Leben des Buddha und die geschichtliche Entwicklung seiner Lehre nach seinem Tod beleuchtet, als auch die philosophischen Hintergründe und politischen Konflikte aufgeführt.

Darin enthalten sind auch eine Zeittafel sowie zahlreiche andere Tabellen, ein super Literaturverzeichnis und ein umfassendes Register:
Burkhard Scherer: „Buddhismus - Alles, was man wissen muß“
Gütersloher Verlagshaus, 2005
ISBN 3-579-06412-6 Buch anschauen

Gruß
Sebastian